Solaris 10 10/08 Installationshandbuch: Solaris Live Upgrade und Planung von Upgrades

Beispiel einer Aktualisierung mit Solaris Live Upgrade

In diesem Beispiel wird mithilfe des Befehls lucreate eine neue Boot-Umgebung auf einem System erstellt, das Solaris in der Version 9 ausführt. In der neuen Boot-Umgebung wird mit dem Befehl luupgrade ein Upgrade auf das Solaris-Release 10 10/08 durchgeführt. Die aktualisierte Boot-Umgebung wird dann mit dem Befehl luactivate aktiviert. Außerdem finden Sie hier ein Beispiel für das Zurückgreifen auf die ursprüngliche Boot-Umgebung.

So installieren Sie erforderliche Patches

Beschreibung 

Weitere Informationen 


Achtung – Achtung –

Für den ordnungsgemäßen Betrieb von Solaris Live Upgrade müssen je nach verwendeter Betriebssystemversion bestimmte Patches installiert werden. Vor der Installation und dem Ausführen von Solaris Live Upgrade müssen Sie diese Patches installieren.



x86 nur –

Ab Solaris-Release 10 1/06 schlägt Solaris Live Upgrade fehl, wenn diese Patches nicht installiert sind, und die folgende Fehlermeldung wird angezeigt. Falls die folgende Fehlermeldung nicht angezeigt wird, kann es sein, dass erforderliche Patches noch installiert werden müssen. Vergewissern Sie sich stets, dass sämtliche im Sunsolve-Informationsdokument aufgeführten Patches installiert wurden, bevor Sie Solaris Live Upgrade installieren.


ERROR: Cannot find or is not
executable: </sbin/biosdev>.
ERROR: One or more patches required by
Live Upgrade has not been installed.

Die im Informationsdokument 206844 (früher 72099) aufgeführten Patches können sich zu jeder Zeit ändern. Diese Patches korrigieren potenzielle Fehler in Solaris Live Upgrade sowie in Komponenten, auf denen Solaris Live Upgrade aufbaut. Wenn Sie mit Solaris Live Upgrade Schwierigkeiten haben, sollten Sie sich vergewissern, dass die neuesten Patches für Solaris Live Upgrade installiert sind. 

Eine stets aktuelle Patchliste finden Sie auf http://sunsolve.sun.com. Suchen Sie auf der SunSolve-Website nach dem Informationsdokument 206844 (früher 72099).

Unter Solaris 8 und Solaris 9 kann das Installationsprogramm für Solaris Live Upgrade möglicherweise nicht ausgeführt werden. In diesen Versionen ist der für die Ausführung von J2RE erforderliche Patch-Satz nicht enthalten. Um das Solaris Live Upgrade-Installationsprogramm ausführen und die Packages installieren zu können, benötigen Sie das für J2RE empfohlene Patch-Cluster. 

Installieren Sie die Solaris Live Upgrade-Packages mit dem Befehl pkgadd, oder installieren Sie das empfohlene Patch-Cluster für J2RE. Das Patch ist auf http://sunsolve.sun.com verfügbar.

Führen Sie die folgenden Schritte aus, um die erforderlichen Patches zu installieren.

Rufen Sie die Patchliste von der SunSolve-Website ab.


# patchadd /net/server/export/patches
# init 6

So installieren Sie Live Upgrade in der aktiven Boot-Umgebung


Hinweis –

Bei diesem Verfahren wird davon ausgegangen, dass Volume Manager auf dem System läuft. Ausführliche Informationen zur Verwaltung von Wechseldatenträgern mit Volume Manager finden Sie im System Administration Guide: Devices and File Systems.


  1. Legen Sie die Solaris Operating System DVD oder die Solaris Software - 2 CD ein.

  2. Führen Sie die für das verwendete Medium relevanten Schritte aus.

    • Wenn Sie die Solaris Operating System DVD verwenden, wechseln Sie in das Verzeichnis mit dem Installationsprogramm und starten dieses.


