In diesem Kapitel finden Sie Beispiele für das Erstellen einer Boot-Umgebung, das Durchführen eines Upgrades sowie das Aktivieren der neuen Boot-Umgebung mithilfe einer zeichenorientierten Schnittstelle (CUI) bzw. einer Befehlszeilenschnittstelle (CLI). Außerdem finden Sie hier Beispiele für das Zurückgreifen auf die ursprüngliche Boot-Umgebung.
In diesem Beispiel wird eine neue Boot-Umgebung mit dem Befehl lucreate auf einem System erstellt, auf dem das Release Solaris 2.6 läuft. In der neuen Boot-Umgebung wird mit dem Befehl luupgrade ein Upgrade auf das Release Solaris 9 durchgeführt. Die aktualisierte Boot-Umgebung wird dann mit dem Befehl luactivate aktiviert. Außerdem finden Sie hier ein Beispiel für das Zurückgreifen auf die ursprüngliche Boot-Umgebung.
Legen Sie die Solaris 9-DVD oder die Solaris 9 Software 2 of 2-CD ein.
Führen Sie die für das verwendete Medium relevanten Schritte aus.
Wenn Sie die Solaris 9-DVD verwenden, wechseln Sie in das Verzeichnis mit dem Installationsprogramm und starten dieses.
# cd /cdrom/cdrom0/Solaris_9/Tool/Installers # ./liveupgrade20 |
Das Installationsprogramm Solaris Web Start wird angezeigt.
Wenn Sie die Solaris 9 Software 2 of 2-CD verwenden, rufen Sie das Installationsprogramm auf.
% ./installer |
Das Installationsprogramm Solaris Web Start wird angezeigt.
Klicken Sie im Bildschirm "Installationsart auswählen" auf "Benutzerdefiniert".
Klicken Sie im Bildschirm "Sprachumgebung auswählen" auf die zu installierende Sprache.
Wählen Sie die zu installierende Software.
Wenn Sie die DVD verwenden, klicken Sie im Bildschirm "Komponentenauswahl" auf "Weiter", um die Packages zu installieren.
Wenn Sie die CDs verwenden, klicken Sie im Bildschirm "Produktauswahl" auf "Standardinstallation" für Solaris Live Upgrade, und klicken Sie auf weitere Software-Optionen, um deren Auswahl aufzuheben.
Installieren Sie die Software nach den Anweisungen auf den Bildschirmen des Solaris Web Start-Installationsprogramms.
Der Quell-Boot-Umgebung wird mit der Option -c der Name "c0t4d0s0" zugeweisen. Das Benennen der Quell-Boot-Umgebung ist erforderlich, wenn Sie Solaris Live Upgrade auf einem System zum ersten Mal zum Erstellen einer Boot-Umgebung verwenden. Wenn Sie danach weitere Boot-Umgebungen erstellen, brauchen Sie die Option -c nicht mehr zu verwenden.
Die neue Boot-Umgebung erhält den Namen "c0t15d0s0". Mit der Option -A erstellen Sie eine Beschreibung, die dem Boot-Umgebungsnamen zugeordnet wird.
Das Root-Dateisystem (/) wird in die neue Boot-Umgebung kopiert. Außerdem wird ein neues Swap-Slice erstellt, anstatt das Swap-Slice der Quell-Boot-Umgebung freizugeben.
# lucreate -A 'BU-Beschreibung' -c c0t4d0s0 -m /:/dev/dsk/c0t15d0s0:ufs \ -m -:/dev/dsk/c0t15d0s1:swap -n c0t15d0s0 |
Die inaktive Boot-Umgebung hat den Namen "c0t15d0s0". Das Betriebssystemabbild, das für das Upgrade verwendet wird, ist im Netzwerk gespeichert.
