Solaris 10 5/08 Versionshinweise

Probleme und Fehler (Bugs) im Zusammenhang mit der Hardware

Folgende Probleme und Fehler im Zusammenhang mit der Hardware treten unter Solaris 10 auf.

SPARC: Zweite SCSI-Festplatte wird nach Solaris Live Upgrade nicht mehr verbunden (6684776)

Einige Desktop-Systeme können nach einem Upgrade mit Solaris Live Upgrade von Solaris 10 8/07 auf the Solaris 10 5/08 nur noch auf ihre Root-Festplatte und nicht mehr auf andere Festplatten zugreifen. Dies tritt aufgrund eines Fehlers im Energieverwaltungssystem auf.

Daraufhin wird die folgende Fehlermeldung angezeigt:


System can't access disk.

Problemumgehung: Deaktivieren Sie die Energieverwaltung des Systems. Führen Sie die folgenden Schritte aus:

  1. Bearbeiten Sie die Konfigurationsdatei /etc/power.conf und ändern Sie den Eintrag autopm von default auf disable.

  2. Aktualisieren Sie die Energieeinstellungen mithilfe des Befehls pmconfig -r.

  3. Starten Sie das System neu.

x86: Aktivierung von MPxIO nicht möglich (6664694)

x64-Systeme mit LSI SAS PCI-E-Host-Bus-Adaptern (HBAs) wie z. B. SG-XPCIE8SAS-E-Z, SG-XPCIE4SAS-Z, SG-XPCIE4SAS3-Z und SG-PCIE8SAS-Z können MPxIO nicht aktivieren, wenn mehr als 4 GB RAM installiert sind.

Um festzustellen, ob Ihr System betroffen ist, geben Sie den Befehl prtpicl - v ein. Suchen Sie in der Ausgabe dieses Befehls nach Geräten, die entweder pci1000,56- oder pci1000,58-kompatible Eigenschaften verwenden oder ob eine pcie-capid-reg-Eigenschaft vorhanden ist und die revision-id-Eigenschaft kleiner oder gleich 2 ist. Beispiel:


pci1000,56 AND pcie-capid-reg exists AND revision-id <= 2

oder


pci1000,58 AND pcie-capid-reg exists AND revision-id <= 2

Problemumgehung: Laden Sie das Patch 125082-13 von http://sunsolve.sun.com herunter und installieren Sie es.

64 bit SPARC: DR-Vorgänge, die die niedrigste CPU-ID einbeziehen, schlagen fehl (6663570)

Vorgänge zur dynamischen Rekonfiguration (DR), die die niedrigste CPU-ID einbeziehen, führen eventuell zu einem Alarmzustand in der Domäne. Daraufhin wird die folgende Fehlermeldung angezeigt:


panic[cpu40]/thread=2a1008ebca0: BAD TRAP: type=10 rp=xxxxxxx addr=xxxxxxx mmu_fsr=0

Problemumgehung: Verwenden Sie DR nicht zur Identifizierung der Systemplatine, auf der sich die CPU mit der niedrigsten CPU-ID befindet. Geben Sie den Befehl prtdiag ein, um die CPU mit der niedrigsten CPU-ID zu identifizieren.

SPARC: Leistungsverschlechterung um 19,55% bei NCP-Gerätetreiber (6660074)

Die Leistungsverschlechterung tritt bei einem Niagara Crypto Provider (NCP)-Gerätetreiber auf Sun SPARC® Enterprise T5220-Computern und Verwendung von Solaris 10 5/08 auf. Es wird keine Fehlermeldung angezeigt.

Problemumgehung: Fügen Sie die folgende Zeile zur Konfigurationsdatei /platform/sun4v/kernel/drv/ncp.conf hinzu:


ncp-threads-per-core=6;

64 bit SPARC: Einige DR-Befehle scheitern (6614737)

Die DR-Befehle deleteboard(8) und moveboard(8) schlagen eventuell fehl, wenn eine der folgenden Bedingungen auftritt:

Es wird keine Fehlermeldung angezeigt.

Problemumgehung: Wenn ein DR-Befehl hängt, booten Sie die Domäne neu.

Vermeiden Sie DR-Vorgänge, wenn eine der aufgeführten Bedingungen besteht.

Um festzustellen, ob ein Speicher im System ausgefallen ist, verwenden Sie den XSCF-Befehl showstatus. Um festzustellen, ob die Domäne Systemplatinen mit unterschiedlichen Speichergrößen aufweist, verwenden Sie den XSCF-Befehl showdevices. Sie können auch den Befehl prtdiag in der Domäne eingeben, um eine Liste der Speichergrößen der Systemplatinen anzuzeigen.

