Neuerungen in Solaris 10 10/09

Kapitel 1 Neuerungen in Solaris 10 10/09

Dieses Dokument enthält einen Überblick über alle Leistungsmerkmale von Solaris 10, die in der aktuellen Version Solaris 10 10/09 neu eingeführt oder verbessert wurden.

Einen Überblick über alle Leistungsmerkmale von Solaris 10, die seit der erstmaligen Veröffentlichung von Solaris 9 im Mai 2002 neu eingeführt oder verbessert wurden, finden Sie unter Solaris 10 What’s New.

Systemverwaltungserweiterungen

In Solaris 10 10/09 wurden die folgenden Leistungsmerkmale und Verbesserungen für die Systemverwaltung implementiert.

Unterstützung einer 2 TB-Festplatte zur Installation und zum Start des Betriebssystems Solaris

Ab Solaris 10 10/09 können Sie das Solaris-Betriebssystem von einer Festplatte mit einer Größe bis zu 2 TB installieren und starten. In vorherigen Solaris-Versionen war es nicht möglich, das Solaris-Betriebssystem von einer Festplatte mit mehr als einem Terabyte Speicherkapazität zu installieren und zu starten.

In dieser Version von Solaris können Sie das VTOC-Label auf einer Festplatte beliebiger Größe verwenden. Vom VTOC kann jedoch höchstens ein Speicherplatz von 2 TB angesprochen werden. Mit dieser Funktion können Festplatten, die größer sind als 2 TB, auch als Boot-Laufwerk verwendet werden. Der vom Label verwendbare Speicherplatz beschränkt sich jedoch auf 2 TB.

Diese Funktion ist nur auf Systemen verfügbar, die ein 64-Bit-Kernel ausführen. Bei x86-basierten Systemen ist eine Speicherkapazität von mindestens 1 GB erforderlich.

Weitere Informationen zu den aktualisierten Festplattentreibern und -dienstprogrammen von Solaris, die das Booten von Festplatten über 1 TB unterstützen, finden Sie im System Administration Guide: Devices and File Systems.

Dienstprogramm pcitool

Mit dem Dienstprogramm pcitool können Systemadministratoren Interrupts an spezifische Hardware-Strands binden, um die Systemleistung zu verbessern. Das Dienstprogramm kann im öffentlichen SUNWio-tools-Paket aufgerufen werden. Weitere Informationen zur Verwendung von pcitool finden Sie auf der Manpage pcitool.

ZFS - Leistungsmerkmale und Änderungen

Im folgenden Abschnitt werden die neuen Leistungsmerkmale des ZFS-Dateisystems zusammengefasst.

Weitere Informationen zu diesen Verbesserungen und Änderungen entnehmen Sie bitte dem Dokument Solaris ZFS - Administrationshandbuch.

Informationen zu verwandten ZFS-Leistungsmerkmalen finden Sie in den folgenden Abschnitten über Neuerungen.

Unterstützung für nss_ldap shadowAccount

Der LDAP-Namensdienst wurde verbessert. Er unterstützt nun die Funktionen Kontosperrung und Passwortablauf. Hierfür werden die Daten in der Schattendatenbank herangezogen, die auf einem konfigurierten LDAP-Server gespeichert ist. Durch diese Unterstützung können das Dienstprogramm passwd(1) und die PAM-Module pam_unix_*(5) nahezu gleich arbeiten, wenn es um die Verarbeitung von Kontensperren und Passwortablauf für lokale Konten und entfernte LDAP-Benutzerkonten geht. Neben der Verwendung des Moduls pam_ldap(5) haben Sie daher weitere Möglichkeiten, Passwortrichtlinien und Kontenkontrolle für den LDAP-Namensdienst zu implementieren. Mit pam_unix_*(5) können dieselben konsistenten Ergebnisse erzielt werden wie mit dem Datei- und nisplus -Namensdienst.

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Dokument System Administration Guide: Naming and Directory Services (DNS, NIS, and LDAP) .

