Dieses Kapitel enthält detaillierte Beschreibungen der neuen Leistungsmerkmale von Solaris 7. Eine tabellarische Übersicht mit Kurzbeschreibungen finden Sie in Kapitel 2.
Die Betriebssystemumgebung von Solaris 7 verfügt über fortschrittliche Technologien wie Multithreading, symmetrisches Multi-Processing, integrierte TCP/IP-basierte Netzwerkfunktionen, Unterstützung für große Dateien in der 64-Bit-Betriebssystemumgebung und Tools zur zentralen Netzwerkverwaltung. Diese Solaris-Version bietet viele neue Leistungsmerkmale, die eine leistungsfähige und stabile Betriebssystemumgebung noch verbessern.
Zu den neuen Funktionen gehören unter anderem:
Solaris 64-Bit-Betriebssystemumgebung (Nur SPARC-Plattform Edition)
UFS-Protokollierung für bessere Dateisystemunterstützung
LDAP-Protokoll für verbesserte Verwaltung der Namen-Datenbanken
Java Developer Kit für Solaris zur erheblichen Verbesserung der Skalierbarkeit und Leistungsfähigkeit von Java-Anwendungen
Dynamische Neukonfiguration zur deutlichen Reduzierung der Systemausfallzeit
AnswerBook2-Server läuft auf einem Web-Server
Erweiterte Unicode-Sprachumgebungen mit Multiskript-Fähigkeit und sechs neuen Unicode-Sprachumgebungen
Verbesserte RPC-Sicherheit durch Integrität und Vertraulichkeit
Die Solaris Common Desktop Environment (CDE) enthält neue Tools, die das einfachere Auffinden, Ändern und Verwalten von Adreßkarten, Anwendungen, E-Mail-Adressen, Dateien, Ordnern, Hosts, Prozessen und Web-Adressen ermöglichen.
Die 64-bit-Betriebssystemumgebung von Solaris stellt eine komplette Anwendungs- und Entwicklungsumgebung für 32 und 64 Bit dar, die von einem 64-BitBetriebssystem unterstützt wird. Dies ermöglicht maximale Kompatibilität mit vorhandenen Anwendungen, sowohl auf Quelltext- als auch auf Binärebene. Gleichzeitig überwindet die 64-Bit-Betriebssystemumgebung von Solaris zahlreiche Beschränkungen des 32-Bit-Systems. Hier ist vor allem Unterstützung eines virtuellen 64-Bit-Adreßraums zu nennen. Aber auch andere Beschränkungen des 32-Bit-Systems wurden beseitigt.
Nachstehend finden Sie eine Übersicht über die wichtigsten Beschränkungen, die von der 64-Bit-Betriebssystemumgebung von Solaris behoben werden:
64 Bit breiter virtueller Adreßraum für Anwendungen und den Systemkern ermöglicht die Ausführung umfangreicher Tasks im primären Speicher, was erhebliche Leistungsvorteile bieten kann.
Die Beschränkung von stdio auf 256 Datei-Deskriptoren wurde für 64-Bit-Anwendungen auf die Menge von 32 Bit erhöht.
Vollständige 64-Bit Integer-Arithmetik für 64-Bit-Anwendungen. Obwohl 64-Bit-Arithmetik bereits in allen Solaris 2.x-Versionen verfügbar war, verwendet die 64-Bit-Implementierung erstmals vollständige 64 Bit breite Computerregister für Integer-Operationen und Parameter-Übergabe. Damit können Anwendungen die hardwareseitigen Möglichkeiten der 64-Bit-CPU voll ausschöpfen.
tmpfs kann auf 64-Bit-Systemen größer als 2 Gigabyte sein.
Über 2 GByte pro Auslagerungsgerät auf 64-Bit-System.
Die Kompatibilität in der 64-Bit-Betriebssystemumgebung von Solaris ist so umfassend, daß praktisch kein Unterschied erkennbar ist. Vorhandene Anwendungen funktionieren wie bisher, und die PATH-Einstellungen bleiben unverändert.
Mit dem neuen Programm isainfo läßt sich feststellen, ob ein 32- oder 64-Bit-System ausgeführt wird. isainfo druckt Informationen über alle unterstützten Instruction Set Architectures (ISA) des laufenden Systems.
Schließlich haben Benutzer von UltraSPARC-Computern die Möglichkeit, wahlweise die 32- oder 64-Bit-Betriebssystemumgebung von Solaris zu booten.
Nähere Informationen über die 64-Bit-Technologie finden Sie in " Entwicklungsumgebung". Weitere Informationen über die Verwendung des 64-Bit-Betriebssystems finden Sie im Dokument Solaris 7 64-bit Developer's Guide.
Solaris 7 enthält einen neuen Web-Browser.
Solaris 7 wird jetzt mit Netscape Communicator ausgeliefert.
Solaris ist eine stabile und zuverlässige Netzwerkumgebung. Die neuen Funktionen zur Netzwerk- und Systemverwaltung in dieser Version ergänzen die vorhandenen Tools.
UFS-Protokollierung speichert Transaktionen (d.h. Änderungen, die eine vollständige UFS-Operation darstellen) in einem Protokoll, bevor die Transaktionen auf das UFS-Dateisystem angewendet werden. Nachdem eine Transaktion gespeichert ist, kann sie später auf das Dateisystem angewendet werden.
UFS-Protokollierung bietet zwei Vorteile. Sie verhindert zum einen, daß Dateisysteme inkonsistent werden können. Dadurch wird der Befehl fsck(1M) nicht mehr benötigt. Weil fsck nicht mehr erforderlich ist, reduziert die UFS-Protokollierung zum anderen auch die Neustartzeit eines Systems nach einem eventuellen Systemabsturz oder einem unsauberen Systemstopp.
UFS-Protokollierung ist standardmäßig nicht aktiviert. Um die UFS-Protokollierung zu aktivieren, müssen Sie beim Einhängen des Dateisystems die Option -o logging mit dem Befehl mount(1M) angeben. Der Befehl fsdb(1M) wurde um neue Fehlersuchoptionen für UFS-Protokollierung erweitert.
