Solaris 9 9/04 Installationshandbuch

Erstellen von Solaris Flash-Archiven

Sie können ein Archiv für eine Neu- bzw. Erstinstallation, das alle Dateien auf dem Klon-System überschreibt, oder ein Differenzarchiv erstellen, das nur die angegebenen Änderungen überträgt. Einen Überblick über Differenzarchive finden Sie in Planen der Erstellung eines Solaris Flash-Differenzarchivs für eine Aktualisierung.

So erstellen Sie Solaris Flash-Archive für Neuinstallationen

Nach der Installation des Master-Systems legen Sie ein Solaris Flash-Archiv an, das Sie für die Installation anderer Systeme verwenden.

  1. Booten Sie das Master-System und lassen Sie es in einem möglichst inaktiven Zustand laufen.

    Versetzen Sie das System nach Möglichkeit in den Einzelbenutzermodus. Wenn das nicht möglich ist, fahren Sie alle Anwendungen, die archiviert werden sollen, sowie alle Anwendungen, die die Betriebssystemressourcen stark beanspruchen, herunter.

    Sie können ein Solaris Flash-Archiv erstellen, während das Master-System im Mehrbenutzer- oder Einzelbenutzermodus läuft oder von einer der folgenden Quellen gebootet wurde:

    • Solaris-DVD.

    • Solaris Software 1 of 2-CD.

    • Einem Abbild der Solaris Software. Wenn Sie CDs verwenden, kann das Abbild bei Bedarf auch die Solaris Languages-CD enthalten.

  2. Legen Sie das Archiv mit dem Befehl flar create an.


    # flar create -n Name Optionen Pfad/Dateiname
    
    Name

    Der Name, den Sie dem Archiv geben. Der Name, den Sie angeben, ist der Wert des Schlüsselworts content_name.

    Optionen

    Eine Beschreibung der Optionen finden Sie unter flar create .

    Pfad

    Der Pfad zu dem Verzeichnis, in dem die Archivdatei gespeichert werden soll. Wenn Sie keinen Pfad angeben, speichert flar create die Archivdatei im aktuellen Verzeichnis.

    Dateiname

    Der Name der Archivdatei.

    • Wenn das Archiv erfolgreich angelegt wird, gibt der Befehl flar create den Beendigungscode 0 zurück.

    • Wenn das Anlegen des Archivs fehlschlägt, gibt der Befehl flar create einen Beendigungscode ungleich 0 zurück.

  3. Stellen Sie eine Kopie des Archivs her und speichern Sie sie. Die Kopie können Sie künftig zum Aktualisieren eines Klon-Systems mit einem Differenzarchiv verwenden.

Beispiele — Erzeugen eines Archivs für eine Neuinstallation

Dateisysteme lassen sich entweder exakt kopieren oder durch Ausschluss einiger Verzeichnisse oder Dateien anpassen. Hierzu liefern verschiedene Optionen dasselbe Ergebnis. Verwenden Sie die für Ihre Umgebung am besten geeigneten Optionen.

Die Dateisysteme in den folgenden Beispielen wurden zugunsten einer besseren Verständlichkeit stark vereinfacht. Anstelle der Dateisystemnamen /var, /usr oder /opt wurde für diese Beispiele die folgende Dateistruktur gewählt::


/aaa/bbb/ccc/ddd
/aaa/bbb/fff
/aaa/eee
/ggg

Achtung – Achtung –

Wenden Sie die flar create-Optionen zum Ausschließen von Dateien vorsichtig an. Wenn Sie bestimmte Verzeichnisse ausschließen, können andere, wie z. B. Systemkonfigurationsdateien, unbemerkt im Archiv zurückbleiben. Das System wird dadurch unsauber, und die Installation funktioniert möglicherweise nicht. Das Ausschließen von Verzeichnissen und Dateien eignet sich am besten für Daten, die problemlos entfernt werden können, ohne das System zu beeinträchtigen, wie z. B. große Datendateien.



