In diesem Kapitel finden Sie Beispiele dazu, wie Sie eine Boot-Umgebung erstellen, anschließend ein Upgrade darauf durchführen und die Umgebung dann aktivieren. Dies kann entweder über die zeichenorientierte Oberfläche (CUI) oder die Befehlszeilenschnittstelle (CLI) geschehen. Außerdem finden Sie hier Beispiele für das Zurückgreifen auf die ursprüngliche Boot-Umgebung.
In diesem Beispiel wird eine neue Boot-Umgebung mit dem Befehl lucreate auf einem System erstellt, auf dem das Release Solaris 7 läuft. In der neuen Boot-Umgebung wird mit dem Befehl luupgrade ein Upgrade auf das Release Solaris 9 durchgeführt. Die aktualisierte Boot-Umgebung wird dann mit dem Befehl luactivate aktiviert. Außerdem finden Sie hier ein Beispiel für das Zurückgreifen auf die ursprüngliche Boot-Umgebung.
Legen Sie die Solaris-DVD oder die Solaris Software 2 of 2-CD ein.
Führen Sie die für das verwendete Medium relevanten Schritte aus.
Wenn Sie die Solaris-DVD verwenden, wechseln Sie in das Verzeichnis mit dem Installationsprogramm und starten dieses.
# cd /cdrom/cdrom0/Solaris_9/Tools/Installers # ./liveupgrade20 |
Das Installationsprogramm Solaris Web Start wird angezeigt.
Wenn Sie die Solaris Software 2 of 2-CD verwenden, rufen Sie das Installationsprogramm auf.
% ./installer |
Das Installationsprogramm Solaris Web Start wird angezeigt.
Klicken Sie im Bildschirm "Installationsart auswählen“ auf "Benutzerdefiniert“.
Klicken Sie im Bildschirm "Sprachumgebung auswählen“ auf die zu installierende Sprache.
Wählen Sie die zu installierende Software.
Wenn Sie die DVD verwenden, klicken Sie im Bildschirm "Komponentenauswahl“ auf "Weiter“, um die Packages zu installieren.
Wenn Sie die CDs verwenden, klicken Sie im Bildschirm "Produktauswahl“ auf "Standardinstallation“ für Solaris Live Upgrade, und klicken Sie auf weitere Software-Optionen, um deren Auswahl aufzuheben.
Installieren Sie die Software nach den Anweisungen in den Bildschirmen des Solaris Web Start-Installationsprogramms.
Der Quell-Boot-Umgebung wird mit der Option -c der Name "c0t4d0s0“ zugeweisen. Es ist nicht unbedingt nötig, der Quell-Boot-Umgebung einen Namen zuzuweisen; diese Option ist darüber hinaus nur bei der Erstellung der ersten Boot-Umgebung relevant. Weitere Informationen zur Namensvergabe mittels der Option -c finden Sie in den Beschreibungen unter Schritt 2.
Die neue Boot-Umgebung erhält den Namen "c0t15d0s0“. Mit der Option -A erstellen Sie eine Beschreibung, die dem Boot-Umgebungsnamen zugeordnet wird.
Das Root-Dateisystem (/) wird in die neue Boot-Umgebung kopiert. Außerdem wird ein neues Swap-Slice erstellt, anstatt das Swap-Slice der Quell-Boot-Umgebung freizugeben.
# lucreate -A 'BU-Beschreibung' -c c0t4d0s0 -m /:/dev/dsk/c0t15d0s0:ufs \ -m -:/dev/dsk/c0t15d0s1:swap -n c0t15d0s0 |
Die inaktive Boot-Umgebung hat den Namen "c0t15d0s0“. Das Betriebssystemabbild, das für das Upgrade verwendet wird, ist im Netzwerk gespeichert.