Weitere Informationen finden Sie im Dokument System Administration Guide, Volume I.
Um die Zugriffszeit-Aktualisierungen auf Dateien zu ignorieren, können Sie die Option -o noatime verwenden, wenn Sie ein UFS-Dateisystem einhängen. Diese Option reduziert die Plattenaktivität auf Dateisystemen, bei denen Zugriffszeiten keine Rolle spielen (z.B. einem Usenet Nachrichten-Spool). Weitere Informationen finden Sie in der Man Page mount_ufs(1M).
Das Lightweight Directory Access Protocol (LDAP) ist ein offener, plattformunabhängiger Standard für ein Zugriffsprotokoll auf der Basis des X.500-Informationsmodells. LDAP läuft oberhalb von TCP/IP und verwendet einfache Zeichenfolgencodierungen. LDAP-Anwendungen sind Client/Server-Anwendungen. Dank der Client-Bibliothek im Lieferumfang dieser Version können Entwickler LDAP-Anwendungen erstellen und Benutzer können LDAP-fähige Anwendungen ausführen.
Die dynamische Neukonfigurierung (DR) ermöglicht es Service-Anbietern, hot-pluggable Systemkomponenten ein- und auszubauen oder zu ersetzen, ohne daß ein zeitaufwendiger Boot-Vorgang erforderlich ist. Wenn eine Ersatzplatine nicht sofort verfügbar ist, kann der Systemverwalter mit DR eine ausgefallene Platine deaktivieren und den Serverbetrieb fortsetzen. Diese Version von DR wird nur von SPARC-Servern unterstützt.
Informationen darüber, ob Ihr Server die dynamische Neukonfiguration unterstützt, finden Sie in der Hardware-Dokumentation des Herstellers.
Solaris 7 enthält die pgrep und pkill, die anstelle der Kombination von ps, grep, egrep, awk und kill treten, die in den vorherigen Versionen von Solaris zur Verwaltung von Prozessen verwendet wurden. Der Befehl pgrep durchsucht die aktiven Prozesse des Systems und zeigt die Prozeß-IDs derjenigen Prozesse an, deren Attribute den an der Befehlszeile angegebenen Kriterien entsprechen. Der Befehl pkill funktioniert ähnlich wie der Befehl pgrep. Anstatt die den Suchkriterien entsprechenden IDs anzuzeigen, wird auf diese jedoch der Befehl kill(2) ausgeführt.
Weitere Informationen finden Sie im Dokument System Administration Guide, Volume II.
Die neue Version 8.9 enthält folgende Neuerungen: Eingriffspunkte, mit denen Sie die Beschränkung unerwünschter E-Mails (Spam- oder Bulk-Mail) implementieren können; die Einrichtung virtueller Hosts, über die E-Mail unter Verwendung verschiedener Domain-Namen empfangen werden kann; eine verbesserte Konfigurations-Hierarchie, welche den Aufbau Ihrer eigenen sendmail-Konfigurationsdatei erheblich erleichtert.
Weitere Informationen finden Sie im Dokument Mail Administration Guide.
Solaris 7 wird zusammen mit dem bekannten Dienstprogramm Traceroute ausgeliefert. Traceroute ermöglicht die Verfolgung der Route, die ein IP-Paket zu einem Internet-Host verwendet. Traceroute verwendet das Feld ttl (time to live) des IP-Protokolls und versucht, eine ICMP TIME_EXCEEDED-Antwort von jedem Gateway im Pfad und PORT_UNREACHABLE (oder ECHO_REPLY) vom Ziel-Host zu erhalten. Das Dienstprogramm Traceroute beginnt mit dem Senden von Anfragen mit einem ttl von 1 und erhöht diesen Wert solange um 1, bis es zum gewünschten Host gelangt oder eine maximale Anzahl dazwischen liegender Hosts durchlaufen hat.
Mit diesem nützlichen Programm lassen sich Probleme der Routing-Konfiguration und Fehler im Routing-Pfad einfach erkennen. Wenn ein bestimmter Host nicht erreichbar ist, läßt sich mit dem Dienstprogramm Traceroute ermitteln, welchen Weg das Paket zum Ziel-Host nimmt und wo mögliche Fehler auftreten. Das Dienstprogramm Traceroute zeigt ferner auch die Übertragungszeit für jedes Gateway auf dem Weg zum Ziel-Host an. Mit diesen Informationen läßt sich analysieren, an welchen Stellen zwischen den beiden Hosts der Datenverkehr langsam ist.
Weitere Informationen finden Sie im Dokument TCP/IP and Data Communications Administration Guide.
Die Funktion zum Speicherabzug bei Systemabsturz von Solaris 7 bietet folgende Merkmale:
Mit dem Befehl dumpadm können Systemverwalter Speicherabzüge bei Systemabsturz des Betriebssystems konfigurieren. Die dumpadm-Konfigurationsparameter enthalten den Inhalt des Speicherabzugs, das Speicherabzugsgerät und das Verzeichnis, in das die Speicherabzugsdateien geschrieben werden. Dieser Befehl ermöglicht neben dem Setzen und Ändern von Parametern auch die Prüfung, ob die Konfiguration für den Speicherabzug bei Systemabsturz gültig ist.
Der Befehl savecore ist jetzt standardmäßig aktiviert.
Die Speicherabzugsdaten werden jetzt im komprimierten Format auf dem Speicherabzugsgerät gespeichert. Die Abbilder des Systemkern-Speicherabzugs können über 4 GByte groß sein. Die Komprimierung der Daten gewährleistet ein schnelleres Schreiben des Speicherabzugs und weniger Speicherplatzbedarf auf dem Speicherabzugsgerät.
Das Speichern der Speicherabzugsdateien wird im Hintergrund ausgeführt, wenn ein reserviertes Speicherabzugsgerät (nicht der primäre Auslagerungsbereich) Bestandteil der Speicherabzugskonfiguration ist. Beim Booten braucht ein System nicht zu warten, bis der Befehl savecore abgeschlossen ist. Auf Systemen mit großer Hauptspeicherkapazität ist das System unter Umständen verfügbar, bevor savecore abgeschlossen ist.
