Datendienste verwenden mehrere Typen von Ressourcen: Anwendungen wie Sun Java System Web Server (früher Sun Java System Web Server) oder Apache Web Server verwenden Netzwerkadressen (logische Hostnamen und gemeinsam genutzte Adressen), von denen die Anwendungen abhängen. Anwendung und Netzwerkressourcen bilden eine grundlegende Einheit, die vom RGM verwaltet wird.
Datendienste sind Ressourcentypen. Sun Cluster HA for Oracle ist zum Beispiel der Ressourcentyp SUNW.oracle-server und Sun Cluster HA for Apache der Ressourcentyp SUNW.apache.
Der Ressourcentyp SUNW.oracle-server wird nur in SPARC-basierten Clustern eingesetzt
Eine Ressource ist eine Instanz eines Ressourcentyps, der Cluster-weit definiert ist. Es gibt mehrere definierte Ressourcentypen.
Netzwerkressourcen sind entweder SUNW.LogicalHostname- oder SUNW.SharedAddress-Ressourcentypen. Diese beiden Ressourcentypen sind in der Sun Cluster-Software vorregistriert.
Die Ressourcentypen SUNW.HAStorage und HAStoragePlus werden zur Synchronisierung beim Starten von Ressourcen und Plattengerätegruppen verwendet, von denen die Ressourcen abhängen. Damit wird sichergestellt, dass die Pfade zu Einhängepunkten im Cluster-Dateisystem, globalen Geräten und Gerätegruppennamen verfügbar sind, bevor ein Datendienst startet. Weitere Informationen fnden Sie unter “Synchronizing the Startups Between Resource Groups and Disk Device Group” im Data Services Installation and Configuration Guide. (Der HAStoragePlus-Ressourcentyp ist ab Sun Cluster 3.0 5/02 verfügbar und damit eine weitere Funktion, um lokale Dateisysteme hoch verfügbar zu machen. Weitere Informationen zu dieser Funktion finden Sie unter HAStoragePlus Ressourcentyp.)
RGM-verwaltete Ressourcen werden in Gruppen zusammengefasst, die als Ressourcengruppen bezeichnet werden, so dass sie als Einheit verwaltet werden können. Eine Ressourcengruppe migriert als Einheit, wenn ein Failover oder ein Switchover für die Ressourcengruppe eingeleitet wird.
Wenn Sie eine Ressourcengruppe mit Anwendungsressourcen online bringen, wird die Anwendung gestartet. Die Datendienst-Startmethode wartet, bis die Anwendung aktiv ist und ausgeführt wird, bevor sie erfolgreich beendet wird. Die Feststellung, wann die Anwendung aktiv ist und ausgeführt wird, erfolgt auf dieselbe Weise, in der Datendienst-Fehler-Monitor feststellt, ob ein Datendienst Clients bedient. Weitere Informationen zu diesem Prozess finden Sie im Sun Cluster Data Services Planning and Administration Guide.
Der RGM steuert Datendienste (Anwendungen) als Ressourcen, die mit Ressourcentypen-Implementierungen verwaltet werden. Diese Implementierungen werden entweder von Sun geliefert oder von einem Entwickler mithilfe einer generischen Datendienstvorlage, der API für die Datendienst-Entwicklungsbibliothek (DSDL-API) oder der Ressourcenverwaltungs-API (RMAPI), erstellt. Der Cluster-Verwalter erstellt und verwaltet die Ressourcen in Containern, die als Ressourcengruppen bezeichnet werden. Der RGM stoppt und startet die Ressourcengruppen auf den ausgewählten Knoten je nach den Änderungen in der Cluster-Mitgliedschaft.
Der RGM verwaltet Ressourcen und Ressourcengruppen. RGM-Aktionen ändern den Zustand von Ressourcen und Ressourcengruppen von online zu offline und umgekehrt. Eine umfassende Beschreibung dieser Zustände und der Einstellungen für Ressourcen und Ressourcengruppen finden Sie im Abschnitt Zustände und Einstellungen für Ressourcen und Ressourcengruppen. Informationen über das Starten des Ressourcenverwaltungsprojekts unter der Steuerung des RGM finden Sie unter Ressourcen, Ressourcengruppen und Ressourcentypen.
Ein Verwalter verwendet statische Einstellungen für Ressourcen und Ressourcengruppen. Diese Einstellungen können nur über Verwaltungsaktionen geändert werden. Der RGM ändert die dynamischen “Zustände” von Ressourcengruppen. Diese Einstellungen und Zustände sind in der nachstehenden Liste beschrieben.
Verwaltet oder unverwaltet – Diese Cluster-weiten Einstellungen gelten nur für Ressourcengruppen. Ressourcengruppen werden vom RGM verwaltet. Mit dem scrgadm(1M)-Befehl wird die Verwaltung einer Ressourcengruppe durch den RGM aktiviert bzw. deaktiviert. Diese Einstellungen werden bei einer Cluster-Neukonfiguration nicht geändert.
Wenn eine Ressourcengruppe zum ersten Mal erstellt wird, ist sie unverwaltet. Sie muss verwaltet werden, bevor enthaltene Ressourcen aktiv werden können.
