Teil I Einführung in die Systemverwaltung: IP Services
1. Oracle Solaris TCP/IP-Protokollfamilie (Übersicht)
Teil II Administration von TCP/IP
2. Planen Ihres TCP/IP-Netzwerks (Vorgehen)
3. Einführung in IPv6 (Überblick)
4. Planen eines IPv6-Netzwerks (Aufgaben)
5. Konfiguration der TCP/IP-Netzwerkservices und IPv4-Adressierung (Aufgaben)
6. Verwalten von Netzwerkschnittstellen (Aufgaben)
7. Konfigurieren eines IPv6-Netzwerks (Vorgehen)
8. Verwaltung eines TCP/IP-Netzwerks (Aufgaben)
9. Fehlersuche bei Netzwerkproblemen (Aufgaben)
10. TCP/IP und IPv4 im Detail (Referenz)
12. Einführung in DHCP (Übersicht)
13. Planungen für den DHCP-Service (Aufgaben)
14. Konfiguration des DHCP-Services (Aufgaben)
15. Verwalten von DHCP (Aufgaben)
16. Konfiguration und Verwaltung des DHCP-Clients
17. DHCP-Fehlerbehebung (Referenz)
18. DHCP - Befehle und Dateien (Referenz)
19. IP Security Architecture (Übersicht)
20. Konfiguration von IPsec (Aufgaben)
21. IP Security Architecture (Referenz)
22. Internet Key Exchange (Übersicht)
23. Konfiguration von IKE (Aufgaben)
24. Internet Key Exchange (Referenz)
25. IP Filter in Oracle Solaris (Übersicht)
28. Verwalten von Mobile IP (Aufgaben)
29. Mobile IP-Dateien und Befehle (Referenz)
30. Einführung in IPMP (Übersicht)
31. Verwaltung von IPMP (Aufgaben)
Teil VII IP Quality of Service (IPQoS)
32. Einführung in IPQoS (Übersicht)
33. Planen eines IPQoS-konformen Netzwerks (Aufgaben)
Planen einer allgemeinen IPQoS-Konfiguration (Übersicht der Schritte)
Planen der Diffserv-Netzwerktopologie
Hardware-Strategien für das Diffserv-Netzwerk
IPQoS in einem Netzwerk aus Serverfarmen
Planen der Quality of Service-Richtlinie
Hilfen bei der Planung einer QoS-Richtlinie
Planen einer QoS-Richtlinie (Übersicht der Schritte)
So bereiten Sie ein Netzwerk für IPQoS vor
So definieren Sie die Klassen für Ihre QoS-Richtlinie
So definieren Sie Filter in der QoS-Richtlinie
So planen Sie die Verkehrssteuerung
Einführung in das IPQoS-Konfigurationsbeispiel
34. Erstellen der IPQoS-Konfigurationsdatei (Aufgaben)
35. Starten und Verwalten des IPQoS (Aufgaben)
36. Verwenden von Flow Accounting und Erfassen von Statistiken (Aufgaben)
Wenn Sie die Quality of Service (QoS)-Richtlinie planen, müssen Sie die von Ihrem Netzwerk angebotenen Services prüfen, klassifizieren und priorisieren. Außerdem müssen Sie die verfügbare Bandbreite bewerten, um die Rate festzulegen, mit der jede Verkehrsklasse im Netzwerk freigegeben wird.
Sammeln Sie Informationen zur Planung der QoS-Richtlinie in einem Format, das die Informationen umfasst, die für die IPQoS-Konfigurationsdatei erforderlich sind. Verwenden Sie beispielsweise die folgende Vorlage, um die wichtigsten der in der IPQoS-Konfigurationsdatei verwendeten Informationskategorien aufzulisten.
Tabelle 33-1 Vorlage zur Planung einer QoS-Richtlinie
|
Sie können jede Hauptkategorie weiter unterteilen, um die QoS-Richtlinie genauer zu definieren. In den nachfolgenden Abschnitten wird beschrieben, wie Sie die Informationen für die in der Vorlage beschriebenen Kategorien beziehen.
In der folgenden Tabelle sind die wichtigsten Aufgaben zur Planung einer QoS-Richtlinie sowie Links zu den Anleitungen zur Durchführung der einzelnen Aufgaben aufgeführt.
|
Hinweis - Im weiteren Verlauf dieses Abschnitts wird erklärt, wie Sie die QoS-Richtlinie eines IPQoS-konformen Systems planen. Informationen zur Planung der QoS-Richtlinie für den Diffserv-Router entnehmen Sie bitte der Router-Dokumentation und der Website des Router-Herstellers.
Im folgenden Verfahren sind die allgemeinen Planungsaufgaben zum Erstellen der QoS-Richtlinie beschrieben.
Topologiebeispiele finden Sie unter Planen der Diffserv-Netzwerktopologie.
