Sun Enterprise Authentication Mechanism 1.0.1 Handbuch

Beispiele -- Verwenden kerberosfähiger Befehle

Die folgenden Beispiele vermitteln eine Vorstellung, wie die Optionen der kerberosfähigen Befehle funktionieren.

Beispiel -- Verwendung der Optionen - a, - f und -x mit telnet

Bei diesem Beispiel hat sich der Benutzer david bereits angemeldet und möchte mit telnet den Computer stuttgart.acme.com erreichen. Er verwendet die Option -f zum Weiterleiten des vorhandenen Tickets, die Option -x zum Verschlüsseln der Sitzung und die Option -a, um eine automatische Anmeldung auszuführen. Weil er nicht vorhat, die Services eines dritten Hosts in Anspruch zu nehmen, kann er die Option -f anstelle von -F verwenden.


% telnet -a -f -x stuttgart.acme.com 
Verbindungsaufbau mit 128.0.0.5... 
Verbunden mit stuttgart.acme.com. Escape-Zeichen ist '^]'. 
[ Kerberos V5 akzeptiert Sie als "david@eng.acme.com" ]
[ Kerberos V5 hat weitergeleitete Berechtigungsnachweise akzeptiert]
SunOS 5.7: Di 21. Mai 00:31:42 EDT 1998  Willkommen bei SunOS
%

Beachten Sie, dass davids Rechner sich über Kerberos bei stuttgart.acme.com authentisiert hat und automatisch mit seiner Identität angemeldet wurde. Er hatte eine verschlüsselte Sitzung, Kopien seiner Tickets warteten schon auf ihn, und er musste nie sein Passwort eingeben. Hätte er eine nicht-kerberosfähige Version von telnet benutzt, dann wäre er nach seinem Passwort gefragt worden, und dieses wäre dann unverschlüsselt über das Netzwerk gesendet worden. Wenn ein Eindringling zu der Zeit den Netzwerkverkehr beobachtet hätte, dann hätte er das Passwort von david erfahren.

Wenn Sie Ihre Kerberos-Tickets weiterleiten, vernichtet telnet (wie auch die anderen hier behandelten Befehle) diese bei Programmende.

Beispiel -- Verwendung von rlogin mit der Option -F

Hier möchte die Benutzerin jennifer sich auf ihrem eigenen Computer hamburg.acme.com anmelden. Sie leitet ihre bestehenden Tickets mit der Option -F weiter und verschlüsselt dann die Sitzung mit -x. Sie wählt die Option -F anstelle von -f, weil sie nach ihrer Anmeldung bei hamburg noch andere Netzwerk-Transaktionen durchführen möchte, was ein wiederholtes Weiterleiten der Tickets erfordert. Auch muss sie Ihr Passwort nicht eingeben, da sie ihre bestehenden Tickets weiterleitet.


% rlogin hamburg.acme.com -F -x
Diese rlogin-Sitzung verwendet DES-Verschlüsselung für alle Datenübertragungen.
Letzte Anmeldung Mo 19. Mai 15:19:49 h von chrysantheme
SunOS Release 5.7 (GENERISCH) #2 Di 14. Nov 18:09:3 h 1998
%

Beispiel -- Festlegen der Schutzstufe in ftp

Nehmen wir jetzt an, dass joe mithilfe von ftp seine Post vom Verzeichnis ~joe/MAIL auf dem Computer stuttgart.acme.com holen und dabei die Sitzung verschlüsseln möchte. Der Informationsaustausch würde folgendermaßen aussehen:


% ftp -f stuttgart.acme.com
Verbunden mit stuttgart.acme.com
220 stuttgart.acme.org FTP-Server (Version 6.0) bereit.
334 Verwendung von Authentisierungstyp GSSAPI; ADAT muss folgen
GSSAPI als Authentisierungstyp akzeptiert
GSSAPI-Authentisierung erfolgreich Name (chrysantheme.acme.org:joe)
232 GSSAPI Benutzer joe@MELPOMENE.ACME.COM als joe autorisiert
230 Benutzer joe angemeldet.
Entfernter Systemtyp ist UNIX.
BINÄR-Modus zum Übertragen von Dateien verwendet.
ftp> protect private
200 Schutzstufe "private" eingestellt
ftp> cd ~joe/MAIL
250 CWD Befehl erfolgreich.
ftp> get RMAIL
227 Eintritt in Passivmodus (128,0,0,5,16,49)
150 Datenverbindung im BINÄR-Modus für RMAIL geöffnet (158336 Byte).
226 Übertragung abgeschlossen. 158336 Byte in 1,9 Sekunden empfangen (1.4e+02 Kbytes/s)
ftp> quit
% 

Um die Sitzung zu verschlüsseln, setzt joe die Schutzstufe auf private.