Sie müssen ein Dateisystem für eine Partition erstellen, wenn Sie:
ein Festplattenlaufwerk hinzugefügt oder ausgetauscht haben,
die vorhandene Partitionierungsstruktur geändert haben.
Sie müssen den logischen Gerätenamen des Festplattenlaufwerks und der Partition kennen, für die Sie ein Dateisystem erstellen. Weitere Informationen zu logischen Gerätenamen finden Sie in Anhang A.
Die Festplatte, für die Sie ein Dateisystem erstellen wollen, muß bereits formatiert und partitioniert sein.
Melden Sie sich als Superuser an.
Erstellen Sie mit dem Befehl newfs ein neues Dateisystem in einer Partition:
# newfs /dev/rdsk/cntndnsn |
Überprüfen Sie, ob Sie den richtigen logischen Gerätenamen angegeben haben, bevor Sie ein neues Dateisystem erstellen. Wenn Sie einen falschen logischen Gerätenamen angeben, kann auf die Daten auf der jeweiligen Partition nicht mehr zugegriffen werden. Näheres dazu finden Sie unter "Logische Gerätenamen".
Geben Sie zur Bestätigung y ein
newfs: construct a new file system /dev/rdsk/cxtxdxsx (y/n)? y |
Newfs erstellt auf der Festplattenpartition die erforderlichen Dateisystemstrukturen und ein lost+found-Verzeichnis. Führen Sie diese Schritte für jede Partition aus, die ein Dateisystem enthalten soll. Pro Partition können Sie nur ein Dateisystem erstellen.
Nachdem Sie ein Dateisystem erstellt haben, müssen Sie es für andere Benutzer zugänglich machen, indem Sie es einhängen. Ein eingehängtes Dateisystem wird an dem angegebenen Punkt (einem Verzeichnis) mit der Verzeichnisbaumstruktur verbunden und steht damit dem System und den Benutzern zur Verfügung. Das root-Dateisystem ist immer eingehängt. Jedes andere Dateisystem kann mit dem root-Dateisystem (/) verbunden (eingehängt) oder davon getrennt (ausgehängt) werden.
Zum Einhängen eines Dateisystems führen Sie die folgenden Schritte aus:
Bearbeiten Sie die Datei /etc/vfstab mit vi oder einem anderen Texteditor.
Trennen Sie beim Hinzufügen des Eintrags jedes Feld durch ein Leerzeichen oder ein Tabulatorzeichen. Wenn ein Feld keinen Wert hat, geben Sie als Platzhalter für das Feld einen Bindestrich (-) ein. Es gibt sieben Felder, und für jedes Feld müssen Sie etwas angeben.
#device device mount FS fsck mount mount #to mount to fsck point type pass at boot options # #/dev/dsk/c1d0s2 /dev/rdsk/c1d0s2 /usr ufs 1 yes - fd - /dev/fd fd - no - /proc - /proc proc - no - /dev/dsk/c0t0d0s1 - - swap - no - /dev/dsk/c0t0d0s0 /dev/rdsk/c0t0d0s0 / ufs 1 no - swap - /tmp tmpfs - yes - /dev/dsk/c0t1d0s6 /dev/rdsk/c0t1d0s6 /abc ufs 2 yes - /dev/dsk/c0t1d0s7 /dev/rdsk/c0t1d0s7 /def ufs 2 yes - |
Bearbeiten Sie diese Systemkonfigurationsdatei mit großer Sorgfalt. Die Feldspalten sind nicht übersichtlich übereinander angeordnet. Es kann sich deshalb sehr leicht ein Fehler einschleichen. Das System liest diese Datei, wenn das System gestartet wird und wenn mount- und fsck-Befehle ausgeführt werden. Wenn die Datei einen Fehler enthält, können diese Befehle fehlschlagen, so daß das System in einem unerwünschten Zustand zurückbleibt.
