Solaris 9 Installationshandbuch

Kapitel 20 Solaris Flash (Referenz)

In diesem Kapitel werden Solaris Flash-Schlüsselwörter und Werte erläutert und die Befehlsoptionen für flar create beschrieben. Es umfasst die folgenden Abschnitte:

Schlüsselwörter für Solaris Flash

Schlüsselwörter und Werte werden durch ein Gleichheitszeichen voneinander getrennt, und jede Zeile darf nur ein Paar enthalten. Die einzelnen Zeilen können beliebig lang sein. Bei Schlüsselwörtern wird die Groß-/Kleinschreibung beachtet.

Allgemeine Schlüsselwörter

Die einzelnen Solaris Flash-Archivteile sind durch die Schlüsselwörter section_begin und section_end definiert. Die Werte für die Schlüsselwörter section_begin und section_end sind in der folgenden Tabelle beschrieben.

Tabelle 20-1 Werte für die Schlüsselwörter section_begin und section_end

Archivteil 

Wert für die Schlüsselwörter section_begin und section_end

Archiv-Cookie 

cookie

Archiv-ID 

identification

Benutzerdefinierte Teile 

Name_des_Teils

Archivdateien 

archive

Schlüsselwörter für den ID-Teil

In diesem Abschnitt werden die Schlüsselwörter für den ID-Teil von Archiven sowie die für sie definierbaren Werte beschrieben.

Zusätzlich zu den vom Solaris Flash-Archiv definierten Schlüsselwörtern können Sie eigene Schlüsselwörter definieren. Das Solaris Flash-Archiv ignoriert zwar benutzerdefinierte Schlüsselwörter, doch Sie können Skripten oder Programme bereitstellen, die den ID-Teil verarbeiten und benutzerdefinierte Schlüsselwörter verwenden. Der Name benutzerdefinierter Schlüsselwörter muss mit X beginnen und darf alle Zeichen außer dem Zeilenvorschub-, dem Gleichheitszeichen und der Null enthalten. So ist z. B. X-Abteilung ein gültiger Name für ein benutzerdefiniertes Schlüsselwort.

Die folgende Tabelle erklärt die Schlüsselwörter zur Beschreibung von Archiven.

Tabelle 20-2 Schlüsselwörter für den ID-Teil

Schlüsselwörter 

Definition des Werts 

content_name (erforderlich)

Die Dienstprogramme für die Verteilung von Solaris Flash-Archiven erkennen das Archiv am Wert des Schlüsselworts content_name. Dieser Wert darf nicht länger als 256 Zeichen sein.

Es bietet sich an, einen Wert für das Schlüsselwort content_name zu wählen, der Funktion und Zweck des Archivs zum Ausdruck bringt, denn der content_name-Wert ist bei der Archivauswahl und -extraktion unter Umständen für den Benutzer sichtbar.

creation_date

Der Wert des Schlüsselworts creation_date ist eine textuelle Zeitmarke, aus der die Zeit der Archiverstellung hervorgeht. Der Wert muss das Format JJJJMMTThhmmss aufweisen. 20000131221409 steht zum Beispiel für den 31. Januar 2000, 22:14:09. Wenn Sie kein Erstellungsdatum angeben, wird ein GMT-Standarddatum (Greenwich Mean Time) gesetzt.

creation_master

Der Wert des Schlüsselworts creation_master stellt den Namen des Master-Systems dar, auf dem Sie das Archiv angelegt haben. Wenn Sie keinen Wert für creation_master angeben, verwendet flar create den von uname -n gemeldeten Systemnamen.

content_type

Mit dem Wert des Schlüsselworts content_type geben Sie eine Kategorie für das Archiv an. Die Dienstprogramme für die Verteilung des Solaris Flash-Archivs zeigen den Wert des Schlüsselworts content_type während der Verteilung an.

content_description

Mit dem Wert des Schlüsselworts content_description liefern Sie eine Beschreibung des Archivinhalts. Der Wert dieses Schlüsselworts kann beliebig lang sein.

content_author

Mit dem Wert des Schlüsselworts content_author geben Sie den Ersteller des Archivs an. Als Wert empfiehlt sich der vollständige Name des Erstellers und dessen E-Mail-Adresse.

content_architectures

Der Wert des Schlüsselworts content_architectures ist eine Liste der durch Komma getrennten Kernelarchitekturen, die das Archiv unterstützt. Wenn Sie ein Solaris Flash-Archiv erzeugen, generiert das Archiv den Wert des Schlüsselworts content_architectures.

