Systemverwaltungshandbuch: Oracle Solaris Container - Ressourcenverwaltung und Solaris Zones

Einrichten der Ressourcenverwaltung (Übersicht der Schritte)

Die folgende Übersicht der Schritte bietet einen allgemeinen Überblick der Schritte, die zum Einrichten der Ressourcenverwaltung auf dem System erforderlich sind.

Aufgabe 

Beschreibung 

Siehe 

Identifizieren der Arbeitslasten auf dem System und Kategorisieren jeder Arbeitslast nach Projekt. 

Erstellen von Projekteinträgen entweder in der Datei /etc/project, in der NIS-Map oder im LDAP-Verzeichnisservice.

project-Datenbank

Priorisieren der Arbeitslasten auf dem System. 

Festlegen der unternehmenskritischen Anwendungen. Diese Arbeitslasten benötigen eventuell bevorzugten Zugriff auf Ressourcen. 

Lesen Sie die betrieblichen Ziele Ihres Unternehmens. 

Überwachen der Echtzeitaktivität auf dem System. 

Verwenden der Leistungswerkzeuge zum Anzeigen des aktuellen Ressourcenverbrauchs durch Arbeitslasten, die auf dem System ausgeführt werden. Schränken Sie aufgrund der Ergebnisse den Zugriff auf bestimmte Ressourcen ein oder isolieren Sie bestimmte Arbeitslasten. 

Überwachung nach System und in den Manpages cpustat(1M), iostat(1M), mpstat(1M), prstat(1M), sar(1) und vmstat(1M)

Vornehmen von vorübergehenden Änderungen an Arbeitslasten, die auf dem System ausgeführt werden. 

Prüfen der im Solaris System verfügbaren Resource Controls, um festzustellen, welche Werte geändert werden können. Die Werte können während der Aufgaben- oder Prozessausführung von der Befehlszeile aus geändert werden. 

Verfügbare Resource Controls, Globale und lokale Aktionen mit Resource Control-Werten, Vorübergehendes Aktualisieren der Resource Control-Werte bei laufendem System und in den Manpages rctladm(1M) und prctl(1).

Einstellen der Resource Controls und Projektattribute für jeden Projekteintrag in der project-Datenbank oder der Namen-Service-Projektdatenbank.

Jeder Projekteintrag in der Datei /etc/project oder der Namen-Service-Projektdatenbank kann eine oder mehrere Resource Controls oder Attribute enthalten. Resource Controls schränken Aufgaben und Prozesse ein, die an das Projekt angehängt sind. Jedem für eine Resource Control eingerichteten Schwellenwert können eine oder mehrere Aktionen zugewiesen werden, die beim Erreichen des Schwellenwerts ausgeführt werden.

Resource Controls können über die Befehlszeilenschnittstelle eingerichtet werden. Bestimmte Konfigurationsparameter können auch über die Solaris Management Console eingerichtet werden. 

project-Datenbank, Format der lokalen Datei /etc/project , Verfügbare Resource Controls, Globale und lokale Aktionen mit Resource Control-Werten und Kapitel 8Einführung in den Fair Share Scheduler

Einrichten einer oberen Grenze für den Ressourcenverbrauch des reellen Speichers durch Prozesse, die an ein Projekt angehängt sind. 

Der Daemon zur Durchsetzung einer Ressourcenbegrenzung (Resource Cap Enforcement Daemon) setzt eine Begrenzung des reellen Speichers durch, die mit dem Projektattribut rcap.max-rss in der Datei /etc/project definiert wurde.

project-Datenbank und Kapitel 10Einführung in die Steuerung des reellen Arbeitsspeichers mithilfe des Resource Capping Daemons

Erstellen von Resource Pool-Konfigurationen. 

Resource Pools stellen eine Möglichkeit dar, Systemressourcen wie z. B. Prozessoren zu partitionieren und diese Partitionen auch nach einem Neustart beizubehalten. Sie können in jedem Eintrag in der Datei /etc/project ein project.pool-Attribut hinzufügen.

project-Datenbank und Kapitel 12Einführung in Resource Pools

Einrichten des Fair Share Scheduler (FSS) als standardmäßigem System-Scheduler. 

Sicherstellen, dass alle Benutzerprozesse auf einem System mit nur einer CPU oder einem Prozessorset zur gleichen Scheduling-Klasse gehören. 

Konfigurieren des FSS und in der Manpage dispadmin(1M)

Aktivieren des Extended Accounting zum Überwachen und Aufzeichnen des Ressourcenverbrauchs auf Aufgaben- oder Projektbasis. 

Verwenden der Extended Accounting-Daten zur Bewertung der aktuellen Resource Controls und Planung der Kapazitätsanforderungen künftiger Arbeitslasten. Die aggregierte Nutzung kann systemweit aufgezeichnet werden. Um vollständige Nutzungsstatistiken für verwandte, mehrere Systeme umfassende Arbeitslasten zu erhalten, kann der Projektname auf mehreren Computern gemeinsam genutzt werden. 

So aktivieren Sie das Extended Accounting für Prozesse, Aufgaben und Flows und in der Manpage acctadm(1M)

(Optional) Wenn zusätzliche Anpassungen an der Konfiguration vorgenehmen werden müssen, können Sie die Werte weiterhin über die Befehlszeile ändern. Sie können die Werte während der Aufgaben- oder Prozessausführung über die Befehlszeile ändern. 

Änderungen an bestehenden Aufgaben können vorübergehend angewendet werden, ohne dass das Projekt neu gestartet werden muss. Passen Sie die Werte weiter an, bis Sie mit der Leistung zufrieden sind. Dann aktualisieren Sie die aktuellen Werte in der Datei /etc/project oder in der Namen-Service-Projektdatenbank.

Vorübergehendes Aktualisieren der Resource Control-Werte bei laufendem System und in den Manpages rctladm(1M) und prctl(1)

(Optional) Erfassen der Extended Accounting-Daten. 

Schreiben der Extended Accounting-Datensätze für aktive Prozesse und Aufgaben. Die erzeugten Dateien können für Planung, Chargeback und Abrechnungszwecke verwendet werden. Darüber hinaus gibt es eine Perl-Schnittstelle zu libexacct, mit der Sie benutzerdefinierte Skripten zur Berichterstattung und Extraktion entwickeln können.

wracct(1M) Manpage und Perl-Schnittstelle für libexacct