Systemverwaltungshandbuch: Oracle Solaris Container - Ressourcenverwaltung und Solaris Zones

Funktionsweise des Extended Accounting

Das Extended Accounting im Betriebssystem Solaris verwendet für die Accounting-Daten ein mit Versionsnummer gekennzeichnetes, erweiterbares Dateiformat. Dateien in diesem Dateiformat können mithilfe der in der Bibliothek libexacctenthaltenen API geöffnet oder erstellt werden (siehe libexacct(3LIB)). Diese Dateien können dann auf jeder Plattform mit aktiviertem Extended Accounting analysiert werden. Die darin enthaltenen Daten können zur Kapazitätsplanung und für das Chargeback verwendet werden.

Bei aktiviertem Extended Accounting werden Statistiken erfasst, die mit der libexacct-API ausgewertet werden können. libexacct ermöglicht sogar eine vorwärts- und rückwärts gerichtete Auswertung der exacct-Dateien. Die API unterstützt von libexacct erzeugte Drittanbieterdateien sowie vom Kernel erstellte Dateien. Weiterhin gibt es eine Perl-Schnittstelle zu libexacct, mit der Sie benutzerdefinierte Skripten zur Berichterstattung und Extraktion entwickeln können. Lesen Sie dazu Perl-Schnittstelle für libexacct.

Beispielsweise verfolgt die Aufgabe bei aktiviertem Extended Accounting die aggregierte Ressourcennutzung ihrer Mitgliederprozesse. Nach Beendigung der Aufgabe wird ein Aufgaben-Accounting-Datensatz gespeichert. Für laufende Prozesse und Aufgaben können auch Zwischendatensätze gespeichert werden. Weitere Informationen zu Aufgaben finden Sie in Kapitel 2Einführung in Projekte und Aufgaben.

Abbildung 4–1 Aufgabenverfolgung bei aktiviertem Extended Accounting

Das Flussdiagramm zeigt, wie die aggregierte Ressourcennutzung durch die Prozesse einer Aufgabe in einem Datensatz erfasst werden, der nach Beendigung der Aufgabe gespeichert wird.

Erweiterbares Format

Das Extended Accounting-Format ist wesentlich flexibler als das der SunOS-Accounting-Legatsoftware (siehe What is System Accounting? in System Administration Guide: Advanced Administration ). Mit dem Extended Accounting können Accounting-Metriken zwischen einzelnen Releases und sogar während des Systembetriebs zum System hinzugefügt bzw. davon gelöscht werden.


Hinweis –

Das Extended Accounting und die Accounting-Legatsoftware können gleichzeitig auf einem System aktiviert sein.


exacct – Datensätze und Format

Programmroutinen zum Erstellen von exacct-Datensätzen erfüllen zwei Aufgaben.

Das Format ermöglicht, dass verschiedene Arten von Accounting-Datensätzen erfasst werden können, ohne dass jede Änderung eine explizite Versionsänderung erfordert. Gut geschriebene Anwendungen zur Verarbeitung von Accounting-Daten ignorieren Datensätze, die sie nicht verstehen.

Die Bibliothek libexacct konvertiert und erstellt Dateien im exacct-Format. Diese Bibliothek ist die einzige unterstützte Schnittstelle für Dateien im exacct-Format.


Hinweis –

Die Systemaufrufe getacct, putacct und wracct gelten nicht für Flows. Der Kernel erstellt Flow-Datensätze und schreibt sie in die Datei, wenn das IPQoS Flow-Accounting konfiguriert ist.


Verwenden des Extended Accounting auf einem Solaris-System mit installierten Zonen

Wenn das Extended Accounting in der globalen Zone ausgeführt wird, sammelt es Daten und erstellt Berichte für das gesamte System (einschließlich der nicht-globalen Zonen). Der globale Administrator kann darüber hinaus den Ressourcenverbrauch pro Zone festlegen. Weitere Informationen finden Sie unter Extended Accounting auf einem Solaris-System mit installierten Zonen.