# luupgrade -n c0t15d0s0 -u -s /net/ins-svr/export/Solaris_9 \ combined.solaris_wos |
Der Befehl lustatus meldet, ob die Erstellung der Boot-Umgebung abgeschlossen ist. lustatus zeigt außerdem an, ob die Boot-Umgebung bootfähig ist.
# lustatus boot environment Is Active Active Can Copy Name Complete Now OnReboot Delete Status ------------------------------------------------------------------------ c0t4d0s0 yes yes yes no - c0t15d0s0 yes no no yes - |
Die Boot-Umgebung "c0t15d0s0“ wird mit dem Befehl luactivate bootfähig gemacht. Danach wird das System neu gestartet und "c0t15d0s0“ wird zur aktiven Boot-Umgebung. Die Boot-Umgebung "c0t4d0s0“ ist jetzt inaktiv.
# luactivate c0t15d0s0 # init 6 |
Es gibt drei Verfahren, mit denen Sie auf die ursprüngliche Boot-Umgebung zurückgreifen können. Welches Sie verwenden, hängt vom Aktivierungsstatus der neuen Boot-Umgebung ab:
Die Boot-Umgebung wurde aktiviert, aber Sie wollen auf die ursprüngliche Boot-Umgebung zurückgreifen. Siehe Beispiel 35–1.
Die Boot-Umgebung wurde nicht aktiviert, und Sie können wieder von der ursprünglichen Boot-Umgebung booten. Siehe Beispiel 35–2.
Die Boot-Umgebung wurde nicht aktiviert, und Sie müssen mithilfe von Datenträgern oder einem Netzwerkinstallationsabbild wieder von der ursprünglichen Boot-Umgebung booten. Siehe Beispiel 35–3.
In diesem Beispiel wird die ursprüngliche Boot-Umgebung "c0t4d0s0“ wieder eingesetzt, obwohl die neue Boot-Umgebung erfolgreich aktiviert wurde. Der Gerätname lautet "first_disk“.
# /usr/sbin/luactivate first_disk # init 6 |
In diesem Beispiel war die neue Boot-Umgebung nicht bootfähig. Sie müssen zur Eingabeaufforderung OK zurückkehren, bevor Sie im Einzelbenutzermodus von der ursprünglichen Boot-Umgebung, "c0t4d0s0“, booten können.
OK boot net -s # /sbin/luactivate first_disk Soll auf Boot-Umgebung c0t4d0s0 zurückgegriffen (Fallback-Aktivierung) werden (ja oder nein)? ja # init 6 |
Die ursprüngliche Boot-Umgebung, "c0t4d0s0“, wird zur aktiven Boot-Umgebung.
In diesem Beispiel war die neue Boot-Umgebung nicht bootfähig. Sie können nicht von der ursprünglichen Boot-Umgebung booten und müssen Datenträger oder ein Netzwerkinstallationsabbild verwenden. Das Gerät ist /dev/dsk/c0t4d0s0. Die ursprüngliche Boot-Umgebung, "c0t4d0s0“, wird zur aktiven Boot-Umgebung.
OK boot net -s # fsck /dev/dsk/c0t4d0s0 # mount /dev/dsk/c0t4d0s0 /mnt # /mnt/sbin/luactivate Do you want to fallback to activate boot environment c0t4d0s0 (yes or no)? yes # umount /mnt # init 6 |
Dieses Beispiel zeigt Ihnen, wie Sie folgende Schritte durchführen:
Erstellen eines RAID-1-Volumes (Mirrors) in einer neuen Boot-Umgebung
Aufbrechen des Mirror-Verbunds, Upgrade einer Mirror-Hälfte
Anhängen der anderen Mirror-Hälfte (Verkettung) an den neuen Mirror
Abbildung 35–1 zeigt die aktuelle Boot-Umgebung mit drei physischen Festplatten.
Erstellen Sie eine neue Boot-Umgebung namens second_disk, die einen Mirror enthält.
