Die meisten Lösungen für die Verwendung in der Produktion beinhalten eine Art von Redundanz. Die Redundanzstrategien verwenden mehrere Instanzen einer Komponente zur Bereitstellung eines einzelnen Dienstes. Redundanz wird zur Erfüllung der Anforderungen für Quality of Service verwendet. Beispielsweise wird Redundanz verwendet, um den Durchsatz zur Erfüllung von Leistungsanforderungen zu erhöhen oder um ein Einzelpunktversagen zur Erfüllung von Zuverlässigkeitsanforderungen zu vermeiden.
Zur Verwendung redundanter Instanzen von Java ES-Komponenten sind drei Strategien verfügbar: Lastenausgleich, Clustering mit Sun Cluster-Software und Directory Server-Multi-Master-Replikation. Das empfohlene Installations- und Konfigurationsverfahren für jede dieser Strategien wird in den folgenden Abschnitten kurz erläutert:
Lastenausgleich lässt sich entweder in der Hardware oder in der Software implementieren. Lastenausgleich wird am besten eingerichtet, indem eine (1) Instanz der Lastenausgleichskomponente installiert und konfiguriert und anschließend getestet wird, ob der von der ersten Instanz bereitgestellte Dienst im gesamten Lastenausgleichssystem verfügbar ist. Nachdem Sie sich vergewissert haben, dass der Dienst verfügbar ist, installieren und konfigurieren Sie die weiteren Instanzen der Komponente, die von Ihrer Bereitstellungsarchitektur benötigt werden. Dieser mehrphasige Ansatz für die Installation und Konfiguration erleichtert die Problemlösung bei Konfigurationsproblemen.
Clustering wird in mehreren Schritten implementiert. Der erste Schritt besteht in der Installation der Sun Cluster-Software und dem Aufbau und der Konfiguration des Clusters. Der nächste Schritt besteht in der Installation der Komponenten, die im Cluster ausgeführt werden. Beispielsweise besteht der erste Schritt für die Implementierung des in Abbildung 2–1 angezeigten Clusters in der Installation der Sun Cluster-Software auf den Computern mscs01 und mscs02 und dem Aufbau und der Konfiguration des Clusters. Der zweite Schritt besteht in der Installation und Konfiguration von Messaging Server und Calendar Server. Der dritte und letzte Schritt besteht in der Installation und Konfiguration der Sun Cluster-Agenten für Messaging Server und Calendar Server. Wenn die Sun Cluster-Agenten konfiguriert werden, erkennen die Cluster-Knoten die Messaging Server- und Calendar Server-Instanzen.
Directory Server-Multi-Master-Replikation wird ebenfalls in mehreren Schritten durchgeführt. Der erste Schritt besteht in der Installation, Konfiguration und Überprüfung aller Directory Server-Instanzen. Als zweiter Schritt werden alle Directory Server-Instanzen bis auf eine heruntergefahren. Der dritte Schritt besteht in der Installation und Konfiguration der anderen Komponenten in der Lösung. Alle Änderungen an Schema oder Verzeichnisstruktur werden an der einzelnen ausgeführten Directory Server-Instanz durchgeführt. Als letzter Schritt werden nach der Installation, Konfiguration und Verifizierung aller Komponenteninstanzen in der Lösung die anderen Instanzen von Directory Server neu gestartet und Synchronisation und Failover werden mithilfe der Replikationsfunktion konfiguriert. Dadurch werden die geänderten und aktualisierten Verzeichnisdaten in alle Directory Server-Instanzen kopiert.
Wenn Ihre Bereitstellungsarchitektur eine dieser Redundanzstrategien verwendet, müssen Sie einen Plan für die Installation mehrerer Instanzen einer Komponente und die Konfiguration der Instanzen für die Arbeit als einzelner Dienst entwickeln.