In diesem Kapitel werden die Verfahren zur Erzeugung von Solaris Flash-Archiven vorgestellt. Das beinhaltet die Verfahren zum Installieren eines Master-Systems und zum anschließenden Ableiten eines Solaris Flash-Archivs von diesem Master-System. Wenn Sie zuvor ein Archiv auf einem Klon-System installiert haben, können Sie auch ein Differenzarchiv erstellen. Liegt ein Differenzarchiv vor, erfolgt ein Vergleich zwischen zwei Abbildern: dem unveränderten Master-Abbild und einem aktualisierten Abbild. Das Differenzarchiv installiert nur die Unterschiede zwischen den beiden Abbildern. Darüber hinaus sind Verfahren zum Erstellen von Skripten beschrieben, mit welchen Sie die Konfiguration von Archiven ändern oder sonstige Änderungen an Archiven vornehmen können.
Schritt |
Beschreibung |
Anweisungen siehe |
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Installieren der gewünschten Softwarekonfiguration auf dem Master-System. |
Ermitteln Sie die Konfiguration, die Ihren Anforderungen am besten entspricht, und installieren Sie das Master-System mithilfe eines beliebigen Solaris-Installationsverfahrens. | |
(Optional) Erstellen von Anpassungsskripten |
Stellen Sie fest, ob Sie Skripten für Folgendes erstellen müssen:
| |
Erzeugung des Solaris Flash-Archivs |
Legen Sie mit dem Befehl flar create ein Archiv an. |
So erstellen Sie Solaris Flash-Archive für Neuinstallationen |
(Optional) Speichern einer Kopie des Archivs |
Bewahren Sie zu künftigen Vergleichszwecken für die Aktualisierung eines Klon-Systems mit einem Differenzarchiv eine Kopie des Archivs auf. |
So erstellen Sie Solaris Flash-Archive für Neuinstallationen |
Tabelle 18–2 Übersicht über die Schritte: Anlegen von Solaris Flash-Archiven für die Aktualisierung von Klon-Systemen
Schritt |
Beschreibung |
Anweisungen siehe |
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Vorbereitung des Master-Abbilds |
Ändern Sie das Original-Master-Abbild, indem Sie etwa Pakete hinzufügen oder löschen oder Patches installieren | |
(Optional) Erstellen von Anpassungsskripten |
Stellen Sie fest, ob Sie Skripten für Folgendes erstellen müssen:
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Erstellen des Solaris Flash-Differenzarchivs |
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So aktualisieren Sie ein Master-Abbild und erzeugen ein Differenzarchiv |
Installieren Sie das Master-System mit der für die anderen Systeme gewünschten Softwarekonfiguration. Klon-Systeme können entweder durch eine Neu- bzw. Erstinstallation installiert werden, die alle auf den Systemen vorhandenen Dateien überschreibt, oder durch eine Aktualisierung, die nur die Unterschiede zwischen zwei Abbildern umfasst. Für eine Neuinstallation wählen Sie ein beliebiges der Solaris-Installationsverfahren, um das Betriebssystem Solaris auf dem Master-System zu installieren.
Klon-Systeme, auf welchen zuvor bereits ein Archiv installiert wurde, können Sie anhand eines Differenzarchivs aktualisieren. Die Änderungen, wie z. B. Hinzufügen oder Löschen von Paketen oder Installieren von Patches, werden am Original-Mater-Abbild vorgenommen. Das Differenzarchiv überschreibt nur die im Archiv angegebenen Dateien. Das Verfahren zum Aktualisieren des Original-Master-Abbilds und Erzeugen eines Differenzarchivs ist in So aktualisieren Sie ein Master-Abbild und erzeugen ein Differenzarchiv erläutert.
Wählen Sie die zu installierende Systemkonfiguration.
Installieren Sie das Betriebssystem Solaris anhand eines beliebigen Solaris-Installationsverfahrens auf dem Master-System. Nähere Informationen zu den verschiedenen Installationsverfahren finden Sie in Kapitel 3.
