Neuerungen in Solaris 8 7/01 - Ergänzung

Kapitel 5 Neuerungen für Entwickler

In diesem Kapitel werden die neuen Funktionen für Solaris-Entwickler beschrieben, um welche die aktualisierten Versionen von SolarisTM 8 bereichert wurden.


Hinweis -

Die neuesten Manpages können Sie mit dem Befehl man abrufen. Die Manpages für die aktualisierte Version von Solaris 8 enthalten Informationen über neue Funktionen, die Sie in der vorhandenen Dokumentationsreihe zu Solaris 8 (Solaris 8 Reference Manual Collection) noch nicht finden.


Tabelle 5-1 Neue Solaris 8-Funktionen für Entwickler
 

Funktion 

Aktualisierte Version 

 

Schreiben von Gerätetreibern 

 

SPARC: Der Treibertestausrüstung ist ein Solaris Gerätetreiber-Entwicklungstool. Sie simuliert beim Zugriff des in Entwicklung befindlichen Treibers auf seine Hardware die verschiedenartigsten Hardwarefehler. Die nach diesem Prinzip der "fault-injection" arbeitende Testausrüstung testet die Elastizität (im Hinblick auf den Ausgleich von Fehlern) SPARC-basierter Gerätetreiber. 

Weitere Informationen finden Sie unter "Driver Hardening Test Harness" in Solaris 8 Software Developer Supplement.

4/01 

 

Unter "High-Availability Drivers" erfahren Sie im Detail, wie Sie durch das so genannte "driver hardening", ein Verfahren zur Maximierung des Fehlerausgleichs durch den Treiber, und durch die Bereitstellung von Wartungsmöglichkeiten Treiber entwerfen können, die Unterstützung für Hochverfügbarkeit bieten. Dieses Material stellt eine Ergänzung der in Solaris 8 Writing Device Drivers enthaltenen Informationen dar.

Weitere Informationen finden Sie unter "High-Availability Drivers" in Solaris 8 Software Developer Supplement.

10/00 

 

Mit dem Generic LAN Driver (GLD) lässt sich die Funktionalität von STREAMS und Data Link Provider Interface (DLPI) für Solaris-Netzwerktreiber großteilig implementieren. Bis Solaris 8 10/00 war das GLD-Modul nur für Netzwerktreiber der Solaris Intel-Plattform Edition erhältlich. Jetzt steht GLD auch für Netzwerktreiber der Solaris SPARC-Plattform Edition zur Verfügung.

In Version 4/01 wurde GLD durch Fehlerkorrekturen aktualisiert. 

Weitere Informationen finden Sie unter "Drivers for Network Devices" in Solaris 8 Software Developer Supplement.

10/00 

Aktualisiert in 4/01 

 

Sprachunterstützung 

 

Das File System Safe Universal Transformation Format, kurz UTF-8, ist eine von X/Open als Multibyte-Darstellung von Unicode definierte Kodierung. UTF-8 berücksichtigt nahezu alle Zeichen herkömmlicher Einzelbyte- und Multibyte-Sprachumgebungen für europäische und asiatische Sprachen in Solaris. In Version 10/00 wurden Russisch, Polnisch und zwei neue Sprachumgebungen für Katalanisch hinzugefügt. Mit Version 4/01 wurden die Zeichensätze Türkisch UTF-8 und Russisch UTF-8 in die Liste der vorhandenen osteuropäischen Sprachumgebungen hinzugefügt. 

Weitere Informationen finden Sie unter "Additional Partial Locales for European Solaris Software" in Solaris 8 Software Developer Supplement.

10/00 

Aktualisiert in 4/01 

 

Das Programm mp akzeptiert internationale Textdateien aus unterschiedlichen Solaris-Sprachumgebungen und erzeugt eine für die angegebene Sprachumgebung angemessene Ausgabe. Die Ausgabe weist außerdem das richtige Textlayout auf, z. B. bidirektionales Text-Rendering und Formgebung, da mp Unterstützung für CTL (Complex Text Layout) bietet. Je nach der Systemschriftkonfiguration für mp der jeweiligen Sprachumgebung kann die PostScriptTM-Ausgabedatei Symbole aus systemresidenten skalierbaren oder Bitmap-Schriften von Solaris enthalten.

Weitere Informationen finden Sie unter "Print Filter Enhancement mp(1)" in Solaris 8 Software Developer Supplement.

