In diesem Kapitel werden allgemeine Richtlinien zum Planen des Festplattenspeichers beschrieben, der für die Installation oder ein Upgrade des Betriebssystems Solaris erforderlich ist. Darüber hinaus wird die standardmäßige Zuordnung von Swap-Platz beschrieben. Dieses Kapitel enthält die folgenden Abschnitte:
Vor der Installation der Solaris 9-Software können Sie anhand einiger grober Planungsvorgänge feststellen, ob Ihr System über genügend Speicherplatz verfügt. Die rechtzeitige Planung des Speicherplatzbedarfs erlaubt es, noch vor der Installation der Solaris 9-Software gegebenenfalls weitere Festplatten in das System einzufügen. Für Upgrades schlagen Sie bitte unter Upgrade mit Neuzuweisung von Festplattenspeicher nach.
Der Festplattenspeicherbedarf hängt vom jeweiligen System und Ihren Anforderungen ab. Beachten Sie beim Ermitteln des Speicherplatzbedarfs die folgenden allgemeinen Aspekte:
Für alle Sprachen, wie zum Beispiel Chinesisch, Japanisch oder Koreanisch, die Sie installieren wollen, benötigen Sie zusätzlichen Festplattenspeicher.
Wenn Druck- oder E-Mail-Funktionen unterstützt werden sollen, benötigen Sie im Dateisystem /var zusätzlichen Festplattenspeicher.
Wenn Sie die Crash-Dump-Funktion savecore (1M) nutzen wollen, benötigen Sie im Dateisystem /var doppelt so viel Speicherplatz, wie an physischem Arbeitsspeicher vorhanden ist.
Wenn ein Server Dateisysteme mit Home-Verzeichnissen für Benutzer anderer Systeme bereitstellen soll, benötigen Sie auf dem Server zusätzlichen Festplattenspeicher. Standardmäßig befinden sich Home-Verzeichnisse im Dateisystem /export.
Weisen Sie dem Swap-Bereich mindestens 512 MB zu.
Stellen Sie ausreichend Speicherplatz für die zu installierende Solaris-Softwaregruppe zur Verfügung. Eine Übersicht über den empfohlenen Speicherplatz für die einzelnen Softwaregruppen finden Sie in Tabelle 5–1. Wenn Sie den Festplattenspeicherbedarf ermitteln, beachten Sie bitte, dass Sie einzelne Software-Packages der ausgewählten Softwaregruppe hinzufügen oder entfernen können.
Erstellen Sie die mindestens erforderliche Anzahl an Dateisystemen. Standardmäßig werden bei den Solaris-Installationsverfahren nur das Root-Dateisystem (/) und /swap erstellt. Wenn Speicherplatz für Betriebssystem-Services bereitgestellt wird, wird außerdem das Verzeichnis /export erstellt. Stellen Sie für jedes Dateisystem, das Sie erstellen, 30 Prozent mehr Festplattenspeicher als unbedingt erforderlich bereit. So gewährleisten Sie, dass ein Upgrade auf zukünftige Solaris-Versionen möglich ist. Für jedes neue Solaris-Release benötigen Sie ungefähr 10 Prozent mehr Festplattenspeicher als für das vorherige Release. Indem Sie für jedes Dateisystem 30 Prozent mehr Festplattenspeicher als erforderlich bereitstellen, können Sie mehrere Solaris-Upgrades ausführen, bevor Sie die Slices neu anordnen müssen.
Stellen Sie zusätzlichen Festplattenspeicher für weitere Software oder Software von Drittherstellern zur Verfügung.
Wenn Sie mit Solaris Live Upgrade arbeiten, schlagen Sie bitte unter Voraussetzungen bezüglich des Festplattenspeichers für Solaris Live Upgrade nach.
In den Solaris-Softwaregruppen sind verschiedene Solaris-Packages zusammengestellt. Jede Softwaregruppe unterstützt verschiedene Funktionen und Hardwaretreiber. Die zu installierende Softwaregruppe wählen Sie je nach den Funktionen aus, die auf dem System zur Verfügung stehen sollen.
End User Solaris Software Group – Enthält den Minimalcode, der zum Booten und Ausführen eines vernetzten Solaris-Systems und CDE (Common Desktop Environment) erforderlich ist.
Developer Solaris Software Group – Enthält die End User Software Group sowie zusätzlich Unterstützung für die Softwareentwicklung. Dazu gehören Bibliotheken, Include-Dateien, Manpages und Programmiertools. Compiler sind dagegen nicht darin enthalten.
Entire Solaris Software Group – Enthält die Developer Solaris Software Group und zusätzliche für Server benötigte Software.
Entire Solaris Software Group Plus OEM Support – Enthält die Entire Solaris Software Group sowie zusätzliche Hardwaretreiber, einschließlich Treiber für Hardware, die zum Zeitpunkt der Installation noch nicht im System vorhanden ist.
Wenn Sie die Solaris-Software installieren, können Sie einzelne Packages der ausgewählten Solaris-Softwaregruppe hinzufügen bzw. entfernen. Wenn Sie einzelne Packages hinzufügen bzw. entfernen wollen, müssen Sie mit den Software-Abhängigkeiten vertraut sein und wissen, wie die Solaris-Software in Packages aufgeteilt ist.
In der folgenden Tabelle sind die Solaris-Softwaregruppen und der für die Installation der einzelnen Gruppen empfohlene Festplattenspeicherplatz aufgeführt.
Platz für den Swap-Bereich ist in den Empfehlungen für den Festplattenspeicher enthalten.
Softwaregruppe |
Empfohlener Festplattenspeicher |
---|---|
Entire Solaris Software Group Plus OEM Support |
2,9 GB |
Entire Solaris Software Group |
2,7 GB |
Developer Solaris Software Group |
2,4 GB |
End User Solaris Software Group |
2,0 GB |
Standardmäßig legen die Solaris-Installationsprogramme den Swap-Bereich so an, dass er bei dem ersten verfügbaren Festplattenzylinder (auf SPARC-Systemen in der Regel Zylinder 0) beginnt. Dies gewährleistet dem root-Dateisystem (/) ein Maximum an Platz beim standardmäßigen Festplatten-Layout und erlaubt es außerdem, dass sich das root-Dateisystem (/) bei einem Upgrade ungehindert ausdehnen kann. Wenn Sie die Slices automatisch vom Solaris-Installationsprogramm anordnen lassen und die Größe des Swap-Bereichs nicht manuell ändern, dann werden dem Swap-Bereich standardmäßig 512 MB zugeordnet.
Wenn der Swap-Bereich voraussichtlich irgendwann vergrößert werden muss, können Sie dessen Anfang bereits jetzt mithilfe einer der folgenden Methoden an einen anderen Festplattenzylinder legen.
Solaris Web Start und Solaris suninstalle: Sie können das Festplatten-Layout im Zylindermodus anpassen und den Swap-Bereich manuell an die gewünschte Position legen.
Benutzerdefiniertes Solaris-JumpStart-Installationsprogramm: Sie können den Swap-Bereich in der Profildatei festlegen. Weitere Informationen zur Profildatei für die benutzerdefinierte Solaris-JumpStart-Installation finden Sie unter Erstellen eines Profils.
"Configuring Additional Swap Space (Tasks)" in System Administration Guide: Basic Administration enthält einen Überblick über Swap-Bereiche.