Bei einigen Datendiensten, zum Beispiel einem Scalable-Webserver, muss diese Arbeit vor dem Starten und nach dem Anhalten der Netzwerkressourcen erledigt werden. Dies wird durch die Datendienstmethoden zum Initialisieren (INIT) und Beenden (FINI) erledigt. Die INIT-Methoden werden nur ausgeführt, wenn die Ressourcengruppe, zu der die Ressource gehört, den Zustand “Verwaltet” hat.
Wenn der Status einer Ressourcengruppe von unverwaltet auf verwaltet gesetzt wird, werden alle registrierten INIT-Methoden für die in der Gruppe enthaltenen Ressourcen ausgeführt.
Wenn der Status einer Ressourcengruppe von verwaltet auf unverwaltet gesetzt wird, werden alle registrierten FINI-Methoden aufgerufen, um eine Bereinigung durchzuführen.
Am häufigsten werden INIT- und FINI-Methoden für Netzwerkressourcen für Scalable-Dienste eingesetzt, aber sie können für alle beliebigen Initialisierungs- oder Bereinigungsaufgaben eingesetzt werden, die nicht von der Anwendung erledigt werden.
Aktiviert oder deaktiviert – Diese Cluster-weiten Einstellungen gelten für Ressourcen. Der scrgadm(1M)-Befehl kann zur Aktivierung oder Deaktivierung einer Ressource verwendet werden. Diese Einstellungen werden bei einer Cluster-Neukonfiguration nicht geändert.
Bei einer normalen Einstellung ist eine Ressource aktiviert und wird aktiv im System ausgeführt.
Wenn die Ressource aus bestimmten Gründen auf keinem Cluster-Knoten verfügbar sein soll, deaktivieren Sie die Ressource. Eine deaktivierte Ressource steht nicht zur allgemeinen Verwendung zur Verfügung.
Online oder offline – Diese dynamischen Zustände gelten sowohl für Ressourcen als auch für Ressourcengruppen.
Diese Zustände ändern sich bei den Cluster-Übergangen im Verlauf der Cluster-Rekonfigurationsschritte bei einem Switchover oder Failover. Sie können auch durch Verwaltungsaktionen geändert werden. Mit scswitch(1M) können Sie den Zustand einer Ressource oder einer Ressourcengruppe von online zu offline und umgekehrt ändern.
Eine Failover-Ressource oder -Ressourcengruppe kann nur auf jeweils einem Knoten gleichzeitig online sein. Eine Scalable-Ressource oder -Ressourcengruppe kann gleichzeitig auf mehreren Knoten online und auf anderen offline sein. Während eines Switchovers oder Failovers werden Ressourcengruppen mit den darin enthaltenen Ressourcen auf einem Knoten offline genommen und auf einem anderen Knoten online gebracht.
Wenn eine Ressourcengruppe offline ist, sind alle dazugehörigen Ressourcen offline. Wenn eine Ressourcengruppe online ist, sind alle dazugehörigen aktivierten Ressourcen online.
Ressourcengruppen können mehrere Ressourcen mit Abhängigkeiten zwischen Ressourcen enthalten. Aufgrund dieser Abhängigkeiten müssen die Ressourcen in einer bestimmten Reihenfolge online gebracht und offline genommen werden. Die Methoden, um die Ressourcen online zu bringen und offline zu nehmen, können für jede Ressource unterschiedlich lange dauern. Die Zustände online und offline können für Ressourcen einer einzigen Ressourcengruppe aufgrund von Ressourcenabhängigkeiten und Unterschieden bei Start- und Stoppzeit bei einer Cluster-Rekonfiguration unterschiedlich sein.
Sie können Eigenschaftenwerte für die Ressourcen und Ressourcengruppen Ihrer SunPlex-Datendienste konfigurieren. Standardeigenschaften sind für alle Datendienste gleich. Erweiterungseigenschaften sind für jeden Datendienst spezifisch. Einige Standard- und Erweiterungseigenschaften sind mit Standardeinstellungen konfiguriert, so dass Sie diese nicht ändern müssen. Andere müssen im Rahmen der Erstellung und Konfiguration von Ressourcen eingestellt werden. Die Dokumentation für jeden Datendienst gibt an, welche Ressourceneigenschaften eingestellt werden können und wie diese einzustellen sind.
Die Standardeigenschaften werden zur Konfiguration von Ressourcen- und Ressourcengruppeneigenschaften eingesetzt, die in der Regel von keinem bestimmten Datendienst abhängen. Die Standardeigenschaften werden in einem Anhang im Sun Cluster Data Services Planning and Administration Guide beschrieben.
Die RGM-Erweiterungseigenschaften liefern Informationen wie zum Beispiel den Speicherort von binären Anwendungsdateien und Konfigurationsdateien. Sie ändern die Erweiterungseigenschaften beim Konfigurieren der Datendienste. Die Erweiterungseigenschaften werden im Kapitel zum Datendienst im Sun Cluster Data Services Planning and Administration Guide beschrieben.