Sun Cluster Handbuch Systemverwaltung für Solaris OS

Verwalten von Cluster-Dateisystemen

Das Cluster-Dateisystem ist ein global verfügbares Dateisystem mit Lese- und Schreibzugriff von jedem beliebigen Knoten im Cluster aus.

Tabelle 4–3 Task Map: Verwalten von Cluster-Dateisystemen

Schritt  

Anweisungen siehe…  

Hinzufügen von Cluster-Dateisystemen nach der ersten Sun Cluster-Installation  

- Verwenden Sie newfs(1M) und mkdir

So fügen Sie ein Cluster-Dateisystem hinzu

Entfernen eines Cluster-Dateisystems  

- Verwenden Sie fuser(1M) und umount(1M)

So entfernen Sie ein Cluster-Dateisystem

Überprüfen globaler Einhängepunkte in einem Cluster im Hinblick auf die Konsistenz auf allen Knoten  

- Verwenden Sie sccheck(1M)

So prüfen Sie globale Einhängepunkte in einem Cluster

So fügen Sie ein Cluster-Dateisystem hinzu

Führen Sie diese Aufgabe für jedes nach der ersten Sun Cluster-Installation erstellte Cluster-Dateisystem durch.


Achtung – Achtung –

Vergewissern Sie sich, den korrekten Plattengerätenamen anzugeben. Das Erstellen eines Cluster-Dateisystems zerstört alle auf den Platten vorhandenen Daten. Wenn Sie einen falschen Gerätenamen angeben, löschen Sie Daten, die Sie möglicherweise nicht löschen möchten.


Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um ein weiteres Cluster-Dateisystem hinzuzufügen:

Wenn Sie Datendienste mit SunPlex-Manger installiert haben, gibt es bereits ein oder mehrere Dateisystem(e), wenn genügend gemeinsam genutzte Platten zum Erstellen der Cluster-Dateisysteme vorhanden waren.

  1. Melden Sie sich bei einem Cluster-Knoten als Superbenutzer an.


    Tipp –

    Um die Dateisystemerstellung zu beschleunigen, melden Sie sich als Superbenutzer beim aktuellen Primärknoten des globalen Geräts an, für das Sie ein Dateisystem erstellen.


  2. Erstellen Sie das Dateisystem mit dem newfs-Befehl.


    Hinweis –

    Der newfs-Befehl gilt nur für die Erstellung neuer UFS-Dateisysteme. Um ein neues VxFS-Dateisystem zu erstellen, führen Sie die in Ihrer VxFS-Dokumentation beschriebenen Verfahren durch.



    # newfs Im raw-Modus betriebenes Plattengerät
    

    Die nachstehende Tabelle zeigt Beispiele für Namen des Arguments Im raw_Modus betriebenes Plattengerät. Beachten Sie, dass die Benennungskonventionen bei jedem Datenträger-Manager unterschiedlich sind.

    Tabelle 4–4 Namensbeispiele für im raw-Modus betriebene Plattengeräte

    Mit dem Datenträger-Manager …  

    Ist der Gerätename beispielsweise …  

    Beschreibung 

    Solstice DiskSuite/Solaris Volume Manager 

    /dev/md/oracle/rdsk/d1

    Im raw-Modus betriebenes Plattengerät d1 innerhalb des Plattensatzes oracle.

    SPARC: VERITAS Volume Manager 

    /dev/vx/rdsk/oradg/vol01

    Im raw-Modus betriebenes Plattengerät vol01 innerhalb der Plattengruppe oradg.

    Keine 

    /dev/global/rdsk/d1s3

    Im raw-Modus betriebenes Plattengerät für den im Blockmodus betriebenen Plattenbereich d1s3.

  3. Erstellen Sie auf jedem Knoten im Cluster ein Einhängepunktverzeichnis für das Cluster-Dateisystem.

    Ein Einhängepunkt ist auf jedem Knoten erforderlich, auch wenn von diesem Knoten nicht auf das Cluster-Dateisystem zugegriffen wird.


