Sun Desktop Manager 1.0 Installationshandbuch

Configuration Agent

Configuration Agent ist Bestandteil verschiedener Packages, die in folgender Tabelle aufgeführt sind:

Name des Solaris-Packages 

Beschreibung 

SUNWapbas 

Gemeinsam genutzte Konfigurationsbibliotheken 

SUNWapmsc 

Diverse Configuration Agent-Dateien 

SUNWapoc 

Configuration Agent 

SUNWapdc 

Configuration Agent-Assistent 

Mit der Installation dieser Packages werden die für diese API erforderlichen Dateien installiert. Sie können die Packages entweder manuell oder gemeinsam mit Java Desktop System installieren. Nach der Installation müssen Sie Configuration Agent auf Ihrem System konfigurieren und aktivieren.


Hinweis –

Configuration Agent-Packages werden als Teil der Solaris-Installation mit Java Desktop System installiert. Jedoch ergänzt Desktop Manager diese Dateien während der Installation, um eine korrekte Funktionsweise sicherzustellen.


Für den Zugriff auf die entfernten Konfigurationsdaten benötigt Configuration Agent einige Bootstrap-Informationen wie den Rechnernamen und den Port des LDAP-Servers. Diese Informationen werden in einem Satz Eigenschaftendateien wie policymgr.properties, apocd.properties und os.properties geführt. Diese Dateien sind lokal im Verzeichnis /etc/apoc gespeichert. Sie können diese Eigenschaften manuell bearbeiten (siehe Anhang A, Konfigurationsparameter) oder Sie können den Konfigurationsassistenten für Configuration Agent verwenden.

Der Konfigurationsassistent bietet eine grafische Benutzeroberfläche, die Sie durch die für Configuration Agent erforderlichen Einstellungen leitet. Für jede Seite im Assistenten steht Ihnen ein Hilfefenster zur Verfügung. Sie können den Assistenten mit dem Skript /usr/bin/apoc-config als Superuser (root) starten.


Hinweis –

Der Assistent kann auch ohne die grafische Benutzeroberfläche gestartet werden. Führen Sie beispielsweise /usr/bin/apoc-config -nodisplay aus, um den Assistenten im Konsolenmodus zu starten.


Startinformationen

Abbildung 3–1 Configuration Agent, Konfigurationsdatensammlung

Konfigurationsdatensammlung und Status


Hinweis –

Sofern zutreffend, sind die Schlüssel der entsprechenden Eigenschaftendatei in Klammern angegeben.


Abbildung 3–2 Configuration Agent, LDAP-Hierarchie und dateibasierte Speicherung

LDAP-Hierarchie und dateibasierte Speicherung


Hinweis –

Der Bildschirm in Abbildung 3–2 variiert je nach im vorhergehenden Bildschirm gewähltem Kontexttyp. Server-Kennung, Server-Port und Suffix sind erforderlich, wenn LDAP oder ein hybrider Kontexttyp gewählt wird. Eine URL für die Konfigurationseinstellungen ist erforderlich, wenn ein dateibasierter oder hybrider Kontexttyp gewählt wird.


Abbildung 3–3 Configuration Agent, Authentifizierungsmechanismus

Authentifizierung

Port-Einstellungen

Configuration Agent verwendet zwei Ports:

Abbildung 3–4 Configuration Agent, Port-Einstellungen

Configuration Agent, Port-Einstellungen

Intervall zur Erkennung von Änderungen

Configuration Agent prüft die Konfigurationsdaten regelmäßig auf Änderungen. Hierbei gelten die folgenden Intervalle:

Mit dem allgemeinen Erkennungsintervall lässt sich die Weitergabe von entfernten Konfigurationsdatenänderungen an Client-seitige Anwendungen einstellen. Der für diese Einstellung festgelegte Wert bestimmt, wie viele Minuten maximal verstreichen, bevor entfernt vorgenommene Änderungen auf die Client-Anwendungen übertragen werden.

Je niedriger der Wert, desto höher die Configuration Agent- und LDAP-Server-Aktivität. Bedenken Sie dies bitte, wenn Sie einen Wert für diese Einstellungen wählen. Geschickt wäre es zum Beispiel, den Wert für die anfängliche Bereitstellungsphase auf eine Minute einzustellen, damit sich die Auswirkung der entfernten Konfiguration auf die Client-Anwendungen testen lässt, und die Einstellung nach Abschluss dieser Tests auf den Ausgangswert zurückzusetzen.