Passen Sie die Solaris-Installation nach Bedarf durch folgende Schritte an:
Entfernen von Software.
Hinzufügen von Software.
Bearbeiten von Konfigurationsdateien.
Hinzufügen von Unterstützung für Peripheriegeräte auf den Klon-Systemen.
Sie können entweder benutzerdefinierte Skripten erstellen oder den Befehl flar create zum Anlegen des Archivs verwenden.
Wie Sie benutzerdefinierte Skripten erstellen, erfahren Sie in Erstellen von Anpassungsskripten.
Das Anlegen von Archiven ist in Anlegen von Solaris Flash-Archiven beschrieben.
Das Archiv kann anhand von Skripten angepasst werden. Verwenden Sie die verschiedenen Typen von Skripten für folgende Vorgänge:
Precreation-Skripten überprüfen das Archiv zum Zeitpunkt der Erstellung und bereiten es für eine anschließende Anpassung vor; sie sind besonders geeignet für Differenzarchive. Solche Skripten können außerdem benutzerdefinierte Archivteile herstellen.
Predeployment-Skripten überprüfen das Archiv zum Zeitpunkt der Installation und bereiten es für eine anschließende Anpassung vor.
Postdeployment-Skripten ändern die Konfiguration eines neuen Systemabbilds auf einem Klon-System.
Reboot- bzw. Neustartskripten nehemen nach dem Systemneustart eine abschließende Änderung der Konfiguration vor.
Richtlinien für die Erstellung von Skripten finden Sie in Richtlinien für die Erstellung von Anpassungsskripten.
Ein solches Skript wird beim Anlegen des Archivs ausgeführt. Es hat verschiedene Aufgaben.
Es überprüft den Inhalt und die Integrität der Software. Bei Unvollständigkeit bricht dieses Skript die Archiverstellung ab.
Es bereitet Software auf eine anschließende Anpassung auf Klon-Systemen vor.
Es führt während der Archiverstellung eine dynamische Registrierung anderer Installationsskripten durch.
Es fügt eine Meldung in die Datei mit der Zusammenfassung der Flash-Erstellung ein. Die Meldung muss kurz sein und lediglich darauf hinweisen, mit welchem Ergebnis Skripten gestartet und beendet wurden. Die Ergebnisse sind im Zusammenfassungsteil einsehbar.
Erzeugen Sie das Precreation-Skript. Befolgen Sie dabei die Richtlinien in Richtlinien für die Erstellung von Anpassungsskripten.
Speichern Sie das Skript im Verzeichnis /etc/flash/precreation.
Die folgenden Beispiele sind Ausschnitte aus einem Precreation-Skript.
Um die Startzeit im Zusammenfassungsteil zu verzeichnen, verwenden Sie dieses Beispiel:
echo "MyApp precreation script started">> $FLASHDIR/summary
Zum Überprüfen der Vollständigkeit von Software führen Sie den Befehl flcheck aus. Dieser Befehl kann nicht an der Befehlszeile eingegeben werden. Die Syntax lautet wie folgt:
flcheck Dateien und Verzeichnisse der Softwarekomponente ...| - |
In diesem Beispiel werden die Dateien und Verzeichnisse auf Vollständigkeit überprüft:
flcheck Dateien und Verzeichnisse der Softwarekomponente If Not in selection - refuse creation echo "Anwendung unvollständig">>$FlashDIR/summary
Um neue, unerwartete Dateien und Verzeichnisse beizubehalten und die Archiverstellung nicht abzubrechen, verwenden Sie dieses Beispiel:
flcheck Dateien und Verzeichnisse der Softwarekomponente If Not in selection include by force flinclude Softwarekomponente