    Tipp –

    Erstellen Sie zur einfacheren Verwaltung den Einhängepunkt im Verzeichnis /global/Gerätegruppe. Die Verwendung dieses Speicherorts ermöglicht Ihnen, global verfügbare Cluster-Dateisysteme von lokalen Dateisystemen leicht zu unterscheiden.



    # mkdir -p /global/Plattengruppe/Einhängepunkt
    
    Gerätegruppe

    Name des Verzeichnisses, das dem Namen der Gerätegruppe entspricht, die das Gerät enthält.

    Einhängepunkt

    Name des Verzeichnisses, in dem das Cluster-Dateisystem eingehängt werden soll.

  4. Fügen Sie der /etc/vfstab-Datei auf jedem Knoten im Cluster einen Eintrag für den Einhängepunkt hinzu.

    1. Verwenden Sie die folgenden erforderlichen Einhängeoptionen.


      Hinweis –

      Protokollierung ist für alle Cluster-Dateisysteme erforderlich.


      • Solaris UFS logging – Verwenden Sie die global,logging-Einhängeoptionen. Weitere Informationen zu UFS-Einhängeoptionen finden Sie in der Online-Dokumentation unter mount_ufs(1M).


        Hinweis –

        Die Einhängeoption syncdir ist für UFS-Cluster-Dateisysteme nicht erforderlich. Wenn Sie syncdir angeben, ist das Dateisystemverhalten garantiert POSIX-konform. Andernfalls verhält sich das System wie ein UFS-Dateisystem. Wenn Sie syncdir nicht angeben, kann sich die Leistung der Schreibvorgänge mit Zuweisung von Plattenblöcken, wie beim Anhängen von Daten an eine Datei, deutlich verbessern. In einigen Fällen würden Sie jedoch eine Überschreitung des verfügbaren Speicherplatzes ohne syncdir erst beim Schließen der Datei feststellen. Es gibt nur wenige Fälle, in denen durch die Nichtangabe von syncdir Probleme auftreten können. Mit syncdir (und POSIX-Verhalten) wird das Überschreiten des verfügbaren Speicherplatzes vor dem Schließen festgestellt.


      • Solstice DiskSuite/Solaris Volume Manager Transaktions-Metagerät oder Transaktions-Datenträger – Verwenden Sie die global-Einhängeoption (verwenden Sie nicht die logging-Einhängeoption). Informationen zum Konfigurieren von Transaktions-Metageräten und Transaktions-Datenträgern finden Sie in Ihrer Solstice DiskSuite/Solaris Volume Manager-Dokumentation.


        Hinweis –

        Es ist geplant, Transaktions-Datenträger bei der anstehenden Solaris-Version aus der Solaris-Betriebsumgebung zu entfernen. Die seit der Solaris 8-Version verfügbare Solaris-UFS-Protokollierung bietet dieselben Möglichkeiten, zeigt jedoch eine bessere Leistung und geringere Systemverwaltungsanforderungen sowie weniger -aufwand.


      • VxFS-Protokollierung – Verwenden Sie die Einhängeoptionen global und log. Weitere Informationen finden Sie in der mit der VxFS-Software gelieferten Online-Dokumentation unter mount_vxfs.

    2. Um das Cluster-Dateisystem automatisch einzuhängen, stellen Sie das Feld mount at boot auf yes ein.

    3. Stellen Sie sicher, dass die Informationen für jedes Cluster-Dateisystem auf jedem Knoten im jeweiligen Eintrag /etc/vfstab identisch sind.

    4. Stellen Sie sicher, dass die Einträge in der Datei /etc/vfstab auf jedem Knoten die Geräte in derselben Reihenfolge auflisten.

    5. Prüfen Sie die Abhängigkeiten der Dateisysteme bei der Boot-Reihenfolge.

      Betrachten Sie zum Beispiel das Szenario, in dem phys-schost-1 das Plattengerät d0 in /global/oracle und phys-schost-2 das Plattengerät d1 in /global/oracle/logs einhängen. Bei dieser Konfiguration kann phys-schost-2 nur booten und /global/oracle/logs einhängen, nachdem phys-schost-1 gebootet und /global/oracle eingehängt hat.

