Solaris CDE: Benutzerhandbuch für Fortgeschrittene und Systemverwalter

Weitere anwendungsbezogene Services konfigurieren.

Dieser Abschnitt behandelt Erfordernisse des Desktops im Netzwerk für folgende Server:

Clients und Server für das Desktop konfigurieren

  1. Die für das Desktop erforderlichen Netzwerkkonfigurationen des Betriebssystems einrichten.

    Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt "Netzwerk des Basisbetriebssystems für das Desktop konfigurieren.".

  2. Das Desktop oder die Mindestdateigruppe installieren:

    Es müssen installiert werden:

    • die gesamten Dateigruppen von `Common Desktop Environment runtime'

    • oder, folgende Dateigruppen: CDE-MIN und CDE-TT


      Hinweis -

      Installation und Dateigruppen können bei verschiedenen Lieferanten unterschiedlich zusammengesetzt sein.


  3. Das System für den ToolTalk Dateinamendatenbank-Server Dämon rpc.ttdbserver. konfigurieren.

    Dies sollte bei der Installation des Desktops automatisch geschehen. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt "ToolTalk-Datenbank-Server konfigurieren ".

  4. Den Steuerungsdämon für Unterprozesse (dtspcd) installieren und konfigurieren.

    Dies sollte bei der Installation des Desktops automatisch geschehen. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt "Den Steuerungsdämonprozeß für Unterprozesse konfigurieren".

  5. Alle erforderlichen fernen Daten anhängen.

    Daten werden als "fern" bezeichnet, wenn sie sich auf einem anderen System als dem System befinden, auf dem die Anwendung, die die Daten verwendet, ausgeführt wird.

    Ein Beispiel:

    • Verwendet eine Anwendung Daten auf einem Datei-Server, müssen diese Dateien angehängt werden.

    • Befinden sich Dateimanagersymbole auf einem Symbol-Server, muß der Session-Server diese Dateien anhängen.

Den Einhängepunkt für ferne Dateisysteme konfigurieren.

Wenn das Desktop Dateinamen von einem System zum anderen übermittelt, müssen diese Dateinamen in Namen umgesetzt bzw. Namen zugeordnet werden, die für das Zielsystem verständlich sind. Diese Zuordnung ist notwendig, da eine Datei möglicherweise bei den verschiedenen Systemen an unterschiedlichen Positionen eingehängt ist und deshalb verschiedene Namen verwendet werden müssen, um auf die Datei zureifen zu können. Der Zugriff auf die Datei /projects/big auf sysA ist beispielweise möglich mit /net/sysA/projects/big auf sysB.

Erfordernisse für die Dateinamenzuordnung

Um die Dateinamenzuordnung problemlos durchführen zu können, muß einer der folgenden Punkte zutreffen:

Einen Wert für DTMOUNTPOINT setzen

Treffen die beiden folgenden Bedingungen zu, muß die Umgebungsvariable DTMOUNTPOINT gesetzt werden:

  1. Bearbeiten Sie die Datei /etc/inetd.conf:

    1. Suchen Sie den Eintrag dtspcd und fügen Sie folgendes hinzu:

      		-mount_point Einhängepunkt
      
    2. Suchen Sie den Eintrag rpc.ttdbserver und fügen Sie folgendes hinzu:

      		-m Einhängepunkt
      

      Wird der Automounter z.B. mit dem Einhängepunkt /nfs verwendet, sind in /etc/inetd.conf folgende Einträge vorhanden:

      	dtspc stream tcp nowait root /usr/dt/bin/dtspcd \
      
       	/usr/dt/bin/dtspcd -mount_point /nfs
      
       	rpc stream tcp wait root /usr/dt/bin/rpc.ttdbserver \
      
       	100083 1 rpc.ttdbserver -m /nfs
  2. Führen Sie den Vorgang in Ihrem System aus, mit dem /etc/inetd.conf erneut gelesen wird. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Hilfeseite inetd(1M).

  3. Setzen Sie DTMOUNTPOINT so, daß der Wert von Benutzeranmeldungen übernommen wird.

    Dies geschieht, indem die Variable in /etc/dt/config/Xsession.d gesetzt wird. Weitere Informationen über das Setzen von Umgebungsvariablen finden Sie unter "Umgebungsvariablen einstellen ".

Den Steuerungsdämonprozeß für Unterprozesse konfigurieren

Der Unterprozeßsteuerungs-Service (SPC) des Desktops stellt Client-/Server-Befehlsausführungen zur Verfügung.

