Systemverwaltungshandbuch: IP Services

Routen von Datagrammen von und an mobile Knoten

In diesem Abschnitt wird beschrieben, wie mobile Knoten, Home-Agents und Foreign-Agents zusammenarbeiten, um Datagramme für mobile Knoten, die an ein Foreign-Netzwerk angeschlossen sind, zu routen. Informationen zu den von Solaris OS unterstützten Mobile IP-Funktionen finden Sie unter Overview of the Solaris Mobile IP Implementation.

Methoden zur Einkapselung

Home-Agents und Foreign-Agents nutzen eine der verfügbaren Einkapselungsmethoden, um Datagramme zu unterstützen, die einen Tunnel verwenden. Definierte Einkapselungsmethoden sind IP-in-IP Encapsulation, Minimal Encapsulation und Generic Routing Encapsulation. Foreign-Agent und Home-Agent-Fälle oder indirekt co-located mobile Knoten und Home-Agent-Fälle müssen die gleiche Einkapselungsmethode unterstützen. Alle Mobile IP-Einheiten müssen die IP-in-IP Encapsulation unterstützen.

Routing von Unicast Datagrammen

Wenn ein mobiler Knoten in einem Foreign-Netzwerk registriert ist, verwendet er die folgenden Regeln, um einen Standard-Router zu wählen:

Broadcast-Datagramme

Wenn ein Home-Agent ein Broadcast- oder Multicast-Datagramm empfängt, leitet er das Datagramm nur an mobile Knoten weiter, die den Empfang dieser Datagramme explizit angefordert haben. Wie der Home-Agent Broadcast- und Multicast-Datagramme an mobile Knoten weiterleitet, hängt im Wesentlichen von zwei Faktoren ab: entweder verwendet der mobile Knoten eine von einem Foreign-Agent bereitgestellte Care-Of-Adresse, oder der mobile Knoten verwendet seine eigene co-located Care-Of-Adresse. Bei der erstgenannten Option muss das Datagramm doppelt gekapselt werden. Der erste IP-Header identifiziert den mobilen Knoten, an den das Datagramm zugestellt werden soll. Der erste IP-Header ist nicht im Broadcast- oder Multicast-Datagramm enthalten. Der zweite IP-Header identifiziert die Care-Of-Adresse und ist der normale Tunnel-Header. Im zweiten Szenario entkapselt der mobile Knoten seine eigenen Datagramme, und die Datagramme müssen über den regulären Tunnel gesendet werden.

Routing von Multicast-Datagrammen

Um den Empfang von Multicast-Verkehr zu beginnen, wenn ein mobiler Knoten ein fremdes Teilnetz besucht, kann ein mobiler Knoten unter Verwendung einer der folgenden Methoden einer Multicast-Gruppe beitreten:

Multicast-Routing hängt von der IP-Quelladresse ab. Ein mobiler Knoten, der ein Multicast-Datagramm sendet, muss das Datagramm von einer gültigen Quelladresse auf diesem Link senden. Daher muss ein mobiler Knoten, der Multicast-Datagramme direkt in das besuchte Netzwerk sendet, eine co-located Care-Of-Adresse als IP-Quelladresse verwenden. Außerdem muss der mobile Knoten der Multicast-Gruppe beigetreten sein, der diese Adresse zugeordnet ist. Entsprechend gilt, ein mobiler Knoten, der in seinem Home-Teilnetz vor dem Roaming einer Multicast-Gruppe beigetreten ist oder der Multicast-Gruppe während des Roaming durch einen Rücktunnel zu seinem Home-Agent beigetreten ist, muss seine Home-Adresse als IP-Quelladresse des Multicast-Datagramms verwenden. Das bedeutet, der mobile Knoten muss diese Datagramme auch über den Rücktunnel an sein Home-Teilnetz senden, entweder über sich selbst (über seine co-located Care-Of-Adresse) oder über den Rücktunnel eines Foreign-Agent.

Obwohl es für einen mobilen Knoten sinnvoll erscheint, immer von dem Teilnetz aus beizutreten, das der mobile Knoten besucht, so ist er dennoch ein mobiler Knoten. Entsprechend muss der mobile Knoten jedes Mal neu beitreten, wenn er die Teilnetze wechselt. Daher ist es für den mobilen Knoten am sinnvollsten, über seinen Home-Agent beizutreten und diesen Overhead nicht zu verursachen. Darüber hinaus sind eventuell Multicast-Sitzungen vorhanden, die nur vom Home-Teilnetz aus verfügbar sind. Andere Überlegungen zwingen den mobilen Knoten eventuell dazu, in einer bestimmten Weise teilzunehmen.