4/01 

 

Wortumbruch für Thai: In dieser Aktualisierung ist ein neues Framework für die Textgrenzauflösung für asiatische Sprachen enthalten. Mithilfe dieses Frameworks können CDE-Anwendungen und Motif-Bibliotheken die korrekten, für Sprachumgebungen spezifischen Textgrenzauflösungen auf alle Sprachumgebungen anwenden. Diese Funktion, zusammen mit Änderungen an der CDE-/Motif-Bibliothek, ist in libXm.so.4 enthalten. Das Textgrenzauflösungsmodul für Thai ist eine neue Funktion, mit der Wörter in Satzstrings in Thai korrekt umgebrochen werden. Die Thai-Sprachumgebung unterstützt jetzt die korrekte Wortgrenzhandhabung für Motif-Widgets.

1/01 

 

Entwicklungstools 

 

sendfilev(), ein vektrorisierter sendfile-Systemaufruf, ermöglicht eine bessere Leistung beim Senden von Daten von Anwendungspuffern bzw. Dateien. Zum Beispiel kann ein Webserver im Webbetrieb eine HTTP-Antwort (Header, Daten und Trailer als auch Includes vom SSI-Server) in einem einzigen Systemaufruf erstellen. Diese Funktion optimiert die Leistung mit NCA, das sie die Rückgabe mehrerer Chunks ermöglicht, die für die Antwort möglicherweise aus verschiedenen Dateien zusammengestellt werden.

Weitere Infos finden Sie auf der Manpage, sendfilev(2).

7/01 

 

Der DHCP (Dynamic Host Configuration Protocol)-Service ermöglicht Host-Systemen, IP-Adressen und Netzwerkkonfigurationsinformationen zur Startzeit von einem Netzwerkserver abzurufen. In früheren Versionen konnten DHCP-Konfigurationsdaten lediglich in Textdateien oder NIS+ gespeichert werden. In dieser Version erfolgt der Datenzugriff des Solaris DHCP-Service jetzt über ein modulares Framework. Solaris DHCP bietet eine API, mit der Sie gemeinsame Objekte zur Unterstützung beliebiger Einrichtungen zur Speicherung von DHCP-Daten schreiben können.  

Der Solaris DHCP Service Developer's Guide bietet einen Überblick über das von Solaris DHCP verwendete Datenzugriffs-Framework, allgemeine Richtlinien für Entwickler und eine Auflistung der API-Funktionen, mit denen Module zur Unterstützung eines neuen Datenspeichers geschrieben werden können.

Weitere Infos finden Sie im Solaris DHCP Service Developer's Guide.

7/01 

 

Das Dienstprogramm appcert überprüft, ob eine Objektdatei dem Solaris ABI entspricht. Eine solche Übereinstimmung mit dem Solaris ABI erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass eine Anwendung mit zukünftigen Versionen der Solaris-Software kompatibel sein wird, wesentlich.

Weitere Informationen finden Sie unter "Using appcert" in Solaris 8 Software Developer Supplement.

4/01 

 

Web-Based Enterprise Management (WBEM) beinhaltet Standards für das Web-basierte Management von Systemen, Netzwerken und Geräten auf verschiedenen Plattformen. Das Sun WBEM Software Developer's Toolkit (SDK) ermöglicht die Entwicklung standardgemäßer Anwendungen für die Verwaltung von Ressourcen innerhalb der Betriebssystemumgebung Solaris. Außerdem können Entwickler mit diesem Toolkit Provider schreiben, Programme, die zum Zugriff auf Daten mit verwalteten Ressourcen kommunizieren. Sun WBEM SDK umfasst Client-APIs für die Beschreibung und die Verwaltung von Ressourcen in CIM (Common Information Model) sowie Provider-APIs zum Abrufen und Setzen dynamischer Daten auf den verwalteten Ressourcen. Darüber hinaus enthält Sun WBEM SDK die Java-Anwendung CIM WorkShop zum Erzeugen und Anzeigen der verwalteten Ressourcen auf einem System und einen Beispielsatz von WBEM-Client- und -Provider-Programmen.  

Weitere Informationen finden Sie im Dokument Sun WBEM SDK Developer's Guide.

4/01 

 

SPARC: In das Dokument Multithreaded Programming Guide wurden die folgenden Fehlerkorrekturen aufgenommen: 4308968, 4356675, 4356690.

Um das Buch anzuzeigen, siehe den Multithreaded Programming Guide.

1/01 

 

Das Handbuch Linkers and Libraries Guide wurde um einige neue Funktionen aktualisiert.

