Systemverwaltungshandbuch: IP Services

ProcedureSo erzeugen Sie PublicKey-Zertifikate und speichern sie auf angehängter Hardware

Das Erzeugen von PublicKey-Zertifikaten und das Speichern dieser Zertifikate auf angehängter Hardware ähnelt dem Erzeugen von PublicKey-Zertifikaten und dem Speichern dieser Zertifikate auf Ihrem System. Auf der Hardware müssen die Befehle ikecert certlocal und ikecert certdb die Hardware identifizieren. Die Option -T mit der Token-ID identifiziert die Hardware gegenüber den Befehlen.

Bevor Sie beginnen
  1. Nehmen Sie über die Systemkonsole die Rolle eines Primäradministrators an, oder melden Sie sich als Superuser an.

    Die Rolle des Primäradministrators enthält das Primary Administrator-Profil. Informationen zum Erstellen von Rollen und Zuweisen von Rollen zu Benutzern finden Sie in Kapitel 2, Working With the Solaris Management Console (Tasks) in System Administration Guide: Basic Administration.


    Hinweis –

    Eine remote Anmeldung führt zu sicherheitskritischem Datenverkehr, der abgehört werden könnte. Auch wenn Sie eine remote Anmeldung schützen, wird die Sicherheit des Systems auf die Sicherheit der remoten Anmeldesitzung reduziert. Verwenden Sie den Befehl ssh, um sich sicher remote anzumelden.


  2. Erzeugen Sie ein selbst-signiertes Zertifikat oder eine Zertifikat-Anforderung, und geben Sie die Token-ID an.

    Wählen Sie eine der folgenden Optionen:


    Hinweis –

    Für RSA unterstützt das Sun Crypto Accelerator 4000-Board Schlüssel bis zu 2048 Bit. Für DSA unterstützt dieses Board Schlüssel bis zu 1024 Bit.


    • Bei einem selbst-signiertem Zertifikate verwenden Sie die folgende Syntax.


      # ikecert certlocal -ks -m 1024 -t rsa-md5 \
      > -D "C=US, O=PartyCompany, OU=US-Partym, CN=Partym" \
      > -a -T dca0-accel-stor IP=192.168.116.16
      Creating hardware private keys.
      Enter PIN for PKCS#11 token: Type user:password
      

      Das Argument für die Option -T ist die Token-ID des angehängten Sun Crypto Accelerator 4000-Boards.

    • Bei einer Zertifikat-Anforderung verwenden Sie die folgende Syntax.


      # ikecert certlocal -kc -m 1024 -t rsa-md5 \
      > -D "C=US, O=PartyCompany, OU=US-Partym, CN=Partym" \
      > -a -T dca0-accel-stor IP=192.168.116.16
      Creating hardware private keys.
      Enter PIN for PKCS#11 token: Type user:password
      

    Eine Beschreibung der Argumente für den Befehl ikecert finden Sie in der Manpage ikecert(1M).

  3. Geben Sie an der Eingabeaufforderung für eine PIN den Sun Crypto Accelerator 4000-Benutzer, einen Doppelpunkt und das Passwort des Benutzers ein.

    Hat das Sun Crypto Accelerator 4000-Board beispielsweise den Benutzer ikemgr, dessen Passwort rgm4tigt lautet, geben Sie Folgendes ein:


    Enter PIN for PKCS#11 token: ikemgr:rgm4tigt
    

    Hinweis –

    Die PIN-Antwort wird auf dem Datenträger als Reintext gespeichert.


    Nachdem Sie das Passwort eingegeben haben, druckt das Zertifikat Folgendes:


    Enter PIN for PKCS#11 token: ikemgr:rgm4tigt
    -----BEGIN X509 CERTIFICATE-----
    MIIBuDCCASECAQAwSTELMAkGA1UEBhMCVVMxFTATBgNVBAoTDFBhcnR5Q29tcGFu
    …
    oKUDBbZ9O/pLWYGr
    -----END X509 CERTIFICATE-----
  4. Senden Sie Ihr Zertifikat an die andere Partei.

    Wählen Sie eine der folgenden Optionen:

    • Senden Sie das selbst-signierte Zertifikat an das remote System.

      Sie können das Zertifikat in eine E-Mail einfügen.

    • Senden Sie die Zertifikat-Anforderung an eine Organisation, die PKI verarbeitet.

      Folgen Sie den Anweisungen der PKI-Organisation zur Übermittlung der Zertifikat-Anforderung. Ausführliche Anweisungen finden Sie in Schritt 3 unter So konfigurieren Sie IKE mit Zertifikaten, die von einer CA signiert wurden.

