Systemverwaltungshandbuch: IP Services

ProcedureSo konfigurieren Sie eine physikalische Schnittstelle nach der Systeminstallation

Mit dem folgenden Verfahren werden Schnittstellen konfiguriert. Wenn Sie Solaris 10 3/05 einsetzen, führen Sie das Verfahren So fügen Sie eine physikalische Schnittstelle nach der Installation hinzu (nur Solaris10 3/05) aus.

Bevor Sie beginnen
  1. Nehmen Sie auf dem System mit den zu konfigurierenden Schnittstellen die Rolle eines Primäradministrators an, oder melden Sie sich als Superuser an.

    Die Rolle des Primäradministrators enthält das Primary Administrator-Profil. Informationen zum Erstellen von Rollen und Zuweisen von Rollen zu Benutzern finden Sie in Kapitel 2, Working With the Solaris Management Console (Tasks) in System Administration Guide: Basic Administration.

  2. Stellen Sie fest, welche Schnittstellen derzeit auf dem System installiert sind.


    # dladm show-link
    
  3. Konfigurieren und plumben Sie jede Schnittstelle.


    # ifconfig interface plumb up
    

    Für qfe0 geben Sie z. B. Folgendes ein:


    # ifconfig qfe0 plumb up
    

    Hinweis –

    Schnittstellen, die explizit mit dem Befehl ifconfig konfiguriert wurden, behalten ihre Konfiguration nach einem Neustart nicht bei.


  4. Weisen Sie der Schnittstelle eine IPv4-Adresse und eine Netzmaske zu.


    # ifconfig interface IPv4-address netmask+netmask
    

    Für qfe0 geben Sie z. B. Folgendes ein:


    # ifconfig
    qfe0 192.168.84.3 netmask + 255.255.255.0
    

    Hinweis –

    Sie können eine IPv4-Adresse entweder in der traditionellen IPv4-Notation oder in der CIDR-Notation angeben.


  5. Prüfen Sie, ob die neu konfigurierten Schnittstellen geplumbt (aktiviert) konfiguriert wurden bzw. „UP“ sind.”


    # ifconfig
    -a
    

    Prüfen Sie die Statuszeile jeder angezeigten Schnittstelle. Achten Sie darauf, dass die Ausgabe das Flag UP in der Statuszeile enthält, z. B.:


    qfe0: flags=1000843 <UP,BROADCAST,RUNNING,MULTICAST,IPv4>
    mtu 1500 index 2
  6. (Optional) Sorgen Sie dafür, dass die Schnittstellenkonfiguration auch nach einem Neustart beibehalten wird. Führen Sie dazu die folgenden Schritte aus:

    1. Erstellen Sie für jede zu konfigurierende Schnittstelle eine /etc/hostname.Schnittstelle-Datei.

      Zum Hinzufügen der Schnittstelle qfe0 erstellen Sie z. B. die folgende Datei:


      # vi /etc/hostname.qfe0
      

      Hinweis –

      Wenn Sie alternative Hostname-Dateien für die gleiche Schnittstelle erstellen, müssen die alternativen Dateien ebenfalls dem Benennungsformathostname folgen.[0–9]*, wie z. B. hostname.qfe0.a123. Namen wiehostname.qfe0.bak oder hostname.qfe0.old sind ungültig und werden von Skripten beim Booten des Systems ignoriert.

      Beachten Sie außerdem, dass eine angegebene Schnittstelle nur eine entsprechende Hostname-Datei haben darf. Wenn Sie eine alternative Hostname-Datei für eine Schnittstelle mit einem gültigen Dateinamen angeben, wie beispielsweise /etc/hostname.qfe und /etc/hostname.qfe.a123 , versuchen die Boot-Skripten, die Konfiguration durchzuführen, indem sie die Inhalte beider Hostname-Dateien referenzieren, woraus Fehler resultieren würden. Um diese Fehler zu vermeiden, geben Sie einen ungültigen Dateinamen für die Hostname-Datei an, die Sie in einer bestimmten Konfiguration nicht verwenden möchten.