Das nächste Beispiel zeigt, wie Bereitstellungsskripten und Daten registriert werden können:
cp Predeployment-Skript $FLASHDIR/preinstall/proc.d ln -s $FLASHDIR/preinstall/order.dS55.MyApp cp Postdeployment-Skript $FLASHDIR/postinstall/proc.d ln -s $FLASHDIR/postinstall/order.dS55.MyApp
Das folgende Beispiel dient zum Anzeigen anwendungsspezifischer Daten in einem benutzerdefinierten Teil:
cp benutzerdefinierter Teil $FLASHDIR/custom_sections/MyApp
Damit der Ausgang der Installation im Zusammenfassungsteil verzeichnet wird, setzen Sie diesen Beispielcode ein:
echo "Produkt 1, Flash-Vorbereitung wurde begonnen.">>$FLASH_DIR/summary ... echo "Produkt 1, Flash-Vorbereitung erfolgreich abgeschlossen">>$FlASH_DIR/summary
#!/bin/sh echo "Precreation-Skript wurde begonnen">> $FLASH_DIR/summary cat /opt/TestApp/critical_file_list | flcheck - if [ $? != 0 ]; then echo "Test Precreation-Skript fehlgeschlagen">> $FLASH_DIR/summary exit 1 fi echo "Test Precreation-Skript wurde begonnen">> $FLASH_DIR/summary /opt/TestApplication/license_cloning $FLASH_DIR/predeployment/.TestApplicationLicenceTransfer \ $FLASH_DIR/custom_sections/TestApplicationLicenceCounter echo "Test Precreation-Skript abgeschlossen">> $FLASH_DIR/summary exit 0
Mit einem Precreation-Skript kann im Archiv ein benutzerdefinierter Teil erzeugt werden, der anwendungsspezifische Informationen enthalten soll. Dieser Teil dient zur Archivpflege. Ein solches Skript muss im Verzeichnis $FLASH_DIR/sections abgelegt werden. Das Solaris Flash-Archiv verarbeitet benutzerdefinierte Teile nicht. So könnte dieser Teil beispielsweise eine Beschreibung des Archivs oder auch ein Skript für die Integritätsprüfung einer Anwendung enthalten.
Für benutzerdefinierte Teile gilt folgendes Format:
Sie müssen zeilenorientiert sein
Sie müssen mit Zeilenendezeichen (ASCII 0x0a) enden
Einzelne Zeilen können beliebig lang sein
Binärdaten sind mit einem 64-Bit- oder vergleichbaren Algorithmus zu kodieren.
Ein solches Skript wird vor der Installation des Archivs ausgeführt. Wenn das Skript zur Validierung des Archivs bestimmt ist, wird es im Archiv aufbewahrt. Dient es zur Beibehaltung lokaler Konfigurationen des Klon-Systems, so wird es auf dem Klon-System gespeichert. Dieses Skript kann auch lokale Daten, die für eine spätere Anpassung benötigt werden, analysieren und abrufen. So lassen sich beispielsweise client-spezifische Informationen speichern, bevor Sie von zu extrahierenden Dateien überschrieben werden. Diese Informationen können dann in der Endphase im Anschluss an die Extraktion verwendet werden.
Erstellen Sie das Predeployment-Skript. Befolgen Sie dabei die Richtlinien in Richtlinien für die Erstellung von Anpassungsskripten.
Speichern Sie das Skript in einem der folgenden Verzeichnisse.
Skripten zur Validierung des Archivs speichern Sie in /etc/flash/predeployment.
Wenn ein Precreation-Skript auf dieses Skript verweist, speichern Sie es im Verzeichnis $FLASH_DIR/preinstall.
Zum Beibehalten von Konfigurationen auf einem Klon-System geben Sie im JumpStart-Profil mit dem Schlüsselwort local_customization den Pfad zu dem auf dem Klon-System gespeicherten Skript an.