      # cd /cdrom/cdrom0/Solaris_10/Tools/Installers
      # ./liveupgrade20
      

      Die grafische Benutzeroberfläche (GUI) des Solaris-Installationsprogramms wird angezeigt.

    • Wenn Sie die Solaris Software - 2 CD verwenden, rufen Sie das Installationsprogramm auf.


      % ./installer
      

      Die grafische Benutzeroberfläche (GUI) des Solaris-Installationsprogramms wird angezeigt.

  3. Klicken Sie im Bildschirm „Installationsart auswählen“ auf „Benutzerdefiniert“.

  4. Klicken Sie im Bildschirm „Sprachumgebung auswählen“ auf die zu installierende Sprache.

  5. Wählen Sie die zu installierende Software.

    • Wenn Sie die DVD verwenden, klicken Sie im Bildschirm „Komponentenauswahl“ auf „Weiter“, um die Packages zu installieren.

    • Wenn Sie die CDs verwenden, klicken Sie im Bildschirm „Produktauswahl“ auf „Standardinstallation“ für Solaris Live Upgrade und deaktivieren alle übrigen Produktoptionen.

  6. Installieren Sie die Software nach den Anweisungen in den Fenstern des Solaris-Installationsprogramms.

So erstellen Sie eine Boot-Umgebung

Der Quell-Boot-Umgebung wird mit der Option -c der Name c0t4d0s0 zugewiesen. Die Benennung der Quell-Boot-Umgebung ist nur bei der Erstellung der ersten Boot-Umgebung erforderlich. Weitere Informationen zum Benennen mit der Option -c finden Sie in Schritt 2 des Abschnitts &#x84;So erstellen Sie zum ersten Mal eine Boot-Umgebung“.

Die neue Boot-Umgebung erhält den Namen c0t15d0s0“. Mit der Option -A erstellen Sie eine Beschreibung, die dem Boot-Umgebungsnamen zugeordnet wird.

Das Root-Dateisystem (/) wird in die neue Boot-Umgebung kopiert. Außerdem wird ein neues Swap-Slice erstellt, anstatt das Swap-Slice der Quell-Boot-Umgebung freizugeben.


# lucreate -A 'BE_description' -c /dev/dsk/c0t4d0s0 -m /:/dev/dsk/c0t15d0s0:ufs\
-m -:/dev/dsk/c0t15d0s1:swap -n /dev/dsk/c0t15d0s0

So führen Sie für die inaktive Boot-Umgebung ein Upgrade aus

Die inaktive Boot-Umgebung hat den Namen c0t15d0s0“. Das Betriebssystemabbild, das für das Upgrade verwendet wird, ist im Netzwerk gespeichert.


# luupgrade -n c0t15d0s0 -u -s /net/ins-svr/export/Solaris_10 \
combined.solaris_wos

So überprüfen Sie die Bootfähigkeit der Boot-Umgebung

Der Befehl lustatus meldet, dass die Erstellung der neuen Boot-Umgebung abgeschlossen ist. lustatus zeigt außerdem an, ob die Boot-Umgebung bootfähig ist.


# lustatus
boot environment   Is        Active  Active     Can	    Copy
Name               Complete  Now	 OnReboot   Delete	 Status
------------------------------------------------------------------------
c0t4d0s0           yes       yes      yes      no      -
c0t15d0s0          yes       no       no       yes     -

So aktivieren Sie die inaktive Boot-Umgebung

Die Boot-Umgebung c0t15d0s0 wird mit dem Befehl luactivate bootfähig gemacht. Das System wird dann neu gestartet, und c0t15d0s0 wird zur aktiven Boot-Umgebung. Die Boot-Umgebung c0t4d0s0 ist jetzt inaktiv.


