Solaris 10 10/09 Installationshandbuch: Planung von Installationen und Upgrades

Kapitel 10 Erzeugen von RAID-1-Volumes (Mirrors) während der Installation (Planung)

Dieses Kapitel enthält eine Beschreibung der Voraussetzungen und Richtlinien für die Erstellung von RAID-1-Volumes mithilfe des benutzerdefinierten JumpStart- und des Solaris Live Upgrade-Installationsverfahrens.

Er umfasst die folgenden Themen:

Zusätzliche Informationen zu Solaris Live Upgrade bzw. JumpStart finden Sie in:

Systemvoraussetzungen

Um RAID-1-Volumes auf bestimmten Slices zu erstellen, müssen die für die Spiegelung vorgesehenen Festplatten während der Installation direkt an das System angeschlossen und dem System zugänglich sein.

Richtlinien und Voraussetzungen für Statusdatenbankreplikationen

Zur Vermeidung von Datenverlust durch den Ausfall einzelner Komponenten empfiehlt es sich, die verschiedenen Statusdatenbankreplikationen über Slices, Laufwerke und Controller zu verteilen. Ziel ist es, dass die Mehrheit der Replikationen den Ausfall einer einzelnen Komponente schadlos übersteht. Wenn Sie beispielsweise durch den Ausfall eines Geräts eine Replikation verlieren, können sich Probleme bei der Ausführung der Solaris Volume Manager-Software oder beim Neustarten des Systems ergeben. Um ausgeführt werden zu können, benötigt Solaris Volume Manager mindestens die Hälfte, für einen Neustart im Mehrbenutzermodus aber die Mehrheit (die Hälfte plus eine) der Replikationen.

Ausführliche Informationen zur Erstellung und Verwaltung von Statusdatenbankreplikationen entnehmen Sie bitte dem Dokument Solaris Volume Manager Administration Guide.

Auswahl von Slices für Statusdatenbankreplikationen

Beachten Sie bei der Auswahl von Slices für Statusdatenbankreplikationen bitte die folgenden Richtlinien und Empfehlungen:

Aufgabe 

Beschreibung 

Auswahl eines dedizierten Slices 

Für Statusdatenbankreplikationen sollte ein dediziertes Slice von mindestens 4 MB pro Replikation vorgesehen werden. Falls notwendig, können Statusdatenbankreplikationen auf einem Slice erstellt werden, das Teil eines RAID-0- oder RAID-1-Volumes wird. Dabei sind die Replikationen vor der Aufnahme des Slices in das Volume zu erstellen. 

Ändern der Slice-Größe 

Die Standardgröße für eine Statusdatenbankreplikation beträgt 4 MB oder 8192 Festplattenblöcke. Da Ihre Festplattenslices wahrscheinlich nicht so klein angelegt sind, können Sie ein für eine Statusdatenbankreplikation vorgesehenes Slice verkleinern. Informationen zum Ändern der Slice-Größe finden Sie in Kapitel 11, Administering Disks (Tasks) in System Administration Guide: Devices and File Systems.

Auswahl eines unbenutzten Slices 

Sie können Statusdatenbankreplikationen auf nicht verwendeten Slices erstellen. Der für die Statusdatenbankreplikation reservierte Teil auf einem Slice sollte für keinen weiteren Zweck verwendet werden.

 

Statusdatenbankreplikationen können weder in vorhandenen Dateisystemen noch im Root- (/), /usr- oder swap-Dateisystem erstellt werden. Falls erforderlich, können Sie ein neues Slice erzeugen (sofern ein Slice-Name verfügbar ist), indem Sie Speicherplatz aus swap reservieren und dann auf diesem neuen Slice Statusdatenbankreplikationen erstellen.

Auswahl eines Slices zur späteren Verwendung als Volume 

Wenn eine Statusdatenbankreplikation auf einem Slice angelegt wird, das Teil eines Volumes wird, verringert sich die Kapazität des Volumes um den von der Replikation bzw. den Replikationen belegten Platz. Der von einer Replikation belegte Platz wird bis zur nächsten Zylindergrenze aufgerundet, und dieser Bereich wird vom Volume ignoriert.  

