Sun Cluster Entwicklerhandbuch Datendienste für Solaris OS

Start-Methode

RGM ruft die Start-Methode auf einem Cluster-Knoten auf, wenn die Ressourcengruppe, die den Datendienst enthält, auf diesem Knoten online gebracht wird bzw. wenn die Ressourcengruppe bereits online ist und die Ressource aktiviert wird. In der Beispielanwendung aktiviert die Start-Methode den in.named (DNS)-Dämon auf diesem Knoten.

Dieser Abschnitt beschreibt die Hauptteile der Start-Methode für die Beispielanwendung. Die Funktionalität, die allen Rückmeldemethoden gemeinsam ist, wird nicht beschrieben, wie zum Beispiel die parse_args()-Funktion und das Abrufen von syslog (in Bereitstellen gemeinsamer Funktionalität für alle Methoden beschrieben).

Eine vollständige Auflistung der Start-Methode ist in Start-Methode enthalten.

Überblick über Start

Vor dem Versuch, DNS zu starten, überprüft die Start-Methode des Beispieldatendienstes, ob das Konfigurationsverzeichnis und die Konfigurationsdatei (named.conf) zugänglich und verfügbar sind. Die Informationen in named.conf sind für einen erfolgreichen DNS-Betrieb entscheidend.

Diese Rückmeldemethode verwendet PMF (pmfadm ) zum Starten des DNS-Dämons (in.named). Wenn DNS abstürzt oder nicht startet, versucht PMF eine vorgeschriebene Anzahl von Malen, den Dienst während eines festgelegten Zeitintervalls zu starten. Die Anzahl der Wiederholungen und das Intervall sind durch Eigenschaften in der RTR-Datei des Datendienstes angegeben.

Überprüfen der Konfiguration

DNS benötigt für die Ausführung Informationen aus der named.conf-Datei im Konfigurationsverzeichnis. Daher führt die Start-Methode einige Gesundheits-Checks aus, um zu überprüfen, ob auf das Verzeichnis und die Datei zugegriffen werden kann, bevor DNS gestartet wird.

Die Confdir-Erweiterungseigenschaft stellt den Pfad zum Konfigurationsverzeichnis bereit. Die Eigenschaft selbst ist in der RTR-Datei definiert. Den Speicherort gibt jedoch der Cluster-Verwalter beim Konfigurieren des Datendienstes an.

Im Beispieldatendienst ruft die Start-Methode den Speicherort des Konfigurationsverzeichnisses mithilfe der Funktion scha_resource_get() ab.


Hinweis –

Da Confdir eine Erweiterungseigenschaft ist, gibt scha_resource_get() sowohl den Typ als auch den Wert zurück. Der awk-Befehl ruft lediglich den Wert ab und legt ihn in einer Shell-Variablen ab, CONFIG_DIR.



# Den Wert von Confdir suchen, den der Cluster-Verwalter beim Hinzufügen
# der Ressource eingestellt hat.
config_info=`scha_resource_get -O Extension -R $RESOURCE_NAME \
-G $RESOURCEGROUP_NAME Confdir`

# scha_resource_get gibt sowohl den "Typ" als auch den "Wert" für die
# Erweiterungseigenschaften zurück. Nur den Wert der Erweiterungseigenschaft abrufen.
CONFIG_DIR=`echo $config_info | awk '{print $2}'`

Die Start-Methode verwendet dann den Wert von CONFIG_DIR, um zu überprüfen, ob das auf das Verzeichnis zugegriffen werden kann. Wenn kein Zugriff möglich ist, protokolliert Start eine Fehlermeldung und wird mit Fehlerstatus beendet. Weitere Informationen finden Sie unter Start-Beendigungsstatus.


# Prüfen, ob Zugriff auf $CONFIG_DIR möglich ist.
if [ ! -d $CONFIG_DIR ]; then
   logger -p ${SYSLOG_FACILITY}.err \
         -t [$SYSLOG_TAG] \
         "${ARGV0} Verzeichnis $CONFIG_DIR fehlt oder ist nicht eingehängt"
   exit 1
fi

Vor dem Starten des Anwendungsdämons führt diese Methode eine abschließende Prüfung durch, um zu überprüfen, ob die named.conf-Datei vorhanden ist. Wenn sie nicht vorhanden ist, protokolliert Start eine Fehlermeldung und wird im Fehlerstatus beendet.