Sun Validation Test Suite 7.0 Patch Set 6

Das SunVTSTM 7.0 Patch Set 6 ist in die Version Solaris 10 10/09 integriert. Das SunVTS 7.0 Patch Set 6 entspricht einem konventionellen Architekturmodell mit drei Tiers. Zum Patch Set gehört eine browserbasierte Benutzerschnittstelle (BUI), ein Middle Server auf Basis von Java-Technologie und ein Diagnoseagent. Zu den Verbesserungen an der SunVTS-Infrastruktur gehören:

In Version Solaris 10 10/09 wurde die Speicher- und CPU-Diagnose wie folgt verbessert:

In der Version Solaris 10 10/09 wurde die E/A-Diagnose wie folgt erweitert:

Verbesserungen für die Installation

In Version Solaris 10 10/09 wurde die folgende Installationsfunktion hinzugefügt.

Schnelles Ausführen von SVR4-Paketen

Ab Solaris 10 10/09 werden SVR4 Packing-Befehle schneller ausgeführt. Durch diese Verbesserung sind die Solaris-Installationstechnologien wie Neuinstallationen, Aktualisierungen, Live Upgrades und Zone-Installationen wesentlich leistungsfähiger.

Verbesserung von Systemressourcen

In Solaris 10 10/09 wurde das folgende neue Leistungsmerkmal bezüglich Systemressourcen hinzugefügt.

Zones Parallel Patching

Durch die Verbesserung der Standard-Patch-Dienstprogramme von Solaris 10 wird die Leistungsfähigkeit der Patching-Werkzeuge in Systemen mit mehreren Zonen erhöht, da paralleles Patching der nicht globalen Zonen möglich wird. In Versionen vor Solaris 10 10/09 wird dieses Leistungsmerkmal im Patch für Patch-Dienstprogramme 119254-66, einer neueren Revision von SPARC und 119255-66 oder einer neueren Revision für x86 bereitgestellt. Die globale Zone wird weiterhin gepatcht, bevor die nicht-globalen Zonen gepatcht werden.

Weitere Informationen finden Sie hier:

PVIO-Treiber in Gast-Domains von Solaris 10

Wenn Sie den Sun xVM Hypervisor in einem Solaris-Betriebssystem einsetzen, werden vollständig virtualisierte Gast-Domains als Hardware-unterstützte virtuelle Rechner (HVMs) angesehen. HVM- und PVIO-Gäste bieten durch die Verwendung von PV-Treibern bessere Leistungen.

Im Lieferumfang von Versionen ab Solaris 10 10/08 sind die Solaris PV-Treiber enthalten. Für Solaris 10 5/08 ist ein Patch verfügbar.

Weitere Informationen finden Sie unter "Solaris 10-Versionen" im Abschnitt Guests That Are Known to Work in System Administration Guide: Virtualization Using the Solaris Operating System. In diesem Handbuch werden auch die HVM-fähigen Rechner erörtert.

Verbesserungen am Gerätemanagement

Die Version Solaris 10 10/09 wurde um folgende Geräteverwaltungsfunktionen erweitert.

SMF-Dienst von iSCSI-Initiator

Unter FMRI svc:/network/iscsi/initiator:default wird ein neuer SMF-Dienst eingeführt, der die Verfügbarkeit von iSCSI-Geräten steuert. Der SMF-Dienst steuert auch die Terminierung für die Erkennung und Aufzählung von iSCSI-Geräten beim Starten des Betriebssystems.

Weitere Dienste, die von der Verfügbarkeit von iSCSI-Geräten abhängen, können ihre Abhängigkeit von diesen iSCSI Initiator-Diensten anpassen. Weitere Informationen finden Sie auf der Manpage iscsi(7D).

Unterstützung für LSI 6180 Controller in Solaris MPxIO

Ab Solaris 10 10/09 unterstützt Solaris MPxIO die LSI 6180 Controller-basierten Speicher-Arrays.

Verbesserung der Systemleistung

In Solaris 10 10/09 wurde das folgende Systemleistungsmerkmal hinzugefügt.

Skalierbarkeit des Callout-Subsystems

Das Callout-Subsystem wurde neu konzipiert und umfasst die folgenden Leistungsmerkmale:

Verbesserungen an Treibern

In Solaris 10 10/09 wurden die folgenden Treiber-Funktionen und Verbesserungen implementiert.