    2. Bearbeiten Sie die /etc/hostname.Schnittstelle-Datei.

      Geben Sie mindestens die IPv4-Adresse der Schnittstelle in die Datei ein. Sie können die traditionelle IPv4-Notation oder die CIDR-Notation verwenden, um die IP-Adresse der Schnittstelle anzugeben. Sie können auch einen Netzmaske oder andere Konfigurationsinformationen in die Datei eingeben.


      Hinweis –

      Wie Sie eine IPv6-Adresse für eine Schnittstelle hinzufügen, lesen Sie unter Modifizieren einer IPv6-Schnittstellenkonfiguration für Hosts und Server


    3. Für Solaris 10 11/06 und frühere Versionen von Oracle Solaris 10 fügen Sie die Einträge für die neue Schnittstelle in die /etc/inet/ipnodes-Datei ein.

    4. Fügen Sie Einträge für die neuen Schnittstellen in die /etc/inet/hosts-Datei ein.

    5. Führen Sie einen Neustart durch, um die neue Konfiguration zu übernehmen.


      # reboot -- -r
      
    6. Vergewisseren Sie sich, dass die in der /etc/hostname. Schnittstelle-Datei erstellte Schnittstelle konfiguriert wurde.


      # ifconfig -a
      

      Beispiele finden Sie unter Beispiel 6–2.


Beispiel 6–2 Hinzufügen von persistenten Schnittstellenkonfiguration

Im folgenden Beispiel wird gezeigt, wie Sie die Schnittstellen qfe0 und qfe1 für einen Host konfigurieren. Die Konfiguration dieser Schnittstellen wird auch nach einem Neustart beibehalten.


# dladm show-link
eri0    type: legacy    mtu: 1500       device: eri0 
qfe0    type: legacy    mtu: 1500       device: qfe0 
qfe1    type: legacy    mtu: 1500       device: qfe1 
qfe2    type: legacy    mtu: 1500       device: qfe2 
qfe3    type: legacy    mtu: 1500       device: qfe3 
bge0    type: non-vlan  mtu: 1500       device: bge0
# vi /etc/hostname.qfe0
192.168.84.3 netmask 255.255.255.0
# vi /etc/hostname.qfe1 
192.168.84.72 netmask 255.255.255.0
# vi /etc/inet/hosts
# Internet host table 
# 
127.0.0.1       localhost 
10.0.0.14       myhost
192.168.84.3       interface-2 
192.168.84.72       interface-3
For Solaris 10 11/06 and earlier releases:# vi /etc/inet/ipnodes
10.0.0.14 myhost
192.168.84.3       interface-2 
192.168.84.72       interface-3

An diesem Punkt starten Sie das System neu, um die neue Konfiguration zu übernehmen.


# reboot -- -r

Nachdem das System neu gestartet wurde, überprüfen Sie die Schnittstellenkonfiguration.


ifconfig -a
# ifconfig -a lo0: flags=1000849 <UP,LOOPBACK,RUNNING,MULTICAST,IPv4> mtu
8232 index 1
         inet 127.0.0.1 netmask ff000000  
eri0: flags=1000843<UP,BROADCAST,RUNNING,MULTICAST,IPv4> mtu 1500 index 2
         inet 10.0.0.14netmask ff000000 broadcast 10.255.255.255
         ether 8:0:20:c1:8b:c3  
qfe0:flags=1000843 <UP,BROADCAST,RUNNING,MULTICAST,IPv4> mtu 1500 index 3  
      inet 192.168.84.3 netmask ffffff00 broadcast 192.255.255.255
      ether 8:0:20:c8:f4:1d  
qfe1: flags=1000843 <UP,BROADCAST,RUNNING,MULTICAST,IPv4>mtu 1500 index 4
         inet 192.168.84.72 netmask ffffff00 broadcast 10.255.255.255
        ether 8:0:20:c8:f4:1e 

Siehe auch