Wenn IKE Schlüssel aushandelt, wirkt sich die Übertragungsgeschwindigkeit auf den Erfolg der Aushandlung aus. Normalerweise müssen Sie die Standardwerte für die IKE-Übertragungsparameter nicht ändern. Eventuell müssen die Übertragungswerte jedoch geändert werden, um die Schlüsselaushandlung bei extrem frequentierten Leitungen zu optimieren oder um ein Problem zu reproduzieren.
Bei einer längeren Aushandlung kann IKE die Schlüssel aus über unzuverlässige Übertragungsleitungen aushandeln. Sie verlängern bestimmte Parameter, so dass schon die ersten Versuche erfolgreich sind. Wenn der erste Versuch nicht erfolgreich ist, können Sie nachfolgenden Versuchen mehr Zeit gewähren, damit sie erfolgreich abgeschlossen werden.
Bei einer kürzeren Dauer können Sie von den Vorteilen zuverlässiger Übertragungsleitungen profitieren. Sie können schneller einen Wiederholversuch bei fehlgeschlagenen Aushandlungen einleiten, um so die Aushandlung insgesamt zu beschleunigen. Bei der Suche nach der Ursache eines Problems können Sie auch die Aushandlung beschleunigen, um schnell einen Fehler zu erzeugen. Eine kürzere Aushandlung bedeutet auch, dass die Phase 1 SAs über deren gesamte Lebendauer genutzt werden können.
Nehmen Sie über die Systemkonsole die Rolle eines Primäradministrators an, oder melden Sie sich als Superuser an.
Die Rolle des Primäradministrators enthält das Primary Administrator-Profil. Informationen zum Erstellen von Rollen und Zuweisen von Rollen zu Benutzern finden Sie in Kapitel 2, Working With the Solaris Management Console (Tasks) in System Administration Guide: Basic Administration.
Eine remote Anmeldung führt zu sicherheitskritischem Datenverkehr, der abgehört werden könnte. Auch wenn Sie eine remote Anmeldung schützen, wird die Sicherheit des Systems auf die Sicherheit der remoten Anmeldesitzung reduziert. Verwenden Sie den Befehl ssh, um sich sicher remote anzumelden.
Ändern Sie die Standardwerte der globalen Übertragungsparameter auf jedem System.
Ändern Sie die Phase 1 Parameter für die Aushandlungsdauer in der Datei /etc/inet/ike/config auf jedem System.
### ike/config file on system ## Global parameters # ## Phase 1 transform defaults # #expire_timer 300 #retry_limit 5 #retry_timer_init 0.5 (integer or float) #retry_timer_max 30 (integer or float) |
Die Zeit in Sekunden, die eine noch nicht abgeschlossene IKE Phase I-Aushandlung weiter ausgeführt werden darf, bis der Aushandlungsversuch gelöscht wird. Standardmäßig werden die Versuche über 30 Sekunden ausgeführt.
Die Anzahl an wiederholten Übertragungen, bevor die IKE-Aushandlung abgebrochen wird. Standardmäßig versucht IKE fünf Übertragungen.
Das Erstintervall zwischen den Übertragungsversuchen. Dieses Intervall wird verdoppelt, bis der Wert von retry_timer_max erreicht ist. Das Erstintervall beträgt 0,5 Sekunden.
Das maximale Intervall zwischen den Übertragungsversuchen. Das Intervall für die Übertragungsversuche wächst bis zu diesem Wert an. Standardmäßig beträgt der Grenzwert 30 Sekunden.
Lesen Sie die geänderte Konfiguration in den Systemkern ein.
Im folgenden Beispiel ist ein System über eine stark frequentierte Übertragungsleitung mit seinem Peer verbunden. Die ursprünglichen Einstellungen in der Datei sind mit Kommentarzeichen versehen. Die neuen Einstellungen verlängern die Aushandlungszeit.
### ike/config file on partym ## Global Parameters # ## Phase 1 transform defaults #expire_timer 300 #retry_limit 5 #retry_timer_init 0.5 (integer or float) #retry_timer_max 30 (integer or float) # expire_timer 600 retry_limit 10 retry_timer_init 2.5 retry_timer_max 180 |
Im folgenden Beispiel ist ein System über eine Hochgeschwindigkeitsleitung mit wenig Verkehr mit seinem Peer verbunden. Die ursprünglichen Einstellungen in der Datei sind mit Kommentarzeichen versehen. Die neuen Einstellungen verkürzen die Aushandlungszeit.
### ike/config file on partym ## Global Parameters # ## Phase 1 transform defaults #expire_timer 300 #retry_limit 5 #retry_timer_init 0.5 (integer or float) #retry_timer_max 30 (integer or float) # expire_timer 120 retry_timer_init 0.20 |