Sun Java Enterprise System 2005Q4 Handbuch zur Bereitstellungsplanung

Beispiele für Verfügbarkeitskonzepte

Dieser Abschnitt enthält zwei Beispiele für Verfügbarkeitsstrategien, die auf der identitätsbasierten Kommunikationslösung eines mittelständischen Unternehmens (1000 bis 5000 Mitarbeiter) basieren, die zuvor unter Identitätsbasiertes Kommunikationsbeispiel erläutert wurden. In der ersten Verfügbarkeitsstrategie ist der Lastenausgleich für Messaging Server dargestellt. In der zweiten Strategie wird eine Failover-Lösung erläutert, bei der Sun Cluster-Software zum Einsatz kommt.

Beispiel des Lastenausgleichs für Messaging Server

In der folgenden Tabelle sind die Einschätzungen hinsichtlich CPU-Kapazität für die einzelnen logischen Messaging Server-Komponenten in der logischen Architektur aufgeführt. In dieser Tabelle wird die endgültige Einschätzung erneut verwendet, die im Abschnitt CPU-Einschätzungen aktualisieren berechnet wurden.

Tabelle 5–6 Anpassungen von CPU-Einschätzungen für unterstützende Komponenten

Komponente 

CPUs 

Arbeitsspeicher 

Messaging Server (MTA, Eingang) 

4 GB 

Messaging Server (MTA, Ausgang) 

4 GB 

Messaging Server (MMP) 

4 GB 

Messaging Server (Nachrichtenspeicher) 

4 GB 

Gehen Sie bei diesem Beispiel davon aus, dass in der Phase der technischen Anforderungen folgende Dienstqualitätsanforderungen festgelegt wurden:

Um die Verfügbarkeitsanforderung zu erfüllen, müssen für jede Messaging Server-Komponente zwei Instanzen bereitgestellt werden (jeweils eine auf separaten Servern). Wenn ein Server einer Komponente ausfällt, wird der Dienst vom anderen Server bereitgestellt. In der folgenden Abbildung wird das Netzwerkdiagramm für diese Verfügbarkeitsstrategie dargestellt.

Das Architekturdiagramm zeigt die Verfügbarkeit von Messaging Server MMP- und MTA-Komponenten.

In der obigen Darstellung hat sich die Anzahl der CPUs im Vergleich zur ursprünglichen Einschätzung verdoppelt. Für die Verdoppelung der CPUs gibt es folgende Gründe:

Failover-Beispiel mit Sun Cluster-Software

In der folgenden Abbildung wird ein Beispiel einer Failover-Strategie für das Calendar Server-Back-End und den Messaging Server-Datenspeicher dargestellt. Das Calendar Server-Back-End und der Nachrichtenspeicher werden auf separaten Servern repliziert und unter Verwendung von Sun Cluster-Software für das Failover konfiguriert. Die Anzahl an CPUs und der entsprechende Arbeitsspeicher werden in Sun Cluster auf jedem Server repliziert.

Abbildung 5–6 Failover-Konzept mit Sun Cluster-Software

Das Architekturdiagramm zeigt den mit Sun Cluster-Software für Failover-Zwecke bereitgestellten Calendar Server- und Message Server-Speicher.

Beispiel für Replikation von Verzeichnisdiensten

Verzeichnisdienste können repliziert werden, um Transaktionen auf unterschiedliche Server aufzuteilen und auf diese Weise die Hochverfügbarkeit zu gewährleisten. Directory Server bietet u. a. folgende Strategien für die Replikation von Diensten:

Verfügbarkeitsstrategien für Directory Server sind ein komplexes Thema, das den Rahmen dieses Handbuchs sprengen würde. In den folgenden Abschnitten, Einzelmaster-Replikation und Multimaster-Replikation werden die grundlegenden Replikationsstrategien erläutert. Ausführliche Informationen finden Sie in Kapitel 12, Designing a Highly Available Deployment, im Sun Java System Directory Server 5 2005Q1 Deployment Plannning Guide.

Einzelmaster-Replikation

In der folgenden Abbildung ist eine Einzelmaster-Replikationsstrategie dargestellt, anhand der grundlegende Replikationskonzepte veranschaulicht werden.

Abbildung 5–7 Beispiel für eine Einzelmaster-Replikation

Das Diagramm zeigt den Datenstrom für eine Einzelmaster-Replikation.

In einer Einzelmaster-Replikation verwaltet eine Instanz von Directory Server die Master-Verzeichnisdatenbank und protokolliert sämtliche Änderungen. Die Master-Datenbank wird auf einer beliebigen Anzahl an Verbraucher-Datenbanken repliziert. Die Verbraucher-Instanzen von Directory Server werden für Lese- und Suchvorgänge optimiert. Sämtliche Schreibvorgänge, die von einem Verbraucher empfangen werden, werden an den Master zurückverwiesen. Die Verbraucher-Datenbanken werden in regelmäßigen Abständen vom Master aktualisiert.

Zu den Vorteilen einer Einzelmaster-Replikation zählen:

Multimaster-Replikation

In der folgenden Abbildung ist eine Multimaster-Replikationsstrategie dargestellt, die zur globalen Verteilung des Verzeichniszugriffs verwendet werden kann.

In einer Multimaster-Replikation wird die Master-Verzeichnisdatenbank von einer oder mehreren Instanzen von Directory Server verwaltet. Jeder Master weist eine Replikationsvereinbarung auf, aus der Vorgehensweisen für die Synchronisierung der Master-Datenbanken ersichtlich sind. Jeder Master wird auf eine beliebige Anzahl an Verbraucher-Datenbanken repliziert. Wie bei der Einzelmaster-Replikation werden die Verbraucher-Instanzen von Directory Server für den Lese- und Suchzugriff optimiert. Sämtliche Schreibvorgänge, die von einem Verbraucher empfangen werden, werden an den Master zurückverwiesen. Die Verbraucher-Datenbanken werden in regelmäßigen Abständen vom Master aktualisiert.

Abbildung 5–8 Beispiel für eine Multimaster-Replikation

Das Diagramm zeigt den Datenstrom für eine Multimaster-Replikation.

Die Multimaster-Replikationsstrategie bietet alle Vorteile einer Einzelmaster-Replikation und zusätzlich eine Verfügbarkeitsstrategie, durch die der Lastenausgleich für Aktualisierungen des Masters bereitgestellt werden kann. Sie können auch eine Verfügbarkeitsstrategie implementieren, die die lokale Steuerung von Verzeichnisvorgängen ermöglicht, ein wichtiger Aspekt für Unternehmen mit global verteilten Datenzentren.