Wahl der Anzahl von Statusdatenbankreplikationen

Beachten Sie bei der Entscheidung über die Anzahl von Statusdatenbankreplikationen bitte die folgenden Richtlinien:

Verteilung von Statusdatenbankreplikationen über mehrere Controller

Wenn mehrere Controller vorhanden sind, sollten die Replikationen möglichst gleichmäßig über alle Controller verteilt werden. Diese Strategie erzeugt Redundanz als Sicherheit bei Controller-Ausfällen und trägt zu einer Verteilung der Last bei. Sind mehrere Festplatten an einen Controller angeschlossen, sollte auf mindestens zwei Festplatten pro Controller eine Replikation gespeichert sein.

Voraussetzungen und Richtlinien für RAID-1- und RAID-0-Volumes

Wenn Sie mit RAID-1-Volumen (Mirrors) und RAID-0-Volumen arbeiten (Single-Slice-Verkettungen), müssen Sie die folgenden Richtlinien berücksichtigen.

Richtlinien für das benutzerdefinierte JumpStart-Verfahren und Solaris Live Upgrade

Sowohl das benutzerdefinierte JumpStart-Installationsverfahren als auch Solaris Live Upgrade unterstützen einen Teil der Leistungsmerkmale der Solaris Volume Manager-Software. Wenn Sie mit diesen Installationsprogrammen gespiegelte Dateisysteme erstellen, beachten Sie bitte die folgenden Richtlinien.

Installationsprogramm 

Unterstützte Funktion  

Nicht unterstützte Funktion 

Benutzerdefinierte JumpStart-Installation und Solaris Live Upgrade 

  • Unterstützt RAID-0- und RAID-1-Volumes, nicht jedoch andere Solaris Volume Manager-Komponenten wie etwa RAID-5-Volumes

  • RAID-0-Volume wird unterstützt, allerdings nur als Einzel-Slice-Verkettung.

In Solaris Volume Manager kann es sich bei RAID-0-Volumes um Platten-Stripes oder Verkettungen handeln. Sie können während der Installation oder des Upgrades keine RAID-0-Stripe-Volumes erzeugen. 

Benutzerdefiniertes JumpStart 

  • RAID-1-Volumes können ausschließlich bei einer Neuinstallation erstellt werden

  • Sie können maximal zwei RAID-0-Volumes (Submirrors) pro RAID-1-Volume erstellen. Zwei Submirrors bieten für die meisten Anwendungen in der Regel eine ausreichende Datenredundanz und den Vorteil des geringeren Kostenaufwands für Festplatten.

  • Wenn RAID-1-Volumes konfiguriert sind, wird kein Upgrade unterstützt.

  • Mehr als zwei RAID-0-Volumes werden nicht unterstützt.

Solaris Live Upgrade 

  • Sie können maximal drei RAID-0-Volumes (Submirrors) pro RAID-1-Volume erstellen. Bei drei Submirrors besteht die Möglichkeit, einen Submirror außer Betrieb zu nehmen und eine Sicherung durchzuführen, während die beiden übrigen Submirrors weiterhin für Datenredundanz sorgen.

  • RAID-1-Volumes können auch im Zuge eines Upgrades erstellt werden.

Beispiele finden Sie unter So erstellen Sie eine Boot -Umgebung mit RAID-1-Volumes (Mirrors) in Solaris 10 10/09 Installationshandbuch: Solaris Live Upgrade und Planung von Upgrades.

Mehr als drei RAID-0-Volumes werden nicht unterstützt. 

Erstellen und Installieren eines Solaris Flash-Archivs mit RAID-1-Volumes 

Sie können ein Solaris Flash-Archiv aus einem Mastersystem mit konfigurierten Solaris Volume Manager RAID-1-Volumes erstellen. Dabei entfernt die Solaris Flash-Erstellungssoftware zur Wahrung der Integrität der Klonsysteme sämtliche RAID-1-Volume-Informationen aus dem Archiv. Mit der benutzerdefinierten JumpStart-Installation können die RAID-1-Volumes unter Zuhilfenahme eines JumpStart-Profils wiederhergestellt werden. Wenn Sie mit Solaris Live Upgrade arbeiten, erstellen Sie eine Boot-Umgebung mit konfigurierten RAID-1-Volumes und installieren das Archiv. Das Solaris-Installationsprogramm erlaubt die Installation von RAID-1-Volumes mit einem Solaris Flash-Archiv nicht. 