#!/bin/sh $FLASH_DIR/TestApplication/check_hardware if [ $? != 0 ]; then echo Nichtunterstützte Hardware exit 1 fi $FLASH_DIR/TestApplication/check_licence_key if [ $? != 0 ]; then echo Keine Lizenz für diesen Host exit 1 fi $FLASH_DIR/TestApplication/deploy_license_key \ $FLASH_DIR/TestApplication/.TestApplicationLicenceTransfer $FLASH_DIR/TestApplication/save_data_files $FLASH_DIR/flash exit 0
Ein solches Skript wird entweder im Archiv aufbewahrt oder in einem lokalen Verzeichnis auf dem Klon-System gespeichert und im Anschluss an die Installation ausgeführt. Es ändert die Konfiguration eines neuen Systemabbilds auf einem Klon-System. Ist das Skript im Archiv gespeichert, dann wirken sich die Änderungen auf alle Klon-Systeme aus. Ist es in einem lokalen Verzeichnis auf einem Klon-System gespeichert, dann wirken sich die Änderungen nur auf dieses Klon-System aus. So können beispielsweise die durch ein Predeployment-Skript gesicherten client-spezifischen Informationen auf eine Klon-Umgebung angewendet werden, um die Installation zu vervollständigen.
Postdeployment-Skripten lassen sich auch zur Reinigung, also zur Entfernung überflüssig gewordener Dateien, nach der Archivinstallation einsetzen. Beispielsweise Protokolldateien wie diejenigen in /var/adm können entfernt werden.
Nicht alle Protokolldateien benötigen jedoch ein Skript, um entfernt zu werden. Die Protokolldateien in /var/tmp können bei Archiverstellung ausgeschlossen werden.
Erstellen Sie das Postdeployment-Skript. Befolgen Sie dabei die Richtlinien in Richtlinien für die Erstellung von Anpassungsskripten.
Speichern Sie das Skript in einem der folgenden Verzeichnisse.
Wenn es auf alle Klon-Systeme angewendet werden soll, speichern Sie es in /etc/flash/postdeployment.
Soll es sich nur auf ein Klon-System auswirken, geben Sie im JumpStart-Profil mit dem Schlüsselwort local_customization den Pfad zu dem auf dem Klon-System lokal gespeicherten Skript an.
#!/bin/sh $FLASH_DIR/TestApplication/clone_reconfiguration $FLASH_DIR/TestApplication/restore_data $FLASH_DIR/flash
Dieses Skript wird im Archiv gespeichert und nach dem Neustart des Systems ausgeführt. Das Skript erledigt abschließende Konfigurationsaufgaben, die unter Umständen nach der Systemkonfiguration anfallen.
Nach der Installation des Solaris Flash-Archivs auf einem Klon-System werden einige Host-spezifische Dateien gelöscht und für das Klon-System neu erstellt. Das Installationsprogramm verwendet zum Löschen und Neuerstellen der rechnerspezifischen Netzwerkkonfigurationsdateien den Befehl sys-unconfig(1M) und die sysidtool(1M)-Programme. Neu erstellt werden unter anderem Dateien wie /etc/hosts, /etc/defaultrouter und /etc/defaultdomain. Reboot-Skripten können Sie für jede beliebige abschließende Änderung der Konfiguration einsetzen.
#!/bin/sh $FLASH_DIR/TestApplication/finalize_license
Sie können ein Archiv für eine Neu- bzw. Erstinstallation, das alle Dateien auf dem Klon-System überschreibt, oder ein Differenzarchiv erstellen, das nur die angegebenen Änderungen überträgt. Einen Überblick über Differenzarchive finden Sie in Planen der Erstellung eines Solaris Flash-Differenzarchivs.
Nach der Installation des Master-Systems legen Sie ein Solaris Flash-Archiv an, das Sie für die Installation anderer Systeme verwenden.
Booten Sie das Master-System und lassen Sie es in einem möglichst inaktiven Zustand laufen.
Versetzen Sie das System nach Möglichkeit in den Einzelbenutzermodus. Wenn das nicht möglich ist, fahren Sie alle Anwendungen, die archiviert werden sollen, sowie alle Anwendungen, die die Betriebssystemressourcen stark beanspruchen, herunter.
