Die erste Aufgabe im Rahmen einer Solaris Flash-Installation besteht in der Installation eines Systems, des Mastersystems, mit der für alle Klonsysteme gewünschten Konfiguration. Zur Installation eines Archivs auf dem Mastersystem können Sie sich einer beliebigen Solaris-Installationsmethode bedienen. Bei der Installation kann es sich entweder um eine Teil- oder eine vollständige Installation des Betriebssystems Solaris handeln. Nach Abschluss der Installation können Sie Software hinzufügen oder entfernen und Konfigurationsdateien bearbeiten. Bei der Installation des Mastersystems sind einige Einschränkungen zu beachten:
Das Mastersystem und die Klonsysteme müssen über dieselbe Kernelarchitektur verfügen. So können beispielsweise mit einem Archiv, das auf einem Mastersystem mit sun4uTM-Architektur erzeugt wurde, nur Klonsysteme installiert werden, die ebenfalls über eine sun4u-Architektur verfügen. Beispielhafte Anweisungen finden Sie unter Installieren eines Sun4U Flash-Archivs auf einem Sun4V-Computer..
Sie müssen auf dem Mastersystem genau die Softwarekonfiguration herstellen, die später die einzelnen Klonsysteme aufweisen sollen. Die Entscheidungen, die Sie beim Entwurf der Installation auf dem Mastersystem treffen, hängen von folgenden Faktoren ab:
der Software, die auf den Klonsystemen installiert werden soll
den Peripheriegeräten, die an das Mastersystem und die Klonsysteme angeschlossen sind
der Architektur des Mastersystems und der Klonsysteme
Wenn Sie bereits Klonsysteme installiert haben und diese mit einer neuen Konfiguration aktualisieren möchten, finden Sie die entsprechende Vorgehensweise im Abschnitt Planung der Solaris Flash-Differenzarchiverstellung für eine Aktualisierung.
Beachten Sie, dass das Verfahren folgende Einschränkungen hat:
Diese Anweisungen sind nur für einfache Installationen gedacht, nicht für folgende Arten von Installation:
Installationen mit Zonen.
Installationen mit angehängtem Speicher.
Installationen mit angehängter Faser oder aktiviertem SAN.
Diese Anweisungen gelten nur für die Installation über die primäre Oberfläche. Siehe CR 6772769.
Diese Anweisungen funktionieren möglicherweise mit über Volume verwalteten Roots (eingekapselt) nicht.
Diese Anweisungen gelten nur für eine UFS-Root. Bei der Solaris Flash-Installation eines ZFS-Root-Systems wird ein anderer Installationsmechanismus verwendet.
Erstellen Sie ein Solaris Flash-Archiv auf einem Sun4U-Computer, damit das Archiv auf einem Sun4V-Computer installiert werden kann. Fügen Sie Sun4V als unterstützte Architektur für das Archiv mittels einer der folgenden zwei Optionen hinzu.
Sie müssen mit einem Sun4U-Computer beginnen, auf dem die komplette Softwaregruppe plus OEM-Unterstützung installiert ist, damit alle Treiber-Packages auf dem Abbild sind, auch wenn diese Packages nicht verwendet werden. Weitere Informationen zu dieser Anforderung finden Sie unter SPARC: Unterstützung von nicht an das Mastersystem angeschlossenen Peripheriegeräten.
Fügen Sie die folgenden Informationen zur Datei var/sadm/system/admin/.platform hinzu. Erstellen Sie dann das Solaris Flash-Archiv.
PLATFORM_GROUP=sun4v |
Mit dem folgenden Befehl können Sie prüfen, ob die Sun4V-Plattform-Gruppe unterstützt wird:
# flar -i <path_to_hybrid>.flar | grep content_architectures |
Dieser Befehl sollte folgende Ergebnisse anzeigen:
content_architectures=sun4u,sun4v |
Erstellen Sie das Solaris Flash-Archiv unter Verwendung der Option -U, um Sun4V als unterstützte Architektur für das Archiv hinzuzufügen. Hierzu ein Beispiel:
# flarcreate -n S10U5hybrid -U "content_architectures=sun4u,sun4v" \ -c -x /data /data/S10U5hybrid.flar |
Der beispielhafte Befehl oben stellt /Daten für die Option-c zur Verfügung, um den Speicherort des Archivs anzugeben. Der Wert für diese Option -c sollte Ihr Datei-Setup widerspiegeln.
Sie können prüfen, ob die Sun4V-Plattformgruppe unterstützt wird, indem Sie den Befehl flar noch einmal verwenden, wie im folgenden Schritt gezeigt wird.
Installieren Sie das Solaris Flash-Archiv auf dem Sun4V-Computer. Sie können zur Verwendung des Solaris Flash-Archivs Solaris JumpStart und ein Netzwerk-Abbild nutzen.