Beispiele von RAID-1-Volumes in JumpStart-Profilen finden Sie unter Beispiele für Profile in Solaris 10 10/09 Installationshandbuch: Benutzerdefinierte JumpStart-Installation und komplexe Installationsszenarien.

Veritas VxVM speichert Konfigurationsinformationen in Bereichen, auf die Solaris Flash nicht zugreifen kann. Wenn Veritas VxVm-Dateisysteme konfiguriert wurden, sollte kein Solaris Flash-Archiv angelegt werden. Außerdem bietet die Solaris-Installation einschließlich JumpStart und Solaris Live Upgrade keine Unterstützung für eine Wiederherstellung von VxVM-Volumes bei der Installation. Wenn Sie beabsichtigen, Veritas VxVM-Software mit einem Solaris Flash-Archiv bereitzustellen, müssen Sie das Archiv deshalb vor der Konfiguration der VxVM-Dateisysteme erstellen. Die Klonsysteme sind im Anschluss an die Installation des Archivs und einen Systemneustart einzeln zu konfigurieren. 

Voraussetzungen für RAID-Volume-Namen und Richtlinien für das benutzerdefinierte JumpStart-Verfahren sowie für Solaris Live Upgrade

Beachten Sie beim Benennen der Volumen die folgenden Richtlinien.

RAID-Volume-Namenskonventionen für Solaris Live Upgrade

Beim Erstellen von RAID-1- (Mirrors) und RAID-0-Volumes (Submirrors) mit Solaris Live Upgrade können Sie entweder die Software Namen für die Volumes ermitteln und sie ihnen zuweisen lassen, oder Sie weisen den Volumes selbst Namen zu. Wenn Sie die Ermittlung der Namen der Software überlassen, wird der erste verfügbare Mirror- bzw. Submirrorname verwendet. Wenn Sie selbst Namen zuweisen, wählen Sie Namen, die auf Null enden, sodass auf 1 und 2 endende Namen bei der Installation an Submirrors vergeben werden können. Sie sollten Submirrors Namen zuweisen, die auf 1 oder 2 enden. Bei einer falschen Vergabe der Nummern wird der Mirror möglicherweise nicht erstellt. Wenn Sie zum Beispiel einen Mirror-Namen mit einer Zahl angeben, die mit 1 oder 2 (d1 oder d2) endet, kann Solaris Live Upgrade den Mirror nicht erstellen, wenn der Mirror-Name einem bereits vorhandenen Submirror-Namen entspricht.


Hinweis –

In früheren Versionen war die Eingabe eines abgekürzten Volume-Namens möglich. Ab Solaris 10 10/08 können nur noch vollständige Volume-Namen eingegeben werden. Beispielsweise kann nur ein vollständiger Volumen-Name wie /dev/md/dsk/d10 zur Angabe eines Mirrors verwendet werden.



Beispiel 10–1 Solaris Live Upgrade: Software erkennt und benennt Mirror und Submirror

In diesem Beispiel erfolgt die Vergabe der Volume-Namen durch Solaris Live Upgrade. Die RAID-1-Volumes d0 und d1 sind die einzigen verwendeten Volumes. Für den Mirror d10 wählt Solaris Live Upgrade die Namen d2 für den Submirror des Geräts c0t0d0s0 und d3 für den Submirror des Geräts c1t0d0s0.


lucreate -n newbe -m /:/dev/md/dsk/d10:mirror,ufs  \

-m /:/dev/dsk/c0t0d0s0:attach -m /:/dev/dsk/c1t0d0s0:attach


Beispiel 10–2 Solaris Live Upgrade: Zuweisen von Mirror- und Submirror-Namen

In diesem Beispiel werden die Volume-Namen im Befehl vergeben. Der Mirror d10 erhält den Namen d11 für den Submirror des Geräts c0t0d0s0 und d12 für den Submirror des Geräts c1t0d0s0.


