Solaris 9 Installationshandbuch

Anhang C Zusätzliche SVR4-Packaging-Anforderungen (Referenz)

Dieser Anhang richtet sich an Systemadministratoren, die mit dem benutzerdefinierten JumpStart-Programm oder Solaris Live Upgrade Packages installieren bzw. entfernen müssen, insbesondere Packages von Drittherstellern. Indem Sie diese Packaging-Anforderungen beachten, können Sie sicherstellen, dass die benutzerdefinierte JumpStart-Installation ohne Benutzereingriffe abläuft. Außerdem verhindern Sie, dass das zurzeit laufende System modifiziert wird, so dass Sie ein Upgrade mit Solaris Live Upgrade ausführen können.

Übersicht über die Packaging-Voraussetzungen

Die folgende Dokumentation liefert Hintergrundinformationen zu den Voraussetzungen für das Packaging.

In Tabelle C–1 sind Informationen aufgeführt, die in diesem Dokument entweder für Solaris Live Upgrade oder das benutzerdefinierte JumpStart-Programm zutreffen.

Tabelle C-1 Informationen zu Anforderungen

Installationsverfahren 

Dokumentierte Anforderungen 

Solaris Live Upgrade 

Benutzerdefiniertes JumpStart-Programm 

Anforderungen bezüglich der inaktiven Boot-Umgebung für das benutzerdefinierte JumpStart-Programm und Solaris Live Upgrade

Bei einer inaktiven Boot-Umgebung handelt es sich nicht um das zu dem gegebenen Zeitpunkt laufende System, sondern um eine Kopie des Betriebssystems. Ein Package, das von Live Upgrade oder dem benutzerdefinierten JumpStart-Programm verwendet werden soll, muss folgenden Anforderungen entsprechen:

Die folgende Liste zeigt die Voraussetzungen, die eine inaktive Boot-Umgebung erfüllen muss.

Unterschiede zwischen $PKG_INSTALL_ROOT und $BASEDIR - Übersicht

$PKG_INSTALL_ROOT ist der Speicherort des Root-Dateisystems (/) auf dem Rechner, zu dem Sie das Package hinzufügen. Der Speicherort wird auf das -R-Argument des Befehls pkgadd gesetzt. So wird beispielsweise beim Aufruf des folgenden Befehls $PKG_INSTALL_ROOT während der Package-Installation zu /a.


# pkgadd -R /a SUNWvxvm

$BASEDIR verweist auf das verschiebbare Basisverzeichnis, in dem verschiebbare Package-Objekte installiert werden. Hier werden nur verschiebbare Objekte installiert. Nicht verschiebbare Objekte (Objekte mit absoluten Pfaden in der Datei pkgmap) werden immer relativ zur inaktiven Boot-Umgebung installiert, nicht jedoch relativ zum aktuellen $BASEDIR. Wenn ein Package keine verschiebbaren Objekte aufweist, wird es als absolutes bzw. nicht verschiebbares Package bezeichnet. $BASEDIR ist nicht definiert und steht Package-Prozedurskripten nicht zur Verfügung.

Angenommen, die Datei pkgmap eines Packages enthält zwei Einträge:


1 f none sbin/ls 0555 root sys 3541 12322 1002918510
1 f none /sbin/ls2 0555 root sys 3541 12322 2342423332

In der Datei pkginfo ist $BASEDIR definiert:


BASEDIR=/opt

Bei Installation dieses Packages mit dem folgenden Befehl wird ls in /a/opt/sbin/ls, aber ls2 als /a/sbin/ls2 installiert.


# pkgadd -R /a SUNWtest

Konformität inaktiver Boot-Umgebungen mit Solaris Live Upgrade

Wenn Sie Solaris Live Upgrade verwenden und eine neue Boot-Umgebung erstellen, befolgen Sie die folgenden Richtlinien, um Probleme zu vermeiden.