Weitere Informationen über die Funktionen des Speicherabzugs bei Systemabsturz finden Sie im Dokument System Administration Guide, Volume II.
Die Leistungsverbesserungen von Solaris 7 betreffen vor allem die Behebung von Problemen mit Durchsatzengpässen und Übertragungsverlust mehrerer Pakete, wenn TCP über das Netzwerk verwendet wird.
TCP Selective Acknowledgment TCP SACK) bietet Unterstützung gemäß RFC 2018 zur Behebung der Probleme im Zusammenhang mit der Überlastung und dem Ausfall mehrere Übertragungspakete in Anwendungen, die große TCP-Fenster (RFC 1323) über Satellitenverbindungen oder Transkontinentalkabel verwenden.
Ohne TCP SACK bestätigt die empfangende TCP-Anwendung nur das zuletzt in der Reihenfolge erhaltene Paket. Wenn die TCP-Anwendung beispielsweise nach Paket 1, 2 und 3 das Paket 5 empfängt, bestätigt sie nur den Empfang bis einschließlich Paket 3 und weist alle folgenden Pakete zurück, bis sie Paket 4 erhält. Die Neuübertragung kann erheblichen Datenverkehr erzeugen. Bei TCP mit SACK kann die empfangende Seite die Pakete nach ihrem Eingang bestätigen und die Senderseite kann bestimmen, welche Pakete nicht empfangen wurden. Wenn die TCP-Anwendung beispielsweise nach Paket 1, 2 und 3 die Pakete 5 und 6 empfängt, bestätigt sie nur den Empfang dieser Pakete, und die Senderseite braucht anstelle der Pakete 4, 5 und 6 nur das verlorengegangene Paket 4 erneut zu übertragen.
Weitere Informationen finden Sie im Dokument TCP/IP and Data Communications Administration Guide.
Die Solaris-Umgebung verfügt über ein hochentwickeltes Sicherheitssystem, das den Benutzerzugriff auf Dateien, den Schutz der Systemdatenbanken und die Verwendung der System-Ressourcen überwacht. Diese Maßnahmen bieten eine netzwerkweite Sicherheit und schützen mehrere verschiedene Systeme, nicht nur eines. Das Solaris-Sicherheitssystem wurde nach den Vorgaben verschiedener Sicherheitsmodelle entworfen und läßt dem Benutzer jetzt und in der Zukunft die Wahl, welches Modell am besten für ihn geeignet ist. Die neuen Funktionen, um die das Sicherheitssystem von Solaris erweitert wurde, werden nachstehend beschrieben.
Die RPC-Implementierung auf Systemkernebene bietet zusätzliche Unterstützung für eine neue Authentisierungsart, die auf der GSS-API basiert. Dadurch sind die NFS-Services sind nicht mehr an einen spezifischen oder alleinigen Sicherheitsmechanismus gebunden. Die RPC-Implementierung auf Benutzerebene wurde um die Unterstützung zweier leistungsfähigerer Sicherheitsdienste erweitert - Integrität und Vertraulichkeit. Diese Implementierung unterstützt auch mehrere Sicherheitsmechanismen.
Weitere Informationen finden Sie im Dokument NFS Administration Guide.
NIS+ verbessert die Sicherheit von NIS durch Vergrößerung des Authentisierungsschlüssels von 192 auf 640 Bit.
Weitere Informationen finden Sie im Dokument NIS+ Transition Guide, Solaris Naming Administration Guide oder Solaris Naming Setup and Configuration Guide.
Berkeley Internet Name Daemon (BIND), die am weitesten verbreitete DNS-Implementierung, ist in der neuen Version 8.1.2 verfügbar. Sie enthält eine neue Konfigurationsdatei, welche die Netzwerksicherheit durch Verwendung von ACLs (Zugriffssteuerungslisten) erhöht.
Die Datei /etc/named.conf (BIND 8.1.2) ersetzt die Datei /etc/named.boot (BIND 4.9.6 und früher).
Weitere Informationen finden Sie im Dokument Solaris Naming Setup and Configuration Guide oder Solaris Naming Administration Guide.
Die Solaris-Betriebssystemumgebung ist umfangreich und komplex. Durch ihre flexible Struktur kann sie jederzeit an individuelle Bedürfnisse angepaßt werden. Die folgenden Neuerungen vereinfachen die Installation und die Verwaltung von Solaris:
Dieser Abschnitt beschreibt die neuen die Installation betreffenden Funktionen von Solaris 7.
Die Installationsprogramme von Solaris 7 besitzen ein neues Markierfeld zur Auswahl der 64-Bit-Unterstützung. Das Markierfeld ist aktiv (nicht grau dargestellt), wenn die 64-Bit-Unterstützung eine gültige Option der Hardware oder der für die Installation ausgewählten Software-Gruppe (Metacluster) ist.
Die Auswahl der 64-Bit-Unterstützung ist nur sinnvoll, wenn das System zur Entwicklung oder Ausführung von Anwendungen verwendet werden soll, die für den 64-Bit-Befehlssatz der SPARC-Technologie compiliert wurden. Der 64-Bit SPARC-Befehlssatz wird derzeit auf UltraSPARC-Systemen unterstützt.
Wenn die Auswahl der 64-Bit-Unterstützung bei einem UltraSPARC-System deaktiviert wird, können darauf keine 64-Bit-Programm ausgeführt und compiliert werden. Ein UltraSPARC-System mit 64-Bit-Unterstützung führt 32-Bit-Programme mit vergleichbarer Geschwindigkeit wie ein System ohne 64-Bit-Unterstützung aus (die Leistungsunterschiede betragen in der Regel nur wenige Prozent).
Die Dokumentations-CD von Solaris 7 enthält eine neue Auswahl zur Installation von Software von der CD. Standard-Dienstprogramme wie pkgadd können zur Installation aller auf der CD gespeicherten Programme verwendet werden. Alternativ kann durch Klicken auf das Installationssymbol auch das Produkt Web Start aufgerufen werden. Web Start bietet eine grafische Schnittstelle mit Auswahlmöglichkeiten zur Installation des AnswerBook2-Servers sowie aller oder ausgewählter Buchreihen auf der CD.
