Das WAN-Boot-Installationsverfahren ermöglicht es, Software unter Verwendung von HTTP über ein WAN (Wide Area Network) zu booten und zu installieren. Mit WAN-Boot können Sie Solaris über große, öffentliche Netzwerke, deren Infrastruktur möglicherweise nicht vertrauenswürdig ist, auf SPARC-Systemen installieren. Die Sicherheitsfunktionen von WAN-Boot schützen die Vertraulichkeit der Daten und stellen die Integrität des Installationsabbilds sicher.
Mit der WAN-Boot-Installationsmethode können Sie ein verschlüsseltes Solaris Flash-Archiv über ein öffentliches Netzwerk an einen entfernten SPARC-Client übertragen. Die WAN-Boot-Programme installieren das Clientsystem dann, indem sie eine benutzerdefinierte JumpStart-Installation durchführen. Die Integrität der Installation lässt sich mit privaten Schlüsseln zur Authentifizierung und Verschlüsselung der Daten schützen. Sie können die Installationsdaten und -dateien auch über eine sichere HTTP-Verbindung senden. Hierfür müssen Sie auf Ihren Systemen die Verwendung von digitalen Zertifikaten konfigurieren.
Bei einer WAN-Boot-Installation laden Sie die folgenden Informationen über eine HTTP- oder sichere HTTP-Verbindung von einem Webserver herunter und installieren ein SPARC-System.
wanboot-Programm – Das wanboot-Programm ist das sekundäre Boot-Programm, das die WAN-Boot-Miniroot, die Client-Konfigurationsdateien und die Installationsdateien lädt. Das wanboot-Programm führt ähnliche Vorgänge wie die Boot-Unterprogramme ufsboot oder inetboot durch.
WAN-Boot-Dateisystem – WAN-Boot stützt sich bei der Konfiguration des Clients und zum Abrufen der auf dem Clientsystem zu installierenden Daten auf verschiedene Dateien. Diese Dateien befinden sich im Verzeichnis /etc/netboot des Webservers. Das Programm wanboot-cgi überträgt diese Dateien in Form eines Dateisystems, dem WAN-Boot-Dateisystem, an den Client.
WAN-Boot-Miniroot – Die WAN-Boot-Miniroot ist eine auf die WAN-Boot-Installation ausgerichtete Variante der Solaris-Miniroot. Wie die Solaris-Miniroot enthält die WAN-Boot-Miniroot einen Kernel und gerade so viel Software, wie zur Installation von Solaris erforderlich ist. Die WAN-Boot-Miniroot enthält einen Teilsatz der Software in der Solaris-Miniroot.
Benutzerdefinierte JumpStart-Konfigurationsdateien – Für die Installation des Systems überträgt WAN-Boot die Dateien sysidcfg, rules.ok sowie Profildateien an den Client. WAN-Boot führt dann auf Grundlage dieser Dateien eine benutzerdefinierte JumpStart-Installation auf dem Clientsystem durch.
Solaris Flash-Archiv – Ein Solaris Flash-Archiv ist eine Sammlung von Dateien, die von einem Master-System kopiert wurden. Mit einem solchen Archiv können Sie Clientsysteme installieren. WAN-Boot installiert mithilfe des benutzerdefinierten JumpStart-Verfahrens ein Solaris Flash-Archiv auf dem Clientsystem. Nach der Installation eines Archivs auf einem Clientsystem verfügt dieses System über genau dieselbe Konfiguration wie das Master-System.
Der Befehl flarcreate übt keinerlei Größenbeschränkungen mehr auf einzelne Dateien aus. Sie können ein Solaris Flash-Archiv erstellen, dass einzelne Dateien enthalten kann, die größer als 4 GB sind.
Weitere Informationen finden Sie unter Erstellen eines Archivs, das große Dateien enthält in Oracle Solaris 10 9/10 Installationshandbuch: Solaris Flash-Archive (Erzeugung und Installation).
Dann installieren Sie das Archiv mit dem benutzerdefinierten JumpStart-Verfahren auf dem Client.
Die oben aufgeführten Daten können Sie bei der Übertragung durch Schlüssel und digitale Zertifikate schützen.
In Wie funktioniert WAN-Boot (Übersicht) ist die Abfolge der bei einer WAN-Boot-Installation stattfindenden Ereignisse ausführlicher dargestellt.