In der Bereitstellungskonzeptphase erstellen Sie eine Bereitstellungsarchitektur auf hoher Ebene, gefolgt von Implementierungsspezifikationen auf niedriger Ebene.
Eine Bereitstellungsarchitektur wird durch Zuordnung der logischen Modulblöcke einer Anwendung (die logische Architektur) zu einer physischen Computerumgebung erstellt. Hierbei müssen die im Bereitstellungsszenario festgelegten Dienstqualitätsanforderungen erfüllt sein.
Das Bereitstellungsszenario wird, wie in der folgenden Abbildung dargestellt, in eine Bereitstellungsarchitektur umgesetzt.
Ein Aspekt dieses Architekturkonzepts bildet die Festlegung der Größe der physischen Umgebung (Bestimmung der Anzahl der Computer und Schätzung ihrer Prozessorstärke und RAM-Anforderungen), die notwendig ist, um die Anforderungen hinsichtlich der Leistung, Verfügbarkeit, Sicherheit und anderer Dienstqualitätsanforderungen zu erfüllen. Nachdem Sie die Größe festgelegt haben, weisen Sie den Computern in der physischen Umgebung Java ES-Komponenten und Anwendungskomponenten zu. Die resultierende Bereitstellungsarchitektur muss die Funktionen der verschiedenen Computer, die Eigenschaften der Systeminfrastrukturdienste und die Beschränkungen für die Betriebs- oder Verfügbarkeitskosten berücksichtigen.
Je größer die Anzahl der Java ES-Komponenten im Bereitstellungsszenario ist und je höher die Dienstqualitätsanforderungen sind, desto höher sind die Ansprüche, die an die Computer und die Netzwerkbandbreite gestellt werden. Wenn die Hardware begrenzt oder extrem teuer ist, müssen Sie eventuell Kompromisse zwischen den Festkosten (Hardware) und den variablen Kosten (Personalbedarf) oder zwischen den verschiedenen Dienstqualitätsanforderungen schließen. Möglicherweise müssen Sie aber auch Ihr Konzept vereinfachen.
Die Konzeption einer Bereitstellungsarchitektur erfolgt oft in sich wiederholenden Schritten. Als Ausgangspunkt für ein Bereitstellungskonzept entwickelt das Java Enterprise System jedoch eine Reihe von Referenz- Bereitstellungs- architektur n.
Eine Referenzarchitektur basiert auf einem bestimmten Bereitstellungsszenario: Einer logischen Architektur mit bestimmten Dienstqualitätsanforderungen. In der Referenzarchitektur wird eine Softwarelösung so innerhalb einer bestimmten physischen Umgebung bereitgestellt, dass die vorgegebenen Dienstqualitätsanforderungen erfüllt werden. Das Testen der Leistung bei vorgegebenen Lasten basiert auf derselben Gruppe von Anwendungsfällen, aus denen das Bereitstellungsszenario entwickelt wurde. Dokumentation zur Referenzarchitektur ist für Java ES-Kunden öffentlich verfügbar.
Auf der Grundlage einer Referenz-Bereitstellungsarchitektur oder einer Kombination von Referenzarchitekturen können Sie eine erste näherungsweise Bereitstellungsarchitektur entwerfen, die Ihre eigenen Bereitstellungsszenario-Anforderungen erfüllt. Sie können unter Berücksichtigung der Unterschiede zwischen Ihrem eigenen Bereitstellungsszenario und den Bereitstellungsszenarios, auf denen die Referenzarchitekturen basieren, die Referenzarchitekturen anpassen oder als Referenzpunkte verwenden. Auf diese Weise können Sie die Auswirkungen Ihrer eigenen Größen-, Leistungs-, Sicherheits-, Verfügbarkeits-, Kapazitäts- und Zweckmäßigkeitsanforderungen beurteilen.
Implementierungsspezifikationen enthalten die für die Implementierung einer Bereitstellungsarchitektur notwendigen Einzelheiten. Die Spezifikationen enthalten in der Regel folgende Informationen:
Vorhandene Hardware, mit Computern, Speichergeräten, Lastausgleichsmodulen und Netzwerkkabeln
Betriebssysteme
Netzwerkstruktur, mit Subnetzen und Sicherheitszonen
Einzelheiten des Verfügbarkeitskonzepts
Einzelheiten des Sicherheitskonzepts
Für das Einrichten von Endbenutzern benötigte Informationen über das Verzeichniskonzept.
Implementierungspläne beschreiben, wie Sie die Durchführung der verschiedenen Aufgaben der Phase der Bereitstellungsimplementierung geplant haben. Die Pläne enthalten in der Regel folgende Aufgaben:
Hardware-Setup
Installation, Aktualisierung und Migration der Software
Konfiguration und Anpassung des Systems
Entwicklung und Integration
Tests
Produktionseinsatz