Oracle Solaris ZFS-Administrationshandbuch

Konfigurierbare native ZFS-Eigenschaften

Konfigurierbare native Eigenschaften können gelesen und gesetzt werden. Konfigurierbare native Eigenschaften werden mithilfe des Befehls zfs set(siehe Setzen von ZFS-Eigenschaften) bzw. zfs create (siehe Erstellen eines ZFS-Dateisystems) gesetzt. Außer Kontingenten und Reservierungen werden konfigurierbare Eigenschaften vererbt. Weitere Informationen zu Kontingenten und Reservierungen finden Sie unter Einstellen von ZFS-Kontingenten und -Reservierungen.

Einige konfigurierbare native Eigenschaften gelten nur für bestimmte Dataset-Typen. In solchen Fällen ist der entsprechende Dataset-Typ in der Beschreibung in Tabelle 6–1 aufgeführt. Sofern nichts Anderes vermerkt ist, gilt eine Eigenschaft für alle Dataset-Typen: Dateisysteme, Volumes, Klone und Snapshots.

Die konfigurierbaren Eigenschaften sind hier aufgeführt und in Tabelle 6–1 beschrieben.

Die Eigenschaft canmount

Wenn die Eigenschaft canmount auf off gesetzt wird, kann das Dateisystem nicht mithilfe der Befehle zfs mount bzw. zfs mount -a eingehängt werden. Das Setzen dieser Eigenschaft auf off gleicht dem Setzen der Eigenschaft mountpoint auf none. Der Unterschied besteht darin, dass das Dataset trotzdem noch die normale Eigenschaft mountpoint besitzt, die vererbt werden kann. Sie können diese Eigenschaft beispielsweise auf off setzen und Eigenschaften setzen, die an untergeordnete Dateisysteme vererbt werden. Das übergeordnete Dateisystem selbst wird jedoch nicht eingehängt und ist nicht für Benutzer zugänglich. In diesem Fall dient das übergeordnete Dateisystem als Container, für den Sie Eigenschaften festlegen können. Der Container selbst ist jedoch nicht zugänglich.

Im folgenden Beispiel wird das Dateisystem userpool erstellt und dessen Eigenschaft canmount auf off gesetzt. Einhängepunkte für untergeordnete Benutzerdateisysteme werden auf ein einziges Verzeichnis (/export/home ) gesetzt. Am übergeordneten Dateisystem gesetzte Eigenschaften werden von untergeordneten Dateisystemen geerbt; das übergeordnete Dateisystem selbst wird jedoch nicht eingehängt.


# zpool create userpool mirror c0t5d0 c1t6d0
# zfs set canmount=off userpool
# zfs set mountpoint=/export/home userpool
# zfs set compression=on userpool
# zfs create userpool/user1
# zfs create userpool/user2
# zfs mount
userpool/user1                  /export/home/user1
userpool/user2                  /export/home/user2

Durch Setzen der Eigenschaft canmount auf noauto kann das Dataset nur ausdrücklich, nicht aber automatisch eingehängt werden. Über diese Einstellung wird von der Oracle Solaris Upgrade-Software festgelegt, dass nur Datasets aus der aktiven Boot-Umgebung beim Booten eingehängt werden.

Die Eigenschaft recordsize

Die Eigenschaft recordsize legt eine empfohlene Blockgröße für Dateien im Dateisystem fest.

Diese Eigenschaft dient zur Zusammenarbeit mit Datenbanken, die auf Dateien in festen Blockgrößen zugreifen. ZFS passt Blockgrößen automatisch an interne Algorithmen an, die für typische Zugriffsstrukturen optimiert wurden. Für Datenbanken, die sehr große Dateien erstellen, Dateien jedoch mit wahlfreiem Zugriff in kleineren Blöcken lesen, können diese Algorithmen unter Umständen nicht optimal sein. Wenn Sie die Eigenschaft recordsize auf einen Wert setzen, der der Datensatzgröße der betreffenden Datenbank entspricht bzw. größer als diese ist, kann die Leistung bedeutend verbessert werden. Die Verwendung dieser Eigenschaft für allgemeine Dateisysteme kann sich negativ auf die Leistung auswirken und wird nicht empfohlen. Die angegebene Größe muss ein Zweierpotenzwert sein, der größer als oder gleich 512 Byte und kleiner als oder gleich 128 KB ist. Das Ändern der Eigenschaft recordsize eines Dateisystems wirkt sich nur auf Dateien aus, die nach der Änderung erstellt wurden. Bereits vorhandene Dateien bleiben unverändert.

Die Abkürzung der Eigenschaft lautet recsize.

Die Eigenschaft volsize

Die Eigenschaft volsize legt die logische Größe eines Volumes fest. Standardmäßig wird beim Erstellen eines Volumes Speicherplatz der gleichen Kapazität reserviert. Alle Änderungen der Eigenschaft volsize werden entsprechend in der Reservierung geändert. Diese Überprüfungen dienen zum Verhindern unerwarteten Systemverhaltens. Je nachdem, wie ein Volume benutzt wird, kann es undefiniertes Systemverhalten oder Datenbeschädigung verursachen, wenn es weniger Speicherplatz enthält, als es eigentlich angefordert hat. Solche Effekte können auch auftreten, wenn die Kapazität eines Volumes geändert wird, während es in Benutzung ist. Dies gilt besonders dann, wenn die Volume-Kapazität verkleinert wird. Gehen Sie bei der Änderung einer Volume-Kapazität stets mit äußerster Sorgfalt vor.

Obwohl dies nicht empfohlen wird, können Sie ein Sparse-Volume erstellen, indem Sie für den Befehl -zfs create -V das Flag s angeben oder die Reservierung nach der Erstellung des Volumes entsprechend ändern. Bei Sparse-Volumes ist der Wert der Reservierung ungleich der Volume-Kapazität. Änderungen der Eigenschaft volsize wirken sich bei Sparse-Volumes nicht auf den Reservierungswert aus.

Weitere Informationen zur Verwendung von Volumes finden Sie unter ZFS-Volumes.