Zu den Aktualisierungen für Version 10/00 gehören:

  • Die Umgebungsvariable LD_BREADTH wird vom Laufzeit-Linker ignoriert. Siehe Abschnitt "Initialization and Termination Routines".

  • Der Laufzeit-Linker und seine Debugger-Schnittstelle wurden hinsichtlich einer besseren Laufzeit- und Kerndateianalyse erweitert. Diese Aktualisierung ist durch eine neue Versionsnummer gekennzeichnet. Siehe Abschnitt "Agent Manipulation". Diese Aktualisierung erweitert die Felder rl_flags, rl_bend und rl_dynamic der Struktur rd_loadobj_t. Siehe Abschnitt "Scanning Loadable Objects".

  • Die Prüfung durch Distanzierung verschobener Daten hinsichtlich ihrer Verwendung oder potentiellen Verwendung mit Kopierverschiebungen ist jetzt möglich. Siehe Abschnitt "Displacement Relocations".

  • 64-Bit-Filter können einzig anhand der Option link-editors -64 aus einer Tabellendatei erzeugt werden. Siehe Abschnitt "Generating a Standard Filter".

  • Einige Anmerkungen erklären, weshalb die dynamische Erweiterung der Token-Zeichenkette $ORIGIN auf sichere Anwendungen beschränkt ist. Siehe Abschnitt "Security".

  • Verwenden Sie dlinfo(3DL), um die Suchpfade zu prüfen, die zur Auffindung der Abhängigkeiten dynamischer Objekte verwendet werden.

  • Die Nachschlagesemantik-Versionen dlsym(3DL) und dlinfo(3DL) wurden durch die neue Behandlungsroutine RTLD_SELF erweitert.

  • Der zur Laufzeit dynamische Objekte verschiebende Symbol-Nachschlagevorgang kann durch die Angabe von Informationen für die direkte Bindung innerhalb jedes dynamischen Objekts bedeutend reduziert werden. Siehe die Abschnitte "External Bindings" oder "Direct Binding".

Zu den Aktualisierungen für Version 1/01 gehören:

  • Die mit dladdr(3DL) erhältlichen symbolischen Informationen wurden durch die Einführung von dladdr1() erweitert.

  • Aus dlinfo(3DL) lässt sich das $ORIGIN eines dynamischen Objekts ermitteln.

  • Die Anzeige der Befehlszeilenoptionen, die zur Erstellung von Laufzeitkonfigurationsdateien mit crle(1) verwendet wurden, erleichtert nun die Pflege dieser Dateien. Es ist auch eine Aktualisierungsfunktion verfügbar. (Siehe die Option -u.)

  • Der erweiterte Laufzeit-Linker und seine Debugger-Schnittstelle können nun die Auflösung von Einträgen in der Prozedurverknüpfungstabelle feststellen. Diese Aktualisierung ist durch eine neue Versionsnummer gekennzeichnet. Siehe Abschnitt "Agent Manipulation". Diese Aktualisierung stellt eine Erweiterung der Struktur rd_plt_info_t dar. Siehe Abschnitt "Procedure Linkage Table Skipping".

  • Mit dem neuen mapfile-Segmentbeschreiber STACK kann ein Anwendungsstapel als nicht-ausführbar definiert werden. Siehe Abschnitt "Segment Declarations".

10/00  

Aktualisiert in 1/01 und 7/01 

 

Zu den Aktualisierungen für Version 7/01 gehören:

  • Nicht verwendete Abhängigkeiten können mithilfe von ldd(1) bestimmt werden. (Siehe dazu die Option -u.)

  • Es wurden verschiedene ELF ABI-Erweiterungen hinzugefügt und die dazugehörige Dokumentation überarbeitet. Siehe "Initialization and Termination Sections," "Initialization and Termination Routines," Tabelle 6, Tabelle 9, Tabelle 16, Tabelle 17, "Section Groups," Tabelle 19, Tabelle 24, Tabelle 45, Tabelle 46 und "Program Loading (Processor-Specific)."

  • Durch die Addition der Varianten _32 und _64 ist die Verwendung der link-editor Umgebungsvariablen noch flexibler geworden. Siehe "Environment Variables" in Linker and Libraries Guide.

Siehe Linker and Libraries Guide.

10/00  

Aktualisiert in 1/01 und 7/01 

 

Systemschnittstellen-Tools 

 

Die Aktualisierung des Dokuments System Interface Guide besteht in Fehlerkorrekturen. Mit dieser Ausgabe wurden verschiedene Druckfehler im Text und in Quellcode-Beispielen behoben.