  5. Ändern Sie auf Ihrem System die Datei /etc/inet/ike/config, so dass die Zertifikate erkannt werden.

    Wählen Sie eine der folgenden Optionen.

    • Selbst-signiertes Zertifikat

      Verwenden Sie die vom Administrator des remoten Systems bereitgestellten Werte für die Parameter cert_trust, remote_id und remote_addr. Auf dem System enigma enthält die ike/config-Datei Folgendes:


      # Explicitly trust the following self-signed certs
      # Use the Subject Alternate Name to identify the cert
      
      cert_trust "192.168.116.16"  Local system's certificate Subject Alt Name
      cert_trust "192.168.13.213"  Remote system's certificate Subject Alt name
      
      
      # Solaris 10 1/06 release: default path does not have to be typed in
      #pkcs11_path "/usr/lib/libpkcs11.so" Hardware connection
      
      # Solaris 10 release: use this path
      #pkcs11_path "/opt/SUNWconn/cryptov2/lib/libvpkcs11.so"
      …
      {
       label "JA-enigmax to US-partym"
       local_id_type dn
       local_id "C=JA, O=EnigmaCo, OU=JA-Enigmax, CN=Enigmax"
       remote_id "C=US, O=PartyCompany, OU=US-Partym, CN=Partym"
      
       local_addr  192.168.116.16
       remote_addr 192.168.13.213
      
       p1_xform
        {auth_method rsa_sig oakley_group 2 auth_alg sha1 encr_alg aes}
      }
    • Zertifikat-Anforderung

      Geben Sie den von der PKI-Organisation bereitgestellten Namen als Wert für das Schlüsselwort cert_root ein. Die Datei ike/config könnte auf dem System enigma wie folgt aussehen:


      # Trusted root cert
      # This certificate is from Example PKI
      # This is the X.509 distinguished name for the CA that it issues.
      
      cert_root "C=US, O=ExamplePKI\, Inc., OU=PKI-Example, CN=Example PKI"
      
      # Solaris 10 1/06 release: default path does not have to be typed in
      #pkcs11_path "/usr/lib/libpkcs11.so" Hardware connection
      
      # Solaris 10 release: use this path
      #pkcs11_path "/opt/SUNWconn/cryptov2/lib/libvpkcs11.so"
      …
      {
       label "JA-enigmax to US-partym - Example PKI"
       local_id_type dn
       local_id "C=JA, O=EnigmaCo, OU=JA-Enigmax, CN=Enigmax"
       remote_id  "C=US, O=PartyCompany, OU=US-Partym, CN=Partym"
      
       local_addr  192.168.116.16
       remote_addr 192.168.13.213
      
       p1_xform
        {auth_method rsa_sig oakley_group 2 auth_alg sha1 encr_alg aes}
      }
  6. Speichern Sie die Zertifikate der anderen Partei auf der angehängten Hardware.

    Antworten Sie auf die PIN-Anforderung, wie Sie in Schritt 3 geantwortet haben.


    Hinweis –

    Sie müssen die PublicKey-Zertifikate auf der angehängten Hardware speichern, die Ihren PrivateKey erstellt hat.


    • Selbst-signiertes Zertifikat.

      Fügen Sie das selbst-signierte Zertifikat des remoten Systems hinzu. In diesem Beispiel wird das Zertifikat in der Datei DCA.ACCEL.STOR.CERT gespeichert.


      # ikecert certdb -a -T dca0-accel-stor < DCA.ACCEL.STOR.CERT
      Enter PIN for PKCS#11 token: Type user:password
      

      Wenn das selbst-signierte Zertifikat rsa_encrypt als Wert für den Parameter auth_method verwendet, fügen Sie das Zertifikat des Peers zum Hardwarespeicher hinzu.

    • Zertifikate von einer PKI-Organisation.

      Fügen Sie die von der Organisation als Antwort auf Ihre Zertifikate-Anforderung erzeugten Zertifikate und die Zertifikatsautorität (CA) hinzu.


      # ikecert certdb -a -T dca0-accel-stor < DCA.ACCEL.STOR.CERT
      Enter PIN for PKCS#11 token: Type user:password
      

      # ikecert certdb -a -T dca0-accel-stor < DCA.ACCEL.STOR.CA.CERT
      Enter PIN for PKCS#11 token: Type user:password
      

      Informationen zum Hinzufügen der Zertifikat-Rücknahmeliste (CRL) von der PKI-Organisation finden Sie unter So verarbeiten Sie eine Zertifikat-Rücknahmeliste.