In diesem Abschnitt finden Sie allgemeine Richtlinien für das Analysieren und Identifizieren der Ursache von Problemen, die bei der Installation und Deinstallation von Java ES auftreten.
Dieses Kapitel umfasst die folgenden Unterabschnitte:
Prüfen der nach der Installation vorgenommenen Konfiguration
Überprüfen der installierten bzw. deinstallierten Komponenten
Wenn bei der Installation oder Deinstallation Probleme auftreten, überprüfen Sie die entsprechende Protokolldatei im Protokollverzeichnis:
Solaris OS: /var/sadm/install/logsLinux: /var/opt/sun/install/logs
Die Überprüfung der Protokolldateien des Deinstallations- und Installationsprogramms (in Kombination mit dem Java ES-Konfigurationsprotokoll und den Protokollen der Komponenten) kann Ihnen beim Ausfindigmachen der Ursache von Problemen helfen. Sie können beispielsweise die im Installationsprotokoll aufgelisteten Pakete mit den im Protokoll der Deinstallation aufgelisteten Pakete vergleichen.
Vom Großteil der Protokolle gibt es zwei Versionen:
In der A-Version der Protokolldatei wird die Fertigstellung aufgezeichnet.
Die B-Version der Protokolldatei enthält ausführlichere Protokollnachrichten.
In der nachfolgenden Tabelle werden die Formate der Protokolldateien aufgeführt.
Tabelle 9–1 Namensformate der Java ES-Protokolldateien
Protokollierte Einheit |
Format des Protokolldateinamens |
---|---|
Installationsprogramm: Komponenten |
Java_Enterprise_System_install.Atimestamp Java_Enterprise_System_install.Btimestamp Java_Enterprise_System_Config_Log.id |
Deinstallationsprogramm |
Java_Enterprise_System_uninstall.Atimestamp Java_Enterprise_System_uninstall.Btimestamp Java_Enterprise_System_Config_Log.id |
Installationszusammenfassung |
Java_Enterprise_System_Summary_Report_install. timestamp JavaES_Config_log.timestamp JavaES_PanelFlow_log.timestamp JavaES_MasterLog_log.timestamp Java_Enterprise_System_Summary_Report_ uninstall. timestamp |
Um die Protokolldateien zur Problembehebung einzusetzen, versuchen Sie das Problem einzugrenzen, das als erstes auftrat. Häufig zieht das erste Problem weitere Probleme nach sich.
Die Protokolldateien können Ihnen Aufschluss über die nächsten durchzuführenden Schritte geben, beispielsweise:
Wenn ein Konfigurationsproblem aufgetreten ist, überprüfen Sie anhand der Konfigurationszusammenfassung die von Ihnen verwendeten Einstellungen.
Wenn ein Verzeichniskonflikt aufgetreten ist, vergewissern Sie sich, dass kein Verzeichnis angegeben wurde, das durch eine Komponente belegt ist.
Überprüfen Sie die Datei mit der Installationszusammenfassung, die eine anspruchsvolle Beschreibung der Installations- und Konfigurationsschritte enthält.
Wenn ein Problem aufgetreten ist, finden Sie heraus, welche Komponente es verursacht hat. Wenn mehrere Probleme aufgetreten sind, grenzen Sie das erste ein.
Überprüfen Sie die detaillierten Protokolldateien.
Suchen Sie nach dem ersten Fehler bzw. der ersten Warnung, die ausgegeben wurde, und versuchen Sie, den Fehler zu beheben. In einigen Fällen werden durch die Behebung eines Fehlers eine Reihe anderer Fehler behoben, zwischen denen kein Zusammenhang zu bestehen scheint.
Suchen Sie den Namen der Komponente bzw. des Pakets, dass das Problem verursacht hat.
Wenn beim Starten einer Komponente ein Problem auftritt, überprüfen Sie die zugehörigen Protokolldateien. Eine Liste der Speicherorte vieler Protokolldateien finden Sie unter Komponentenbezogene Tipps zur Problembehebung.
Eine Reihe von Komponenten weist auf dem Installationszeitpunkt basierend gegenseitige Abhängigkeiten auf. Probleme, die sich auf eine Komponente auswirken, können sich auch auf andere Komponenten auswirken. Zunächst sollten Sie sich mit den Informationen im Java ES System 2005Q4 Handbuch zur Installationsplanung vertraut machen.
Sehen Sie in der Zusammenfassungsdatei und den Protokolldateien nach, ob bei zugehörigen Produkten ein Fehler aufgetreten ist. Diese Informationen geben möglicherweise Aufschluss darüber, welches Problem zuerst behoben werden sollte.
Vergewissern Sie sich, dass Sie die richtigen Verbindungsinformationen angegeben haben. Beispielsweise:
Stimmen die Informationen, die Sie bei der Konfiguration von Directory Server angegeben haben, mit den Verzeichnisinformationen überein, die Sie für die Komponenten angegeben haben, von denen Directory Server verwendet wird?
Stimmen die Access Manager-Informationen, die Sie für Portal Server oder Portal Server SRA angegeben haben, mit den für Access Manager angegebenen Informationen überein?
Neben den gegenseitigen Abhängigkeiten der Komponenten hängen einige Komponenten davon ab, dass Solaris-Pakete vorhanden sind, die möglicherweise nicht auf dem Host installiert sind. Wenn diese nicht vorhanden sind, können Installationsfehler auftreten. Weitere Informationen hierzu finden Sie in den Versionshinweisen im Abschnitt "Softwareanforderungen“.