Sie können ein Solaris Flash-Archiv erstellen, während das Master-System im Mehrbenutzer- oder Einzelbenutzermodus läuft oder von einer der folgenden Quellen gebootet wurde:
Der Solaris 9-DVD.
Der Solaris 9 Software 1 of 2-CD.
Einem Abbild der Solaris 9-Software. Wenn Sie CDs verwenden, kann das Abbild bei Bedarf auch die Solaris 9 Languages-CD enthalten.
Legen Sie das Archiv mit dem Befehl flar create an.
# flar create -n Name Optionen Pfad/Dateiname |
Name |
Der Name, den Sie dem Archiv geben. Der Name, den Sie angeben, ist der Wert des Schlüsselworts content_name. |
Optionen |
Eine Beschreibung der Optionen finden Sie unter flar create. |
Pfad |
Der Pfad zu dem Verzeichnis, in dem die Archivdatei gespeichert werden soll. Wenn Sie keinen Pfad angeben, speichert flar create die Archivdatei im aktuellen Verzeichnis. |
Datei |
Der Name der Archivdatei. |
Wenn das Archiv erfolgreich angelegt wird, gibt der Befehl flar create den Exit-Code 0 zurück.
Wenn das Anlegen des Archivs fehlschlägt, gibt der Befehl flar create einen Exit-Code ungleich 0 zurück.
Stellen Sie eine Kopie des Archivs her und speichern Sie sie. Die Kopie können Sie künftig zum Aktualisieren eines Klon-Systems mit einem Differenzarchiv verwenden.
Dateisysteme lassen sich entweder exakt kopieren oder durch Ausschluss einiger Verzeichnisse oder Dateien anpassen. Hierzu liefern verschiedene Optionen dasselbe Ergebnis. Verwenden Sie die für Ihre Umgebung am besten geeigneten Optionen.
Die Dateisysteme in den folgenden Beispielen wurden zugunsten einer besseren Verständlichkeit stark vereinfacht. Anstelle der Dateisystemnamen /var, /usr oder /opt wurde für diese Beispiele die folgende Dateistruktur gewählt::
/aaa/bbb/ccc/ddd /aaa/bbb/fff /aaa/eee /ggg |
Wenden Sie die flar create-Optionen zum Ausschließen von Dateien vorsichtig an. Wenn Sie bestimmte Verzeichnisse ausschließen, können andere, wie beispielsweise Systemkonfigurationsdateien, unbemerkt im Archiv zurückbleiben. Das System wird dadurch unsauber, und die Installation funktioniert möglicherweise nicht. Das Ausschließen von Verzeichnissen und Dateien eignet sich am besten für Daten, die problemlos entfernt werden können, ohne das System zu beeinträchtigen, wie z. B. große Datendateien.
Das Archiv in diesem Beispiel heißt archive1. Es wird eine exakte Kopie des Master-Systems angelegt und diese wird komprimiert. Das Archiv ist ein genaues Duplikat des Master-Systems und wird in archive1.flar gespeichert.
# flar create -n archive1 -c archive1.flar |
Zum Kontrollieren der Dateistruktur des Archivs geben Sie folgenden Befehl ein.
# flar info -l archive1.flar aaa aaa/bbb aaa/bbb/ccc aaa/bbb/ccc/ddd aaa/bbb/fff aaa/eee aaa/eee ggg |
In diesem Beispiel heißt das Archiv archive2. Es stellt eine nicht exakte Kopie des Master-Systems dar. Der Inhalt des Verzeichnisses /aaa ist ausgeschlossen, der Inhalt von /aaa/bbb/ccc hingegen wird beibehalten.
