Dieses Kapitel bietet ein Beispiel für die Einrichtung und Installation der Solaris-Software auf SPARC- und IA-basierten Systemen mithilfe des benutzerdefinierten JumpStart-Installationsverfahrens.
Freigeben des JumpStart-Verzeichnisses zur gemeinsamen Nutzung
SPARC: Einrichten der Entwicklungssysteme für die Installation über das Netzwerk
IA: Einrichten der Marketingsysteme für die Installation über das Netzwerk
SPARC: Booten der Entwicklungssysteme und Installieren der Solaris 9-Software
IA: Booten der Marketingsysteme und Installation der Solaris 9-Software
Abbildung 27–1 zeigt die Standortkonfiguration für dieses Beispiel.
An diesem Beispielstandort gelten folgende Bedingungen:
SPARC: Die Entwicklungsgruppe befindet sich in einem eigenen Teilnetz. Diese Gruppe setzt SPARCstationTM-Systeme für die Softwareentwicklung ein.
IA: Die Marketinggruppe befindet sich in einem eigenen Teilnetz. Diese Gruppe setzt IA-basierte -Systeme für Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und andere Office-Tools ein.
Am Standort wird NIS genutzt. Die Ethernet-Adressen, IP-Adressen und Host-Namen der Systeme sind in den NIS-Maps vorkonfiguriert. Die Teilnetzmaske, Datum und Uhrzeit sowie die geografische Region für den Standort sind ebenfalls in den NIS-Maps vorkonfiguriert.
Die Peripheriegeräte für die Marketingsysteme sind in der Datei sysidcfg vorkonfiguriert.
Auf den Entwicklungs- und Marketingsystemen soll die Solaris 9-Software über das Netzwerk installiert werden.
Da bei beiden Gruppen die Installation der Solaris 9-Software über das Netzwerk erfolgen soll, erstellen Sie für beide Gruppen einen Installationsserver, server-1. Dazu kopieren Sie die Abbilder mit dem Befehl setup_install_server(1M) auf die lokale Festplatte von server-1 (Verzeichnis /export/install). Kopieren Sie die Abbilder von den Solaris 9-Software-CDs und der Solaris 9 Languages-CD-CD oder von der Solaris 9-DVD.
Sie müssen die Abbilder vom Datenträger in ein leeres Verzeichnis kopieren, in diesen Beispielen in die Verzeichnisse sparc_9und ia_9.
Legen Sie die Solaris 9 Software 1 of 2 SPARC Platform Edition-CD in das CD-ROM-Laufwerk ein, das an server-1 angeschlossen ist, und geben Sie die folgenden Befehle ein:
server-1# mkdir -p /export/install/sparc_9 server-1# cd /CD-Einhängepunkt/Solaris_9/Tools server-1# ./setup_install_server /export/install/sparc_9 |
Legen Sie die Solaris 9 Software 2 of 2 SPARC Platform Edition-CD in das CD-ROM-Laufwerk ein, das an server-1 angeschlossen ist, und geben Sie die folgenden Befehle ein:
server-1# cd /CD-Einhängepunkt/Solaris_9/Tools server-1# ./add_to_install_server /export/install/sparc_9 |
Legen Sie die Solaris 9 SPARC Platform Edition Languages-CD in das CD-ROM-Laufwerk ein, das an server-1 angeschlossen ist, und geben Sie die folgenden Befehle ein:
server-1# cd /CD-Einhängepunkt/Solaris_9/Tools server-1# ./add_to_install_server /export/install/sparc_9 |
Legen Sie die Solaris 9 Software 1 of 2 Intel Platform Edition-CD in das CD-ROM-Laufwerk ein, das an server-1 angeschlossen ist, und geben Sie die folgenden Befehle ein:
server-1# mkdir -p /export/install/ia_9 server-1# cd /CD-Einhängepunkt/Solaris_9/Tools server-1# ./setup_install_server /export/install/ia_9 |
Legen Sie die Solaris 9 Software 2 of 2 Intel Platform Edition-CD in das CD-ROM-Laufwerk ein, das an server-1 angeschlossen ist, und geben Sie die folgenden Befehle ein:
server-1# cd /CD-Einhängepunkt/Solaris_9/Tools server-1# ./add_to_install_server /export/install/ia_9 |
Legen Sie die Solaris 9 Intel Platform Edition Languages-CD in das CD-ROM-Laufwerk ein, das an server-1 angeschlossen ist, und geben Sie die folgenden Befehle ein:
server-1# cd /CD-Einhängepunkt/Solaris_9/Tools server-1# ./add_to_install_server /export/install/ia_9 |
Legen Sie die Solaris 9 SPARC Platform Edition-DVD in das DVD-ROM-Laufwerk ein, das an server-1 angeschlossen ist, und geben Sie die folgenden Befehle ein:
server-1# mkdir -p /export/install/sparc_9 server-1# cd /DVD-Einhängepunkt/Solaris_9/Tools server-1# ./setup_install_server /export/install/sparc_9 |
Legen Sie die Solaris 9 Intel Platform Edition-DVD in das DVD-ROM-Laufwerk ein, das an server-1 angeschlossen ist, und geben Sie die folgenden Befehle ein:
server-1# mkdir -p /export/install/ia_9 server-1# cd /DVD-Einhängepunkt/Solaris_9/Tools server-1# ./setup_install_server /export/install/ia_9 |
Systeme können nicht von einem Installationsserver in einem anderen Teilnetz aus gebootet werden. Deshalb erstellen Sie im Teilnetz der Marketinggruppe einen Boot-Server, server-2. Dazu kopieren Sie mit dem Befehl setup_install_server(1M) die Boot-Software von der Solaris 9 Intel Platform Edition-DVD oder der Solaris 9 Software 1 of 2 Intel Platform Edition-CD auf die server-2 lokale Festplatte (Verzeichnis /export/boot).