    Einzelheiten finden Sie in der Online-Dokumentation unter vfstab(4).

  5. Überprüfen Sie auf einem beliebigen Cluster-Knoten, ob der Einhängepunkt vorhanden ist und die /etc/vfstab-Dateieinträge auf allen Knoten des Clusters richtig sind.


    # sccheck
    

    Wenn keine Fehler vorliegen, wird nichts zurückgegeben.

  6. Hängen Sie das Cluster-Dateisystem von einem Knoten im Cluster ein.


    # mount /global/Gerätegruppe/Einhängepunkt
    

  7. Überprüfen Sie auf jedem Knoten des Clusters, dass das Cluster-Dateisystem eingehängt ist.

    Sie können entweder den df- oder den mount-Befehl zum Auflisten der eingehängten Dateisysteme verwenden.

    Führen Sie die Verwaltungsbefehle zur Verwaltung eines VxFS-Cluster-Dateisystems in einer Sun Cluster-Umgebung nur vom Primärknoten aus, auf dem das VxFS-Cluster-Dateisystem eingehängt ist.

Beispiel — Hinzufügen eines Cluster-Dateisystems

Das nachstehende Beispiel erstellt ein UFS-Cluster-Dateisystem auf dem Solstice DiskSuite/Solaris Volume Manager-Metagerät /dev/md/oracle/rdsk/d1.


# newfs /dev/md/oracle/rdsk/d1
...

[Auf jedem Knoten:]
# mkdir -p /global/oracle/d1

# vi /etc/vfstab
#device                device                 mount            FS  fsck  mount   mount
#to mount              to fsck                point           type pass  at boot options
#
/dev/md/oracle/dsk/d1 /dev/md/oracle/rdsk/d1 /global/oracle/d1 ufs  2    yes global,logging
[Speichern und beenden]

[Auf einem Knoten:]
# sccheck
# mount /dev/md/oracle/dsk/d1 /global/oracle/d1
# mount
...
/global/oracle/d1 on /dev/md/oracle/dsk/d1 read/write/setuid/global/logging/
largefiles on Sun Oct 3 08:56:16 2001

So entfernen Sie ein Cluster-Dateisystem

Sie entfernen ein Cluster-Dateisystem einfach dadurch, dass Sie es aushängen. Wenn Sie auch die Daten entfernen oder löschen möchten, entfernen Sie das entsprechende Plattengerät (Metagerät, Datenträger) aus dem System.


Hinweis –

Cluster-Dateisysteme werden automatisch beim Herunterfahren des Systems ausgehängt, wenn Sie scshutdown(1M) zum Stoppen des ganzen Clusters ausführen. Ein Cluster-Dateisystem wird nicht ausgehängt, wenn Sie shutdown ausführen, um einen einzelnen Knoten zu stoppen. Ist der heruntergefahrene Knoten jedoch der einzige Knoten mit einer Verbindung zur Platte, führt jeder Zugriffsversuch auf das Cluster-Dateisystem auf dieser Platte zu einem Fehler.


Folgende Voraussetzungen müssen zum Aushängen des Cluster-Dateisystems erfüllt sein:

  1. Melden Sie sich bei einem Cluster-Knoten als Superbenutzer an.

  2. Bestimmen Sie, welche Cluster-Dateisysteme eingehängt sind.


    # mount -v
    

  3. Listen Sie auf jedem Knoten alle Prozesse auf, die das Cluster-Dateisystem verwenden. Dadurch wissen Sie, welche Prozesse Sie stoppen.


    # fuser -c [ -u ] Einhängepunkt
    

    -c

    Gibt die Dateien zurück, die Einhängepunkte für Dateisysteme sind, und alle Dateien innerhalb dieser eingehängten Dateisysteme.