Weitere Informationen finden Sie unter Kapitel 8.
Die CD von Solaris 7 enthält sowohl die englische als auch europäische Versionen der Solaris-Software. Im Vergleich zu Solaris 2.6 kann der Benutzer bei der Installation dieser kombinierten CD unter mehr Dialogsprachen auswählen.
Beachten Sie, daß mehrere Sprachumgebungen mit einer bestimmten Sprache verknüpft werden können. Dies ermöglicht die Berücksichtigung nationaler Unterschiede wie beispielsweise die Währungsschreibweise. So können beispielsweise englischsprachige Benutzer in den USA die Sprachumgebungsdatei en_US (Englisch für die USA) auswählen. Ein englischsprachiger Benutzer in Großbritannien kann die Datei en_GB (Englisch für Großbritannien) auswählen.
Das Online-Dokumentationssystem AnswerBook2 verwendet eine Browser-basierte Benutzeroberfläche, mit der Sie eine Vielzahl von Solaris-Informationen einschließlich vorhandender AnswerBook-Dokumente und Man Pages anzeigen und ausdrucken können. Die neuen Funktionen von AnswerBook2 werden nachstehend beschrieben.
Die Online-Dokumentation (Man Pages) ist jetzt im Format AnswerBook2 (SGML) statt dem AnswerBook1-Format verfügbar. Dies vereinfacht die Navigation und ermöglicht es, Verweise auf Man Pages direkt aus anderen AnswerBook2-Dokumenten zu erreichen.
Mit der Dokumentations-CD und Root-Zugriff auf das System, mit dem die CD verbinden ist, kann der AnswerBook2-Server mit dem Skript ab2cd direkt von der CD ausgeführt werden.
Nähere Informationen finden Sie in der Doc CD README-Datei auf der Dokumentations-CD, Kapitel 8 oder in der Online-Hilfe von AnswerBook2.
Der AnswerBook2-Server kann über einem vorhandenen Web-Server ausgeführt werden, wie z.B. dem Sun WebServer. Dadurch wird für die AnswerBook2-Unterstützung kein eigener Web-Server mehr benötigt.
Nähere Informationen über den Wechsel zu einem anderen Server und einige mögliche Einschränkungen finden Sie unter Kapitel 8 oder in der Online-Hilfe von AnswerBook2.
Eine Umgebungsvariable, AB2_DEBUG, kann auf dem AnswerBook2-Server gesetzt werden. Diese Variable steuert, ob Stylesheet-Fehler dem Benutzer mit einem roten "BUG." angezeigt werden.
Detaillierte Informationen zum Setzen dieser Variablen finden Sie in der Online-Hilfe von AnswerBook2.
Zu den Neuerungen der Solaris-Betriebssystemumgebung gehören die Unterstützung für Sprachen mit komplexem Schriftbild, das Internet Intranet Input Method Protocol, die Verwaltung von Schriftarten anderer Hersteller, Unicode und über 30 neue oder verbesserte Sprachumgebungen.
Die Sprachenunterstützung der Solaris-Betriebssystemumgebung wurde im wesentlichen in folgenden Bereichen erweitert:
Erweiterte Unicode-Unterstützung für die Entwicklung und den Einsatz von Multiskripts
Unterstützung für Sprachen mit komplexen Schriftbild, wie beispielsweise Arabisch, Hebräisch oder Thailändisch
Unterstützung für das Internet Intranet Input Method Protocol (IIIMP), über das Benutzer von Thin Clients die Vorteile der server-basierten Eingabemethoden nutzen
Sun Microsystems hat ein Konzept des multinationalen Computing, bei dem die multiskriptfähigen Unicode-Sprachumgebung eine wesentliche Rolle spielen. Solaris war schon immer für seine Unterstützung offener Industriestandards bekannt. Die neue Version bietet erweiterte Unterstützung für den Unicode-Standard 2.0 mit sechs neuen Unicode UTF-8-Sprachumgebungen - Französisch, Deutsch, Italienisch, Spanisch, Schwedisch und Europa. (Europa verwendet den Euro als standardmäßiges Währungssymbol.)
Von besonderem Interesse für Benutzer und Entwickler sind die neuen Multiskript-Fähigkeiten. So wurde beispielsweise in der Betriebssystemumgebung von Solaris 7 die einzelnen Sprachumgebungen en_US.UTF-8 so erweitert, daß die Benutzer die Möglichkeit haben, Text von Skripts von Sprachen unterschiedlicher Schriftmerkmale wie beispielsweise Japanisch, Thailändisch und Russisch einzugeben und anzuzeigen. Bei Bedarf können Benutzer einfach zwischen den Skripts wechseln, ohne die Sprachumgebung wechseln oder neu installieren zu müssen. Zu den Skripts, die Benutzer in jeder Sprachumgebung eingeben und anzeigen können, gehören unter anderem: Arabisch, vereinfachtes und traditionelles Chinesisch, Japanisch, Koreanisch, Hebräisch, Thailändisch, Kyrillisch, die Skripts für West-, Ost- und Nordeuropa sowie Türkisch und Griechisch. Darüber hinaus steht ein grafischer Zeichenzuordnungstabellen-Konverter zur Verfügung, der die Konvertierung von Benutzerdaten zwischen den verschiedenen Zeichenzuordnungstabellen erleichtert.
Die Solaris 7-Software enthält Unterstützung für Sprachen mit komplexem Schriftbild wie etwa Arabisch, Hebräisch oder Thailändisch, für die spezielle Textvorverarbeitung erforderlich ist, um bidirektionalen, zusammengesetzten und kontextabhängigen Text zu verarbeiten. Für Entwickler bietet die neue Unterstützung für die Verarbeitung und Wiedergabe von Text den Vorteil, daß sie problemlos maßgeschneiderte Anwendungen für diese Märkte erstellen können.