Beispiel 21–6 Herstellen exakter Kopien

Das Archiv in diesem Beispiel heißt archive1. Es wird eine exakte Kopie des Master-Systems angelegt und diese wird komprimiert. Das Archiv ist ein genaues Duplikat des Master-Systems und wird in archive1.flar gespeichert.


# flar create -n archive1 -c archive1.flar

Zum Kontrollieren der Dateistruktur des Archivs geben Sie folgenden Befehl ein.


# flar info -l archive1.flar
aaa
aaa/bbb
aaa/bbb/ccc
aaa/bbb/ccc/ddd
aaa/bbb/fff
aaa/eee
aaa/eee
ggg


Beispiel 21–7 Anlegen von Archiven durch Ausschluss und Berücksichtigung ausgewählter Dateien und Verzeichnisse

In diesem Beispiel heißt das Archiv archive2. Es stellt eine nicht exakte Kopie des Master-Systems dar. Der Inhalt des Verzeichnisses /aaa ist ausgeschlossen, der Inhalt von /aaa/bbb/ccc hingegen wird beibehalten.


# flar create -n archive2 -x /aaa -y /aaa/bbb/ccc  archive2.flar

Zum Kontrollieren der Dateistruktur des Archivs geben Sie folgenden Befehl ein. Die ausgeschlossenen Verzeichnisse, die kopierte Dateien enthalten, werden, sofern die wiederhergestellten Dateien Daten enthalten, angezeigt.


# flar info -l aaa
aaa
aaa/bbb/ccc
aaa/bbb/ccc/ddd
aaa/bbb
ggg


Beispiel 21–8 Anlegen von Archiven durch Ausschluss und Berücksichtigung ausgewählter Dateien und Verzeichnisse mithilfe von Listen

Das Archiv in diesem Beispiel heißt archive5. Es stellt eine nicht exakte Kopie des Master-Systems dar.

Die exclude-Datei enthält die folgende Liste:


/aaa

Die include-Datei enthält die folgende Liste:


/aaa/bbb/ccc

Der Inhalt des Verzeichnisses /aaa ist ausgeschlossen, der Inhalt von /aaa/bbb/ccc hingegen wird beibehalten.


# flar create -n archive5 -X exclude -f include  archive5.flar

Zum Kontrollieren der Dateistruktur des Archivs geben Sie folgenden Befehl ein. Die ausgeschlossenen Verzeichnisse, die kopierte Dateien enthalten, werden, sofern die wiederhergestellten Dateien Daten enthalten, angezeigt.


# flar info -l archive5.flar
aaa
aaa/bbb/ccc
aaa/bbb/ccc/ddd
aaa/bbb
ggg


Beispiel 21–9 Anlegen von Archiven durch Ausschluss ausgewählter Dateien und Verzeichnisse mithilfe von Listen und Wiederherstellen eines Verzeichnisses

Die Optionen -x, -y, -X und -f können miteinander kombiniert werden. In diesem Beispiel werden die Optionen -X und -y zusammen verwendet. Das Archiv heißt archive5. Es stellt eine nicht exakte Kopie des Master-Systems dar.

Die exclude-Datei enthält die folgende Liste:


/aaa

Die Option -y stellt das Verzeichnis /aaa/bbb/ccc wieder her. Der folgende Befehl stellt das Archiv her:


# flar create -n archive5 -X exclude -y /aaa/bbb/ccc  archive5.flar

Zum Kontrollieren der Dateistruktur des Archivs geben Sie folgenden Befehl ein. Die ausgeschlossenen Verzeichnisse, die kopierte Dateien enthalten, werden, sofern die wiederhergestellten Dateien Daten enthalten, angezeigt.