# Wechsel zum $CONFIG_DIR-Verzeichnis, falls die
# Datendateien relative Pfadnamen enthalten.
cd $CONFIG_DIR

# Prüfen, ob die named.conf-Datei im $CONFIG_DIR-Verzeichnis vorhanden ist
if [ ! -s named.conf ]; then
   logger -p ${SYSLOG_FACILITY}.err \
         -t [$SYSLOG_TAG] \
         "${ARGV0} Datei $CONFIG_DIR/named.conf fehlt oder ist leer"
   exit 1
fi

Starten der Anwendung

Diese Methode verwendet PMF (pmfadm) zum Starten der Anwendung. Über den pmfadm-Befehl können Sie die Anzahl der Male einstellen, die eine Anwendung während eines angegebenen Zeitraums neu gestartet wird. Die RTR-Datei enthält dafür zwei Eigenschaften: Retry_count gibt die Anzahl von Malen an, für die der Neustart der Anwendung versucht wird, und Retry_interval den Zeitraum, in dem die Versuche stattfinden sollen.

Die Start-Methode ruft die Werte für Retry_count und Retry_interval mithilfe der Funktion scha_resource_get() ab und speichert sie in Shell-Variablen. Dann werden diese Werte an pmfadm übergeben. Dabei werden die Optionen -n und -t verwendet.


# Wert für Wiederholversuchszähler aus der RTR-Datei abrufen.
RETRY_CNT=`scha_resource_get -O Retry_Count -R $RESOURCE_NAME \
-G $RESOURCEGROUP_NAME`
# Wert für das Wiederholungsintervall aus der RTR-Datei abrufen. Der
# Wert ist in Sekunden angegeben und muss für die Übergabe an pmfadm in Minuten
# konvertiert werden. Beachten Sie, dass die Konversion aufrundet; 50 Sekunden werden
# zu einer Minute aufgerundet.
((RETRY_INTRVAL=`scha_resource_get -O Retry_Interval -R $RESOURCE_NAME \
-G $RESOURCEGROUP_NAME` / 60))

# in.named-Dämon unter PMF-Steuerung starten. Abstürzen lassen und bis zu
# $RETRY_COUNT Male in einem Zeitraum von $RETRY_INTERVAL abstürzen lassen
# und neu starten. Wenn er öfter abstürzt, versucht PMF keinen Neustart mehr.
# Wenn unter der Markierung <$PMF_TAG> bereits ein Prozess registriert ist, sendet PMF
# eine Warnmeldung, dass der Prozess bereits läuft.
pmfadm -c $PMF_TAAG -n $RETRY_CNT -t $RETRY_INTRVAL \
    /usr/sbin/in.named -c named.conf

# Meldung protokollieren, dass HA-DNS gestartet wurde.
if [ $? -eq 0 ]; then
   logger -p ${SYSLOG_FACILITY}.err \
         -t [$SYSLOG_TAG] \
         "${ARGV0} HA-DNS erfolgreich gestartet"
fi
exit 0

Start-Beendigungsstatus

Eine Start-Methode darf erst dann mit Erfolg beendet werden, wenn die zugrunde liegende Anwendung auch tatsächlich läuft und verfügbar ist, vor allem dann, wenn andere Datendienste von ihr abhängen. Eine Möglichkeit zum Überprüfen des Erfolgs besteht darin, ein Testsignal an die Anwendung zu senden, um festzustellen, ob sie läuft, bevor die Start-Methode beendet wird. Vergewissern Sie sich bei komplexen Anwendungen wie zum Beispiel Datenbanken, dass der Wert für die Start_timeout-Eigenschaft in der RTR-Datei ausreichend hoch eingestellt wird, damit die Anwendung genügend Zeit zum Initialisieren und Wiederherstellen nach einem Absturz hat.


Hinweis –

Da die Anwendungsressource (DNS) im Beispieldatendienst schnell startet, überprüft der Beispieldatendienst nicht, ob sie läuft, bevor die Methode mit Erfolg beendet wird.


Wenn diese Methode DNS nicht starten kann und mit einem Fehlerstatus beendet wird, prüft RGM die Failover_mode-Eigenschaft, die die Reaktion auf den Fehlerstatus festlegt. Der Beispieldatendienst stellt die Failover_mode-Eigenschaft nicht ausdrücklich ein. Daher hat sie den Standardwert NONE, es sei denn, der Cluster-Verwalter hat diesen Standardwert übersteuert und einen anderen Wert angegeben. In diesem Fall ist die einzige Aufgabe von RGM, den Zustand des Datendienstes einzustellen. Ein Bedienereingriff ist erforderlich, um auf demselben Knoten neu zu starten oder ein Failover auf einen anderen Knoten auszuführen.