Solaris 10 8/07 Installationshandbuch: Planung von Installationen und Upgrades

x86: GRUB-basiertes Booten (Überblick)

GRUB, der Open Source Boot-Loader, ist jetzt der standardmäßige Boot-Loader des Betriebssystems Solaris.


Hinweis –

GRUB-basiertes Booten steht für SPARC-Systeme nicht zur Verfügung.


Der Boot-Loader ist das erste Softwareprogramm, das nach dem Einschalten des Systems ausgeführt wird. Nach dem Einschalten eines x86-basierten Systems initialisiert das BIOS (Basic Input/Output System) die CPU, den Hauptspeicher und die Plattform-Hardware. Nach dem Abschluss der Initialisierung lädt das BIOS vom konfigurierten Boot-Gerät den Boot-Loader und gibt die Systemsteuerung an ihn.

GRUB ist ein Open Source Boot-Loader mit einer einfachen Menüschnittstelle mit Boot-Optionen, die in einer Konfigurationsdatei gespeichert sind. GRUB besitzt darüber hinaus auch eine Befehlszeilenschnittstelle, die zum Ausführen verschiedener Boot-Befehle von der Menüoberfläche aus aufgerufen werden kann. Im Betriebssystem Solaris hält die GRUB-Implementierung die Vorschriften der Multiboot-Spezifikation ein. Diese Spezifikation wird ausführlich unter http://www.gnu.org/software/grub/grub.html beschrieben.

Da der Solaris-Systemkern die Multiboot-Spezifikation vollständig einhält, kann ein x86-basiertes Solaris-System mit GRUB gebootet werden. Mit GRUB können mehrere Betriebssysteme auf einem System einfach installiert und gebootet werden. Auf einem System können Sie beispielsweise die folgenden Betriebssysteme individuell booten:

Der Hauptvorteil von GRUB besteht darin, dass er Dateisysteme und ausführbare Systemkernformate intuitiv erkennt, sodass Sie ein Betriebssystem booten können, ohne dessen physische Position im Systemkern der Festplatte kennen zu müssen. Beim GRUB-basierten Booten wird der Systemkern eines Betriebssystems durch Angabe des Dateinamens, des Laufwerks und der Partition, auf der sich der Systemkern befindet, geladen. Das GRUB-basierte Booten löst den Solaris-Gerätekonfigurationsassistent ab und vereinfacht mit dem GRUB-Menü den Boot-Vorgang.

x86: Wie funktioniert GRUB-basiertes Booten?

Nachdem GRUB die Systemsteuerung übernommen hat, wird auf der Konsole ein Menü angezeigt. Im GRUB-Menü stehen Ihnen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:

Es ist möglich, ein Timeout festzulegen. Wurde in diesem Zeitraum nichts eingegeben, wird das als Standardsystem festgelegte Betriebssystem gebootet. Durch Drücken einer beliebigen Taste wird das Booten des standardmäßigen Betriebssystems abgebrochen.

Ein Beispiel für ein GRUB-Menü finden Sie im Abschnitt Beschreibung des GRUB-Hauptmenüs.

x86: Konventionen für Gerätenamen in GRUB

Die Namenskonventionen für Geräte, die in GRUB verwendet werden, unterscheiden sich etwas von den in früheren Solaris-Versionen verwendeten Konventionen. Wenn Ihnen die in GRUB verwendeten Namenskonventionen für Geräte klar sind, sind Sie in der Lage, Laufwerks- und Partitionsinformationen ordnungsgemäß anzugeben, wenn Sie GRUB auf Ihrem System konfigurieren.

In der folgenden Tabelle sind die GRUB-Namenskonventionen für Geräte beschrieben.

Tabelle 6–1 Namenskonventionen für Geräte in GRUB

Gerätename 

Beschreibung 

(fd0), (fd1)

Erstes Diskettenlaufwerk, zweites Diskettenlaufwerk 

(nd)

Netzwerkgerät 

(hd0,0), (hd0,1)

Erste und zweite fdisk-Partition der ersten bios -Platte

(hd0,0,a), (hd0,0,b)

Solaris/BSD-Bereich 0 und 1 auf der ersten fdisk-Partition der ersten bios-Platte


Hinweis –

Alle GRUB-Gerätenamen sind in runden Klammern anzugeben. Partitionen werden von 0 (null) und nicht von 1 an gezählt.


Weitere Informationen zu fdisk-Partitionen finden Sie in Guidelines for Creating an fdisk Partition in System Administration Guide: Devices and File Systems.

x86: Wo finde ich Informationen zu GRUB-basierten Installationen?

Weitere Informationen zu diesen Neuerungen finden Sie in den folgenden Ressourcen:

Tabelle 6–2 Wo finde ich Informationen zu GRUB-basierten Installationen?

Thema 

GRUB-Menüaufgaben 

Weitere Informationen 

Installation 

Installation des Betriebssystems Solaris von der Solaris CD bzw. von DVD-Datenträgern 

Solaris 10 8/07 Installationshandbuch: Grundinstallation.

Installation des Betriebssystems Solaris von einem Netzwerkinstallationsabbild 

Teil II, Installation über ein LAN in Solaris 10 8/07 Installationshandbuch: Netzwerkbasierte Installation

 

Konfiguration eines DHCP-Servers für Netzwerkinstallationen 

Vorkonfiguration der Systemkonfigurationsinformationen mit dem DHCP-Service (Vorgehen) in Solaris 10 8/07 Installationshandbuch: Netzwerkbasierte Installation

 

Installation mit dem benutzerspezifischen JumpStart-Programm 

Ausführen einer benutzerdefinierten JumpStart-Installation in Solaris 10 8/07 Installationshandbuch: Benutzerdefinierte JumpStart-Installation und komplexe Installationsszenarien

 

Aktivieren einer bzw. Zurückgreifen auf eine Boot-Umgebung mit Solaris Live Upgrade 

Systemverwaltung 

Ausführlichere Informationen zu GRUB und administrativen Aufgaben 

Kapitel 11, GRUB Based Booting (Tasks) in System Administration Guide: Basic Administration