In diesem Beispiel wurden die letzten zwei Zeilen hinzugefügt, und zwar eine Zeile für jedes neue Dateisystem. Alle Felder wurden anhand der folgenden Feldinformationen ausgefüllt:
Tabelle 2-1 Felder in /etc/vfstab
Feld |
Feldname |
Beschreibung |
---|---|---|
1 |
device to mount |
Geben Sie den logischen Gerätenamen für das Dateisystem an, das eingehängt wird, und zwar normalerweise vom Verzeichnis /dev/dsk aus. |
2 |
device to fsck |
Geben Sie den logischen Gerätenamen des Geräts an, auf dem fsck ausgeführt wird, und zwar normalerweise vom Verzeichnis /dev/rdsk aus. |
3 |
mount point |
Geben Sie das Verzeichnis an, das als Einhängepunkt für das Dateisystem verwendet werden soll. |
4 |
FS type |
Geben Sie den Dateisystemtyp an. Bei lokalen Dateisystemen ist das normalerweise ufs. |
5 |
fsck pass |
Geben Sie einen Wert an, der festlegt, wie fsck ausgeführt wird: 1 = fsck wird in der angegebenen Reihenfolge in einem Dateisystem nach dem anderen ausgeführt. 2 = fsck wird gleichzeitig in mehreren Dateisystemen ausgeführt. - = fsck wird nicht ausgeführt. |
6 |
mount at boot |
Geben Sie yes oder no an. yes = Das Dateisystem soll beim Systemstart und mit dem Befehl mountall eingehängt werden. no = Das Dateisystem soll weder beim Systemstart noch mit dem Befehl mountall eingehängt werden. |
7 |
mount options |
Geben Sie die Einhängeoptionen durch ein Komma getrennt (keine Leerzeichen!) an, oder geben Sie mit einem Bindestrich (-) in dem Feld an, daß keine Optionen gelten sollen. |
Speichern Sie die geänderte /etc/vfstab-Datei.
Weitere Informationen über das Einfügen von Einträgen in die Datei /etc/vfstab finden Sie in den Man-Pages(4): File Formats und im Handbuch System Administration Guide.
Erstellen Sie die Verzeichnisse, die Sie als Einhängepunkte verwenden wollen:
# mkdir /abc /def |
Das als Einhängepunkt zu verwendende Verzeichnis muß vor dem Einhängen eines Dateisystems erstellt werden. In diesem Beispiel werden zwei Einhängepunkte (Verzeichnisse) erstellt.
Geben Sie dazu folgendes ein:
# mount /abc /def |
Der Befehl mount liest die /etc/vfstab-Einträge für diese Dateisysteme und hängt sie entsprechend ein. Auch jedesmal, wenn Sie das System starten, wird die Datei /etc/vfstab gelesen, und alle darin aufgeführten Dateisysteme, einschließlich der neuen, werden eingehängt.
Achten Sie darauf, keine Partition einzuhängen, die Sie als Swap-Bereich oder als nicht eingehängte Partition nutzen wollen.
Mit dem Befehl df können Sie alle eingehängten Dateisysteme anzeigen lassen:
# df -k Filesystem kbytes used avail capacity Mounted on /dev/dsk/c0t0d0s0 1759982 779007 975109 45% / /proc 0 0 0 0% /proc fd 0 0 0 0% /dev/fd swap 217808 384 217424 1% /tmp /dev/dsk/c0t1d0s6 118344 4 118340 0% /abc /dev/dsk/c0t1d0s7 80059 4 80055 0% /def |
Zum Aushängen eines Dateisystems verwenden Sie den Befehl umount:
# umount /abc |
Dateisysteme können Sie nur als Superuser ein- und aushängen.
Das Betriebssystem läßt nicht zu, daß die Dateisysteme /und /usr ausgehängt werden.
Wenn sich das aktuelle Arbeitsverzeichnis in dem Dateisystem befindet, das Sie aushängen wollen, müssen Sie zunächst in ein anderes Verzeichnis wechseln (cd), denn andernfalls gibt das System die Meldung device is busy aus.