ARC (ZFS) weist Speicher innerhalb des Kernel-Cage zu und verhindert damit die dynamische Speicherkonfiguration (6522017)

ZFS besitzt auf Systemen mit sehr großen Speicherkapazitäten die Fähigkeit zum Zuweisen von Kernel-Speicher für alle Systemplatinen. Für die dynamische Speicher-Neukonfiguration ist eine freie Systemplatine erforderlich, sodass der Speicher von der Platine, die dynamisch neu konfiguriert werden soll, auf diese freie Platine kopiert werden kann. Bei der dynamischen Speicher-Neukonfiguration kann Speicher auf Systemen mit sehr großer Speicherkapazität, die ZFS nutzen, nicht dynamisch neu konfiguriert werden. SunFireTM-High-End-Server können Kernel-Speicherseiten neu zuweisen, sodass dieses Problem hier vermieden wird. Bei diesen Servern müssen Sie in Domänen mit mehr als 32 Kernen die Neuzuweisung von Kernel-Speicherseiten (Kernel Page Relocation, KPR) aktivieren. Es wird keine Fehlermeldung angezeigt.

Problemumgehung: Reduzieren Sie durch Setzen des Parameters zfs_arc_max in der Datei /etc/system den Betrag des Kernel-Speichers, den ZFS zuweisen kann. Im folgenden Beispiel wird die Maximalgröße auf 512 MB gesetzt.


set zfs_arc_max = 0x20000000

mpathadm zeigt keine gerätespezifischen Lastenausgleichseinstellungen an

Der Unterbefehl mpathadm show logical-unit zeigt die globale Lastenausgleichskonfiguration für die Eigenschaft Current Load Balance an. Einträge in der Datei csi_vhci.conf, die den Lastenausgleichstyp für ein bestimmtes Gerät ändern, erscheinen jedoch auch dann nicht in der von mpathadm ausgegebenen Liste, wenn die Einstellungen aktiv sind.

Registrierungstool verhindert Energieverwaltung auf einigen Grafikkarten (6321362)

Wenn Hintergrundprozesse des Registrierungstools weiterlaufen, beenden die Grafikkarten Elite3D und Creator3D die Energieverwaltung. Dieser Fehler reduziert Energieeinsparungen, wenn im System die Energieverwaltung läuft. Unter bestimmten Umständen kann sich auch sys-suspend aufhängen. Es wird keine Fehlermeldung angezeigt. Das System kann sich während einer Systemsuspensierung aufhängen oder einfach weiterlaufen.

Problemumgehung:

Führen Sie ca. 60s nach jeder Anmeldung den folgenden Befehl aus:


# pkill -f basicreg.jar
# pkill -f swupna.jar

SPARC: Die Versionen 1.0 und 1.1 der Sun Crypto Accelerator 4000-Karte werden von Solaris 10-BS nicht unterstützt

Mit Solaris 10-BS wird eine neue Verschlüsselungsstruktur bereitgestellt. Die Versionen 1.0 und 1.1 der Sun Crypto Accelerator 4000-Kartensoft- und -firmware verwenden diese Struktur jedoch nicht. Infolgedessen werden diese Versionen von Solaris 10-BS nicht unterstützt.

Die Version 2.0 verwendet die neue Struktur. Diese Version steht als kostenloses Upgrade für derzeitige Benutzer von Sun Crypto Accelerator 4000 zur Verfügung, die Solaris 10-BS einsetzen möchten. Da es sich bei der Sun Crypto Accelerator 4000-Karte um ein Produkt handelt, das Exportbestimmungen unterliegt, müssen Sie mit Sun Enterprise Services oder Ihrem lokalen Händler Verbindung aufnehmen, um das kostenlose Upgrade zu erhalten. Zusätzliche Informationen stehen auf der Sun Crypto Accelerator 4000-Webseite auf der Produktesite von Sun zur Verfügung.

Bestimmte USB 2.0-Controller sind deaktiviert

Die Unterstützung für bestimmte USB 2.0-Controller wurde deaktiviert, da zwischen diesen Geräten und dem EHCI-Treiber Inkompatibilitäten bestehen. Die folgende Meldung wird angezeigt:


Due to recently discovered incompatibilities with this
USB controller, USB2.x transfer support has been disabled.
This device will continue to function as a USB1.x controller.
If you are interested in enabling USB2.x support please refer
to the ehci(7D) man page.
Please refer to www.sun.com/io for Solaris Ready products
and to www.sun.com/bigadmin/hcl for additional compatible
USB products.

Die aktuellsten Informationen über USB-Geräte finden Sie unter http://www.sun.com/io_technologies/USB-Faq.html.