# luactivate c0t15d0s0
# init 6

(Optional) So greifen Sie auf die ursprüngliche Boot-Umgebung zurück

Welches der folgenden Verfahren, mit denen Sie auf die ursprüngliche Boot-Umgebung zurückgreifen können, Sie verwenden, hängt vom Aktivierungsstatus der neuen Boot-Umgebung ab:


Beispiel 9–1 SPARC: So greifen Sie trotz erfolgreicher Erstellung einer neuen Boot-Umgebung auf die ursprüngliche Boot-Umgebung zurück

In diesem Beispiel wird die ursprüngliche Boot-Umgebung c0t4d0s0 wieder eingesetzt, obwohl die neue Boot-Umgebung erfolgreich aktiviert wurde. Der Gerätename lautet first_disk.


# /sbin/luactivate first_disk
# init 6


Beispiel 9–2 SPARC: So greifen Sie bei fehlgeschlagener Aktivierung der neuen Boot-Umgebung auf die ursprüngliche Boot-Umgebung zurück

In diesem Beispiel war die neue Boot-Umgebung nicht bootfähig. Sie müssen zur Eingabeaufforderung OK zurückkehren, bevor Sie im Einzelbenutzermodus von der ursprünglichen Boot-Umgebung, c0t4d0s0, booten können.


OK boot net -s
# /sbin/luactivate first_disk
Do you want to fallback to activate boot environment c0t4d0s0
(yes or no)? yes
# init 6

Die ursprüngliche Boot-Umgebung c0t4d0s0 wird zur aktiven Boot-Umgebung.



Beispiel 9–3 SPARC: So greifen Sie mithilfe einer DVD, CD oder eines Netzwerkinstallationsabbildes auf die ursprüngliche Boot-Umgebung zurück

In diesem Beispiel war die neue Boot-Umgebung nicht bootfähig. Sie können nicht von der ursprünglichen Boot-Umgebung booten und müssen Datenträger oder ein Netzwerkinstallationsabbild verwenden. Das Gerät ist /dev/dsk/c0t4d0s0. Die ursprüngliche Boot-Umgebung c0t4d0s0 wird zur aktiven Boot-Umgebung.


OK boot net -s
# fsck /dev/dsk/c0t4d0s0
# mount /dev/dsk/c0t4d0s0 /mnt
# /mnt/sbin/luactivate
Do you want to fallback to activate boot environment c0t4d0s0
(yes or no)? yes
# umount /mnt
# init 6


Beispiel 9–4 x86: So greifen Sie auf die ursprüngliche Boot-Umgebung mithilfe des GRUB-Menüs zurück

Ab Solaris-Release 10 1/06: Im folgenden Beispiel sind die Schritte zum Zurückgreifen auf die ursprüngliche Boot-Umgebung mithilfe des GRUB-Menüs beschrieben.

In diesem Beispiel wird das GRUB-Menü ordnungsgemäß angezeigt, aber die neue Boot-Umgebung ist nicht bootfähig. Damit auf die ursprüngliche Boot-Umgebung zurückgegriffen werden kann, wird diese im Einzelplatzmodus gebootet.

  1. Melden Sie sich als Superuser an oder nehmen Sie eine entsprechende Rolle an.

  2. Starten Sie das System neu, um das GRUB-Menü anzuzeigen.


    # init 6
    

    Das GRUB-Menü wird angezeigt.


    GNU GRUB version 0.95 (616K lower / 4127168K upper memory)
    +-------------------------------------------------------------------+
    |Solaris                                                            |
    |Solaris failsafe                                                   |
    |second_disk                                                        |
    |second_disk failsafe                                               |
    +-------------------------------------------------------------------+
    Use the ^ and v keys to select which entry is highlighted. Press
    enter to boot the selected OS, 'e' to edit the commands before
    booting, or 'c' for a command-line.
  3. Wählen Sie im GRUB-Menü die ursprüngliche Boot-Umgebung aus. Diese Boot-Umgebung muss mit der GRUB-Software erstellt worden sein. Vor Solaris-Release 10 1/06 erstellte Boot.Umgebungen wurden nicht mit GRUB erstellt. Fahren Sie mit Beispiel 9–5 fort, wenn auf Ihrem System keine bootfähige GRUB-Boot-Umgebung installiert ist.

