Die Entscheidungen, die Sie in der Bereitstellungskonzeptphase treffen, werden von mehreren Faktoren beeinflusst. Berücksichtigen Sie folgende Schlüsselfaktoren:
Logische Architektur. In der logischen Architektur werden die Dienste in einer geplanten Lösung detailliert erläutert; außerdem wird auf die Wechselbeziehung zwischen den Komponenten eingegangen, die diese Dienste zur Verfügung stellen. Verwenden Sie die logische Architektur als Anhaltspunkt dafür, wie Dienste optimal verteilt werden können. Ein Bereitstellungsszenario umfasst die logische Architektur sowie die Anforderungen hinsichtlich der Dienstqualität (siehe nachfolgende Beschreibung).
Dienstqualitätsanforderungen. Anhand der Anforderungen an die Dienstqualität (Quality of Service, QoS) werden unterschiedliche Aspekte des Betriebs einer Lösung angegeben. Verwenden Sie die QoS-Anforderungen, um Strategien auszuarbeiten, mit denen Leistung, Verfügbarkeit, Skalierbarkeit, Wartungseignung sowie andere Ziele in Bezug auf die Dienstqualität erreicht werden können. Ein Bereitstellungsszenario umfasst die (zuvor beschriebene) logische Architektur sowie die Anforderungen hinsichtlich der Dienstqualität.
Anwendungsanalyse. Die Anwendungsanalyse, die in der Phase der technischen Anforderungen im Lösungszyklus erstellt wurde, gibt Aufschluss über Anwendungsmuster, mit deren Hilfe sich Auslastung und Belastung in einem bereitgestellten System einschätzen lassen. Nutzen Sie die Anwendunganalyse, um leistungsbezogene Engpässe zu isolieren und Strategien zur Erfüllung von QoS-Anforderungen auszuarbeiten.
Anwendungsfälle. In Anwendungsfällen, die in der Phase der technischen Anforderungen im Lösungslebenszyklus erstellt wurden, werden eindeutige Benutzerinteraktionen aufgeführt, die für eine Bereitstellung identifiziert wurden. Oft werden hierbei die gängigsten Anwendungsfälle identifiziert. Obwohl die Anwendungsfälle Bestandteil der Anwendungsanalyse sind, empfiehlt es sich, bei der Bewertung eines Bereitstellungskonzepts die Anwendungsfälle zurate zu ziehen, um sicherzustellen, dass die entsprechenden Probleme richtig angegangen werden.
Vereinbarungen auf Dienstebene. In einer Vereinbarung auf Dienstebene (Service Level Agreement, SLA) werden die leistungsbezogenen Mindestanforderungen angegeben. Hieraus geht ebenfalls hervor, auf welcher Ebene und in welchem Umfang Kundenunterstützung vonnöten ist, wenn diese Anforderungen nicht erfüllt werden. Die in einer Vereinbarung auf Dienstebene angegebenen Leistungsanforderungen sollten von einem Bereitstellungskonzept problemlos erfüllt werden können.
Gesamtkosten. Bei der Ausarbeitung des Bereitstellungskonzepts analysieren Sie potenzielle Lösungen, die sich u. a. auf die Verfügbarkeits-, Leistungs- und Skalierungsaspekte der QoS-Anforderungen beziehen. Bei jeder in Betracht gezogenen Lösung müssen jedoch auch die Kosten dieser Lösung sowie die Auswirkung dieser Lösung auf die Gesamtkosten berücksichtigt werden. Ziehen Sie in jedem Fall den Tradeoff Ihrer Beziehung in Betracht und stellen Sie sicher, dass Ihre Ressourcen so optimiert wurden, dass die Geschäftsanforderungen innerhalb der Unternehmensgrenzen erfüllt werden.
Geschäftsziele. Geschäftsziele werden während der Phase der Geschäftsanalyse des Lösungszyklus festgelegt; hierzu zählen die Geschäftsanforderungen sowie die unternehmerischen Einschränkungen, die bei der Erfüllung dieser Ziele beachtet werden müssen. Das Bereitstellungskonzept wird letzlich anhand seiner Fähigkeit zur Erfüllung der Geschäftsziele beurteilt.