# flar info -l archive5.flar
aaa
aaa/bbb
aaa/bbb/ccc
aaa/bbb/ccc/ddd
ggg


Beispiel 21–10 Anlegen von Archiven durch Ausschluss und Berücksichtigung ausgewählter Dateien und Verzeichnisse mithilfe von Listen und der Option -z

Das Archiv in diesem Beispiel heißt archive3. Es stellt eine nicht exakte Kopie des Master-Systems dar. Die auszuwählenden Dateien und Verzeichnisse sind in der Datei filter1 enthalten. Innerhalb der Dateien sind die Verzeichnisse zur Angabe der auszuschließenden und wiederherzustellenden Dateien durch ein Minus- (-) bzw. ein Pluszeichen (+) gekennzeichnet. In diesem Beispiel ist das Verzeichnis /aaa mit einem Minuszeichen zum Ausschließen und das Unterverzeichnis /aaa/bbb/ccc mit einem Pluszeichen zum Berücksichtigen gekennzeichnet. Die Datei filter1 enthält die folgende Liste:


- /aaa
+ /aaa/bbb/ccc

Der folgende Befehl stellt das Archiv her:


# flar create -n archive3 -z filter1 archive3.flar 

Zum Kontrollieren der Dateistruktur des Archivs geben Sie folgenden Befehl ein. Die ausgeschlossenen Verzeichnisse, die kopierte Dateien enthalten, werden, sofern die wiederhergestellten Dateien Daten enthalten, angezeigt.


# flar info -l archive3.flar
aaa
aaa/bbb
aaa/bbb/ccc
aaa/bbb/ccc/ddd
ggg


Beispiel 21–11 Anlegen von Archiven aus alternativen Boot-Umgebungen

Das Archiv in diesem Beispiel heißt archive4. Es wird eine exakte Kopie des Master-Systems angelegt und diese wird komprimiert. Das Archiv ist ein genaues Duplikat des Master-Systems und wird in archive4.flar gespeichert. Die Option -R gibt an, dass ein Archiv aus einem anderen Verzeichnisbaum angelegt werden soll.


# flar create -n archive4 -c -R /x/yy/zz archive4.flar


Beispiel 21–12 Erzeugen eines Archivs und Hinzufügen von Schlüsselwörtern zur Archivbeschreibung

Das Archiv in diesem Beispiel heißt archive3. Es wird eine exakte Kopie dieses Archivs vom Master-Systems angelegt und diese wird komprimiert. Mithilfe von Optionen können Sie Beschreibungen in den Archiv-ID-Teil hinzufügen, an welchen sich das Archiv später leichter erkennen lässt. Informationen zu Schlüsselwörtern, ihren Werten und Formaten finden Sie in Schlüsselwörter für Solaris Flash.


# flar create -n archive3 -i 20000131221409 -m pumbaa \
-e "Solaris 8 Print Server" -a "Mighty Matt" -U "Internal Finance" \
-T server archive3.flar 

Wenn das Archiv fertig erstellt ist, können Sie auf den ID-Teil mit der ausführlichen Beschreibung zugreifen. Sehen Sie hier ein Beispiel für einen ID-Teil.


section_begin=identification
     files_archived_method=cpio
     files_compressed_method=compress
     files_archived_size=259323342
     files_unarchived_size=591238111
     creation_date=20000131221409
     creation_master=pumbaa
     content_name=Finance Print Server
     content_type=server
     content_description=Solaris 8 Print Server
     content_author=Mighty Matt
     content_architectures=sun4u,sun4m
     creation_node=pumbaa
     creation_hardware_class=sun4u
     creation_platform=SUNW,Sun-Fire
     creation_processor=sparc
     creation_release=5.9
     creation_os_name=SunOS
     creation_os_version=s81_49
     x-department=Internal Finance

So erstellen Sie ein Solaris Flash-Differenzarchiv mit einem aktualisierten Master-Abbild

Voraussetzung für die Erstellung eines Differenzarchivs sind die zwei miteinander zu vergleichenden Abbilder: das unveränderte Master-Abbild und ein aktualisiertes Master-Abbild. Bei ersterem handelt es sich um das Original-Master-Abbild, an dem keine Änderungen vorgenommen wurden. Dieses Abbild wurde gespeichert und es muss darauf zugegriffen werden. Das zweite Abbild ist das gleiche Master-Abbild, das aber um geringe Änderungen aktualisiert wurde. Root (/) ist das Standarddateisystem für das neue Abbild; falls es aber an einer anderen Stelle gespeichert wurde, kann darauf zugegriffen werden. Wenn Sie diese beiden Abbilder vorliegen haben, können Sie das Differenzarchiv herstellen, das nur die Unterschiede zwischen beiden enthält. Das Differenzarchiv kann anschließend auf Klon-Systemen installiert werden, die zuvor mit dem unveränderten Master-Abbild eingerichtet wurden.