Wenn Sie die Solaris 9 Software 1 of 2 Intel Platform Edition-CD in das CD-ROM-Laufwerk einlegen, das an server-2 angeschlossen ist, geben Sie den folgenden Befehl ein:
server-2# cd /CD-Einhängepunkt/Solaris_9/Tools server-2# ./setup_install_server -b /export/boot |
Wenn Sie die Solaris 9 Intel Platform Edition-DVD in das DVD-ROM-Laufwerk einlegen, das an server-2 angeschlossen ist, geben Sie den folgenden Befehl ein:
server-2# cd /DVD-Einhängepunkt/Solaris_9/Tools server-2# ./setup_install_server -b /export/boot |
In dem Befehl setup_install_server gibt -b an, dass mit setup_install_server die Boot-Informationen in das Verzeichnis mit dem Namen /export/boot kopiert werden.
Nachdem Sie den Installations- und den Boot-Server eingerichtet haben, erstellen Sie auf server-1 ein JumpStart-Verzeichnis. Sie können dazu jedes System im Netzwerk verwenden. Dieses Verzeichnis enthält Dateien, die für eine benutzerdefinierte JumpStart-Installation der Solaris-Software erforderlich sind. Zum Einrichten dieses Verzeichnisses kopieren Sie das Beispielverzeichnis aus dem Abbild der Solaris 9-DVD oder dem Abbild der Solaris 9 Software 1 of 2-CD, das Sie zuvor in /export/install kopiert haben:
server-1# mkdir /jumpstart server-1# cp -r /export/install/sparc_9/Solaris_9/Misc/jumpstart_sample /jumpstart |
Damit die Systeme im Netzwerk Zugriff auf die Datei rules und die Profile erhalten, geben Sie das Verzeichnis /jumpstart zur gemeinsamen Nutzung frei. Damit ein Verzeichnis gemeinsam genutzt werden kann, müssen Sie die folgende Zeile in die Datei /etc/dfs/dfstab einfügen:
share -F nfs -o ro,anon=0 /jumpstart |
Dann geben Sie in die Befehlszeile den Befehl shareall ein:
server-1# shareall |
Für die Entwicklungssysteme erstellen Sie eine Datei mit dem Namen eng_prof im Verzeichnis /jumpstart. Die Datei eng_prof enthält die folgenden Einträge, die definieren, wie die Solaris 9-Software auf den Systemen der Entwicklungsgruppe installiert werden soll:
install_type initial_install1 system_type standalone2 partitioning default3 cluster SUNWCprog4 filesys any 512 swap5
Gibt an, dass es sich um eine Neuinstallation und nicht um ein Upgrade handelt.
Gibt an, dass es sich bei den Entwicklungssystemen um Standalone-Systeme handelt.
Gibt an, dass die JumpStart-Software zur Installation der Solaris-Software auf den Entwicklungssystemen mit der Standardfestplattenpartitionierung arbeitet.
Gibt an, dass die Softwaregruppe Developer System Support installiert werden soll.
Gibt an, dass alle Systeme in der Entwicklungsgruppe einen Swap-Bereich von 512 MB aufweisen sollen.
Für die Marketingsysteme erstellen Sie eine Datei mit dem Namen marketing_prof im Verzeichnis /jumpstart. Die Datei marketing_prof enthält die folgenden Einträge, die definieren, wie die Solaris 9-Software auf den Systemen der Marketinggruppe installiert werden soll:
install_type initial_install1 system_type standalone2 partitioning default3 cluster SUNWCuser4 package SUNWaudio5
Gibt an, dass es sich um eine Neuinstallation und nicht um ein Upgrade handelt.
Gibt an, dass es sich bei den Marketingsystemen um Standalone-Systeme handelt.