Der Unterprozeßsteuerungs-Dämon des Desktops (dtspcd) wird vom Desktop verwendet, um ferne Anwendungen zu starten. Es handelt sich um einen inet-Dämon, der Anforderungen von fernen Clients zur Befehlsausführung akzeptiert. Weitere Informationen zur Konfiguration der inet-Dämons finden Sie in der Hilfeseite inetd.conf(1M).

Die Aktionsaufrufbibliothek des Desktop verwendet den SPC-Service, um ferne Aktionen aufzurufen.

Dtspcd konfigurieren

    Überprüfen Sie, ob dtspc sowohl in /etc/services als auch in /etc/inetd.conf korrekt registriert ist.

Weitere Informationen erhalten Sie auf der Hilfeseite dtspcd(1M).

SPC-Sicherheit

Die Identifikationsüberprüfung für den Unterprozeßsteuerungsservice basiert auf der Dateisystemidentifikationsüberprüfung. Das dtspcd muß auf ein Identifikationsüberprüfungsverzeichnis Zugriff haben, das bei allen SPC-Client-Systemen ebenfalls eingehängt ist.

Standardmäßig ist das Identifikationsüberprüfungsverzeichnis dtspcd das Home-Verzeichnis des Benutzers. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dtspcd zu konfigurieren, um einen anderen Ort zu verwenden, indem Sie die Option -auth_dir in das Verzeichnis /etc/inetd.conf setzen. Weitere Informationen finden Sie auf der Hilfeseite dtspcd(1M).

Da die SPC-Identitätsüberprüfung auf der Identitätsüberprüfung des Dateisystems basiert, ist der SPC-Service nur so sicher, wie das verteilte Dateisystem. Wird das Desktop in einem Netzwerk verwendet, in dem der Benutzer dem verteilten Dateisystem nicht traut, ist folgendes möglich: Inaktivierung von dtspcd. Zur Inaktivierung von dtspcd kommentieren Sie den Eintrag dtspc in /etc/services aus.

Umgebungsvariablen für eine Ausführung auf einem fernen System konfigurieren

Verwendet das Desktop eine Aktion, um eine Anwendung auf einem fernen System zu starten, werden die Umgebungsvariablen des Benutzers in das ferne System kopiert und in die Umgebung der Anwendung gestellt.

Standardmäßig werden einige der Umgebungsvariablen geändert, bevor sie in das ferne System kopiert werden. Sowohl die Aktionsaufrufkomponente als auch der Steuerungsdämonprozeß für Unterprozesse des Desktops können so konfiguriert werden, daß eine zusätzliche Verarbeitung der Umgebungsvariablen erfolgt, bevor die Variablen in die Umgebung der Anwendung gestellt werden.

Weitere Informationen zur Standard-Konfiguration und zur Änderung finden Sie auf den Hilfeseiten dtactionfile(4) and dtspcdenv(4).

ToolTalk-Datenbank-Server konfigurieren

Eine Komponente von ToolTalk ist der ToolTalk-Datenbank-Server /usr/dt/bin/rpc.ttdbserver.

Der ToolTalk-Datenbank-Server wird vom ToolTalk-Meldungsservice und für die Dateinamenzuordnung verwendet. Dieser Server wird normalerweise bei der Installation des Desktops in /etc/inetd.conf registriert, und eine zusätzliche Konfiguration ist nicht erforderlich.

Weitere Informationen zum ToolTalk-Datenbank-Server und den zugehörigen Konfigurationsoptionen finden Sie auf der Hilfeseite rpc.ttdbserver(1M).

ToolTalk-Meldungs-Server konfigurieren

Der ToolTalk-Meldungs-Server heißt ttsession. Standardmäßig ist für diesen Server keine Konfiguration erforderlich; er wird während der Anmeldung durch das Skript Xsession gestartet.

Weitere Informationen zum ToolTalk-Meldungs-Server und den Konfigurationsoptionen finden Sie auf der Hilfeseite ttsession.

Kalender-Dämon konfigurieren

Eine Komponente der Anwendung Kalender ist der Kalender-Dämon rpc.cmsd. Dieser wird normalerweise bei der Installation des Desktops in /etc/inetd.conf registriert, und eine zusätzliche Konfiguration ist daher nicht erforderlich.

Weitere Informationen zum Kalender-Dämon und den Konfigurationsoptionen finden Sie auf der Hilfeseite rpc.cmsd(1).