Diese Schritte erreichen Sie mit dem folgenden Befehl.
lucreate konfiguriert ein UFS-Dateisystem für den Einhängepunkt von Root (/). Der Mirror d10 wird erstellt. Der Mirror nimmt das Root-Dateisystem (/) der aktuellen Boot-Umgebung auf, das auf den Mirror d10 kopiert wird. Alle Daten auf dem Mirror d10 werden überschrieben.
Zwei Slices (c0t1d0s0 und c0t2d0s0) werden zur Verwendung als Submirrors angegeben. Diese beiden Submirrors werden an den Mirror d10angehängt.
# lucreate -c first_disk -n second_disk \ -m /:/dev/md/dsk/d10:ufs,mirror \ -m /:/dev/dsk/c0t1d0s0:attach \ -m /:/dev/dsk/c0t2d0s0:attach |
Aktivieren Sie die Boot-Umgebung second_disk.
# /usr/sbin/luactivate second_disk # init 6 |
Erstellen Sie eine weitere Boot-Umgebung namens third_disk.
Diese Schritte erreichen Sie mit dem folgenden Befehl.
lucreate konfiguriert ein UFS-Dateisystem für den Einhängepunkt von Root (/). Der Mirror d20 wird erstellt.
Das Slice c0t1d0s0 wird aus seinem aktuellen Mirror-Verbund entfernt und an den Mirror d20 angehängt. Der Inhalt des Submirrors, das Root-Dateisystem ( /), wird beibehalten und es findet keine Kopie statt.
# lucreate -n third_disk \ -m /:/dev/md/dsk/d20:ufs,mirror \ -m /:/dev/dsk/c0t1d0s0:detach,attach,preserve |
Führen Sie ein Upgrade der neuen Boot-Umgebung third_disk durch, indem Sie ein Solaris Flash-Archiv installieren. Das Archiv befindet sich auf dem lokalen System. Bei beiden mit den Optionen -s und -a angegebenen Betriebssystemversionen handelt es sich um Solaris 9-Releases. Alle Dateien in third_disk werden überschrieben, mit Ausnahme der gemeinsam nutzbaren Dateien.
# luupgrade -f -n third_disk \ -s /net/installmachine/export/Solaris_9/OS_image \ -a /net/server/archive/Solaris_9 |
Aktivieren Sie die Boot-Umgebung third_disk, sodass diese zum aktuellen System wird.
# /usr/sbin/luactivate third_disk # init 6 |
Löschen Sie die Boot-Umgebung second_disk.
# ludelete second_disk |
Diese Schritte erreichen Sie mit den folgenden Befehlen.
Leeren Sie den Mirror d10.
Prüfen Sie die Anzahl der Verkettungen von c0t2d0s0.
Hängen Sie die vom Befehl metastat gefundene Verkettung an den Mirror d20 an. Der Befehl metattach synchronisiert die neu angehängte Verkettung mit der Verkettung im Mirror d20. Alle Daten auf der Verkettung werden überschrieben.
# metaclear d10 metastat -p | grep c0t2d0s0 dnum 1 1 c0t2d0s0 metattach d20 dnum |
Die im Befehl metastat gefundene Anzahl für die Verkettung
Das Upgrade der neuen Boot-Umgebung third_disk wurde durchgeführt; diese ist nun das aktuell aktive System. third_disk enthält das gespiegelte Root-Dateisystem (/).
Abbildung 35–2 zeigt anhand der Befehle aus dem oben stehenden Beispiel den gesamten Prozess, wie der Mirror-Verbund aufgelöst wird und wie anschließend das Upgrade für den Mirror durchgeführt wird.
In diesem Beispiel wird eine neue Boot-Umgebung auf einem System erstellt, auf dem das Release Solaris 7 läuft. Danach wird ein Upgrade der neuen Boot-Umgebung auf das Release Solaris 9 durchgeführt. Schließlich wird die aktualisierte Boot-Umgebung aktiviert.
