Systemverwaltungshandbuch: Oracle Solaris Container - Ressourcenverwaltung und Solaris Zones

zonecfg-Modi

Für die Benutzerschnittstelle findet das Konzept eines Geltungsbereichs (Scope) Anwendung. Der Geltungsbereich kann entweder global oder ressourcenspezifisch angelegt sein. Der standardmäßige Geltungsbereich ist global.

Im globalen Geltungsbereich wird eine bestimmte Ressource mit den Unterbefehlen add und select ausgewählt. Daraufhin ändert sich der Geltungsbereich zu diesem Ressourcentyp.

Anschließend wird der Geltungsbereich auf global zurückgesetzt.

Bestimmte Unterbefehle, z. B. add, remove und set, haben in verschiedenen Geltungsbereichen unterschiedliche Bedeutungen.

zonecfg Interaktiver Modus

Im interaktiven Modus werden die folgenden Unterbefehle unterstützt. Weitere Informationen zu den Bedeutungen und Optionen, die mit den Unterbefehlen verwendet werden können, finden Sie in der Manpage zonecfg(1M. ) Bei jedem Unterbefehl, der zu destruktiven Aktionen oder dem Verlust von Arbeiten führen könnte, fordert das System vor dem Fortsetzen eine Bestätigung durch den Benutzer an. Diese Bestätigung können Sie durch Verwenden der Option -F (Force / Erzwingen) umgehen.

help

Druckt die allgemeine Hilfe aus oder zeigt Hilfe zu einer bestimmten Ressource an.


zonecfg:lx-zone:net> help
create

Beginnt die Konfiguration einer im Speicher abgelegten Konfiguration für die angegebene neue Branded Zone.

  • Mit der Option -t Vorlage erstellen Sie eine Konfiguration, die mit einer angegebenen Vorlage identisch ist. Der Zonenname wird vom Vorlagennamen zum neuen Zonennamen geändert. Zum Erstellen einer Linux-Branded Zone verwenden Sie:


    zonecfg:lx-zone> create -t SUNWlx
    
  • Mit der Option -b erstellen Sie eine leere Konfiguration, in der Sie das Brand festlegen können.


    zonecfg:lx-zone> create -b
    zonecfg:lx-zone> set brand=lx
    
  • Mit der Option -F überschreiben Sie eine bestehende Konfiguration.

export

Druckt die Konfiguration über das standardmäßige Ausgabegerät oder in die angegebene Ausgabedatei. Die Ausgabe weist dabei ein Format auf, das in einer Befehlsdatei verwendet werden kann.

add

Bei einem globalen Geltungsbereich wird der Konfiguration der angegebene Ressourcentyp hinzugefügt.

Bei einem ressourcenspezifischen Geltungsbereich wird eine Eigenschaft mit dem angegebenen Namen und dem angegebenen Wert hinzugefügt.

Weitere Informationen finden Sie unter „So konfigurieren Sie eine lx Branded Zone“ und in der Manpage zonecfg(1M).

set

Setzt einen angegebenen Eigenschaftennamen auf einen angegebenen Eigenschaftenwert. Einige Eigenschaften, z. B. zonepath, sind global, andere gelten nur für eine bestimmte Ressource. Aus diesem Grund hat dieser Befehl sowohl für einen globalen als auch für einen ressourcenspezifischen Geltungsbereich.

select

Gilt nur im globalen Geltungsbereich. Wählt eine Ressource des angegebenen Typs, die dem angegebenen Kriterium Eigenschaftenname/Eigenschaftenwert-Paar entspricht, zur Bearbeitung aus. Der Geltungsbereich wird auf diesen Ressourcentyp geändert. Damit die Ressource eindeutig identifiziert werden kann, müssen Sie eine ausreichende Anzahl an Eigenschaftenname/Eigenschaftenwert-Paaren angeben.

clear

Löscht den Wert für die optionalen Einstellungen. Erforderliche Einstellungen können nicht gelöscht werden. Einige erforderliche Einstellungen können jedoch durch Zuweisen eines neuen Werts geändert werden.

remove

Bei einem globalen Geltungsbereich wird der angegebene Ressourcentyp entfernt. Damit der Ressourcentyp eindeutig identifiziert werden kann, müssen Sie eine ausreichende Anzahl an Eigenschaftenname/Eigenschaftenwert-Paaren angeben. Wenn kein Eigenschaftenname/Eigenschaftenwert-Paar angegeben wurde, werden alle Instanzen gelöscht. Wurden mehrere Paare angegeben, wird eine Bestätigung erforderlich, es sei denn, die Option -F wurde verwendet.