Die Solaris 7-Software implementiert das Internet Intranet Input Method Protocol (IIIMP). Dieses Protokoll ermöglicht den problemlosen Wechsel zwischen den Eingabemethoden von Anwendungen unter Solaris, Java und Anwendungen, die keine X-Windows-Anwendungen sind. Das IIIMP-Protokoll legt das Verhalten von Eingabemethoden für Anwendungen fest, die nicht auf X Window basieren (z.B. auch Java-Anwendungen und Applets) und stellt eine plattformunabhängige Lösung für Kunden bereit, die Thin Clients wie beispielsweise Netzwerk-Computer oder JavaStationsTM einsetzen und den Vorteil der Eingabemethoden auf dem Server nutzen möchten.
Solaris 7 besitzt eine verbesserte Schriftenunterstützung über eine neue Anwendung, den Desktop Font Downloader. Damit erhalten die Benutzer eine einfache Möglichkeit zur Verwendung und Verwaltung von PostScript Type 1 Schriftarten anderer Hersteller und TrueType-Schriften in ihren Solaris-Umgebungen.
Die korrekte Unterstützung der Benutzerumgebung ist ein wichtiges Anliegen von Sun. Deshalb enthält die neue Version von Solaris Verbesserungen für über 30 Sprachumgebungen, um diese noch besser an die Benutzeranforderungen anzupassen. Dazu gehört u.a. auch die Unterstützung für die neue Währung "Euro", die voraussichtlich ab Januar 1999 eingeführt wird.
Im Jahre 1997 beschloß die Europäische Union (EU) die Einführung einer gemeinsamen Währung, dem "Euro". Ab Januar 1999 werden alle Devisenorganisationen, Banken und Finanzinstitute von ihrer jeweiligen nationalen Währung auf den Euro umstellen.
Um diesen Wechsel zu unterstützen, enthält Solaris 7 erweiterte Unterstützung für den Euro mit sechzehn neuen Benutzer-Sprachumgebungen. Diese werden in den nachstehenden Tabellen beschrieben. Der Eingabemechanismus für das Euro- Währungssymbol in diesen Sprachumgebungen entspricht dem kurzfristigen Vorschlag für Eingabeempfehlungen für das Euro-Symbol der Europäischen Kommission. Diese optionalen Sprachumgebungen eignen sich für Entwickler und Benutzer, die mit dem Euro arbeiten. Die nationalen Währungssymbole sind aus Gründen der Abwärtskompatibilität ebenfalls noch verfügbar.
Die Solaris-Software unterstützt bereits die meisten europäischen Sprachumgebungen und wurde in der neuen Version um die Unterstützung für die Regionen in Osteuropa, Thailand und den Mittleren Osten erweitert. Die in der Solaris 7-Betriebssystemumgebung neu hinzugekommenen Sprachumgebungen sind in den untenstehenden Tabellen aufgeführt.
Tabelle 3-1 Neue und veränderte Benutzer-Sprachumgebungen
Region |
Name |
ISO-Codesatz |
Kommentar |
---|---|---|---|
Albanien |
sq_AL |
8859-2 |
|
Bosnien |
nr |
8859-2 |
|
Bulgarien |
bg_BG |
8859-5 |
|
Kroatien |
hr_HR |
8859-2 |
|
Estland |
et |
8859-15 |
Die Standard-Zeichenzuordnungstabelle wurde von ISO 8859-1 in ISO 8859-15 geändert. |
Finnland |
su geändert in fi |
- |
Geändert, um den ISO-Standards zu entsprechen |
Frankreich |
fr.UTF-8 |
UTF-8 |
|
Deutschland |
de.UTF-8 |
UTF-8 |
|
Israel |
he |
8859-8 |
|
Italien |
it.UTF-8 |
UTF-8 |
|
Lettland |
lt |
8859-13 |
Die Standard-Zeichenzuordnungstabelle wurde von ISO 8859-13 in ISO 8859-4 geändert. |
Litauen |
lv |
8859-13 |
Die Standard-Zeichenzuordnungstabelle wurde von ISO 8859-13 in ISO 8859-4 geändert. |
Makedonien |
mk_MK |
8859-5 |
|
Norwegen |
no_NY |
8859-1 |
|
Rumänien |
ro_RO |
8859-2 |
|
Rußland |
ru |
KOI-8 |
Die Standard-Zeichenzuordnungstabelle wurde von ISO 8859-5 in KOI-8 geändert. Die auf ISO8859-5 basierende russische Sprachumgebung ist unter dem Namen ru weiter verfügbar. Die neue Sprachumgebung ist ru.K0I8-R. |
Saudia-Arabien |
ar |
8859-6 |
|
Serbien |
sr_SP |
8859-5 |
|
Slowakei |
sl_SK |
8859-2 |
|
Slowenien |
sl_SI |
8859-2 |
|
Spanien |
es.UTF-8 |
UTF-8 |
|
Schweden |
sv.UTF-8 |
UTF-8 |
|
Thailand |
th_TH |
TIS 620-2533 |
|
Vereinigtes Königreich |
en_UK changed to en_GB |
|
Geändert, um den ISO-Standards zu entsprechen |
Tabelle 3-2 Neue Benutzer-Sprachumgebungen zur Unterstützung der europäischen Währung "Euro"
Region |
Name |
ISO-Codesatz |
---|---|---|
Österreich |
de_AT.ISO8859-15 |
8859-15 |
Belgien |
fr_BE.ISO8859-15 |
8859-15 |
Dänemark |
da.ISO8859-15 |
8859-15 |
Finnland |
fi.ISO8859-15 |
8859-15 |
Frankreich |
fr.ISO8859-15 |
8859-15 |
Deutschland |
de.ISO8859-15 |
8859-15 |
Griechenland |
el.sun_eu_greek |
8859-7 (geändert) |
Irland |
en_IE.ISO8859-15 |
8859-15 |
Italien |
it.ISO8859-15 |
8859-15 |
Niederlande |
nl.ISO8859-15 |
8859-15 |
Portugal |
pt.ISO8859-15 |
8859-15 |
Spanien |
es.ISO8859-15 |
8859-15 |
Schweden |
sv.ISO8859-15 |
8859-15 |
Vereinigtes Königreich |
en_GB.ISO8859-15 |
8859-15 |
Europa |
en_EU.ISO8859-15 |
8859-15 |
Für viele Kunden stellt die Solaris-Umgebung die Grundlage für kritische Anwendungen dar. Das Gütezeichen "UNIX 98" zeigt Suns ständiges Engagement in der Bereitstellung einer stabilen Betriebssystemumgebung.