# luupgrade -n c0t15d0s0 -u -s /net/ins3-svr/export/s9/combined.s9s_wos |
Der Befehl lustatus gibt an, ob die Erstellung der Boot-Umgebung abgeschlossen und ob die Boot-Umgebung bootfähig ist.
# lustatus BE_name Complete Active ActiveOnReboot CopyStatus ------------------------------------------------------------------------ c0t4d0s0 yes yes yes - c0t15d0s0 yes no no - |
Die Boot-Umgebung "c0t15d0s0" wird mit dem Befehl luactivate bootfähig gemacht. Danach wird das System neu gestartet und "c0t15d0s0" wird zur aktiven Boot-Umgebung. Die Boot-Umgebung "c0t4d0s0" ist jetzt inaktiv.
# luactivate c0t15d0s0 # init 6 |
Es gibt drei Verfahren, mit denen Sie auf die ursprüngliche Boot-Umgebung zurückgreifen können. Welches Sie verwenden, hängt vom Aktivierungsstatus der neuen Boot-Umgebung ab:
Die Boot-Umgebung wurde aktiviert, aber Sie wollen auf die ursprüngliche Boot-Umgebung zurückgreifen. Siehe "So greifen Sie trotz erfolgreicher Erstellung einer neuen Boot-Umgebung auf die ursprüngliche Boot-Umgebung zurück".
Die Boot-Umgebung wurde nicht aktiviert, und Sie können wieder von der ursprünglichen Boot-Umgebung booten. Siehe "So greifen Sie bei fehlgeschlagener Aktivierung der neuen Boot-Umgebung auf die ursprüngliche Boot-Umgebung zurück ".
Die Boot-Umgebung wurde nicht aktiviert, und Sie müssen mithilfe von Datenträgern oder einem Netzwerkinstallationsabbild wieder von der ursprünglichen Boot-Umgebung booten. Siehe "So greifen Sie mithilfe einer DVD, CD oder eines Netzwerkinstallationsabbildes auf die ursprüngliche Boot-Umgebung zurück".
In diesem Beispiel wird die ursprüngliche Boot-Umgebung "c0t4d0s0" wieder eingesetzt, obwohl die neue Boot-Umgebung erfolgreich aktiviert wurde. Der Gerätname lautet "first_disk".
# /usr/sbin/luactivate first_disk # init 6 |
In diesem Beispiel war die neue Boot-Umgebung nicht bootfähig. Sie müssen zur Eingabeaufforderung OK zurückkehren, bevor Sie im Einzelbenutzermodus von der ursprünglichen Boot-Umgebung, "c0t4d0s0", booten können.
OK boot net -s # /sbin/luactivate first_disk Soll auf Boot-Umgebung c0t4d0s0 zurückgegriffen (Fallback-Aktivierung) werden (ja oder nein)? ja # init 6 |
Die ursprüngliche Boot-Umgebung, "c0t4d0s0", wird zur aktiven Boot-Umgebung.
In diesem Beispiel war die neue Boot-Umgebung nicht bootfähig. Sie können nicht von der ursprünglichen Boot-Umgebung booten und müssen Datenträger oder ein Netzwerkinstallationsabbild verwenden. Das Gerät ist /dev/dsk/c0t4d0s0. Die ursprüngliche Boot-Umgebung, "c0t4d0s0", wird zur aktiven Boot-Umgebung.
OK boot net -s # fsck /dev/dsk/c0t4d0s0 # mount /dev/dsk/c0t4d0s0 /mnt # /mnt/sbin/luactivate # umount /mnt # init 6 |
In diesem Beispiel wird eine neue Boot-Umgebung auf einem System erstellt, auf dem das Release Solaris 2.6 läuft. Danach wird ein Upgrade der neuen Boot-Umgebung auf das Release Solaris 9 durchgeführt. Schließlich wird die aktualisierte Boot-Umgebung aktiviert.
Legen Sie die Solaris 9-DVD oder die Solaris 9 Software 2 of 2-CD ein.
