Systemverwaltungshandbuch: IP Services

ProcedureSo aktivieren Sie persistente IPv6-Schnittstellen

Im folgenden Verfahren wird beschrieben, wie die Konfiguration von automatisch konfigurierten IPv6-Adressen auch nach einem Neustart beibehalten wird.


Hinweis –

Befindet sich die Schnittstelle auf dem gleichen Link wie der Router, der derzeit einen IPv6-Präfix bekannt gibt, bezieht die Schnittstelle dieses Standortpräfix als Teil der automatisch konfigurierten Adressen. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter So konfigurieren Sie einen IPv6-konformen Router.


  1. Melden Sie sich auf dem IPv6-Knoten als Primäradministrator oder als Superuser an.

    Die Rolle des Primäradministrators enthält das Primary Administrator-Profil. Informationen zum Erstellen von Rollen und Zuweisen von Rollen zu Benutzern finden Sie in Kapitel 2, Working With the Solaris Management Console (Tasks) in System Administration Guide: Basic Administration.

  2. Erstellen Sie IPv6-Adressen für Schnittstellen, die nach der Installation hinzugefügt wurden.

    1. Erstellen Sie die Konfigurationsdatei.


      # touch /etc/hostname6.interface
      
    2. Fügen Sie Adressen zur Konfigurationsdatei hinzu.


      inet6 ipv6-address up
      addif inet6 ipv6-address up
      ...
  3. Erstellen Sie eine statische IPv6-Standardroute.


    # /usr/sbin/route -p add -inet6 default ipv6-address
    
  4. (Optional) Erstellen Sie eine /etc/inet/ndpd.conf-Datei, mit der die Parameter der Schnittstellenvariablen auf dem Knoten definiert werden.

    Wenn Sie temporäre Adressen für die Schnittstelle des Hosts erstellen müssen, lesen Sie Verwenden von temporären Adressen für eine Schnittstelle. Weitere Informationen zur /etc/inet/ndpd.conf-Datei finden Sie in der Manpage ndpd.conf(4) und unter ndpd.conf-Konfigurationsdatei.

  5. Starten Sie den Knoten neu.


    # reboot -- -r
    

    Der Neustartprozess sendet Pakete zur Router-Erkennung. Wenn ein Router mit einem Standortpräfix antwortet, kann der Knoten eine Schnittstelle mit einer zugehörigen /etc/hostname6.Schnittstelle-Datei mit einer globalen IPv6-Adresse konfigurieren. Andernfalls werden die IPv6-konformen Schnittstellen ausschließlich mit Link-lokalen Adressen konfiguriert. Durch den Neustart werden auch der in.ndpd- und anderen Netzwerkdaemons im IPv6-Modus neugestartet.


Beispiel 7–2 Beibehalten der Konfiguration einer IPv6-Schnittstelle nach einem Neustart

Im folgenden Beispiel wird gezeigt, wie die Konfiguration der IPv6-Schnittstelle qfe0 auch nach einem Neustart beibehalten wird. In diesem Beispiel gibt ein Router das Standortpräfix und die Teilnetz-ID 2001:db8:3c4d:15/64auf dem lokalen Link bekannt.

Zunächst prüfen Sie den Status der Systemschnittstellen.


# ifconfig -a
lo0: flags=1000849 <UP,LOOPBACK,RUNNING,MULTICAST,IPv4> mtu 8232 index 1
        inet 127.0.0.1 netmask ff000000 
qfe0: flags=1000863 <UP,BROADCAST,NOTRAILERS,RUNNING,MULTICAST,IPv4> mtu 1500 
           index 2
        inet 172.16.27.74 netmask ffffff00 broadcast 172.16.27.255
        ether 0:3:ba:13:14:e1 

# touch /etc/hostname6.qfe0
# vi /etc/hostname6.qfe0
inet6 fe80::203:baff:fe13:1431/10 up
addif inet6 2001:db8:3c4d:15:203:baff:fe13:14e1/64 up

# route -p add -inet6 default fe80::203:baff:fe13:1431
# reboot -- -r

Prüfen Sie, ob die von Ihnen konfigurierte IPv6-Adresse der Schnittstelle qfe0 noch immer zugewiesen ist.


# ifconfig -a6
qfe0: flags=2000841 <UP,RUNNING,MULTICAST,IPv6> mtu 1500 index 2
       ether 0:3:ba:13:14:e1 
       inet6 fe80::203:baff:fe13:14e1/10 
 qfe0:1: flags=2180841 <UP,RUNNING,MULTICAST,ADDRCONF,IPv6> mtu 1500 
          index 2
        inet6 2001:db8:3c4d:15:203:baff:fe13:14e1/64

Die Ausgabe des Befehls ifconfig -a6 zeigt zwei Einträge für qfe0. Der standardmäßige qfe0-Eintrag enthält die MAC- sowie die Link-lokale Adresse. Der zweite Eintrag qfe0:1 gibt eine Pseudo-Schnittstelle an, die für die zusätzliche IPv6-Adresse auf der Schnittstelleqfe0 erstellt wurde. Die neue, globale IPv6-Adresse 2001:db8:3c4d:15:203:baff:fe13:14e1/64 enthält den vom lokalen Router bekannt gegebenen Standortpräfix und die Teilnetz-ID.


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