Die Solaris 7-Software trägt das Zeichen "UNIX 98" und enthält gegenüber UNIX 95 die folgenden Änderungen:
Bisher im Standard ISO POSIX-2 definierte Schnittstellen, Binden der Programmiersprache C, gemeinsam genutzter Hauptspeicher, verbesserte Internationalisierung und der Transfer der X/Open UNIX Extension Feature Groups zu BASE
Einführung von Threads und ein Realtime Threads Feature Group zur Abstimmung mit POSIX
Multibyte Extension (MSE) zur Abstimmung mit ISO/IEC
Large File Summit (LFS) Erweiterungen zur Unterstützung 64 Bit breiter Dateien und Dateisystem
X/Open-spezifische Thread-Erweitungen und dynamisches Linken
Auf das Jahr 2000 ausgerichtet
Die Solaris-Umgebung stellt Entwicklern alle Dokumente, Bibliotheken, Werkzeuge, Code-Beispiele und Test-Tools zur Verfügung, die zum Entwickeln von Anwendungen für die Solaris-Laufzeitumgebung benötigt werden. Dieser Abschnitt beschreibt die neuen Funktionen in Bezug auf die 64-Bit-Betriebssystemumgebung von Solaris, gemeinsam genutzten Objekten und den Befehl man.
Die Betriebssystemumgebung Solaris 7 bietet Entwicklern komplette Entwicklungsumgebungen für 32 und 64 Bit. Die wichtigsten Eigenschaften werden nachstehend aufgeführt:
Möglichkeit des Aufbaus von 32- und 64-Bit-Anwendungen und -Treibern auf SPARC-Systemen unter 32-Bit Solaris 7 (mit installierter 64-Bit-Unterstützung) oder UltraSPARC-Systemen unter 64-Bit Solaris 7.
Gemeinsame Include-Dateien unterstützen sowohl 32- als auch 64-Bit-Programme.
Separate Bibliotheken für 32- und 64-Bit-Programme.
Separate Treiber für 32- und 64-Bit-Systemkerne.
PATHs unverändert.
Große Dateien - Wenn eine Anwendung nur Unterstützung für große Dateien benötigt, kann sie in der 32-Bit-Version verbleiben und die Schnittstelle für große Dateien verwenden. Dagegen sollte eine Anwendung auf 64 Bit konvertiert werden, um die Vorteile der 64-Bit-Architektur voll auszuschöpfen.
$ORIGIN - Der Linker unterstützt ein neues Schlüsselwort, $ORIGIN das in Pfadnamen eingebunden werden kann (Festlegung mit der Option -R flag). Damit lassen sich die Positionen von Bibliotheken relativ zur Position der laufenden ausführbaren Datei angeben. Weitere Informationen über $ORIGIN finden Sie im Dokument Linker and Libraries Guide.
Der Assembler im Lieferumfang von SPARC-Systemen wurde erweitert, um sowohl 32- als auch 64-Bit SPARC-Assemblerprogramme zu unterstützen. Zu den unterstützten Befehlssätzen gehören SPARC V8, SPARC V9 und die UltraSPARC-spezifischen VIS-Befehle.
Weitere Informationen finden Sie im Dokument Solaris 7 64-bit Developer's Guide.
Der Laufzeit-Linker ermöglicht es Programmen, gemeinsam genutzte Bibliotheken zu finden, ohne daß LD_LIBRARY_PATH gesetzt sein muß. Ferner macht er das Laden gemeinsam genutzter Bibliotheken noch effizienter.
Gemeinsam genutzte Objekte können jetzt zur Laufzeit relativ zur Position des anfordernden Objekts geladen werden.
Das Laden eines gemeinsam genutzten Objekts kann jetzt so lange verschoben werden, bis das Objekt tatsächlich vom ausgeführten Programm angefordert wird.
Weitere Informationen finden Sie im Dokument Linker and Libraries Guide.
Das Dienstprogramm man kann jetzt Online-Dokumentation (Man Pages) anzeigen, die mit SGML codiert sind, ebenso wie der herkömmliche Befehl nroff.
Weitere Informationen über Man Pages im SGML-Format finden Sie unter man(1) .
Alle gemeinsam genutzten X11-Kernbibliotheken (.so) und alle lint-Bibliotheken (.ln), die für Programmierer in 32-Bit-Versionen verfügbar sind, stehen auch in 64-Bit-Versionen für 64-Bit-Solaris zur Verfügung. An der API für diese Bibliotheken wurden keine Änderungen vorgenommen. Alle diese Bibliotheken sind im Verzeichnis /usr/openwin/lib/sparcv9 installiert. Es werden keine 64-Bit X11-Anwendungsprogramme verfügbar gemacht. Es stehen vier 64-Bit X11-Pakete zur Verfügung:
SUNWxwicx (X Window System ICE 64-Bit-Bibliothek)
SUNWxwplx (X Window System 64-Bit Bibliothekssoftware)
SUNWxwrtx (X Window System 64-Bit Laufzeit-Kompatibilitätspaket)
SUNWxwslx (X Window System 64-Bit lint-Bibliotheken für Programmierer)
Das Java Development Kit 1.1.5 für Solaris wurde besonders optimiert und getestet. Dadurch ermöglicht es eine erhebliche Verbesserung der Skalierbarkeit und Leistung für Java-Anwendungen, die für den Einsatz in Unternehmen und über das Netzwerk entwickelt wurden. Zur Leistungssteigerung wurden am JDK für Solaris die folgenden Verbesserungen vorgenommen:
Verbesserte Rechenleistung der Anwendungen mit einem Prozessor. Bei der Ausführung auf einem Prozessor wird die Leistung vieler rechenintensiver Anwendungen im Vergleich zur vorherigen Versionen des Java Development Kit für Solaris gesteigert.