Enthält das Archiv dieses Schlüsselwort, dann vergleichen die Dienstprogramme für die Verteilung des Solaris Flash-Archivs die Kernelarchitektur des Klon-Systems mit der Liste der vom Archiv unterstützten Architekturen. Wenn das Archiv die Kernelarchitektur des Klon-Systems nicht unterstützt, schlägt die Verteilung fehl. Wenn dieses Schlüsselwort nicht vorhanden ist, nehmen die Dienstprogramme für die Verteilung keinen Vergleich der Architektur des Klon-Systems vor. 

creation_node

Der von uname -n zurückgegebene Wert. Wenn Sie ein Solaris Flash-Archiv erstellen, in dem das root-Verzeichnis nicht / ist, dann verwendet flar create den Inhalt der Datei nodename(4).

creation_hardware_class

Der von uname -m zurückgegebene Wert. Wenn Sie ein Solaris Flash-Archiv erstellen, in dem das root-Verzeichnis nicht / ist, dann fügt flar create die Zeichenfolge UNKNOWN ein.

creation_platform

Der von uname -i zurückgegebene Wert. Wenn Sie ein Solaris Flash-Archiv erstellen, in dem das root-Verzeichnis nicht / ist, dann fügt flar create die Zeichenfolge UNKNOWN ein.

creation_processor

Der von uname -p zurückgegebene Wert. Wenn Sie ein Solaris Flash-Archiv erstellen, in dem das root-Verzeichnis nicht / ist, dann fügt flar create die Zeichenfolge UNKNOWN ein.

creation_release

Der von uname -r zurückgegebene Wert. Wenn Sie ein Solaris Flash-Archiv erstellen, in dem das root-Verzeichnis nicht / ist, dann versucht flar create, den Inhalt von Root-Verzeichnis/var/sadm/system/admin/INST_RELEASE zu verwenden. Wenn flar create diese Datei nicht lesen kann, wird die Zeichenfolge UNKNOWN eingefügt.

creation_os_name

Der von uname -s zurückgegebene Wert. Wenn Sie ein Solaris Flash-Archiv erstellen, in dem das root-Verzeichnis nicht / ist, dann versucht flar create, den Inhalt von Root-Verzeichnis/var/sadm/system/admin/INST_RELEASE zu verwenden. Wenn flar create diese Datei nicht lesen kann, wird die Zeichenfolge UNKNOWN eingefügt.

creation_os_version

Der von uname -v zurückgegebene Wert. Wenn Sie ein Solaris Flash-Archiv erstellen, in dem das root-Verzeichnis nicht / ist, dann fügt flar create die Zeichenfolge UNKNOWN ein.

Der Solaris Flash-Befehl flar create

Der Befehl Solaris Flash flar create dient zum Erzeugen von Solaris Flash-Archiven.

flar create

Mit dem Befehl flar create erstellen Sie ein Solaris Flash-Archiv auf der Grundlage eines Master-Systems. Diesen Befehl können Sie aufrufen, während das Master-System im Mehrbenutzer- oder im Einzelbenutzermodus läuft. Sie können flar create auch verwenden, wenn das Master-System von der Solaris 9-DVD oder der Solaris 9 Software 1 of 2-CD oder einem Abbild der Solaris 9-Software- und der Solaris 9 Languages-CD gebootet wurde. Beim Anlegen eines Solaris Flash-Archivs sollte sich das Master-System in einem möglichst stabilen Zustand befinden. Die Syntax des Befehls lautet folgendermaßen:

flar create -n Name [-R root] [-S] [-H] [-c] [-x auszuschl_Verz/Datei][-y wiederherzust_Verz/Datei] [-z Listendatei] [-X Listendatei] [-t [-p Pos][-b Blockgröße]] [-i Datum] [-m [-u Teil [-d Verz]] [-f Listendatei] [-F] [-U Schlüssel=Wert] Master] [-a Autor] [-e Beschr:-E Beschr_Datei] [-T Typ] Pfad/Datei

In dieser Befehlszeile steht Pfad für das Verzeichnis, in dem die Archivdatei gespeichert werden soll. Dateiname ist der Name der Archivdatei. Wenn Sie keinen Pfad angeben, speichert flar create die Archivdatei im aktuellen Verzeichnis.