Legen Sie die Solaris-DVD oder die Solaris Software 2 of 2-CD ein.
Rufen Sie das Installationsprogramm für die von Ihnen verwendeten Medien auf.
Wenn Sie die Solaris-DVD verwenden, wechseln Sie in das Verzeichnis mit dem Installationsprogramm und starten dieses.
# cd /cdrom/cdrom0/Solaris_9/Tools/Installers # ./liveupgrade20 |
Das Installationsprogramm Solaris Web Start wird angezeigt.
Wenn Sie die Solaris Software 2 of 2-CD verwenden, rufen Sie das Installationsprogramm auf.
% ./installer |
Das Installationsprogramm von Solaris Web Start wird angezeigt.
Klicken Sie im Bildschirm "Installationsart auswählen“ auf "Benutzerdefiniert“.
Klicken Sie im Bildschirm "Sprachumgebung auswählen“ auf die zu installierende Sprache.
Wählen Sie die zu installierende Software.
Wenn Sie die DVD verwenden, klicken Sie im Bildschirm "Komponentenauswahl“ auf "Weiter“, um die Packages zu installieren.
Wenn Sie die CDs verwenden, klicken Sie im Bildschirm "Produktauswahl“ auf "Standardinstallation“ für Solaris Live Upgrade, und klicken Sie auf weitere Software-Optionen, um deren Auswahl aufzuheben.
Installieren Sie die Software nach den Anweisungen in den Bildschirmen des Solaris Web Start-Installationsprogramms.
In diesem Beispiel heißt die Quell-Boot-Umgebung "c0t4d0s0“. Das Root-Dateisystem (/) wird in die neue Boot-Umgebung kopiert. Außerdem wird ein neues Swap-Slice erstellt, anstatt das Swap-Slice der Quell-Boot-Umgebung freizugeben.
Rufen Sie die zeichenorientierte Schnittstelle auf:
# /usr/sbin/lu |
Wählen Sie "Create“ im Hauptmenü.
Name of Current Boot Environment: c0t4d0s0 Name of New Boot Environment: c0t15d0s0 |
Drücken Sie F3.
Drücken Sie im Konfigurationsmenü F2, um das Menü "Choices“ aufzurufen.
Wählen Sie Slice 0 auf Festplatte c0t15d0 als Root (/).
Erstellen Sie ausgehend vom Konfigurationsmenü ein neues Slice für den Swap-Bereich auf "c0t15d0“, indem Sie ein aufzuteilendes Swap-Slice auswählen.
Drücken Sie F2, um das Menü "Choices“ aufzurufen.
Wählen Sie Slice 1 auf Festplatte c0t15d0 als neues Swap-Slice.
Drücken Sie F3, um die neue Boot-Umgebung zu erstellen.
Das Betriebssystemabbild für das Upgrade ist im Netzwerk gespeichert.
Wählen Sie "Upgrade“ im Hauptmenü.
Name of New Boot Environment: c0t15d0s0 Package Media: /net/ins3-svr/export/Solaris_9/combined.solaris_wos |
Drücken Sie F3.
Die Boot-Umgebung "c0t15d0s0“ wird bootfähig gemacht. Danach wird das System neu gestartet und "c0t15d0s0“ wird zur aktiven Boot-Umgebung. Die Boot-Umgebung "c0t4d0s0“ ist jetzt inaktiv.
Wählen Sie "Activate“ im Hauptmenü.
Name of Boot Environment: c0t15d0s0 Do you want to force a Live Upgrade sync operations: no |
Drücken Sie F3.
Drücken Sie die Eingabetaste.
Geben Sie Folgendes ein:
# init 6 |
Wenn ein Rückgriff auf die ursprüngliche Boot-Umgebung erforderlich ist, verwendenSie die Befehlszeilenverfahren aus dem vorherigen Beispiel: Zurückgreifen auf die Quell-Boot-Umgebung.