Dateisysteme lassen sich entweder exakt kopieren oder durch Ausschluss einiger Verzeichnisse oder Dateien anpassen. Hierzu liefern verschiedene Optionen dasselbe Ergebnis. Verwenden Sie die für Ihre Umgebung am besten geeigneten Optionen.
Die Dateisysteme in den folgenden Beispielen wurden zugunsten einer besseren Verständlichkeit stark vereinfacht. Anstelle von Dateisystemnamen wie /var , /usr und /opt heißt die Dateistruktur des Mastersystems in diesen Beispielen:
/aaa/bbb/ccc/ddd /aaa/bbb/fff /aaa/eee /ggg |
Wenden Sie die flarcreate-Optionen zum Ausschließen von Dateien vorsichtig an. Wenn Sie bestimmte Verzeichnisse ausschließen, können andere, wie beispielsweise Systemkonfigurationsdateien, unbemerkt im Archiv zurückbleiben. Das System wird dadurch unsauber, und die Installation funktioniert möglicherweise nicht. Das Ausschließen von Verzeichnissen und Dateien eignet sich am besten für Daten, die problemlos entfernt werden können, ohne das System zu beeinträchtigen, wie z. B. große Datendateien.
Das Archiv in diesem Beispiel heißt archive1. Es wird eine exakte Kopie dieses Archivs vom Mastersystem angelegt und diese wird komprimiert. Das Archiv ist ein genaues Duplikat des Mastersystems und wird in archive1.flar gespeichert.
# flarcreate -n archive1 -c archive1.flar |
Zum Kontrollieren der Dateistruktur des Archivs geben Sie folgenden Befehl ein.
# flar info -l archive1.flarlost+found export export/home export/home/lost+found var var/sadm var/sadm/install var/sadm/install/admin var/sadm/install/admin/default var/sadm/install/logs var/sadm/install/contents var/sadm/install/.lockfile var/sadm/install/.pkg.lock var/sadm/pkg var/sadm/pkg/SUNWocfd var/sadm/pkg/SUNWocfd/install var/sadm/pkg/SUNWocfd/install/copyright var/sadm/pkg/SUNWocfd/save var/sadm/pkg/SUNWocfd/save/pspool var/sadm/pkg/SUNWocfd/save/pspool/SUNWocfd ..... ..... usr/bin/sparcv7 usr/bin/sparcv7/savecore usr/bin/sparcv7/gcore .... .... usr/lib/diff3prog usr/lib/madv.so.1 usr/lib/mpss.so.1 usr/lib/cpu usr/lib/cpu/sparcv8plus .... .... devices/pseudo/udp6@0:udp6 devices/pseudo/udp@0:udp devices/pseudo/tcp@0:tcp devices/pseudo/iwscn@0:iwscn devices/pseudo/wc@0:wscons devices/pseudo/tcp6@0:tcp6 devices/pseudo/sctp6@0:sctp6 var/fm/fmd/ckpt var/fm/fmd/rsrc kernel/drv/st.conf kernel/drv/st.conf kernel/drv/st.conf kernel/drv/st.conf # |
In diesem Beispiel sind einige Dateien größer als 4 GB. Das Standardprogramm zur Archivierung, cpio, kann diese großen Dateien nicht verarbeiten. Die Kopiermethode -L pax wird verwendet, um ein Archiv zu erstellen, das einzelne große Dateien enthalten kann. Das Archiv heißt archive1. Es wird eine exakte Kopie dieses Archivs vom Mastersystem angelegt und diese wird komprimiert. Das Archiv ist ein genaues Duplikat des Mastersystems und wird in archive1.flar gespeichert.
# flarcreate -L pax -n archive1 -c archive1.flar |
Zum Kontrollieren der Dateistruktur des Archivs geben Sie folgenden Befehl ein.
# flar info -l archive1.flar aaa aaa/bbb aaa/bbb/ccc aaa/bbb/ccc/ddd aaa/bbb/fff aaa/eee aaa/eee ggg |
Das Archiv in diesem Beispiel heißt archive4. Es wird eine exakte Kopie dieses Archivs vom Mastersystem angelegt und diese wird komprimiert. Das Archiv ist ein genaues Duplikat des Mastersystems und wird in archive4.flar gespeichert. Die Option -R gibt an, dass ein Archiv aus einem anderen Verzeichnisbaum angelegt werden soll.
# flarcreate -n archive4 -c -R /x/yy/zz archive4.flar |
Das Archiv in diesem Beispiel heißt archive3. Es wird eine exakte Kopie dieses Archivs vom Mastersystem angelegt und diese wird komprimiert. Mithilfe von Optionen können Sie Beschreibungen in den Archiv-ID-Teil hinzufügen, an welchen sich das Archiv später leichter erkennen lässt. Informationen zu Schlüsselwörtern, zulässigen Werten und Formaten finden Sie unter Schlüsselwörter für Solaris Flash.