lucreate -n newbe -m /:/dev/md/dsk/d10:mirror,ufs \
-m /:/dev/dsk/c0t0d0s0,/dev/md/dsk/d11:attach \
-m /:/dev/dsk/c1t0d0s0,/dev/md/dsk/d12:attach

Ausführliche Informationen zu den Benennungsvoraussetzungen für Solaris Volume Manager entnehmen Sie bitte dem Dokument Solaris Volume Manager Administration Guide.


RAID-Volume-Namenskonventionen für das benutzerdefinierte JumpStart-Verfahren

Beim Erstellen von RAID-1- (Mirrors) und RAID-0-Volumes (Submirrors) mit der benutzerdefinierten JumpStart-Installation können Sie entweder die Software Namen für die Mirrors ermitteln und sie ihnen zuweisen lassen, oder Sie vergeben die Namen selbst im Profil.


Hinweis –

Sie können die Namen von physischen Festplatten-Slices und Solaris Volume Manager-Volumes abkürzen. Die Abkürzung ist der kürzestmögliche Name, der ein Gerät eindeutig kennzeichnet. Im Folgenden finden Sie hierzu einige Beispiele.



Beispiel 10–3 Erkennen von Mirror- und Submirrornamen durch die Software

Im folgenden Beispielprofil werden dem Mirror die ersten verfügbaren Volume-Nummern zugewiesen. Wenn der nächste verfügbare Mirror, dessen Nummer auf Null endet, d10 ist, dann werden den Submirrors die Namen d11 und d12 zugewiesen.

filesys                 mirror c0t0d0s1  / 


Beispiel 10–4 Zuweisen von Mirror- und Submirrornamen

Im folgenden Profilbeispiel wird der Mirrorname im Profil als d30 zugewiesen. Submirrornamen werden von der Software aufgrund der Mirrornummer und der ersten verfügbaren Submirrors zugewiesen. Die Submirrors werden als d31 und d32 numeriert.

filesys                 mirror:d30 c0t1d0s0 c0t0d0s0  /

Ausführliche Informationen zu den Benennungsvoraussetzungen für Solaris Volume Manager entnehmen Sie bitte dem Dokument Solaris Volume Manager Administration Guide.

Richtlinien für die Auswahl von Festplatten und Controllern

Beachten Sie bei der Auswahl von Festplatten und Controllern zum Spiegeln von Dateisystemen bitte die folgenden Richtlinien:

Richtlinien für die Auswahl von Slices

Beachten Sie bei der Auswahl von Slices zum Spiegeln von Dateisystemen bitte die folgenden Richtlinien:

Durch das Booten in den Einzelbenutzermodus wird irrtümlich gemeldet, dass ein Mirror gewartet werden muss

Beim Booten eines Systems mit Mirrors für das Root-Dateisystem (/), /usr und swap im Einbenutzermodus gibt das System diese Mirrors als wartungsbedürftig an. Wenn Sie diese Mirrors mit dem Befehl metastat überprüfen, wird für sie und möglicherweise auch alle anderen Mirrors des Systems der Status "Needing Maintenance" ausgegeben.

Auf den ersten Blick mag dies zwar gefährlich wirken, es besteht jedoch kein Grund zur Beunruhigung. Wenn Sie das System im Einbenutzermodus booten, wird der Befehl metasync -r, der normalerweise beim Booten zum Synchronisieren der Mirrors·ausgeführt wird, unterbrochen. Nach einem Systemneustart wird der Befehl metasync -r wieder ausgeführt und synchronisiert alle Mirrors.

Wenn Sie diese Unterbrechung vermeiden möchten, führen Sie den Befehl metasync -r manuell aus.

Informationen zum Befehl metasync entnehmen Sie bitte der Manpage metasync(1M) und dem Dokument Solaris Volume Manager Administration Guide.