Systemverwaltungshandbuch: IP Services

Paketweiterleitung in einer Diffserv-Umgebung

Die folgende Abbildung zeigt einen Teil eines Unternehmens-Intranets mit einer teilweise Diffserv-konformen Umgebung. In diesem Szenario sind alle Hosts in den Netzwerken 10.10.0.0 und 10.14.0.0 IPQoS-konform und die lokalen Router in beiden Netzwerken sind Diffserv-konform. Jedoch sind die Zwischennetzwerke nicht für Diffserv konfiguriert.

Abbildung 32–2 Paketweiterleitung über Diffserv-konforme Netzwerk-Hops

Der Kontext folgt unter der Grafik, bei der es sich um ein Ablaufdiagramm handelt

Die nächsten Schritte verfolgen den Verlauf des in der Abbildung gezeigten Pakets. Die Schritte beginnen mit dem Fortschritt eines Pakets, das seinen Ursprung bei Host ipqos1 hat. Die nächsten Schritte beschreiben den weiteren Verlauf über mehrere Hops zum Host ipqos2.

  1. Der Benutzer an ipqos1 führt den Befehl ftp aus, um auf Host ipqos2 zuzugreifen, der drei Hops entfernt ist.

  2. ipqos1 wendet seine QoS-Richtlinie an dem resultierenden Datenpaketstrom an. ipqos1 klassifiziert daraufhin erfolgreich den ftp-Verkehr.

    Der Systemadministrator hat eine Klasse für den gesamten abgehenden ftp-Verkehr erstellt, der seinen Ursprung im lokalen Netzwerk 10.10.0.0 hat. Verkehr für die ftp-Klasse wird das AF22 Per-Hop-Behavior zugewiesen: Klasse zwei, medium-drop-Prioritätsstufe. Für die ftp-Klasse ist eine Verkehrswertrate von 2Mbit/s konfiguriert.

  3. ipqos-1 misst den ftp-Datenfluss, um festzustellen, ob der Fluss die zulässige Rate von 2 Mbit/s überschreitet.

  4. Der Marker auf ipqos1 markiert die DS-Felder in den abgehenden ftp-Paketen mit dem 010100 DSCP, entsprechend dem AF22 PHB.

  5. Der Router diffrouter1 empfängt die ftp-Pakete. diffrouter1 prüft den DSCP. Wenn diffrouter1 überlastet ist, werden Pakete, die mit AF22 markiert sind, abgeworfen.

  6. ftp-Verkehr wird in Übereinstimmung mit dem Per-Hop-Behavior, das für AF22 in den diffrouter1-Dateien konfiguriert ist, an den nächsten Hop weitergeleitet.

  7. Der ftp-Verkehr durchläuft das Netzwerk 10.12.0.0 zum genrouter, der nicht Diffserv-konform ist. Hier erhält der Verkehr ein „Beste Leistung“-Weiterleitungsverhalten.

  8. genrouter übergibt den ftp-Verkehr an das Netzwerk 10.13.0.0. Hier wird er von diffrouter2 empfangen.

  9. diffrouter2 ist Diffserv-konform. Aus diesem Grund leitet der Router die ftp-Pakete in Übereinstimmung mit dem PHB, das in der Router-Richtlinie für AF22-Pakete definiert ist, an das Netzwerk weiter.

  10. ipqos2 empfängt den ftp-Verkehr. ipqos2 fordert als Nächstes den Benutzer an ipqos1 zur Eingabe von Benutzernamen und Passwort auf.