Die nachfolgend aufgeführten Aspekte auf Hostebene können zu Installationsproblemen führen.
Updates. Haben Sie die empfohlenen Updates (Patches) angewendet?
Festplattenspeicher. Wie ist die Festplatte partitioniert, und auf welche Partitionen verweisen die Installationsverzeichnisse? Für die Installationsverzeichnisse /var/sadm und /etc/opt bzw. die nicht standardmäßigen Verzeichnisse, die Sie angeben, ist ausreichend Festplattenspeicher erforderlich.
Netzwerkanschlüsse. Die Anschlussnummer für die Java ES-Komponenten werden bei der Konfiguration angegeben. Überprüfen Sie Folgendes:
Prüfen Sie die standardmäßigen Anschlussnummern in der Datei /etc/services.
Vergleichen Sie anhand der Zusammenfassungsprotokolldatei Ihre Einstellungen mit den Standardeinstellungen. Ist Ihnen bei der Eingabe einer Anschlussnummer ein Fehler unterlaufen oder haben Sie einen Server auf einen Anschluss eingestellt, der normalerweise für einen anderen Server verwendet wird?
Verwenden Sie den Befehl netstat -a, um die aktuelle Anschlussnutzung im System anzuzeigen. Haben Sie eine Anschlussnummer zugewiesen, die bereits verwendet wurde?
IP-Adressen. Bei der Konfiguration geben Sie IP-Adressen an. Vergewissern Sie sich, dass Sie die richtigen IP-Adressen eingegeben haben. Folgende Fragen gilt es zu klären:
Verfügt dieses System über mehrere Netzwerkschnittstellen, jede mit ihrer eigenen IP-Adresse?
Haben Sie bei einer Hochverfügbarkeitsinstallation die IP-Adresse des logischen Host oder die IP-Adresse eines Cluster-Knotens angegeben?
Wenn beim Starten von Komponenten Probleme auftreten, überprüfen Sie, ob die in Kapitel 6, Konfigurieren von Komponenten nach der Installation beschriebenen Verfahren ordnungsgemäß ausgeführt wurden.
Gilt bei der Installation von DVD oder CD: Ist das Medium verschmutzt oder beschädigt? Verschmutzte Datenträger können zu Installationsproblemen führen.
Wenn Sie eine Komponente installieren, die von Directory Server abhängig ist, kann es durch einen der folgenden Fehler zu Problemen kommen:
Sie haben eine falsche Benutzer-ID und ein falsches Passwort für Directory Server angegeben.
Sie haben einen falschen LDAP (Lightweight Directory Access Protocol)-Anschluss angegeben.
Der Verbindungaufbau mit Directory Server ist nicht möglich.
Die interaktiven Modi des Installationsprogramms prüfen während der Installation auf Directory Server-Konnektivität, der stille Modus des Installationsprogramms jedoch nicht. Wenn Sie eine stille Installation durchführen und Directory Server nicht verfügbar ist, kann es im Rahmen der Installation zu Problemen mit Access Manager oder Portal Server kommen.
Um das Überschreiben benutzerdefinierter Dateien, beispielsweise bearbeiteter Konfigurationsdateien, zu verhindern, kann Web Server nicht in einem Verzeichnis installiert werden, das Dateien enthält.
Wenn Sie eine Neuinstallation von Web Server durchführen, vergewissern Sie sich, dass die entsprechenden Verzeichnisse leer sind. Archivieren Sie anderenfalls die Dateien an einem anderen Ort und führen Sie die Installation erneut durch.
Im Installationsprogramm ist es erforderlich, eine Reihe von Passwörtern für Komponenten einzugeben. Wenn Sie unterschiedliche Komponenten auf unterschiedlichen Hosts installieren, muss sichergestellt sein, dass jeweils übereinstimmende Passwörter angegeben werden.
Zur Behebung von Passwortproblemen müssen Sie möglicherweise eine Deinstallation, gefolgt von einer erneuten Installation, durchführen. Wenn die Deinstallation fehlschlägt, lesen Sie die Informationen unter Die Installation schlägt aufgrund von nach der Deinstallation nicht entfernten Dateien fehl. .
Wenn Komponenten installiert wurden, jedoch Probleme auftreten und das Neuinstallieren bzw. Deinstallieren nicht möglich ist, überprüfen Sie mithilfe des Befehls pkginfo (Solaris) bzw. rpm (Linux) die installierten Pakete. Vergleichen Sie die Ergebnisse mit der Liste der Java ES-Pakete in Kapitel 5, Liste der installierbaren Pakete in Java ES System 2005Q4 Installation-Verweis, um festzustellen, welche Pakete nicht deinstalliert wurden. Weitere Informationen finden Sie unter Die Installation schlägt aufgrund von nach der Deinstallation nicht entfernten Dateien fehl. .
Unter Solaris 9 und Solaris 10 kann auch das Tool prodreg verwendet werden, von dem eine grafische Benutzeroberfläche für die Produktregistrierung bereitgestellt wird, in der sowohl Computer als auch die zugehörigen Pakete indiziert werden. Dieses Tool tritt an die Stelle der pkg-Dienstprogramme. Geben Sie zum Aufrufen von prodreg den Befehlsnamen in der Befehlszeile ein. Weitere Informationen finden Sie auf der prodreg(1)-Manpage.
Während der Deinstallation muss möglicherweise Adminstratorzugriff auf das Deinstallationsprogramm gewährt werden, wie unter Gewähren von Administratorzugriff für das Deinstallationsprogramm beschrieben.