Zu diesem Zeitpunkt kann der Sun4V-Computer möglicherweise nicht hochfahren. Versuchen Sie zu diesem Zeitpunkt nicht, den Computer zu patchen. Wenn der Computer nach Verwendung von JumpStart neu starten kann, wird möglicherweise folgende Meldung angezeigt:
Boot device: /pci@780/pci@0/pci@9/scsi@0/disk@0,0:a File and args: Boot load failed. The file just loaded does not appear to be executable. |
Aktualisieren Sie den Sun4V-Computer entweder mit einem Netzwerk-Abbild oder einem DVD-Abbild.
Beispielsweise können Sie ein Solaris Update 6 JumpStart-Abbild verwenden. Dann können Sie das Sun4V-Abbild von diesem Netzwerk-Abbild starten und die Aktualisierungsoption auswählen.
In diesem Beispiel wird die Aktualisierung mit folgenden Problemen abgeschlossen:
In den Fällen, in denen sowohl Version .u als auch Version .v eines Packages verfügbar waren, werden beide Versionen installiert. Siehe CR 6846077.
Die Datei /var/sadm/system/admin/.platform enthält falsche Informationen. Siehe CR 6523030.
Jegliche .v-Packages von Drittanbietern sind nicht Teil des Solaris-Abbilds. Packages von Drittanbietern werden also möglicherweise nicht aktualisiert.
Fahren Sie den Sun4V-Computer hoch. Sie können nun nach Bedarf Patches auf den Computer anwenden.
Nachdem Sie das Betriebssystem Solaris mithilfe eines Solaris-Installationsverfahrens auf dem Mastersystem installiert haben, können Sie entweder Software hinzufügen, löschen oder die Systemkonfiguration Ihren Anforderungen entsprechend ändern. Zum Anpassen der Software auf dem Mastersystem stehen Ihnen die folgenden Möglichkeiten zur Verfügung.
Entfernen von Software. Sie können Software entfernen, die nicht auf den Klonsystemen installiert werden muss. Eine Liste der auf dem Mastersystem installierten Software können Sie über die Produktregistrierung einsehen. Detaillierte Anweisungen finden Sie in System Administration Guide: Basic Administration.
Hinzufügen von Software. Sie können Software installieren, die Bestandteil der Solaris-Version ist. Es ist auch möglich, Software hinzuzufügen, die nicht Bestandteil des Betriebssystems Solaris ist. Alle Softwareprodukte, die Sie auf dem Mastersystem installieren, werden in das Solaris Flash-Archiv aufgenommen und auf den Klonsystemen installiert.
Bearbeiten von Konfigurationsdateien. Sie können die Konfigurationsdateien auf dem Mastersystem bearbeiten. So können Sie beispielsweise die Datei /etc/inet/inetd.conf bearbeiten und festlegen, welche Dämonen auf dem System laufen sollen. Alle Ihre Änderungen werden als Bestandteil des Solaris Flash-Archivs gespeichert und auf den Klonsystemen installiert.
Eine weitere Anpassung lässt sich während der Archiverstellung erreichen. So können Sie beispielsweise große, nicht benötigte Datendateien aus dem Archiv ausschließen. Einen Überblick finden Sie unter Anpassen der Dateien und Verzeichnisse eines Archivs.
Wenn Sie die Solaris-Software mithilfe eines Solaris Flash-Archivs auf SPARC- und x86-Systemen erstellen möchten, müssen Sie für jede Plattform ein separates Solaris Flash-Archiv anlegen. Verwenden Sie das auf dem SPARC-Mastersystem angelegte Solaris Flash-Archiv für die Installation von SPARC-Systemen. Verwenden Sie das auf dem x86-Mastersystem angelegte Solaris Flash-Archiv für die Installation von x86-Systemen.
Die Auswahl der auf dem Mastersystem zu installierenden Treiber hängt von verschiedenen Faktoren ab:
Die am Master- und Klonsystem angeschlossenen Peripheriegeräte
Die installierte Softwaregruppe
Wenn Sie die gesamte Solaris Softwaregruppe installieren, werden alle Treiber installiert, unabhängig davon, ob die Hardware tatsächlich auf dem System vorhanden ist oder nicht. Bei anderen Softwaregruppen ist die Unterstützung auf bestimmte Treiber beschränkt. Wenn Sie eine andere Softwaregruppe installieren und an die Klonssyteme andere Peripheriegeräte als an das Mastersystem angeschlossen sind, so müssen Sie die entsprechenden Treiber vor der Erstellung des Archivs auf dem Mastersystem installieren.
Treiber für Peripheriegeräte, die auf den Klonsystemen, nicht aber auf dem Mastersystem betrieben werden, können Sie installieren, indem Sie entweder die gesamte Solaris Softwaregruppe plus OEM-Unterstützung oder ausgewählte Packages installieren.