Sun Java Enterprise System 2005Q4 Handbuch zur Bereitstellungsplanung

Verwalten von Risiken

Beim Großteil der Informationen, auf denen sich ein Bereitstellungskonzept stützt, beispielsweise die Dienstqualitätsanforderungen und die Anwendungsanalyse, handelt es sich nicht um empirische Daten, sondern um Daten, die auf Einschätzungen und Prognosen basieren, die von Geschäftsanalysen abgeleitet wurden. Diese Prognosen können aus zahlreichen Gründen falsch sein, u. a. durch unvorhergesehene Umstände im Geschäftsklima, fehlerhafte Methoden der Datenzusammenstellung oder einfach aus Fehlern, die Benutzern unterlaufen. Sehen Sie sich vor der Fertigstellung eines Bereitstellungskonzepts nochmals die Analysen an, auf denen das Konzept basiert, um sicherzustellen, dass in Ihrem Konzept etwaige realistische Abweichungen von Einschätzungen oder Prognosen berücksichtigt wurden.

Wenn beispielsweise in der Anwendungsanalyse die tatsächliche Nutzung des Systems zu niedrig eingeschätzt wurde, laufen Sie Gefahr, ein System zu konfigurieren, dass dem anfallenden Datenverkehr nicht gewachsen ist. Ein Konzept, dass den Leistungsvorgaben nicht gerecht wird, wird mit Sicherheit als Misserfolg betrachtet.

Wenn auf der anderen Seite ein System konfiguriert wird, das um einiges leistungsfähiger ist als erforderlich, werden Ressourcen abgezogen, die anderswo sinnvoll eingesetzt werden könnten. Der Schlüssel liegt darin, einen Sicherheitsspielraum einzuplanen, der die Anforderungen übertrifft, gleichzeitig aber den verschwenderischen und folglich nicht effizienten Einsatz von Ressourcen unterbindet.

Der verschwenderische Einsatz von Ressourcen ist ein Fehler des Konzepts, da die nicht genügend beanspruchten Ressourcen an anderer Stelle hätten eingesetzt werden können. Zudem könnten verschwenderische Lösungen von den Interessengruppen als Nichterfüllung von in gutem Glauben abgeschlossenen Verträgen interpretiert werden.