Ob die Anforderungen bezüglich des Erstellens, Modifizierens und Löschens von Dateien erfüllt sind, können Sie mit einer Vielzahl von Befehlen prüfen. Mit dem Befehl dircmp und fssnap können Sie zum Beispiel verifizieren, ob sich Packages wie gewünscht verhalten. Mit dem Befehl ps können Sie außerdem die Konformität von Dämonen testen, indem Sie sicherstellen, dass das Package keine Dämonen stoppt oder startet. Mit den Befehlen truss, pkgadd -v und pkgrm können Sie testen, ob die Konformität der Package-Installation zur Laufzeit gegeben ist, doch dies funktioniert möglicherweise nicht in allen Situationen. Im folgenden Beispiel entfernt der Befehl truss alle schreibgeschützten Nicht-$TEMPDIR-Zugriffe und zeigt nur die nicht schreibgeschützten Zugriffe auf Pfade an, die nicht in der angegebenen inaktiven Boot-Umgebung liegen.


# TEMPDIR=/a; export TEMPDIR
# truss -t open /usr/sbin/pkgadd -R ${TEMPDIR} SUNWvxvm \
2>&1> /dev/null | grep -v O_RDONLY | grep -v \
'open("'${TEMPDIR}

Ausführliche Informationen über die hier genannten Befehlen finden Sie in den Manpages dircmp(1), fssnap(1M), ps(1), truss(1), pkgadd(1M), pkgchk(1M) und pkgrm(1M).

Konformität von Upgrades mit dem benutzerdefinierten JumpStart-Programm

Die Konformität mit dem benutzerdefinierten JumpStart-Programm stellt sicher, dass Packages hinzugefügt und entfernt werden können, wenn sie Teil der folgenden herkömmlichen Solaris-Installationsdienstprogramme sind:

Die Konformität mit dem benutzerdefinierten JumpStart-Programm stellt außerdem sicher, dass ein Package in Solaris-Upgrades enthalten sein kann. Für die Konformität mit dem benutzerdefinierten JumpStart-Programm müssen Packages außerdem die unter Anforderungen bezüglich der inaktiven Boot-Umgebung für das benutzerdefinierte JumpStart-Programm und Solaris Live Upgrade aufgeführten Voraussetzungen für inaktive Boot-Umgebungen erfüllen.

Damit das benutzerdefinierte JumpStart-Programm effizient eingesetzt werden kann, müssen die Packages hinzugefügt und entfernt werden, ohne dass der Benutzer zur Eingabe von Informationen aufgefordert wird. Um Benutzereingriffe zu vermeiden, richten Sie mit dem Befehl pkgadd und der Option -a eine neue Administrationsdatei ein. Die Option -a definiert eine Installationsadministrationsdatei, die anstelle der Standardadministrationsdatei verwendet wird. Bei Verwendung der Standarddatei wird der Benutzer möglicherweise zur Eingabe weiterer Informationen aufgefordert. Sie können eine Administrationsdatei erstellen, in der pkgadd angewiesen wird, diese Abfragen auszulassen und das Package ohne Bestätigung seitens des Benutzers zu installieren. Nähere Informationen finden Sie in den Manpages admin(4) und pkgadd(1M).

Das folgende Beispiel zeigt, wie Sie eine pkgadd-Administrationsdatei verwenden können.

Sie sehen hier ein Beispiel für eine Installations-Administrationsdatei, die im Zusammenhang mit dem Dienstprogramm pkgadd nur sehr wenig Benutzerinteraktion erfordert. Sofern das Package nicht mehr Festplattenspeicher benötigt, als auf dem System verfügbar ist, greift pkgadd auf diese Datei zu und installiert das Package, ohne den Benutzer zur Eingabe von Informationen aufzufordern.

mail=
instance=overwrite
partial=nocheck
runlevel=nocheck
idepend=nocheck
space=ask
setuid=nocheck
confiict=nocheck
action=nocheck
basedir=default