Systemverwaltungshandbuch: IP Services

IPsec und Sicherheitszuordnungen

Eine IPsec-Sicherheitszuordnung (SA) legt die Sicherheitseigenschaften fest, die von miteinander kommunizierenden Hosts erkannt werden. Eine einzelne SA schützt Daten in eine Richtung. Der Schutz gilt entweder für einen bestimmten Host oder eine Gruppenadresse (multicast). Da eine Kommunikation entweder Peer-to-Peer oder Client-Server abläuft, müssen zwei SAs vorhanden sein, um den Datenverkehr in beide Richtungen zu schützen.

Eine IPsec-SA ist durch drei Elemente eindeutig gekennzeichnet:

Der SPI, eine zufällige 32-Bit-Zahl, wird mit einem AH- oder ESP-Paket übertragen. In den Manpages ipsecah(7P) und ipsecesp(7P) finden Sie ausführliche Informationen zum Schutzumfang durch AH und ESP. Zur Authentifizierung eines Pakets wird eine Integrität-Prüfsumme eingesetzt. Schlägt die Authentifizierung fehl, wird das Paket verworfen.

Sicherheitszuordnungen werden in einer Sicherheitszuordnung-Datenbank (SADB) gespeichert. In berechtigten Anwendungen kann die Datenbank mithilfe einer Socket-basierten Verwaltungsengine, der PF_KEY-Schnittstelle, verwaltet werden. Beispielsweise können die IKE-Anwendung und der Befehl ipseckeys die Socketschnittstelle PF_KEY verwenden.

Schlüsselmanagement in IPsec

Sicherheitszuordnungen (SAs) benötigen Schlüsselmaterial zur Authentifizierung und Verschlüsselung. Die Verwaltung dieses Schlüsselmaterials wird als Schlüsselmanagement bezeichnet. Das Schlüsselmanagement wird automatisch vom Internet Key Exchange (IKE)-Protokoll abgewickelt. Sie können die Schlüssel jedoch auch manuell mit dem Befehl ipseckey verwalten.

SAs für IPv4- und IPv6-Pakete können beide Methoden zum Schlüsselmanagement verwenden. Solange kein zwingender Grund für ein manuelles Schlüsselmanagement vorliegt, sollten Sie das automatische Schlüsselmanagement einsetzen. Ein Grund für ein manuelles Schlüsselmanagement wäre die Zusammenarbeit mit Systemen, die nicht unter Solaris OS ausgeführt werden.

In der aktuellen Version stellt SMF IPsec die folgenden Schlüsselmanagement-Services bereit:

In älteren Versionen als Solaris 10 4/09 dienen die Befehle in.iked und ipseckey zur Verwaltung von Schlüsselmaterial.