  1. Vorbereitung des Master-Systems mit den Änderungen. Vor der Durchführung von Änderungen sollte auf dem Master-System eine Kopie des Originalarchivs ausgeführt werden.


    Hinweis –

    Halten Sie zum anschließenden Einhängen eine vor Änderungen geschützte Kopie des unveränderten Master-Abbilds bereit.


  2. Falls erforderlich, nehmen Sie an dem unveränderten Master-Abbild beliebige der folgenden Änderungen vor:

    • Löschen von Packages

    • Hinzufügen von Packages oder Patches

    • Bearbeiten von Konfigurationsdateien

    • Hinzufügen von Unterstützung für Peripheriegeräte auf den Klon-Systemen

  3. (Optional) Erstellen Sie Anpassungsskripten. Siehe Erstellen von Anpassungsskripten.

  4. Stellen Sie das unveränderte Master-Abbild in einen Einhängepunkt.

    • Wenn das unveränderte Master-Abbild in einer inaktiven Boot-Umgebung gespeichert ist, rufen Sie es mit dem Befehl lumount ab.


      # lumount BU-Name Einhängepunkt
      
      BU-Name

      Name der Boot-Umgebung, in der das unveränderte Master-Abbild gespeichert ist

      Einhängepunkt

      Root-Dateisystem (/), in dem das Abbild gespeichert ist

      Die inaktive Boot-Umgebung im nachfolgenden Beispiel heißt Master1_unverändert. Der Einhängepunkt ist das Verzeichnis /a auf dem Master-System.


      # lumount  Master1_unverändert /a
      
    • Ist das Abbild auf einem Klon gespeichert, hängen Sie das Klon-System per NFS ein.

      1. Geben Sie auf dem Master-System das Root-Dateisystem (/) des Klons frei, und geben Sie dem Master root-Berechtigung für das Klon-System.


        # share -F nfs -o rw,root=Master-System "/"
        

        Master-System ist der Name des Master-Systems.

      2. Hängen Sie auf dem Master-System das Klon-System ein.


        # mount -F nfs Klon-System:/ Master-Verz
        
        Klon-System

        Name des einzuhängenden Systems

        Master-Verz

        Verzeichnis, in dem das unveränderte Master-Abbild gespeichert ist.

    • Haben Sie das Abbild zuvor mit dem Befehl ufsdump gespeichert, dann rufen Sie mit ufsrestore eine Kopie davon ab. Informationen zur Verwendung dieser Befehle finden Sie in “UFS Backup and Restore Commands (Reference)” in System Administration Guide: Basic Administration.

  5. Erzeugen Sie das Differenzarchiv.


    # flar create -n Archivname -A Verz_unver_Master-Abbild\
    Optionen Pfad/Dateiname
    
    Archivname

    Der Name, den Sie dem Archiv geben. Der Archivname, den Sie angeben, ist der Wert des Schlüsselworts content_name. Der Name ist im ID-Teil des Archivs aufgeführt.

    -A Verz_unver_Master-Abbild

    Erzeugt ein Differenzarchiv durch Vergleich eines neuen Systemabbilds mit dem durch das Argument Verz_unver_Master-Abbild angegebenen Abbild. Das neue Systemabbild ist standardmäßig Root (/). Diese Standardeinstellung können Sie mit der Option -R ändern. Verz_unver_Master-Abbild ist das Verzeichnis, in dem das unveränderte Systemabbild gespeichert oder per UFS, NFS bzw. lumount eingehängt ist.

    Mit den Optionen für die Inhaltsauswahl können Sie einzelne Dateien berücksichtigen oder ausschließen. Eine Liste der Optionen finden Sie in flar create .