Tabelle 20-3 Befehlszeilenoptionen für flar create

Option  

Beschreibung 

Erforderliche Optionen 

-n Name

Der Wert dieses Flags ist der Name des Archivs. Der Name, den Sie angeben, ist der Wert des Schlüsselworts content_name.

Komprimierungsoption 

-c

Komprimiert das Archiv mit dem Befehl compress(1).

Optionen für Verzeichnisse und Größen 

-R Root

Erstellt das Archiv aus dem Dateisystemzweig ab Root. Wenn Sie diese Option nicht angeben, erzeugt flar create ein Archiv aus einem Dateisystem ab /.

-S

Lässt im Archiv Größenangaben aus. 

-H

Generiert keine Hash-ID. 

Optionen für die Inhaltsauswahl 


Achtung - Achtung -

Wenden Sie die flar create-Optionen zum Ausschließen von Dateien vorsichtig an. Wenn Sie bestimmte Verzeichnisse ausschließen, können andere, wie z. B. Systemkonfigurationsdateien, unbemerkt im Archiv zurückbleiben. Das System wird dadurch unsauber, und die Installation funktioniert möglicherweise nicht. Das Ausschließen von Verzeichnissen und Dateien eignet sich am besten für Daten, die problemlos entfernt werden können, ohne das System zu beeinträchtigen, wie z. B. große Datendateien.


-y wiederherzust_Verz/Datei

Fügt die in der Befehlszeile angegebenen Dateien und Verzeichnisse in das Archiv ein. Diese Option wird dann eingesetzt, wenn einzelne Unterverzeichnisse oder Dateien aus einem bereits ausgeschlossenen Verzeichnis wiederhergestellt werden sollen. 

wiederherzust_Verz/Datei ist der Name des im Archiv wiederherzustellenden Unterverzeichnisses bzw. der entsprechenden Datei.

-f Listendatei

Fügt die in einer Liste aufgeführten Dateien und Verzeichnisse in das Archiv ein.  

Listendatei ist der vollständige Pfad der Datei, in der sich die Liste befindet. Der Inhalt der Datei wird in die Dateiliste aufgenommen, sofern nicht die Option -F angegeben ist.

  • Jede Datei in der Listendatei muss in einer eigenen Zeile aufgeführt sein.

  • Wenn Sie ein Dateisystem mit -R root angeben, so muss sich der Pfad zu den einzelnen Dateien auf das alternative root-Verzeichnis beziehen oder als absoluter Pfad angegeben werden.

  • Wenn “-” der Name von Datei ist, dann liest flar create die Standardeingabe als die Dateiliste. Wenn Sie den Wert “-” verwenden, wird die Archivgröße nicht berechnet.

-F

Verwendet für die Erstellung des Archivs ausschließlich die Dateien aus -f Listendatei. Durch diese Option wird -f Listendatei zur absoluten Liste, und ist nicht mehr nur ein Zusatz zur normalen Dateiliste.

-x auszuschl_Verz/Datei

Schließt Dateien und Verzeichnisse aus dem Archiv aus. Diese Dateien und Verzeichnisse sind in der Befehlszeile anzugeben. Zum Ausschließen mehrerer Dateien oder Verzeichnisse können Sie mehrere Instanzen dieser Option verwenden. 

auszuschl_Verz/Datei ist der Name des aus dem Archiv auszuschließenden Verzeichnisses bzw. der entsprechenden Datei.

-X Listendatei

Schließt eine Liste von Dateien oder Verzeichnissen aus dem Archiv aus.  