Verbesserte Leistung für Multithread-Programme auf Mehrprozessorsystemen. Anwendungen mit vielen Teilprozessen und einem großen Netzwerkanteil, die auf Systemen mit zwei oder mehr Prozessoren ausgeführt werden, laufen aufgrund der verbesserten Skalierbarkeit in der Regel erheblich schneller ab.
Weitere Informationen über das Java Development Kit für Solaris finden Sie auf der Java-Website http://www.sun.com/solaris/java.
Das WebNFS Software Development KIT (SDK) bietet Fernzugriff auf Dateien für Java-Anwendungen über WebNFS. Da es NFS direkt implementiert, ist keine NFS-Unterstützung auf dem Host-System erforderlich. Das SDK ermöglicht den Zugriff auf WebNFS oder konventionelle NFS-Server über URL-Dateinamen. Die API für den Dateizugriff ist nach den Klassen im Package java.io.* modelliert und bietet den problemlosen Zugriff auf lokale und entfernte Dateien. Aktualisierungen dieses SDK finden Sie auf der Website: http://www.sun.com/webnfs.
Das Dienstprogramm truss ermöglicht die Verfolgung von Systemaufrufen und Gerätefehlern eines Prozesses. Das Programm wurde um eine neue Option ergänzt, mit der sich die Entry- und Exit-Verfolgung von Funktionsaufrufen auf Benutzerebene verfolgen lassen, die durch den verfolgten Prozeß ausgeführt werden. Optionale Shell-ähnliche Muster legen die Funktionen und die nachzuverfolgende Bibliothek fest.
Zu den weiteren Verbesserungen von truss gehören optionale Zeitstempel und die Möglichkeit, den verfolgten Prozeß bei ausgewählten Ereignissen anzuhalten und zu verlassen. Danach kann der angehaltene Prozeß mit einem Fehlersuchprogramm oder anderem Tool zur Prozeßkontrolle analysiert werden.
Weitere Informationen finden Sie auf der Man Page truss(1).
Die zur Bereitstellung von Gerätekonfigurationsdaten dienende Bibliothek libdevinfo wurde in Solaris 7 weiter verbessert und ist jetzt noch stabiler und umfangreicher. Weitere Informationen finden Sie unter libdevinfo(3).
Die Solaris VISUALTM Software enthält mehrere Basis-Bibliotheken für Grafik- und Multimedia-Software. Basis-Bibliotheken bilden die unterste geräteunabhängige Schicht der Solaris-Software. Diese Schicht der Schnittstelle dient zur Unterstützung einer breiten Palette allgemeiner Funktionen. Auf den Basis-Bibliotheken können entweder Bibliotheken höherer Schichten aufbauen, oder sie können direkt von einer Software-Anwendung verwendet werden. Die Basis-Bibliotheken erstellen Anwendungen, die 2D- und 3D-Grafik, Bildbearbeitung, und digitales Video enthalten. Bei den Bibliotheken handelt es sich um die XGL-Grafikbibliothek und XIL-Bildbearbeitungsbibliothek. Die neue Funktion zur stereoskopischen XIL-Bildanzeige wird nachstehend beschrieben.
Die XIL-Bibliothek ist eine API, die Grundfunktionen für Bildbearbeitungs- und Video-Anwendungen bereitstellt. Sie stellt Möglichkeiten für Low-Level-Software-Schnittstellen (Basis-Bibliotheken) bereit und ermöglicht API-Entwicklern, ihren Code in diese Bibliotheken zu portieren.
Die XIL 1.4-Laufzeitumgebung (RTE) sollte installiert werden, wenn die Benutzer an Ihrem Standort Anwendungen zur Bildbearbeitung ausführen. Es ist nicht immer offensichtlich, ob eine Anwendung die XIL RTE benötigt. Sie sollte daher immer zusammen mit der OpenWindows- oder CDE-Software installiert werden, da möglicherweise von einer Anwendung auf die XIL-Bibliotheken Bezug genommen wird.
Die XIL-Entwicklerkomponenten sind jetzt von Solaris getrennt und kostenlos auf der Sun-Website erhältlich: http://www.sun.com/solaris/xil. Folgende Entwicklerkomponenten stehen zur Verfügung:
Die XIL-Online-Dokumentation mit Beschreibung der XIL-API
Das XIL-Programmierhandbuch
Die XIL-Include-Dateien zur Unterstützung der XIL-API
Die XIL-Laufzeitbibliotheken wird mitgeliefert, um die weitere Unterstützung für Anwendungen zu gewährleisten, die XIL verwenden.
Die XIL RTE wurden um die folgende neue Funktionalität erweitert.
XIL bietet Unterstützung für die stereoskopische Bildanzeige. Diese Funktion wird zunächst auf der Grafikkarte Creator 3D unterstützt. Der Zugriff auf diese Funktionen wird über einen einfachen Satz von API-Aufrufen bereitgestellt. Die stereoskopische Anzeige erlaubt durch getrennte Darstellung von Bildpaaren für das rechte und linke Auge eine dreidimensionale Bildwiedergabe. Die rechten und linken Teilbilder werden abwechselnd mit einer Wiederholrate gezeigt, die oberhalb der Flimmerfrequenz liegt. In Verbindung mit elektro-optischen Brillen, deren Verschlüsse synchron gesteuert werden, ergibt sich eine Bildwiedergabe mit räumlicher Wirkung, die dem normalen dreidimensionalen Sehen entspricht. Doppelt gepufferte und Stereo-Anzeige können kombiniert werden, so daß die Stereo-Aktualisierungen zwischen den Back- und Front-Puffern gewechselt werden können.