Rufen Sie das Installationsprogramm für die von Ihnen verwendeten Medien auf.
Wenn Sie die Solaris 9-DVD verwenden, wechseln Sie in das Verzeichnis mit dem Installationsprogramm und starten dieses.
# cd /cdrom/cdrom0/Solaris_9/Tool/Installers # ./liveupgrade20 |
Das Installationsprogramm Solaris Web Start wird angezeigt.
Wenn Sie die Solaris 9 Software 2 of 2-CD verwenden, rufen Sie das Installationsprogramm auf.
% ./installer |
Das Installatiosprogramm von Solaris Web Start wird angezeigt.
Klicken Sie im Bildschirm "Installationsart auswählen" auf "Benutzerdefiniert".
Klicken Sie im Bildschirm "Sprachumgebung auswählen" auf die zu installierende Sprache.
Wählen Sie die zu installierende Software.
Wenn Sie die DVD verwenden, klicken Sie im Bildschirm "Komponentenauswahl" auf "Weiter", um die Packages zu installieren.
Wenn Sie die CDs verwenden, klicken Sie im Bildschirm "Produktauswahl" auf "Standardinstallation" für Solaris Live Upgrade, und klicken Sie auf weitere Software-Optionen, um deren Auswahl aufzuheben.
Installieren Sie die Software nach den Anweisungen auf den Bildschirmen des Solaris Web Start-Installationsprogramms.
In diesem Beispiel heißt die Quell-Boot-Umgebung "c0t4d0s0". Das Root-Dateisystem (/) wird in die neue Boot-Umgebung kopiert. Außerdem wird ein neues Swap-Slice erstellt, anstatt das Swap-Slice der Quell-Boot-Umgebung freizugeben.
Rufen Sie die zeichenorientierte Schnittstelle auf:
# /usr/sbin/lu |
Wählen Sie "Erstellen" im Hauptmenü.
Name der aktuellen Boot-Umgebung: c0t4d0s0 Name der neuen Boot-Umgebung: c0t15d0s0 |
Drücken Sie F3.
Drücken Sie im Konfigurationsmenü F2, um das Menü "Auswahl" aufzurufen.
Wählen Sie Slice 0 auf Festplatte c0t15d0 als Root (/).
Erstellen Sie ausgehend vom Konfigurationsmenü ein neues Slice für den Swap-Bereich auf "c0t15d0", indem Sie ein aufzuteilendes Swap-Slice auswählen.
Drücken Sie F2, um das Menü "Auswahl" aufzurufen.
Wählen Sie Slice 1 auf Festplatte c0t15d0 als neues Swap-Slice.
Drücken Sie F3, um die neue Boot-Umgebung zu erstellen.
Das Betriebssystemabbild für das Upgrade ist im Netzwerk gespeichert.
Wählen Sie "Aufrüstung" im Hauptmenü.
Name der neuen Boot-Umgebung: c0t15d0s0 Package-Medien: /net/ins3-svr/export/s9/combined.s9s_wos |
Drücken Sie F3.
Die Boot-Umgebung "c0t15d0s0" wird bootfähig gemacht. Danach wird das System neu gestartet und "c0t15d0s0" wird zur aktiven Boot-Umgebung. Die Boot-Umgebung "c0t4d0s0" ist jetzt inaktiv.
Wählen Sie "Aktivieren" im Hauptmenü.
Name der Boot-Umgebung: c0t15d0s0 Soll beim Neustart eine Live Upgrade Sync-Operation (Abgleich) erfolgen: nein |
Drücken Sie F3.
Drücken Sie die Eingabetaste.
Geben Sie Folgendes ein:
# init 6 |
Wenn ein Rückgriff auf die ursprüngliche Boot-Umgebung erforderlich ist, verwendenSie die Befehlszeilenverfahren aus dem vorherigen Beispiel: "Zurückgreifen auf die Quell-Boot-Umgebung".