    -u

    (Optional) Zeigt den jeder Prozess-ID entsprechenden Benutzer-Anmeldenamen an.

    Einhängepunkt

    Gibt den Namen des Cluster-Dateisystems an, für das Sie Prozesse stoppen möchten.

  4. Stoppen Sie alle Prozesse des Cluster-Dateisystems auf jedem Knoten.

    Zum Stoppen der Prozesse verwenden Sie die von Ihnen bevorzugte Methode. Arbeiten Sie bei Bedarf mit folgendem Befehl, um das Stoppen aller dem Cluster-Dateisystem zugeordneten Prozesse zu erzwingen.


    # fuser -c -k Einhängepunkt
    

    Ein SIGKILL wird an jeden Prozess gesendet, der das Cluster-Dateisystem nutzt.

  5. Überprüfen Sie auf jedem Knoten, ob das Dateisystem tatsächlich von keinem Prozess mehr genutzt wird.


    # fuser -c Einhängepunkt
    

  6. Hängen Sie von einem einzigen Knoten das Dateisystem aus.


    # umount Einhängepunkt
    

    Einhängepunkt

    Gibt den Namen des auszuhängenden Cluster-Dateisystems an. Dabei kann es sich entweder um den Namen des Verzeichnisses handeln, in dem das Cluster-Dateisystem eingehängt ist, oder um den Gerätenamenpfad des Dateisystems.

  7. (Optional) Bearbeiten Sie die /etc/vfstab-Datei, und löschen Sie den Eintrag für das Cluster-Dateisystem, das entfernt wird.

    Führen Sie diesen Schritt auf jedem Cluster-Knoten durch, der einen Eintrag für dieses Cluster-Dateisystem in seiner /etc/vfstab-Datei enthält.

  8. (Optional) Entfernen Sie die Plattengerätegruppe, das Metagerät oder das Plex.

    Weitere Informationen finden Sie in Ihrer Datenträger-Manager-Dokumentation.

Beispiel — Entfernen eines Cluster-Dateisystems

Im nachstehenden Beispiel wird ein UFS-Cluster-Dateisystem entfernt, das auf dem Solstice DiskSuite/Solaris Volume Manager-Metagerät /dev/md/oracle/rdsk/d1 eingehängt ist.


# mount -v
...
/global/oracle/d1 on /dev/md/oracle/dsk/d1 read/write/setuid/global/logging/largefiles
# fuser -c /global/oracle/d1
/global/oracle/d1: 4006c
# fuser -c -k /global/oracle/d1
/global/oracle/d1: 4006c
# fuser -c /global/oracle/d1
/global/oracle/d1:
# umount /global/oracle/d1

(Entfernen Sie den markierten Eintrag auf jedem Knoten:)
# vi /etc/vfstab
#device           device        mount   FS      fsck    mount   mount
#to mount         to fsck       point   type    pass    at boot options
#
/dev/md/oracle/dsk/d1 /dev/md/oracle/rdsk/d1 /global/oracle/d1 ufs 2 yes global,logging
[Speichern und beenden.]

Hinweis –

Entfernen Sie das entsprechende Gerät, wenn Sie die Daten aus dem Cluster-Dateisystem entfernen möchten. Weitere Informationen finden Sie in Ihrer Datenträger-Manager-Dokumentation.


So prüfen Sie globale Einhängepunkte in einem Cluster

Das sccheck(1M)-Dienstprogramm prüft die Syntax der Einträge für Cluster-Dateisysteme in der /etc/vfstab-Datei. Wenn keine Fehler vorliegen, wird nichts zurückgegeben.


Hinweis –

Führen Sie nach Konfigurationsänderungen mit Auswirkungen auf Geräte oder Datenträger-Verwaltungskomponenten, wie das Entfernen eines Cluster-Dateisystems, sccheck aus.


  1. Melden Sie sich bei einem Cluster-Knoten als Superbenutzer an.

  2. Prüfen Sie die globalen Einhängepunkte im Cluster.


     # sccheck