Siehe System Interface Guide.

6/00 

 

Java-Versionen 

 

Die auch als J2SETM 1.3.0 bekannte Java 2 SDK Standard Edition v. 1.3.0 ist eine Aktualisierung für Java 2 SDK. Die Version J2SE umfasst die folgenden neuen Funktionen und Erweiterungen.

  • Verbesserte Leistung

    Hinsichtlich Technologie und Leistung optimierte Java HotSpotTM-Laufzeitbibliotheken machen J2SE 1.3.0 zu der heute schnellsten JavaTM-Plattform.

  • Einfachere Bereitstellung im Web

    Neue Funktionen wie das Zwischenspeichern von Applets und die automatische Installation von optionalen Softwarepaketen durch die JavaTM-Plug-in-Komponente von J2SE 1.3.0 erhöhen die Geschwindigkeit und Flexibilität bei der Anzeige von Programmen im Web.

  • Enterprise-Interoperabilität

    Durch die Erweiterung um RMI/IIOP und das Java Naming and Directory InterfaceTM wurde mit J2SE 1.3.0 eine Verbesserung der Interoperabilität der Java 2-Plattform erzielt.

  • Mehr Sicherheit

    Die neue Unterstützung für elektronische RSA-Signaturen, dynamisches Trust-Management, X.509-Zertifikate und die Prüfung von Netscape-signierten Dateien gibt Entwicklern noch mehr Möglichkeiten zum Schützen ihrer elektronischen Daten an die Hand.

  • Java-Sound

    J2SE 1.3.0 beinhaltet ein leistungsstarkes neues Sound-API. In vorigen Versionen der Plattform war die Audio-Unterstützung auf die bloße Wiedergabe von Audio-Clips beschränkt. Mit dieser Version definiert die Java 2-Plattform einen Satz von Standardklassen und -schnittstellen für eine Low-Level-Audio-Unterstützung.

  • Verbesserte APIs und mehr Entwicklungsfreundlichkeit

    Als Reaktion auf die Wünsche der Entwicklergemeinde wurden mit J2SE 1.3.0 neue Funktionen in verschiedenste Bereiche der Java 2-Plattform eingeführt. Diese Funktionen erweitern den Leistungsumfang der Plattform und ermöglichen die Entwicklung leistungsstärkerer Anwendungen. Einige der neuen Funktionen tragen außerdem an sich zur Beschleunigung und Erhöhung der Effizienz des Entwicklungsprozesses bei.

Hinweise zu weiteren J2SE-Verbesserungen finden Sie unter "Java 2 SDK, Standard Edition, version 1.3.0" in Solaris 8 Software Developer Supplement.

4/01 

 

J2SE 1.2.2_07a enthält Korrekturen für Fehler, die in vorigen Versionen der Serie J2SE 1.2.2 festgestellt wurden. Eine sehr wichtige Fehlerkorrektur ist die Behebung einer Leistungsminderung, die in J2SE 1.2.2_05 aufgetreten ist. Weitere Informationen zu Fehlerkorrekturen in J2SE 1.2.2_07a finden Sie auf der Website http://java.sun.com/j2se/1.2/ReleaseNotes.html.

4/01 

 

Java 2 SDK 1.2.2_06 und JDK 1.1.8_12 wurden seit der letzten Version durch Fehlerkorrekturen verbessert. 

1/01 

 

Java 2 SDK 1.2.2_05a umfasst die folgenden neuen Funktionen.

  • Verbesserung der Skalierbarkeit auf mehr als 20 CPUs

  • Verbesserte JIT-Compiler-Optimierung

  • Verbesserte Leistung bei Text-Rendering

  • Demo-Paket für poller-Klasse

  • Swing-Verbesserungen

Weitere Informationen finden Sie unter "Previous Java 2 Standard Edition (J2SE) Releases" in Solaris 8 Software Developer Supplement.

10/00 

 

32-Bit: Durch die Erweiterung um das Modul mod_jserv und die dazugehörigen Dateien bietet der Apache Web Server nun Unterstützung für Java-Servlets.

Weitere Informationen finden Sie unter "Java Servlet Support in Apache Web Server" in Solaris 8 Software Developer Supplement.

10/00 

 

Early Access 

 

In dieser Version ist ein Early Access (EA)-Verzeichnis mit EA-Software enthalten. Weitere Informationen finden Sie in der README-Datei auf der zweiten Solaris-Software-CD.