# flar create -n archive2 -x /aaa -y /aaa/bbb/ccc archive2.flar |
Zum Kontrollieren der Dateistruktur des Archivs geben Sie folgenden Befehl ein. Die ausgeschlossenen Verzeichnisse, die kopierte Dateien enthalten, werden, sofern die wiederhergestellten Dateien Daten enthalten, angezeigt.
# flar info -l aaa aaa aaa/bbb/ccc aaa/bbb/ccc/ddd aaa/bbb ggg |
Das Archiv in diesem Beispiel heißt archive5. Es stellt eine nicht exakte Kopie des Master-Systems dar.
Die exclude-Datei enthält die folgende Liste:
/aaa |
Die include-Datei enthält die folgende Liste:
/aaa/bbb/ccc |
Der Inhalt des Verzeichnisses /aaa ist ausgeschlossen, der Inhalt von /aaa/bbb/ccc hingegen wird beibehalten.
# flar create -n archive5 -X exclude -f include archive5.flar |
Zum Kontrollieren der Dateistruktur des Archivs geben Sie folgenden Befehl ein. Die ausgeschlossenen Verzeichnisse, die kopierte Dateien enthalten, werden, sofern die wiederhergestellten Dateien Daten enthalten, angezeigt.
# flar info -l archive5.flar aaa aaa/bbb/ccc aaa/bbb/ccc/ddd aaa/bbb ggg |
Sie können die Optionen -x, -y, -X und -f miteinander kombinieren. In diesem Beispiel sind die Optionen -X und -y kombiniert. Das Archiv heißt archive5. Es stellt eine nicht exakte Kopie des Master-Systems dar.
Die exclude-Datei enthält die folgende Liste:
/aaa |
Die Option -y stellt das Verzeichnis /ccc wieder her. Der folgende Befehl stellt das Archiv her:
# flar create -n archive5 -X exclude -y /ccc archive5.flar |
Zum Kontrollieren der Dateistruktur des Archivs geben Sie folgenden Befehl ein. Die ausgeschlossenen Verzeichnisse, die kopierte Dateien enthalten, werden, sofern die wiederhergestellten Dateien Daten enthalten, angezeigt.
# flar info -l archive5.flar aaa aaa/bbb aaa/bbb/ccc aaa/bbb/ccc/ddd ggg |
Das Archiv in diesem Beispiel heißt archive3. Es stellt eine nicht exakte Kopie des Master-Systems dar. Die auszuwählenden Dateien und Verzeichnisse sind in der Datei filter1 enthalten. In dieser Datei sind die auszuschließenden und zu berücksichtigenden Verzeichnisse durch ein Minus- (-) bzw. ein Pluszeichen (+) gekennzeichnet. In diesem Beispiel ist das Verzeichnis /aaa mit einem Minuszeichen zum Ausschließen und das Unterverzeichnis /aaa/bbb/ccc mit einem Pluszeichen zum Berücksichtigen gekennzeichnet. Die Datei filter1 enthält die folgende Liste:
- /aaa + /aaa/bbb/ccc |
Der folgende Befehl stellt das Archiv her:
# flar create -n archive3 -z filter1 archive3.flar |
Zum Kontrollieren der Dateistruktur des Archivs geben Sie Folgendes ein. Die ausgeschlossenen Verzeichnisse, die kopierte Dateien enthalten, werden, sofern die wiederhergestellten Dateien Daten enthalten, angezeigt.
# flar info -l archive3.flar aaa aaa/bbb aaa/bbb/ccc aaa/bbb/ccc/ddd ggg |
Das Archiv in diesem Beispiel heißt archive4. Es wird eine exakte Kopie des Master-Systems angelegt und diese wird komprimiert. Das Archiv ist ein genaues Duplikat des Master-Systems und wird in archive4.flar gespeichert. Die Option -R gibt an, dass ein Archiv aus einem anderen Verzeichnisbaum angelegt werden soll.