Unterstützte USB-Geräte und entsprechende Hub-Konfigurationen

Diese Solaris-Version unterstützt sowohl USB 1.1- als auch USB 2.0-Geräte. Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über die USB-Geräte, die in bestimmten Konfigurationen verwendet werden können. Die Verbindung zum Computer kann dabei entweder direkt oder über einen USB-Hub erfolgen. Beachten Sie bitte, dass USB 1.1-Geräte und -Hubs mit niedriger oder normaler Geschwindigkeit und USB 2.0-Geräte mit hoher Geschwindigkeit laufen. Ausführliche Informationen zu Ports und zur Betriebsgeschwindigkeit finden Sie im System Administration Guide: Devices and File Systems.

Tabelle 2–1 USB-Geräte und Konfigurationen

USB-Geräte 

Verbindung 

USB 2.0-Speichergerät 

Direkt, USB 1.1-Hub, USB 2.0-Hub 

USB 1.1-Geräte außer Audiogeräten 

Direkt, USB 1.1-Hub, USB 2.0-Hub 

USB 1.1-Audiogeräte 

Direkt, USB 1.1-Hub 

USB 2.0-Audiogeräte 

Nicht unterstützt 

x86: Für bestimmte Gerätetreiber bestehen in Solaris 10-BS Einschränkungen

In der folgenden Liste werden Einschränkungen für bestimmte Treiber und Schnittstellen beschrieben, die in dieser Version von Solaris 10 für x86-Plattformen zutreffen:

Checkpoint Resume

Diese Funktion ist für alle Gerätetypen deaktiviert. Im DDI_SUSPEND-Code in Ihrer detach()-Funktion sollten Sie DDI_FAILURE zurückgeben.

Power Management

Diese Funktion steht für USB-Geräte nicht zur Verfügung. Erstellen Sie keine Energieverwaltungskomponenten. Schreiben Sie Ihre Treiber so, dass pm_raise_power() und pm_lower_power() nur aufgerufen werden, wenn Energieverwaltungskomponenten erstellt wurden.

DVD-ROM-/CD-ROM-Laufwerke auf Headless-Systemen

Die Energieverwaltung von interaktiven Geräten wie Wechseldatenträgern ist an die Energieverwaltung Ihres Bildschirms und die der Grafikkarte, von der dieser gesteuert wird, gekoppelt. Wenn der Bildschirm aktiv ist, bleiben Geräte wie das CD-ROM- oder Diskettenlaufwerk im uneingeschränkten Stromversorgungsmodus. Bei einem Gerät ohne Bildschirm könnten diese Geräte in den Stromsparmodus wechseln. Um das CD-ROM- oder Diskettenlaufwerk wieder uneingeschränkt mit Strom zu versorgen, geben Sie volcheck ein, um den aktuellen Zustand jedes Wechseldatenträgers abzurufen.

Alternativ können Sie die Energieverwaltung auf Ihrem System vollständig deaktivieren, indem Sie die grafische Benutzeroberfläche von Dtpower verwenden. Durch das Deaktivieren der Energieverwaltung bleiben diese Geräte konstant mit Strom versorgt.

x86: Zur Angabe einer nicht-US-amerikanischen Tastatur ist eine manuelle Konfiguration erforderlich

Das Programm kdmconfig gibt standardmäßig "Generic US-English(104-Key)" als Tastaturtyp an, der an das System angeschlossen ist. Wenn es sich bei der Tastatur des Systems nicht um eine US-amerikanische Tastatur handelt, müssen Sie den Tastaturtyp während der Installation manuell angeben. Andernfalls wird die Installation unter Verwendung der Standardtastaturangabe fortgesetzt, die nicht mit dem tatsächlichen Tastaturtyp des Systems übereinstimmt.

Problemumgehung 1: Wenn es sich bei der Systemtastatur nicht um eine US-amerikanische handelt, führen Sie während der Installation folgende Schritte durch:

  1. Wenn der Bildschirm mit der für die Installation vorgeschlagenen Fenstersystemkonfiguration angezeigt wird, drücken Sie auf Esc.


    Hinweis –

    Die Informationen werden in diesem Bildschirm, der auch den Tastaturtyp enthält, nur für 30 Sekunden angezeigt. Wenn Sie Konfigurationseinstellungen ändern möchten, müssen Sie vor Ablauf dieser 30 Sekunden die Esc-Taste drücken. Andernfalls wird die Installation mit den angezeigten Einstellungen fortgesetzt.


  2. Ändern Sie den Tastaturtyp in den Typ, der Ihrer Systemtastatur entspricht.