    Optionen

    Eine Beschreibung der Optionen finden Sie unter flar create .

    Pfad

    Der Pfad zu dem Verzeichnis, in dem die Archivdatei gespeichert werden soll. Wenn Sie keinen Pfad angeben, speichert flar create die Archivdatei im aktuellen Verzeichnis.

    Dateiname

    Der Name der Archivdatei.

    • Wenn das Differenzarchiv erfolgreich angelegt wird, gibt der Befehl flar create den Beendigungscode 0 zurück.

    • Wenn das Anlegen des Differenzarchivs fehlschlägt, gibt der Befehl flar create einen Beendigungscode ungleich 0 zurück.

    Wie Sie ein Archiv installieren, erfahren Sie unter So bereiten Sie die Installation eines Solaris Flash-Archivs mit der benutzerdefinierten JumpStart-Installation vor.

Beispiele — Erzeugen eines Differenzarchivs


Beispiel 21–13 Erzeugen eines Differenzarchivs mit einem auf dem Master-System gespeicherten neuen Master-Abbild

In diesem Beispiel heißt das Verzeichnis für das unveränderte Master-Abbild Master1_unverändert. Das neue Master-Abbild, das die Änderungen enthält, ist das Root-Verzeichnis (/). Das neue Master-Abbild wird mit dem unveränderten Master-Abbild verglichen, und das daraus entstehende Differenzarchiv wird komprimiert. Das Differenzarchiv wird in der Datei diffarchive1.flar gespeichert. In diesem Archiv befinden sich die Dateien, die bei der Installation zu löschen, zu ändern oder hinzuzufügen sind.


# flar create -n diffarchive1 -A /a/Master1_unverändert -c diffarchive1.flar


Beispiel 21–14 Erzeugen eines Differenzarchivs mit Abbildern in einer inaktiven Boot-Umgebung

In diesem Beispiel ist das unveränderte Master-Abbild Master1_unverändert in einer inaktiven Boot-Umgebung gespeichert, und um darauf zuzugreifen, wird diese Boot-Umgebung eingehängt. Das neue Master-Abbild ist das Root-Verzeichnis (/). Das neue Master-Abbild wird mit dem unveränderten Master-Abbild verglichen, und das daraus entstehende Differenzarchiv wird komprimiert. Das Archiv wird in diffarchive4.flar gespeichert. In diesem Archiv befinden sich die Dateien, die bei der Installation zu löschen, zu ändern oder hinzuzufügen sind.


# lumount Master1_unverändert /a
# flar create -n diffarchive4 -A /a -c  diffarchive4.flar

So erzeugen Sie mit Solaris Live Upgrade ein Solaris Flash-Differenzarchiv

Zur Aktualisierung von Systemen lässt sich mit Solaris Live Upgrade eine Kopie des Betriebssystems herstellen, wobei eine neue Boot-Umgebung erzeugt wird. Diese Kopie kann mit dem um geringfügige Änderungen aktualisierten Master-System verglichen werden. Das dabei entstehende Solaris Flash-Differenzarchiv kann dann auf Klon-Systemen installiert werden.

Weitere Informationen über Solaris Live Upgrade finden Sie in Kapitel 32.

  1. Erzeugen Sie aus dem unveränderten Master-System mithilfe des Befehls lucreate eine neue Boot-Umgebung.

    Aus dieser neuen Boot-Umgebung, die eine genaue Kopie des Master-Systems darstellt, kann das Differenzarchiv erzeugt werden.

  2. Überprüfen Sie den Status der beiden Boot-Umgebungen.


    # lustatus BU-Kopie
    
    boot environment   Is        Active  Active     Can	    Copy
    Name               Complete  Now	 OnReboot   Delete	 Status
    ------------------------------------------------------------------------
    Master-BU          yes       yes     yes        no       -     
    BU-Kopie            yes       no      no         yes      -  
  3. Falls erforderlich, nehmen Sie an dem Master-Abbild beliebige der folgenden Änderungen vor:

    • Löschen von Packages

    • Hinzufügen von Packages oder Patches

    • Bearbeiten von Konfigurationsdateien

    • Hinzufügen von Unterstützung für Peripheriegeräte auf den Klon-Systemen

  4. (Optional) Erstellen Sie Anpassungsskripten. Siehe Erstellen von Anpassungsskripten.

