Solaris 9 9/04 Installationshandbuch

Beispiel für ein Upgrade mit Solaris Live Upgrade (Befehlszeilenschnittstelle)

In diesem Beispiel wird mithilfe des Befehls lucreate eine neue Boot-Umgebung auf einem System erstellt, auf dem Solaris 7 läuft. In der neuen Boot-Umgebung wird mit dem Befehl luupgrade ein Upgrade auf das Release Solaris 9 durchgeführt. Die aktualisierte Boot-Umgebung wird dann mit dem Befehl luactivate aktiviert. Außerdem finden Sie hier ein Beispiel für das Zurückgreifen auf die ursprüngliche Boot-Umgebung.

Installieren von Live Upgrade in der aktiven Boot-Umgebung

  1. Legen Sie die Solaris-DVD oder die Solaris Software 2 of 2-CD ein.

  2. Führen Sie die für das verwendete Medium relevanten Schritte aus.

    • Wenn Sie die Solaris-DVD verwenden, wechseln Sie in das Verzeichnis mit dem Installationsprogramm und starten dieses.


      # cd /cdrom/cdrom0/Solaris_9/Tools/Installers
      # ./liveupgrade20
      

      Das Installationsprogramm von Solaris Web Start wird angezeigt.

    • Wenn Sie die Solaris Software 2 of 2-CD verwenden, rufen Sie das Installationsprogramm auf.


      % ./installer
      

      Das Installationsprogramm von Solaris Web Start wird angezeigt.

  3. Klicken Sie im Bildschirm "Installationsart auswählen“ auf "Benutzerdefiniert“.

  4. Klicken Sie im Bildschirm "Sprachumgebung auswählen“ auf die zu installierende Sprache.

  5. Wählen Sie die zu installierende Software.

    • Wenn Sie die DVD verwenden, klicken Sie im Bildschirm "Komponentenauswahl“ auf "Weiter“, um die Packages zu installieren.

    • Wenn Sie die CDs verwenden, klicken Sie im Bildschirm "Produktauswahl“ auf "Standardinstallation“ für Solaris Live Upgrade und deaktivieren alle übrigen Produktoptionen.

  6. Installieren Sie die Software nach den Anweisungen auf den Bildschirmen des Solaris Web Start-Installationsprogramms.

Erstellen einer Boot-Umgebung

Der Quell-Boot-Umgebung wird mit der Option -c der Name "c0t4d0s0“ zugeweisen. Die Benennung der Quell-Boot-Umgebung ist nur bei der Erstellung der ersten Boot-Umgebung erforderlich. Weitere Informationen zur Namensvergabe mittels der Option -c finden Sie in den Beschreibungen unter Schritt 2.

Die neue Boot-Umgebung heißt c0t15d0s0. Die Option -A erstellt eine Beschreibung, die mit dem Namen der Boot-Umgebung verbunden wird.

Das Root-Dateisystem (/) wird in die neue Boot-Umgebung kopiert. Außerdem wird ein neues Swap-Slice erstellt, anstatt das Swap-Slice der Quell-Boot-Umgebung freizugeben.


# lucreate -A 'BU-Beschreibung' -c c0t4d0s0 -m /:/dev/dsk/c0t15d0s0:ufs \
-m -:/dev/dsk/c0t15d0s1:swap -n c0t15d0s0

Ausführen eines Upgrades einer inaktiven Boot-Umgebung

Die inaktive Boot-Umgebung heißt c0t15d0s0. Das für das Upgrade zu verwendende Betriebssystemabbild wird über das Netzwerk abgerufen.


# luupgrade -n c0t15d0s0 -u -s /net/ins-svr/export/Solaris_9 \
combined.solaris_wos

Überprüfen der Bootfähigkeit der Boot-Umgebung

Der Befehl lustatus meldet, dass die Erstellung der neuen Boot-Umgebung abgeschlossen ist. lustatus zeigt außerdem an, ob die Boot-Umgebung bootfähig ist.


# lustatus
boot environment   Is        Active  Active     Can	    Copy
Name               Complete  Now	 OnReboot   Delete	 Status
------------------------------------------------------------------------
c0t4d0s0           yes       yes      yes      no      -
c0t15d0s0          yes       no       no       yes     -

Aktivieren einer inaktiven Boot-Umgebung

Die Boot-Umgebung "c0t15d0s0“ wird mit dem Befehl luactivate bootfähig gemacht. Das System wird dann neu gestartet, und c0t15d0s0 wird zur aktiven Boot-Umgebung. Die Boot-Umgebung "c0t4d0s0“ ist jetzt inaktiv.


# luactivate c0t15d0s0
# init 6

Zurückgreifen auf die Quell-Boot-Umgebung

Es gibt drei Verfahren, mit denen Sie auf die ursprüngliche Boot-Umgebung zurückgreifen können. Welches Sie verwenden, hängt vom Aktivierungsstatus der neuen Boot-Umgebung ab:


Beispiel 38–1 So greifen Sie trotz erfolgreicher Erstellung einer neuen Boot-Umgebung auf die ursprüngliche Boot-Umgebung zurück

In diesem Beispiel wird die ursprüngliche Boot-Umgebung "c0t4d0s0“ wieder eingesetzt, obwohl die neue Boot-Umgebung erfolgreich aktiviert wurde. Der Gerätname lautet "first_disk“.


# /usr/sbin/luactivate first_disk 
# init 6


Beispiel 38–2 SPARC: So greifen Sie bei fehlgeschlagener Aktivierung der neuen Boot-Umgebung auf die ursprüngliche Boot-Umgebung zurück

In diesem Beispiel war die neue Boot-Umgebung nicht bootfähig. Sie müssen zur Eingabeaufforderung OK zurückkehren, bevor Sie im Einzelbenutzermodus von der ursprünglichen Boot-Umgebung, "c0t4d0s0“, booten können.


OK boot net -s 
# /sbin/luactivate first_disk 
Soll auf Boot-Umgebung c0t4d0s0 zurückgegriffen 
(Fallback-Aktivierung) werden (ja oder nein)? 
ja # init 6

Die ursprüngliche Boot-Umgebung c0t4d0s0 wird zur aktiven Boot-Umgebung.



Beispiel 38–3 SPARC: So greifen Sie mithilfe einer DVD, CD oder eines Netzwerkinstallationsabbildes auf die ursprüngliche Boot-Umgebung zurück

In diesem Beispiel war die neue Boot-Umgebung nicht bootfähig. Sie können nicht von der ursprünglichen Boot-Umgebung booten und müssen Datenträger oder ein Netzwerkinstallationsabbild verwenden. Das Gerät ist /dev/dsk/c0t4d0s0. Die ursprüngliche Boot-Umgebung c0t4d0s0 wird zur aktiven Boot-Umgebung.


OK boot net -s
# fsck /dev/dsk/c0t4d0s0
# mount /dev/dsk/c0t4d0s0 /mnt 
# /mnt/sbin/luactivate
Soll auf die aktive Boot-Umgebung c0t4d0s0 zurückgegriffen 
(Fallback-Aktivierung) werden (ja oder nein)? ja
# umount /mnt 
# init 6