Betriebseinstellungen

Abbildung 3–5 Configuration Agent, Datenverzeichnis

Configuration Agent, Datenverzeichnis

Die folgenden Einstellungen können konfiguriert werden:

Abbildung 3–6 Configuration Agent, Anforderungsbehandlung und Protokollierung

Configuration Agent, Anforderungsbehandlung und Protokollierung


Hinweis –

Die meisten Betriebseinstellungen außer "Datenverzeichnis" und "Zeitüberschreitung für Verbindungen" lassen sich auch zentral mithilfe entsprechender auf dem LDAP-Server gespeicherter Richtlinien verwalten. Wenn Sie dieses Leistungsmerkmal verwenden möchten, passen Sie diese Einstellungen nicht über den Assistenten an, sondern geben Sie die Betriebseinstellungen zentral mit den Configuration Agent-Richtlinien in Desktop Manager an.


Anwenden der Agent-Einstellungen

Betriebseinstellungen außer "Datenverzeichnis" und "Zeitüberschreitung für Verbindungen", die mithilfe von Desktop Manager auf dem LDAP-Server gespeichert wurden, werden beim nächsten Erkennungsintervall für Änderungen an der Agent-Konfiguration (siehe DaemonChangeDetectionInterval) automatisch wirksam.

Abbildung 3–7 Configuration Agent, Zusammenfassung

Zusammenfassungsseite

Für alle anderen lokal geänderten Einstellungen muss Configuration Agent neu geladen oder gestartet werden. Bei Verwendung des Konfigurationsassistenten erfolgt das erneute Laden oder der Neustart automatisch.


Hinweis –

Um Configuration Agent manuell neu zu starten, vergewissern Sie sich, dass keine der dazugehörigen Client-Anwendungen ausgeführt wird. Melden Sie sich als Root an, und geben Sie den Befehl /usr/lib/apoc/apocd restart ein.


Zusätzliche Agent-Einstellungen


Hinweis –

Die folgenden Einstellungen stehen im Konfigurationsassistenten nicht zur Verfügung.


Verwendung lokaler Richtlinien

Sie können Configuration Agent so konfigurieren, dass Konfigurationseinstellungen von lokal bereitgestellten Richtlinien zusätzlich oder alternativ zu den global verfügbaren Richtlinien angewendet werden. Gehen Sie zum Bereitstellen solcher lokaler Richtlinien wie folgt vor:

ProcedureBereitstellen lokaler Richtlinien

Schritte
  1. Erstellen Sie mithilfe von Desktop Manager ein Profil mit den erforderlichen Richtlinieneinstellungen.

  2. Exportieren Sie das Profil mithilfe von Desktop Manager in eine ZIP-Datei.

  3. Erstellen Sie auf dem Client-Host das Verzeichnis ${DataDir}/Policies/profiles/PROFILE_REPOSITORY_default , sofern es nicht bereits vorhanden ist.

    ${DataDir} entspricht dem Wert des Datenverzeichnisses von Configuration Agent, welcher standardmäßig /var/opt/apoc lautet.

  4. Kopieren Sie die zuvor exportierte ZIP-Datei in das Verzeichnis ${DataDir}/Policies/profiles/PROFILE_REPOSITORY_default .

  5. Vergewissern Sie sich, dass Configuration Agent so konfiguriert ist, dass verfügbare lokale Richtlinien angewendet werden (weitere Informationen im Abschnitt Zusätzliche Agent-Einstellungen).


    Hinweis –

    Wenn Sie die ApplyLocalPolicy-Einstellung von Configuration Agent ändern, müssen Sie Configuration Agent erneut laden, indem Sie sich als root anmelden und den Befehl /usr/lib/apoc/apocd reload eingeben.

    Jede auf diese Weise bereitgestellte lokale Richtlinie wird den Clients während des nächsten Zyklus zur Erkennung von Änderungen von Configuration Agent zur Verfügung gestellt.


Automatischer Neustart von Configuration Agent

Tritt ein Fehler auf, wird Configuration Agent automatisch neugestartet. Die Dienstverwaltungsfunktion ( smf(5) ) ist für diese Entscheidung zuständig. Entscheidet die Dienstverwaltungsfunktion, dass ein Neustart nicht angebracht ist (beispielsweise, wenn bereits zu viele Fehler aufgetreten sind), wird Configuration Agent in den Wartungsmodus versetzt.

Wenn Configuration Agent nicht neugestartet wird, sollten Sie Configuration Agent temporär deaktivieren, indem Sie sich als root anmelden und dann den Befehl /usr/lib/apoc/apocd disable ausführen. Beheben Sie die Probleme, die dazu führen, dass der Agent nicht korrekt ausgeführt werden kann, und aktivieren Sie ihn erneut mit dem Befehl /usr/lib/apoc/apocd enable.