  3. Drücken Sie die Eingabetaste, um die Änderungen zu akzeptieren und mit der Installation fortzufahren.

Problemumgehung 2: Wenn Sie den Tastaturtyp bei einem System ändern möchten, auf dem bereits Solaris 10-BS ausgeführt wird, verwenden Sie hierzu das Programm kdmconfig. Wählen Sie die Option, die auf den Typ von X-Server zutrifft, der auf Ihrem System ausgeführt wird.

SPARC: Der jfca-Treiber für bestimmte Host-Bus-Adapter, die an Bandlaufwerke angeschlossen sind, verursacht möglicherweise Fehler (6210240)

Der jfca-Treiber für die folgenden Host-Bus-Adapter (HBAs) verursacht möglicherweise Systempaniken oder E/A-Fehler, wenn die folgenden HBAs an Bandlaufwerke angeschlossen sind:

Der jfca-Treiber für diese HBAs ist anfällig für Race Conditions (zeitkritische parallele Prozessausführung), wenn bestimmte Vorgänge ausgeführt werden, weshalb er dann Fehler verursacht. Bei den Vorgängen handelt es sich um folgende:

Möglicherweise werden ähnliche Fehlermeldungen wie in den folgenden Beispielen angezeigt:

Problemumgehung: Schließen Sie keine Bandlaufwerke an einen der HBAs SG-PCI1FC-JF2 oder SG-PCI2FC-JF2 an.

Zwischen bestimmten Geräten, die denselben Bus verwenden, besteht ein Konflikt (6196994)

Wenn Quad Fast-Ethernet-Karten (QFE) mit einem der folgenden Adapter denselben Bus gemeinsam nutzen, tritt ein Buskonflikt auf:

Der Parameter infinite-burst (unbegrenzter Burst) des ce-Treibers, der von diesen Adaptern verwendet wird, ist standardmäßig aktiviert. Infolgedessen steht für die QFE-Ports, die denselben Bus gemeinsam nutzen, kaum oder gar keine Buszeit zur Verfügung.

Problemumgehung: Schließen Sie QFE-Karten nicht an einem Bus zusammen mit den in der Liste aufgeführten Netzwerkadaptern an.

Die DDI-Funktion hat_getkpfnum() ist veraltet (5046984)

Die DDI-Funktion hat_getkpfnum() ist veraltet. Entwickler sollten Ihre Gerätetreiber so aktualisieren, dass diese die DDI-Schnittstelle hat_getkpfnum() nicht verwenden. Wenn hat_getkpfnum() von Treibern verwendet wird, werden Warnungen, die den folgenden Beispielen ähneln, angezeigt:


WARNING: Module mydrv is using the obsolete hat_getkpfnum(9F)
interface in a way that will not be supported in
a future release of Solaris. Please contact the
vendor that supplied the module for assistance,
or consult the Writing Device Drivers guide,
available from http://www.sun.com for migration
advice.
---
Callstack of bad caller:
       hat_getkpfnum_badcall+93
       hat_getkpfnum+6e
       mydrv_setup_tx_ring+2d
       mydrv_do_attach+84
       mydrv_attach+242
       devi_attach+6f
       attach_node+62
       i_ndi_config_node+82
       i_ddi_attachchild+4a
       devi_attach_node+4b
       devi_attach_children+57
       config_immediate_children+6e
       devi_config_common+77
       mt_config_thread+8b

Um festzustellen, ob ein Treiber hat_getkpfnum() verwendet, ziehen Sie den Quellcode heran oder prüfen die Symbole des Treibers, indem Sie nm() verwenden. Mit dem Treiber mydrv als Beispiel geben Sie folgende Syntax ein:


% nm /usr/kernel/drv/mydrv | grep hat_getkpfnum

Eine Anleitung zum Überführen von Treibern aus hat_getkpfnum() finden Sie in Anhang B, Summary of Solaris DDI/DKI Services in Writing Device Drivers.

Von manchen DVD- und CD-ROM-Laufwerken kann Solaris nicht booten (4397457)

Der Zeitüberschreitungsstandardwert für den SCSI-Teil der SunSwiftTM PCI Ethernet/SCSI-Host-Adapterkarte (X1032A) entspricht nicht den Zeitüberschreitungsanforderungen des SCSI DVD-ROM-Laufwerks von Sun (X6168A). Bei Ausnahmedatenträgern kommt es gelegentlich bei dem DVD-ROM-Laufwerk zu Zeitüberschreitungsfehlern. Die einzigen Ausnahmen bilden hierbei die Sun Fire 6800-, 4810-, 4800- und 3800-Systeme. Diese Systeme überschreiben den SCSI-Zeitüberschreitungswert mit Hilfe des OpenBoot PROM.

Problemumgehung: Verwenden Sie auf anderen Plattformen die On-Board-SCSI-Schnittstellen oder DVD-ROM-kompatible SCSI-Adapter, wie z. B. die folgenden: