Systemverwaltungshandbuch: Oracle Solaris Container - Ressourcenverwaltung und Solaris Zones

Verwalten des Resource Capping Daemons mit rcapadm

In diesem Abschnitt werden die Verfahren zum Konfigurieren und Verwenden des Resource Capping Daemons mit dem Befehl rcapadm beschrieben. Weitere Informationen finden Sie in rcapd-Konfiguration und in der Manpage rcapadm(1M). Auch das Verwenden von rcapadm zum Festlegen einer temporären Resource Cap für eine Zone wird behandelt.

Erfolgt die Eingabe ohne Argumente, zeigt rcapadm den aktuellen Status des Resource Capping Daemons an, sofern dieser konfiguriert wurde.

ProcedureSo richten Sie einen Schwellenwert für die Memory Cap-Durchsetzung ein

Memory Caps können so konfiguriert werden, dass sie erst dann durchgesetzt werden, wenn der für Prozesse verfügbare reelle Speicher zu gering wird. Weitere Informationen finden Sie unter Schwellenwert für die Memory Cap-Durchsetzung.

Der Mindestwert (und die Standardeinstellung) ist 0; dies bedeutet, dass Memory Caps immer durchgesetzt werden. Zum Einrichten eines anderen Mindestwerts führen Sie das folgende Verfahren aus.

  1. Melden Sie sich als Superuser an oder nehmen Sie eine Rolle an, die das Process Management-Profil beinhaltet.

    Beispielsweise beinhaltet die Rolle des Systemadministrators das Process Management-Profil. Weitere Informationen zum Erstellen der Rolle sowie zum Zuweisen einer Rolle zu einem Benutzer finden Sie unter „Managing RBAC (Task Map)“ im System Administration Guide: Security Services.

  2. Geben Sie den Befehl rcapadm mit der Option -c ein, um einen anderen Wert für die Speicherauslastung einzurichten, ab dem eine Memory Cap durchgesetzt wird.


    # rcapadm -c percent
    

    percent liegt im Bereich von 0 bis 100. Höhere Werte sind weniger einschränkend. Ein höherer Wert bedeutet, dass Projekt-Arbeitslasten mit Memory Caps ausgeführt werden können, ohne dass die Memory Caps durchgesetzt werden, bis die Systemspeicherauslastung diesen Schwellenwert überschreitet.

Siehe auch

Wie die aktuelle Speicherauslastung und der Schwellenwert für die Memory Cap-Durchsetzung angezeigt werden, können Sie unter Erstellen von Berichten zur Speicherauslastung und dem Schwellenwert für die Durchsetzung der Memory Cap nachlesen.

ProcedureSo richten Sie Vorgangsintervalle ein

rcapd-Vorgangsintervalle enthält Informationen über die Intervalle, in denen die regelmäßig von rcapd durchgeführten Vorgänge ausgeführt werden. Zum Einstellen der Vorgangsintervalle mit rcapadm führen Sie die folgenden Schritte aus.

  1. Melden Sie sich als Superuser an oder nehmen Sie eine Rolle an, die das Process Management-Profil beinhaltet.

    Beispielsweise beinhaltet die Rolle des Systemadministrators das Process Management-Profil. Weitere Informationen zum Erstellen der Rolle sowie zum Zuweisen einer Rolle zu einem Benutzer finden Sie unter „Managing RBAC (Task Map)“ im System Administration Guide: Security Services.

  2. Verwenden Sie die Option -i, um das Intervall einzurichten.


    # rcapadm -i interval=value,...,interval=value 
    

    Hinweis –

    Alle Intervallwerte werden in Sekunden angegeben.


ProcedureSo aktivieren Sie das Resource Capping

Es gibt drei Möglichkeiten, das Resource Capping auf einem System zu aktivieren. Das Aktivieren des Resource Capping stellt auch die Standardwerte in der Datei /etc/rcap.conf ein.

  1. Melden Sie sich als Superuser an oder nehmen Sie eine Rolle an, die das Process Management-Profil beinhaltet.

    Beispielsweise beinhaltet die Rolle des Systemadministrators das Process Management-Profil. Weitere Informationen zum Erstellen der Rolle sowie zum Zuweisen einer Rolle zu einem Benutzer finden Sie unter „Managing RBAC (Task Map)“ im System Administration Guide: Security Services.

  2. Aktivieren Sie den Resource Capping Daemon mit einer der folgenden Methoden:

    • Aktivieren Sie das Resource Capping mit dem Befehl svcadm.


      # svcadm enable rcap
      
    • Um den Resource Capping Daemon so zu aktivieren, dass er unmittelbar und bei jedem Neustart des Systems gestartet wird, geben Sie Folgendes ein:


      # rcapadm -E
      
    • Um den Resource Capping Daemon bei einem Neustart zu starten, ohne dass er unmittelbar gestartet wird, geben Sie die Option -n an:


      # rcapadm -n -E
      

ProcedureSo deaktivieren Sie das Resource Capping

Es gibt drei Möglichkeiten, das Resource Capping auf einem System zu deaktivieren.

  1. Melden Sie sich als Superuser an oder nehmen Sie eine Rolle an, die das Process Management-Profil beinhaltet.

    Beispielsweise beinhaltet die Rolle des Systemadministrators das Process Management-Profil. Weitere Informationen zum Erstellen der Rolle sowie zum Zuweisen einer Rolle zu einem Benutzer finden Sie unter „Managing RBAC (Task Map)“ im System Administration Guide: Security Services.

  2. Deaktivieren Sie den Resource Capping Daemon auf eine der folgenden Arten:

    • Deaktivieren Sie das Resource Capping mit dem Befehl svcadm.


      # svcadm disable rcap
      
    • Um den Resource Capping Daemon so zu deaktivieren, dass er unmittelbar deaktiviert und bei einem Neustart des Systems nicht gestartet wird, geben Sie Folgendes ein:


      # rcapadm -D
      
    • Um den Resource Capping Daemon zu deaktivieren, ohne ihn unmittelbar zu stoppen, geben Sie die Option -n an:


      # rcapadm -n -D
      

    Tipp –

    Sicheres Deaktivieren des Resource Capping Daemons


    Geben Sie den Befehl svcadm oder den Befehl rcapadm mit der Option -D ein, um den rcapd sicher zu deaktivieren. Wenn der Daemon beendet wird (siehe die Manpage kill(1)), könnten Prozesse mit dem Status „stopped“ zurückbleiben, die dann manuell neu gestartet werden müssen. Um einen Prozess weiter auszuführen, verwenden Sie den Befehl prun. Weitere Informationen finden Sie in der Manpage prun(1).

ProcedureSo legen Sie eine temporäre Resource Cap für eine Zone fest

Mit dieser Vorgehensweise wird der Speicher begrenzt, der von einer angegebenen Zone maximal beansprucht werden kann. Dieser Wert gilt nur bis zum nächsten Neustart. Um eine dauerhafte Begrenzung festzulegen, verwenden Sie den Befehl zonecfg.

  1. Melden Sie sich als Superuser an oder nehmen Sie eine Rolle an, die das Process Management-Profil beinhaltet.

    Beispielsweise beinhaltet die Rolle des Systemadministrators das Process Management-Profil.

  2. Legen Sie eine Speichergrenze von 512 MB für die Zone my-zone fest.


    # rcapadm -z testzone -m 512M