Bei einem ressourcenspezifischen Geltungsbereich wird das angegebene Eigenschaftenname/Eigenschaftenwert-Paar von der aktuellen Ressource entfernt.

end

Gilt nur im ressourcenspezifischen Geltungsbereich. Beendet die Ressourcenspezifikation.

Anschließend überprüft der Befehl zonecfg, ob die aktuelle Ressource vollständig angegeben wurde.

  • Wenn die Ressource vollständig angegeben wurde, wird sie der im Arbeitsspeicher befindlichen Konfiguration hinzugefügt und der globale Geltungsbereich wiederhergestellt.

  • War die Spezifikation unvollständig, zeigt das System eine Fehlermeldung an und beschreibt, was noch ausgeführt werden muss.

cancel

Gilt nur im ressourcenspezifischen Geltungsbereich. Beendet die Ressourcenspezifikation und stellt den globalen Geltungsbereich wieder her. Alle teilweise angegebenen Ressourcen werden nicht erhalten.

delete

Löscht die angegebene Konfiguration vollständig. Löscht die Konfiguration sowohl aus dem Arbeitsspeicher als auch vom Speicherort. Sie müssen die Option -F zusammen mit dem Befehl delete verwenden.


Achtung – Achtung –

Diese Aktion findet unmittelbar statt. Es ist keine Bestätigung erforderlich. Eine gelöschte Zone kann nicht wiederhergestellt werden.


info

Zeigt Informationen über die aktuelle Konfiguration oder die globalen Ressourceneigenschaften zonepath, autoboot und pool an. Wenn ein Ressourcentyp angegeben wurde, werden nur Informationen zu diesem Ressourcentyp angezeigt. Bei einem ressourcenspezifischen Geltungsbereich gilt dieser Unterbefehl nur für die hinzugefügte oder modifizierte Ressource.

verify

Überprüft die aktuelle Konfiguration auf Richtigkeit. Stellt sicher, dass für alle Ressourcen alle erforderlichen Eigenschaften angegeben wurden.

commit

Überführt die aktuelle Konfiguration aus dem Arbeitsspeicher an einen Festspeicherort. Bis die im Arbeitsspeicher befindliche Konfiguration übernommen wurde, können Änderungen mit dem Unterbefehl revert rückgängig gemacht werden. Eine Konfiguration muss mit dem Befehl zoneadm übernommen werden. Dieser Vorgang wird automatisch versucht, wenn Sie eine zonecfg-Sitzung abschließen. Weil nur eine korrekte Konfiguration übernommen werden kann, führt der commit-Vorgang automatisch eine Überprüfung durch.

revert

Setzt die Konfiguration auf den zuletzt übernommenen Status zurück.

exit

Beendet die zonecfg-Sitzung. Mit dem Befehl exit können Sie auch die Option -F (Erzwingen) verwenden.

Ein commit-Vorgang wird ggf. automatisch versucht. Auch ein EOF-Zeichen kann zum Beenden der Sitzung verwendet werden.

zonecfg Befehlsdatei-Modus

Im Befehlsdatei-Modus erfolgt die Eingabe aus einer Datei. Zum Erzeugen dieser Datei wird der unter „zonecfg Interaktiver Modus“ beschriebene Unterbefehl export verwendet. Die Konfiguration kann über das standardmäßige Ausgabegerät gedruckt oder mit der Option -f an eine bestimmte Ausgabedatei gesendet werden.