Listendatei ist der vollständige Pfad der Datei, in der sich die Liste befindet.

  • Jede Datei in der Listendatei muss in einer eigenen Zeile aufgeführt sein.

  • Wenn Sie ein Dateisystem mit -R root angeben, so muss sich der Pfad zu den einzelnen Dateien auf das alternative root-Verzeichnis beziehen oder als absoluter Pfad angegeben werden.

  • Wenn “-” der Name von Listendatei ist, dann liest flar create die Standardeingabe als die Dateiliste. Wenn Sie den Wert “-” verwenden, wird die Archivgröße nicht berechnet.

-z Listendatei

Schließt eine Liste von Dateien oder Verzeichnissen aus dem Archiv aus bzw. nimmt sie in das Archiv auf. Alle Dateien oder Verzeichnisse in der Liste sind mit einem Plus- “+” oder Minuszeichen “-” gekennzeichnet. Pluszeichen kennzeichnen die in das Archiv aufzunehmenden Dateien und Verzeichnisse, Minuszeichen die auszuschließenden. 

Listendatei ist der vollständige Pfad der Datei, in der sich die Liste befindet.

  • Jede Datei in der Listendatei muss in einer eigenen Zeile aufgeführt sein.

  • Wenn Sie ein Dateisystem mit -R root angeben, so muss sich der Pfad zu den einzelnen Dateien auf das alternative root-Verzeichnis beziehen oder als absoluter Pfad angegeben werden.

Optionen für benutzerdefinierte Teile 

-u Teil

Nimmt Teil als einen benutzerdefinierten Teil auf. Um mehr als einen benutzerdefinierten Teil aufzunehmen, geben Sie für Teil eine Liste der durch Leerzeichen getrennten Namen der entsprechenden Teile an.

-d Verz

Ruft die durch -u angegebene Teildatei aus Verz ab.

Optionen für Bandarchive 

-t

Erzeugt ein Archiv in einem Bandlaufwerk. Der Dateiname ist der Name des Bandlaufwerks.

-p Pos

Nur im Zusammenhang mit der Option -t zu verwenden. Gibt die Position im Bandlaufwerk an, an welcher flar create das Archiv speichern soll. Wenn Sie diese Option nicht verwenden, speichert flar create das Archiv an der aktuellen Bandposition.

-b Blockgröße

Gibt die Blockgröße an, die flar create bei der Erstellung des Archivs verwendet. Wenn Sie keine Blockgröße angeben, arbeitet flar create mit der Standardblockgröße von 64k.

Optionen für die Archiv-Identifizierung 

-U Schlüssel=Wert

Nimmt benutzerdefinierte Schlüsselwörter und Werte in den Archiv-ID-Teil auf. 

-i Datum

Setzt Datum als Wert für das Schlüsselwort creation_date ein. Wenn Sie kein Datum angeben, verwendet flar create die aktuelle Systemzeit (Datum und Uhrzeit).

-m Master

Verwendet Master als den Namen des Master-Systems, auf welchem Sie das Archiv erzeugt haben. Master ist der Wert für das Schlüsselwort creation_master. Wenn Sie Master nicht angeben, verwendet flar create den von uname -n gemeldeten Systemnamen.

-e Beschr

Setzt Beschr als Wert für das Schlüsselwort content_description ein. Diese Option kann nicht zusammen mit der Option -E verwendet werden.

-E Beschr_Datei

Ruft den Wert für das Schlüsselwort content_description aus der Datei Beschr_Datei ab. Diese Option kann nicht zusammen mit der Option -e verwendet werden.

-a Autor

Setzt Autor als Autorennamen im Archiv-ID-Teil ein. Autor ist der Wert für das Schlüsselwort content_author. Wenn Sie keinen Autor angeben, nimmt flar create das Schlüsselwort content_author nicht in den Archiv-ID-Teil auf.

-T Typ

Setzt Typ als Wert für das Schlüsselwort content_type ein. Typ ist benutzerdefiniert. Wenn Sie keinen Typ angeben, nimmt flar create das Schlüsselwort content_type nicht auf.