# flarcreate -n archive3 -i 20000131221409 -m pumbaa \ -e "Solaris 8 Print Server" -a "Max Mustermann" -U "Buchhaltung" \ -T server archive3.flar |
Wenn das Archiv fertig erstellt ist, können Sie auf den Archiv-ID-Teil mit der ausführlichen Beschreibung zugreifen. Sehen Sie hier ein Beispiel für einen Archiv-ID-Teil.
section_begin=identification files_archived_method=cpio files_compressed_method=compress files_archived_size=259323342 files_unarchived_size=591238111 creation_date=20000131221409 creation_master=pumbaa content_name=Printserver Buchhaltung content_type=server content_description=Solaris 8 Print Server content_author=Max Mustermann content_architectures=sun4u creation_node=pumbaa creation_hardware_class=sun4u creation_platform=SUNW,Sun-Fire creation_processor=sparc creation_release=5.9 creation_os_name=SunOS creation_os_version=s81_49 x-department=Buchhaltung |
In diesem Beispiel heißt das Archiv archive2. Es stellt eine nicht exakte Kopie des Mastersystems dar. Der Inhalt des Verzeichnisses /aaa ist ausgeschlossen, der Inhalt von /aaa/bbb/ccc hingegen wird beibehalten.
# flarcreate -n archive2 -x /aaa -y /aaa/bbb/ccc archive2.flar |
Zum Kontrollieren der Dateistruktur des Archivs geben Sie folgenden Befehl ein. Die ausgeschlossenen Verzeichnisse, die kopierte Dateien enthalten, werden, sofern die wiederhergestellten Dateien Daten enthalten, angezeigt.
# flar info -l aaa aaa aaa/bbb/ccc aaa/bbb/ccc/ddd aaa/bbb ggg |
In diesem Beispiel heißt das Archiv archive5. Es stellt eine nicht exakte Kopie des Mastersystems dar.
Die exclude-Datei enthält die folgende Liste:
/aaa |
Die include-Datei enthält die folgende Liste:
/aaa/bbb/ccc |
Der Inhalt des Verzeichnisses /aaa ist ausgeschlossen, der Inhalt von /aaa/bbb/ccc hingegen wird beibehalten.
# flarcreate -n archive5 -X exclude -f include archive5.flar |
Zum Kontrollieren der Dateistruktur des Archivs geben Sie folgenden Befehl ein. Die ausgeschlossenen Verzeichnisse, die kopierte Dateien enthalten, werden, sofern die wiederhergestellten Dateien Daten enthalten, angezeigt.
# flar info -l archive5.flar aaa aaa/bbb/ccc aaa/bbb/ccc/ddd aaa/bbb ggg |
Sie können die Optionen -x, -y, -X und - f miteinander kombinieren. In diesem Beispiel werden die Optionen -X und -y zusammen verwendet. Das Archiv heißt archive5. Es stellt eine nicht exakte Kopie des Mastersystems dar.
Die exclude-Datei enthält die folgende Liste:
/aaa |
Die Option -y stellt das Verzeichnis /aaa/bbb/ccc wieder her. Der folgende Befehl stellt das Archiv her:
# flarcreate -n archive5 -X exclude -y /aaa/bbb/ccc archive5.flar |
Zum Kontrollieren der Dateistruktur des Archivs geben Sie folgenden Befehl ein. Die ausgeschlossenen Verzeichnisse, die kopierte Dateien enthalten, werden, sofern die wiederhergestellten Dateien Daten enthalten, angezeigt.
# flar info -l archive5.flar aaa aaa/bbb aaa/bbb/ccc aaa/bbb/ccc/ddd ggg |
In diesem Beispiel heißt das Archiv archive3. Es stellt eine nicht exakte Kopie des Mastersystems dar. Die auszuwählenden Dateien und Verzeichnisse sind in der Datei filter1 enthalten. Innerhalb der Dateien sind die Verzeichnisse zur Angabe der auszuschließenden und wiederherzustellenden Dateien durch ein Minus- (-) bzw. ein Pluszeichen (+) gekennzeichnet. In diesem Beispiel ist das Verzeichnis /aaa mit einem Minuszeichen zum Ausschließen und das Unterverzeichnis /aaa/bbb/ccc mit einem Pluszeichen zum Berücksichtigen gekennzeichnet. Die Datei filter1 enthält die folgende Liste:
- /aaa + /aaa/bbb/ccc |
Der folgende Befehl stellt das Archiv her:
# flarcreate -n archive3 -z filter1 archive3.flar |
Zum Kontrollieren der Dateistruktur des Archivs geben Sie folgenden Befehl ein. Die ausgeschlossenen Verzeichnisse, die kopierte Dateien enthalten, werden, sofern die wiederhergestellten Dateien Daten enthalten, angezeigt.
# flar info -l archive3.flar aaa aaa/bbb aaa/bbb/ccc aaa/bbb/ccc/ddd ggg |