# flar create -n archive4 -c -R /x/yy/zz archive4.flar |
Das Archiv in diesem Beispiel heißt archive3. Es wird exakt vom Master-System kopiert und komprimiert. Mithilfe von Optionen können Sie Beschreibungen in den Archiv-ID-Teil hinzufügen, an welchen sich das Archiv später leichter erkennen lässt. Informationen zu Schlüsselwörtern, ihren Werten und Formaten finden Sie in Schlüsselwörter für Solaris Flash.
# flar create -n archive3 -i 20000131221409 -m pumbaa \ -e "Solaris 8 Print Server" -a "Mighty Matt" -U "Internal Finance" \ -T server archive3.flar |
Wenn das Archiv fertig erstellt ist, können Sie auf den ID-Teil mit der ausführlichen Beschreibung zugreifen. Sehen Sie hier ein Beispiel für einen ID-Teil.
section_begin=identification files_archived_method=cpio files_compressed_method=compress files_archived_size=259323342 files_unarchived_size=591238111 creation_date=20000131221409 creation_master=pumbaa content_name=Finance Print Server content_type=server content_description=Solaris 8 Print Server content_author=Mighty Matt content_architectures=sun4u,sun4m creation_node=pumbaa creation_hardware_class=sun4u creation_platform=SUNW,Sun-Fire creation_processor=sparc creation_release=5.9 creation_os_name=SunOS creation_os_version=s81_49 x-department=Internal Finance |
Voraussetzung für die Erstellung eines Differenzarchivs sind die zwei miteinander zu vergleichenden Abbilder: das unveränderte Master-Abbild und ein aktualisiertes Master-Abbild. Bei ersterem handelt es sich um das Original-Master-Abbild, an dem keine Änderungen vorgenommen wurden. Dieses Abbild wurde gespeichert und es muss darauf zugegriffen werden. Das zweite Abbild ist das gleiche Master-Abbild, das aber um geringe Änderungen aktualisiert wurde. Root (/) ist das Standarddateisystem für das neue Abbild; falls es aber an einer anderen Stelle gespeichert wurde, kann darauf zugegriffen werden. Wenn Sie diese beiden Abbilder vorliegen haben, können Sie das Differenzarchiv herstellen, das nur die Unterschiede zwischen beiden enthält. Das Differenzarchiv kann anschließend auf Klon-Systemen installiert werden, die zuvor mit dem unveränderten Master-Abbild eingerichtet wurden.
Bereiten Sie das Master-System mit den Änderungen vor. Vor der Durchführung von Änderungen sollte auf dem Master-System eine Kopie des Originalarchivs ausgeführt werden.
Halten Sie zum anschließenden Einhängen eine vor Änderungen geschützte Kopie des unveränderten Master-Abbilds bereit.
Nehmen Sie an dem bisher unveränderten Master-Abbild nach Bedarf beliebige der folgenden Änderungen vor:
Löschen von Paketen
Hinzufügen von Paketen oder Patches
Bearbeiten von Konfigurationsdateien
Hinzufügen von Unterstützung für Peripheriegeräte auf den Klon-Systemen
(Optional) Erstellen Sie Anpassungsskripten. Siehe hierzu Erstellen von Anpassungsskripten.
Stellen Sie das unveränderte Master-Abbild in einen Einhängepunkt.
Wenn das unveränderte Master-Abbild in einer inaktiven Boot-Umgebung gespeichert ist, rufen Sie es mit dem Befehl lumount ab.
# lumount BU-Name Einhängepunkt |
BU-Name |
Name der Boot-Umgebung, in der das unveränderte Master-Abbild gespeichert ist |
Einhängepunkt |
Root-Dateisystem (/), in dem das Abbild gespeichert ist |
In nachfolgendem Beispiel heißt die inaktive Boot-Umgebung Master1_unverändert. Der Einhängepunkt ist das Verzeichnis /a auf dem Master-System.
# lumount Master1_unverändert /a |
Ist das Abbild auf einem Klon gespeichert, hängen Sie das Klon-System per NFS ein.