  4. Bearbeiten Sie das GRUB-Menü, indem Sie folgendes eingeben: e.

  5. Wählen Sie mithilfe der Pfeiltasten kernel /boot/multiboot aus und geben Sie e ein. Das GRUB-Bearbeitungsmenü wird angezeigt.


    grub edit>kernel /boot/multiboot
  6. Booten Sie durch Eingeben von -s im Einzelplatzmodus.


    grub edit>kernel /boot/multiboot -s
    
  7. Booten Sie das System und hängen Sie die Boot-Umgebung ein. Aktivieren Sie diese dann.


# b
# fsck /dev/dsk/c0t4d0s0
# mount /dev/dsk/c0t4d0s0 /mnt
# /mnt/sbin/luactivate
Do you want to fallback to activate boot environment c0t4d0s0
(yes or no)? yes
# umount /mnt
# init 6


Beispiel 9–5 x86: So greifen Sie mithilfe des GRUB-Menüs und mit DVD oder CD auf die ursprüngliche Boot-Umgebung zurück

Ab Solaris-Release 10 1/06: Im folgenden Beispiel sind die Schritte zum Zurückgreifen auf die ursprüngliche Boot-Umgebung mithilfe des GRUB-Menüs und mit DVD bzw. CD beschrieben.

In diesem Beispiel war die neue Boot-Umgebung nicht bootfähig. Darüber hinaus wird das GRUB-Menü nicht angezeigt. Damit auf die ursprüngliche Boot-Umgebung zurückgegriffen werden kann, wird diese im Einzelplatzmodus gebootet.

  1. Legen Sie die Solaris Operating System for x86 Platforms DVD bzw. Solaris Software for x86 Platforms - 1 CD ein.

  2. Melden Sie sich als Superuser an oder nehmen Sie eine entsprechende Rolle an.

  3. Booten Sie das System von DVD bzw. CD.


    # init 6
    

    Das GRUB-Menü wird angezeigt.


    GNU GRUB version 0.95 (616K lower / 4127168K upper memory)
    +-------------------------------------------------------------------+
    |Solaris 10 10/08                                                    |
    |Solaris 10 10/08 Serial Console ttya                                |
    |Solaris 10 10/08 Serial Console ttyb (for lx50, v60x and v65x       |
    +-------------------------------------------------------------------+
    Use the ^ and v keys to select which entry is highlighted. Press
    enter to boot the selected OS, 'e' to edit the commands before
    booting, or 'c' for a command-line.
  4. Warten Sie, bis die Standardoption zum Booten aktiviert wird, oder wählen Sie eine der angezeigten Optionen.

    Das Installationsfenster wird angezeigt.


    +-------------------------------------------------------------------+
    
    |Select the type of installation you want to perform:                |
    |                                                                    |
    |         1 Solaris Interactive                                      |
    |         2 Custom JumpStart                                         |
    |         3 Solaris Interactive Text (Desktop session)               |
    |         4 Solaris Interactive Text (Console session)               |
    |         5 Apply driver updates                                     |
    |         6 Single user shell                                        |
    |                                                                    |
    |        Enter the number of your choice followed by the <ENTER> key.|
    |        Alternatively, enter custom boot arguments directly.        |
    |
    |         If you wait 30 seconds without typing anything,            |
    |         an interactive installation will be started.               |
    +----------------------------------------------------------------- --+
  5. Wählen Sie die Option “Single user shell”.

    Folgende Meldung wird angezeigt:


    Do you wish to automatically update the boot archive? y /n
  6. Geben Sie ein: n


    Starting shell...
    #

    Der Einzelbenutzer-Modus wird gestartet.

  7. Hängen Sie die Boot-Umgebung ein. Aktivieren Sie diese dann und starten Sie das System neu.


    # fsck /dev/dsk/c0t4d0s0
    # mount /dev/dsk/c0t4d0s0 /mnt
    # /mnt/sbin/luactivate
    Do you want to fallback to activate boot environment c0t4d0s0
    (yes or no)? yes
    # umount /mnt
    # init 6