Die Common Desktop Environment (CDE) Version 1.3 enthält einen Satz von Tools zur Ergänzung der Funktionalität der CDE 1.2. Sie bietet einen vereinfachten Benutzerzugriff, verbesserte Verwaltung lokaler Systeme und verbesserte Produktivitätsfunktionen. Zu den neuen Tools gehören:
Organisation und Anpassung der Desktop-Umgebung
File Finder zur einfachen Suche nach Dateien anhand vorgegebener Kriterien
Neu organisiertes, anpaßbares grafisches Front-Panel- und Arbeitsbereich-Menü
Bildschirmweises Front Panel für Konfigurationen mit mehreren Monitoren
Verbesserte Verwaltung lokaler Systeme
Prozeß-Manager zur Anzeige von Informationen über Systemprozesse
Perfmeter zur grafischen Darstellung der Systemleistung
System Info zur Anzeige von Informationen über die Workstation
Verbesserte Produktivität
Address Manager zum Erstellen und Suchen nach elektronischen Adressen
Text- und Sprachnotizen
CDE-Anwendungen unterstützen CTL-Sprachumgebungen (Complex Text Layout).
Die Solaris 7-Software unterstützt Motif 2.1, u.a. mit fünf neuen Motif-Widgets, und ist MT-sicher. Motif 2.1 unterstützt Sprachumgebungen für komplexe Sprachen (Complex Text Language) nach dem ISO-Standard. Hierbei bietet ein auf der Betriebssystemumgebung Solaris 7 entwickelte einheitlicher Binärcode gleichzeitig erweiterte und Standardunterstützung für Kunden der Sprachen Hebräisch, Arabisch und Thailändisch.
Die fünf neuen Motif-Widgets sind:
XmNotebook, ein vielseitiges Widget mit ähnlicher Funktion wie ein Notizblock oder "Tab"-Widget
XmContainer ist ein Widget zur Anzeige der GUI-Symbolbaumstruktur mit umfassender Funktionalität
XmSpinBox ist eine Benutzer-Steuerung zur Erhöhung und Erniedrigung eines numerischen Textfelds.
XmComboBox ist eine Kombination eines Textfeld- und Listen-Widgets. Es bietet eine Popup-Liste gültiger Auswahlmöglichkeiten, die automatisch die Auswahl in das Textfeld stellt.
XmScale-Widget wurde geändert, um eine neue vertikale Anzeige zu ermöglichen
Für PostScript-Drucker steht eine neue Druckfunktion zur Verwaltung von PostScript-Schriften von Drittherstellern zur Verfügung.
Solaris 7 besitzt eine verbesserte Schriftenunterstützung über eine neue Anwendung, den Desktop Font Downloader. Damit können Benutzer auf einfache Weise Postscript Type 1 und TrueType-Schriften von Drittherstellern in ihre Solaris-Umgebungen einbinden. Der Desktop Font Downloader ermöglicht es den Benutzern, Schriften zu laden, zu entfernen, neu zu codieren und zu konvertieren sowie den Status zu überprüfen und weitere Verwaltungsfunktionen für PostScript-Drucker auszuführen.
Die Solaris-Umgebung enthält weiterhin die Software, die zur Unterstützung neuer Hardware benötigt wird.
In vorherigen Versionen von Solaris wurde die Unterstützung für SCSI-Geräte auf x86-basierten Systemen über den Treiber cmdk implementiert. In Solaris 7 erfolgt diese Unterstützung durch den Treiber sd , den SCSI-Plattentreiber, der auf Solaris-Systemen (SPARC-Plattform Edition) verwendet wird. Obwohl beide Versionen dieselbe Codebasis besitzen, gibt es einige Unterschiede zwischen der SPARC- und Intel-Version. So enthält beispielsweise die Intel-Version eine x86-spezifische Unterstützung für Volume-Labels. Damit sind Anwendungen (die logische Plattennamen in /dev/dsk) verwenden, nicht von der Treiberänderung betroffen. Die Intel-Version bietet auch x86-spezifische Unterstützung für Festplattengeometrie, die in der SPARC-Version nicht enthalten ist. Darüber hinaus wird die Unterstützung für ATAPI CD-ROM-Laufwerke jetzt durch den Treiber sd implementiert.
Weitere Informationen finden Sie auf den folgenden Man Pages: cdio(7I), cmdk(7D), dkio(7I), scsi(4), sd(7D).
Intelligent I/O (I2O) ist ein kommender Industriestandard für modulare, hochleistungsfähige E/A-Subsysteme, der von einer besonderen Interessengruppe, der I2OSIG, definiert und vermarktet wird. Die Ziele von I2O sind:
Verbesserung des E/A-Durchsatzes im System durch Verlagerung der E/A-Verarbeitung auf oberster Stufe von der Host-CPU auf einen dedizierten E/A-Prozessor.
Einfachere Erstellung von Gerätetreibern durch Definition eines "Split Driver"-Modells für Anbieter von Betriebssystemen und Hardwarehersteller. Dazu gehört ein von Betriebssystemherstellern bereitgestelltes Standard-Betriebssystemmodul (OSM) und ein von Hardwareherstellern bereitgestelltes hardware-unabhängiges Modul (HDM). Ein OSM für einen gegebenen Gerätetyp arbeitet mit jedem HDM für diesen Gerätetyp zusammen.
I2O-Unterstützung ist aktuell nur in der Solaris (Intel Plattform Edition) verfügbar. Solaris 7 umfaßt das grundlegende Rahmenwerk zur Bereitstellung von Unterstützung für I2O-fähige Hardware. Die Implementierung unterstützt die I2O-Spezifikation 1.5. Das Rahmenwerk enthält:
I2O-Nachrichten/Transport-Funktionalität, die für OSMs zur Steuerung von I2O-Geräten benötigt wird
Block-Speicherung und SCSI-OSMs
In dieser Version wird das Booten von einem I2O-Gerät nicht unterstützt. Die Konfiguration von I2O-Hardware sowie Software und Firmware, die nicht von Solaris stammen (z.B. HDMs und IRTOS) innerhalb der Solaris-Umgebung wird ebenfalls nicht unterstützt. Eine Liste spezifischer mit Solaris 7 getesteter I2O-Hardware finden Sie im Dokument Solaris 7 (Intel Platform Edition) Hardware Compatibility List.