Gibt an, dass die JumpStart-Software zur Installation der Solaris-Software auf den Marketingsystemen mit der Standardfestplattenpartitionierung arbeitet.
Gibt an, dass die End User Solaris Software Group installiert werden soll.
Gibt an, dass das Package für die Audio-Demo-Software auf allen Systemen installiert werden soll.
Jetzt müssen Sie Regeln in die Datei rules einfügen. Das Programm Solaris suninstall wählt anhand der Regeln während der benutzerdefinierten JumpStart-Installation das richtige Installationsprofil für die einzelnen Systeme aus.
Bei diesem Standort befinden sich die beiden Abteilungen in einem eigenen Teilnetz und weisen eigene Netzwerkadressen auf. Die Entwicklungsabteilung befindet sich in Teilnetz 255.222.43.0. Die Marketingabteilung befindet sich in Teilnetz 255.222.44.0. Mithilfe dieser Informationen können Sie steuern, wie die Solaris 9-Software auf den Systemen der Entwicklungs- und der Marketingabteilung installiert wird. Dazu bearbeiten Sie im Verzeichnis /jumpstart die Datei rules, löschen alle Beispielregeln und fügen die folgenden Zeilen in die Datei ein:
network 255.222.43.0 - eng_prof - network 255.222.44.0 - marketing_prof - |
Diese Regeln legen fest, dass die Installation der Solaris 9-Software auf den Systemen im Netzwerk 255.222.43.0 unter Verwendung des Profils eng_prof erfolgen soll. Auf den Systemen im Netzwerk 255.222.44.0 soll die Installation der Solaris 9-Software dagegen unter Verwendung des Profils marketing_prof erfolgen.
Sie können die Beispielregeln verwenden und zur Identifizierung der Systeme, auf denen die Solaris 9-Software unter Verwendung der Profile eng_prof bzw. marketing_prof, installiert werden soll, eine Netzwerkadresse angeben. Außerdem können Sie Host-Namen, Speichergröße und Modelltyp als Rule-Schlüsselwort verwenden. Tabelle 28–1 enthält eine vollständig Liste der Schlüsselwörter, die Sie in einer rules-Datei verwenden können.
Nachdem Sie die Datei rules und die Profile eingerichtet haben, führen Sie das Skript check aus, um die Gültigkeit der Dateien zu verifizieren:
server-1# cd /jumpstart server-1# ./check |
Wenn das Skript check keine Fehler findet, erstellt es die Datei rules.ok.
Nachdem Sie das Verzeichnis /jumpstart und die erforderlichen Dateien eingerichtet haben, richten Sie die Entwicklungssysteme mit dem Befehl add_install_client auf dem Installationsserver ( server-1) so ein, dass die Solaris 9-Software vom Installationsserver aus installiert wird. server-1 ist außerdem der Boot-Server für das Teilnetz der Entwicklungsgruppe.
server-1# cd /export/install/sparc_9/Solaris_9/Tools server-1# ./add_install_client -c server-1:/jumpstart host-eng1 sun4u server-1# ./add_install_client -c server-1:/jumpstart host-eng2 sun4u |
Die im Befehl add_install_client verwendeten Optionen haben folgende Bedeutung:
Jetzt richten Sie mit dem Befehl add_install_client auf dem Boot-Server (server-2) die Marketingsysteme so ein, dass sie vom Boot-Server aus gebootet werden und die Installation der Solaris 9-Software vom Installationsserver (server-1) aus erfolgt:
server-2# cd /marketing/boot-dir/Solaris_9/Tools server-2# ./add_install_client -s server-1:/export/install/ia_9 \-c server-1:/jumpstart host-mkt1 i86pc server-2# ./add_install_client -s server-1:/export/install/ia_9 \ -c server-1:/jumpstart host-mkt2 i86pc server-2# ./add_install_client -d -s server-1:/export/install/ia_9 \ -c server-1:/jumpstart SUNW.i86pc i86pc |
Die im Befehl add_install_client verwendeten Optionen haben folgende Bedeutung:
Nachdem Sie die Server und Dateien eingerichtet haben, können Sie die Entwicklungssysteme mit dem folgenden boot-Befehl an der Eingabeaufforderung ok (PROM) der einzelnen Systeme booten:
ok boot net - install |
Solaris wird automatisch auf den Systemen der Entwicklungsgruppe installiert.
Sie haben die folgenden Möglichkeiten, das System zu booten:
Solaris 9 Software 1 of 2 Intel Platform Edition-CD
Solaris 9 Intel Platform Edition-DVD
Netzwerk (mithilfe von PXE)
Profildiskette
Solaris 9 Device Configuration Assistant Intel Platform Edition-Diskette
Solaris 9 wird automatisch auf den Systemen der Marketinggruppe installiert.