Systemverwaltungshandbuch: IP Services

ProcedureSo konfigurieren Sie ein benutzerdefiniertes IPv6-Token

Die folgenden Anweisungen eignen sich insbesondere für Server, deren Schnittstellen regelmäßig ausgetauscht werden. Sie gelten auch für die Konfiguration von benutzerdefinierten Token auf einem IPv6-Knoten.

  1. Prüfen Sie, ob die mit einem Token zu konfigurierende Schnittstelle geplumbt (aktiviert) wurde.

    Eine Schnittstelle muss geplumbt sein, bevor Sie ein Token für ihre IPv6-Adresse konfigurieren können.


    # ifconfig -a6
    

    qfe0: flags=2000841 <UP,RUNNING,MULTICAST,IPv6> mtu 1500 index 2
            ether 0:3:ba:13:14:e1 
            inet6 fe80::203:baff:fe13:14e1/10

    Dieser Ausgabe zeigt, dass die Netzwerkschnittstelle qfe0 geplumbt wurde und die Link-lokale Adresse fe80::203:baff:fe13:14e1/10 aufweist. Diese Adresse wurde während der Konfiguration automatisch konfiguriert.

  2. Erstellen Sie eine oder mehrere hexadezimale Zahlen mit 64 Bit, die als Token für die Schnittstellen des Knoten verwendet werden. Beispiele für Token finden Sie unter Link-lokale Unicast-Adresse.

  3. Konfigurieren Sie jede Schnittstelle mit einem Token.

    Verwenden Sie die folgende Syntax des Befehls ifconfig für jede Schnittstelle, die eine benutzerdefinierte Schnittstellen-ID (Token) erhalten soll:


    ifconfig interface inet6  token address/64
    

    Verwenden Sie den folgenden Befehl, um die Schnittstelle qfe0 mit einem Token zu konfigurieren:


    # ifconfig qfe0 inet6 token ::1a:2b:3c:4d/64
    

    Wiederholen Sie diesen Schritt für jede Schnittstelle, die ein benutzerdefiniertes Token erhalten soll.

  4. (Optional) Sorgen Sie dafür, dass die neue IPv6-Adresse auch nach einem Neustart beibehalten wird.

    1. Erstellen oder bearbeiten Sie eine /etc/hostname6.Schnittstelle-Datei für jede Schnittstelle, die mit einem Token konfiguriert wurde.

    2. Fügen Sie den folgenden Text am Ende jeder /etc/hostname6.Schnittstelle-Datei hinzu:


      token ::token-name/64

      Sie können z. B. den folgenden Text am Ende einer /etc/hostname6.Schnittstelle-Datei hinzufügen:


      token ::1a:2b:3c:4d/64

    Nach dem Booten des Systems wird der Token, den Sie in der /etc/hostname6. interface-Datei konfiguriert haben, auf die IPv6-Adresse der Schnittstelle angewendet. Diese IPv6-Adresse bleibt auch bei nachfolgenden Neustarts bestehen.

  5. Aktualisieren Sie den IPv6-Daemon mit Ihren Änderungen.


    # pkill -HUP -in.ndpd
    

Beispiel 7–6 Konfiguration eines benutzerdefinierten Tokens auf einer IPv6-Schnittstelle

Im folgenden Beispiel weist die Schnittstelle bge0:1 eine automatisch konfigurierte IPv6-Adresse auf. Das Teilnetzpräfix 2001:db8:3c4d:152:/64 wurde vom Router über den lokalen Link des Knotens bekannt gegeben. Die Schnittstellen-ID 2c0:9fff:fe56:8255 wurde aus bge0:1's MAC-Adresse generiert.


# ifconfig -a6
lo0: flags=2002000849 <UP,LOOPBACK,RUNNING,MULTICAST,IPv6,VIRTUAL> mtu 8252 index 1
        inet6 ::1/128
bge0: flags=2100801 <UP,MULTICAST,IPv6> mtu 1500 index 5
        inet6 fe80::2c0:9fff:fe56:8255/10
        ether 0:c0:9f:56:82:55
bge0:1: flags=2180801 <UP, MULTICAST,ADDRCONF,IPv6>mtu 1500 index 5
        inet6 2001:db8:3c4d:152:c0:9fff:fe56:8255/64
# ifconfig bge0 inet6 token ::1a:2b:3c:4d/64
# vi /etc/hostname6.bge0
token ::1a:2b:3c:4d/64
# pkill -HUP -in.ndpd
# ifconfig -a6
lo0: flags=2002000849 <UP,LOOPBACK,RUNNING,MULTICAST,IPv6,VIRTUAL> mtu 8252 index 1
        inet6 ::1/128
bge0: flags=2100801 <UP,MULTICAST,IPv6> mtu 1500 index 5
        inet6 fe80::2c0:9fff:fe56:8255/10
        ether 0:c0:9f:56:82:55
bge0:1: flags=2180801 <UP, MULTICAST,ADDRCONF,IPv6>mtu 1500 index 5
        inet6 2001:db8:3c4d:152:1a:2b:3c:4d/64

Nachdem das Token konfiguriert wurde, führt die globale Adresse in der zweiten Statuszeile von bge0:1 jetzt 1a:2b:3c:4d als Konfiguration für dessen Schnittstellen-ID auf.


Siehe auch