Multidata Transmit (MDT) ist nur für Systeme mit einem 64-Bit-Kernel verfügbar. Dieses Leistungsmerkmal wurde mit Solaris 9 8/03 eingeführt.
MDT erlaubt es dem Netzwerkstack, während der Übertragung mehrere Datenpakete gleichzeitig an den Netzwerkgerätetreiber zu senden. Dieses Leistungsmerkmal trägt also durch eine Verbesserung der CPU-Auslastung bzw. des Datendurchsatzes im Netzwerk zu einer Senkung der Verarbeitungskosten pro Datenpaket bei.
Multidata Transmit ist nur bei Gerätetreibern wirksam, die dieses Leistungsmerkmal unterstützen.
Zur Verwendung von MDT muss in der Datei /etc/system file der folgende Parameter aktiviert werden:
set ip:ip_use_dl_cap = 0x1
In der Standardeinstellung ist MDT deaktiviert. Der TCP/IP-Stack kann wie folgt angewiesen werden, MDT zu aktivieren:
# ndd -set /dev/ip ip_multidata_outbound 1
In Bezug auf das Leistungsmerkmal MDT sind folgende Punkte zu beachten:
Durch die Verwendung dieses Leistungsmerkmals kann das Auftreten von Datenpaketen zwischen der IP-Ebene und dem DLPI-Provider modifiziert werden. So ist es beispielsweise möglich, dass STREAMS-Module von Fremdherstellern durch die Verwendung des Befehls ifconfig modinsert dynamisch zwischen die IP-Ebene und den DLPI-Provider eingefügt werden. Dieses Modul funktioniert dann unter Umständen nicht. Der Befehl ifconfig modinsert "kennt” den MDT STREAMS-Datentyp nicht.
Mit dem autopush(1M)-Mechanismus können Module zwischen IP- und DLPI-Provider eingefügt werden. Auch diese Module funktionieren unter Umständen nicht.
Bei nicht MDT-fähigen STREAMS-Modulen aktivieren Sie dieses Leistungsmerkmal nicht. Die Public-Domain-Dienstprogramme ipfilter und CheckPoint Firewall-1 sind beispielsweise nicht MDT-fähig.
Weitere Informationen finden Sie in Solaris Tunable Parameters Reference Manual und in der Manpage ip(7P).