Verbesserte 10-Gigabit-Ethernet-Leistung

In Solaris 10 10/09 wurden die Solaris 10GbE-Treiber entscheidend verbessert. Beim nxge-10GbE-Treiber wurden folgende Verbesserungen durchgeführt:

Beim ixgbe-Treiber für x86-Systeme wurden folgende Verbesserungen durchgeführt:

Die verbesserten Datenraten der Solaris 10GbE-Treiber garantieren optimale Leistung auf 10-Gigabit-Netzwerken.

Verbesserungen der InfiniBand-Funktion

Die Version Solaris 10 10/09 beinhaltet folgende Verbesserungen in Bezug auf InfiniBand:

Treiber für LSI MPT 2.0-kompatible SAS2.0-Controller

Der Treiber mpt_sas(7D) unterstützt die physischen Geräte SAS, SATA, SMP und virtuellen Geräte über die integrierte RAID-Funktion. Die neue Architektur für SAS-Treiber unterstützt die folgenden Leistungsmerkmale:

Weitere Informationen finden Sie auf der Manpage mpt_sas(7D).

x86: Treiber Broadcom NetXtreme II Gigabit Ethernet

In Solaris 10 10/09 werden neue Chipsets wie bcm5716c und bcm5716c unterstützt.

x86: Unterstützung der Neuzuordnung von Interrupts für Intel Vt-d

In Solaris 10 10/09 ist eine Tabelle für die Neuzuordnung von Interrupts vorhanden, die Interrupts mindestens auf der Intel Nehalem-Plattform isoliert und sicherstellt, dass Geräte nur autorisierte Interrupts verwenden und Interrupts auf das richtige Ziel ausgerichtet sind. Mit diesem Leistungsmerkmal wird die Reliability, Availability und Serviceability (RAS) des Systems verbessert.

x86: Unterstützung von SATA-Bandgeräten durch AHCI-Treiber

In der neuen Version werden SATA-Bandgeräte vom AHCI-Treiber unterstützt. Benutzer können einen Anschluss zum SATA-Bandlaufwerk herstellen oder mithilfe des SATA- oder eSATA-Kabels ein Hot-Plug des SATA-Bandlaufwerks am AHCI-Controller durchführen. Maßnahmen zur Fehlerbehandlung wurden für die SATA ATAPI-Geräte (einschließlich CD, DVD oder Band) ebenfalls optimiert.

Weitere Informationen finden Sie auf der Manpage ahci(7D).

Treiber Sun StorageTek 6Gb/s SAS PCIe RAID HBA

Der Host-Bus-Adaptertreiber mr_sasdes MegaRAID SAS2.0-Controllers ist ein SCSA-kompatibler Nexus-Treiber, der die Controller-Serien LSI MegaRAID SAS 92xx, StorageTek 6Gb/s SAS RAID HBA und LSI MegaRAID SAS 92xx unterstützt.

Zu den unterstützten RAID-Funktionen zählen:

Intel 82599 10Gb PCI Express Ethernet Controller

Ab Solaris 10 10/09 unterstützt der ixgbe-Treiber das Chipset Intel 82599 10Gb PCI Express Ethernet Controller.

Intel 82598 10Gb PCI Express Ethernet Controller

Ab Solaris 10 10/09 unterstützt der ixgbe-Treiber das Chipset Intel 82598 10Gb PCI Express Ethernet Controller.

Verbesserung der Freeware

In Solaris 10 10/09 wurden die folgenden Leistungsmerkmale und Verbesserungen für Freeware implementiert.

NTP-Version 4.2.5

Die Version Solaris 10 10/09 enthält die neueste Version des Netzwerkzeitprotokolls, die erweiterte Authentifizierung, IPv6 und bessere Systemleistung unterstützt. Weitere Informationen finden Sie auf der Manpage ntpdate(1M).

PostgreSQL

In Solaris 10 10/09 werden die PostgreSQL-Versionen 8.1.17, 8.2.13 und 8.3.7 unterstützt.

Samba

In Solaris 10 10/09 wird Samba 3.0.35 unterstützt.