  5. Erzeugen Sie das Differenzarchiv.

    1. Hängen Sie die neu erzeugte Boot-Umgebung ein.


      # lumount BU-Name /a
      
    2. Erzeugen Sie das Differenzarchiv durch einen Vergleich zwischen dem Master-System und der Boot-Umgebung.


       # flarcreate -n Archivname -A Verz_neue_BU\
       Optionen Pfad/Dateiname
      
      Archivname

      Der Name, den Sie dem Archiv geben.

      -A Verz_neue_BU

      Erzeugt ein Differenzarchiv durch Vergleich eines neuen Systemabbilds mit dem durch das Argument Verz_neue_BU angegebenen Abbild.

      Optionen

      Eine Liste der Optionen finden Sie in flar create .

      Pfad

      Der Pfad zu dem Verzeichnis, in dem die Archivdatei gespeichert werden soll. Wenn Sie keinen Pfad angeben, speichert flar create die Archivdatei im aktuellen Verzeichnis.

      Dateiname

      Der Name der Archivdatei.

    3. Hängen Sie die neue Boot-Umgebung aus.


      # luumount BU_Kopie
      

    Der Befehl flar create liefert einen Beendigungscode.

    • Gelingt die Erzeugung, wird der Beendigungscode 0 zurückgegeben.

    • Im Fall eines Fehlers erscheint ein Beendigungscode ungleich 0.

  6. Installieren Sie das Solaris Flash-Differenzarchiv mithilfe eines JumpStart-Profils.

    Die zu installierenden Klon-Systeme müssen Duplikate des Original-Master-Systems sein. Anderenfalls schlägt die Installation fehl.

    Mit dem folgenden Beispielprofil wird das Differenzarchiv test.diff auf dem Gerät c1t1d0s0 installiert.


    JumpStart profile
    -----------------------
    install_type  flash_update
    archive_location http server /rw/test.diff
    root_device c1t1d0s0

Beispiel 21–15 Erzeugen eines Differenzarchivs mit Using Solaris Live Upgrade

Die aktuelle Boot-Umgebung heißt in diesem Beispiel Master_BU. BU_Kopie ist der Name der neuen Boot-Umgebung. Das Root-Dateisystem (/) und das Dateisystem /usr befinden sich auf s0 und s3. Der Befehl lustatus meldet, dass die Kopie der Boot-Umgebung abgeschlossen ist. Dem Master-System wird das Package SUNWman hinzugefügt. Nach der Aktualisierung des Master-Systems um das neu hinzugefügte Package SUNWman wird mit dem Befehl flarcreate durch einen Vergleich zwischen dem veränderten Master-System und der unveränderten neuen Boot-Umgebung ein Differenzarchiv erzeugt.


# lucreate -c Master-BU 
-m /:/dev/dsk/c0t1d0s0:ufs -m /usr:/dev/dsk/c0t1d0s3:ufs \
-n BU-Kopie
# lustatus
# pkgadd SUNWman
# lumount BU-Kopie /a
# flarcreate -n test.diff -c -A /a /net/server/export/test.diff
# luumount BU-Kopie 

Installieren Sie das Differenzarchiv auf den Klon-Systemen. Wie Sie ein Archiv installieren, erfahren Sie unter So bereiten Sie die Installation eines Solaris Flash-Archivs mit der benutzerdefinierten JumpStart-Installation vor.


Abbildung 21–1 zeigt die Erstellung einer neuen Boot-Umgebung mithilfe des Befehls lucreate.

Abbildung 21–1 Erstellen einer neuen Boot-Umgebung mit Solaris Live Upgrade

Das Schaubild wird im Kontext erläutert.