Geben Sie auf dem Master-System das Root-Dateisystem (/) des Klons frei, und geben Sie dem Master root-Berechtigung für das Klon-System.
# share -F nfs -o rw,root=Master-System "/" |
Master-System ist der Name des Master-Systems.
Hängen Sie auf dem Master-System das Klon-System ein.
# mount -F nfs Klon-System:/ Master-Verz |
Klon-System |
Name des einzuhängenden Systems |
Master-Verz |
Verzeichnis, in dem das unveränderte Master-Abbild gespeichert ist |
Haben Sie das Abbild zuvor mit dem Befehl ufsdump gespeichert, dann rufen Sie mit ufsrestore eine Kopie davon ab. Informationen zur Verwendung dieser Befehle finden Sie in “UFS Backup and Restore Commands (Reference)” in System Administration Guide: Basic Administration.
Erzeugen Sie das Differenzarchiv.
# flar create -n Archivname -A Verz_unver_Master-Abbild\ Optionen Pfad/Dateiname |
Archivname |
Der Name, den Sie dem Archiv geben. Der Archivname, den Sie angeben, ist der Wert des Schlüsselworts content_name. Der Name ist im ID-Teil des Archivs aufgeführt. |
-A Verz_unver_Master-Abbild |
Erzeugt ein Differenzarchiv durch Vergleich eines neuen Systemabbilds mit dem durch das Argument Verz_unver_Master-Abbild angegebenen Abbild. Das neue Systemabbild ist standardmäßig Root (/). Diese Standardeinstellung können Sie mit der Option -R ändern. Verz_unver_Master-Abbild ist das Verzeichnis, in dem das unveränderte Systemabbild gespeichert oder per UFS, NFS bzw. lumount eingehängt ist. Mit den Optionen für die Inhaltsauswahl können Sie einzelne Dateien berücksichtigen oder ausschließen. Eine Liste der Optionen finden Sie in flar create. |
Optionen |
Eine Beschreibung der Optionen finden Sie unter flar create. |
Pfad |
Der Pfad zu dem Verzeichnis, in dem die Archivdatei gespeichert werden soll. Wenn Sie keinen Pfad angeben, speichert flar create die Archivdatei im aktuellen Verzeichnis. |
Datei |
Der Name der Archivdatei. |
Wenn das Differenzarchiv erfolgreich angelegt wird, gibt der Befehl flar create den Exit-Code 0 zurück.
Wenn das Anlegen des Differenzarchivs fehlschlägt, gibt der Befehl flar create einen Exit-Code ungleich 0 zurück.
In diesem Beispiel heißt das Verzeichnis für das unveränderte Master-Abbild Master1_unverändert. Das neue Master-Abbild, das die Änderungen enthält, ist das Root-Verzeichnis (/). Das neue Master-Abbild wird mit dem unveränderten Master-Abbild verglichen, und das daraus entstehende Differenzarchiv wird komprimiert. Das Differenzarchiv wird in der Datei diffarchive1.flar gespeichert. In diesem Archiv befinden sich die Dateien, die bei der Installation zu löschen, zu ändern oder hinzuzufügen sind.
# flar create -n diffarchive1 -A /a/Master1_unverändert -c diffarchive1.flar |
In diesem Beispiel ist das unveränderte Master-Abbild Master1_unverändert in einer inaktiven Boot-Umgebung gespeichert, und um darauf zuzugreifen, wird diese Boot-Umgebung eingehängt. Das neue Master-Abbild ist das Root-Verzeichnis (/). Das neue Master-Abbild wird mit dem unveränderten Master-Abbild verglichen, und das daraus entstehende Differenzarchiv wird komprimiert. Das Archiv wird in diffarchive4.flar gespeichert. In diesem Archiv befinden sich die Dateien, die bei der Installation zu löschen, zu ändern oder hinzuzufügen sind.
# lumount Master1_unverändert /a # flar create -n diffarchive4 -A /a -c diffarchive4.flar |