Wenn Sie beabsichtigen, IPQoS auf allen Hosts im Netzwerk zu aktivieren, kennzeichnen Sie alle Hosts, die die gleiche QoS-Richtlinie verwenden können. Jedes IPQoS-konforme System muss über eine lokale QoS-Richtlinie verfügen, die in dessen IPQoS-Konfigurationsdatei implementiert ist. Sie können jedoch auch eine IPQoS-Konfigurationsdatei erstellen, die von mehreren Systemen verwendet wird. Dann kopieren Sie die Konfigurationsdatei auf jedes System mit dem gleichen Anforderungen an eine QoS-Richtlinie.
Einzelheiten entnehmen Sie bitte der Router-Dokumentation und der Website des Router-Herstellers.
Der erste Schritt beim Definieren der QoS-Richtlinie ist das Strukturieren der Verkehrswerte in Klassen. Es ist nicht erforderlich, für jeden Verkehrstyp in einem Diffserv-Netzwerk eine Klasse zu erstellen. Darüber hinaus müssen Sie, abhängig von Ihrer Netzwerktopologie, eventuell für jedes IPQoS-konforme System eine andere QoS-Richtlinie erstellen.
Für das nächste Verfahren wird davon ausgegangen, dass Sie festgelegt haben, welche Systeme in Ihrem Netzwerk IPQoS-konform sind. Informationen hierzu finden Sie unter So bereiten Sie ein Netzwerk für IPQoS vor.
Vorschläge finden Sie in Tabelle 33-1.
Die folgenden Fragen stellen eine Richtlinie zum Analysieren des Netzwerkverkehrs für mögliche Klassendefinitionen dar.
Bietet Ihr Unternehmen seinen Kunden Service-Level Agreements an?
In diesem Fall bewerten Sie die relativen Prioritätsebenen der SLAs, die Ihr Unternehmen seinen Kunden anbietet. Die gleichen Anwendungen können Kunden angeboten werden, denen unterschiedliche Prioritätsebenen garantiert sind.
Angenommen, Ihr Unternehmen bietet jedem Kunden Website-Hosting an. Dies bedeutet, dass Sie für jede Kunden-Website eine Klasse definieren müssen. Eine SLA kann eine Premium-Website als eine Serviceebene bereitstellen. Eine andere SLA bietet eventuell eine „Beste Leistung“ Personal-Website für Kunden zu einem Discountpreis an. Diese Faktoren deutet darauf hin, dass nicht nur unterschiedliche Websiteklassen, sondern diesen Websiteklassen auch potentiell unterschiedliche Per-Hop-Behaviors zugeordnet sind.
Bietet das IPQoS-Systemen populäre Anwendungen, die eine Verkehrssteuerung erfordern?
Sie können die Netzwerkleistung verbessern, indem Sie IPQoS auf Servern aktivieren, die populäre Anwendungen bereitstellen, die hohen Netzverkehr erzeugen. Typische Beispiele sind E-Mail, Netzwerknachrichten und FTP. Ziehen Sie, sofern anwendbar, das Erstellen von separaten Klassen für eingehenden und abgehenden Verkehr für jeden Servicetyp in Betracht. Beispielsweise können Sie eine Klasse für eingehende Mail und eine Klasse für abgehende Mail für die QoS-Richtlinie eines Mailservers erstellen.
Führt Ihr Netzwerk bestimmte Anwendungen aus, die ein Weiterleitungsverhalten mit der höchsten Priorität erfordern?
Jede kritische Anwendung, die ein Weiterleitungsverhalten mit höchster Priorität erfordert, muss die höchste Priorität in der Router-Warteschlange erhalten. Typische Beispiele sind Streaming-Video und Streaming-Audio.
Definieren Sie eingehende Klassen und abgehende Klassen für diese Anwendungen mit höchster Priorität. Dann fügen Sie die Klassen zu den QoS-Richtlinien auf dem IPQoS-konformen System, das als Server für die Anwendungen dient, sowie zum Diffserv-Router hinzu.
Treten in Ihrem Netzwerk Verkehrsströme auf, die gesteuert werden müssen, da sie einen Großteil der Bandbreite konsumieren?
Verwenden Sie netstat, snoop und andere Serviceprogramme zur Netzwerküberwachung, um Verkehr zu identifizieren, der zu Problemen im Netzwerk führen kann. Erstellen Sie eine Übersicht der bisher erstellten Klassen und erstellen Sie neue Klassen für eine Verkehrskategorie, die nicht näher definierte Probleme erzeugt. Wenn Sie bereits Klassen für eine Kategorie problembehafteten Verkehrs erzeugt haben, definieren Sie Raten für den Meter, mit denen der problembehaftete Verkehr kontrolliert wird.
Erstellen Sie Klassen für den problembehafteten Verkehr auf jedem IPQoS-konformen Systemen im Netzwerk. Jedes IPQoS-System kann daraufhin problembehafteten Verkehr verarbeiten, indem es die Rate begrenzt, mit der der Verkehrswert in das Netzwerk freigegeben wird. Denken Sie daran, diese Problemklassen auch in der QoS-Richtlinie auf dem Diffserv-Router zu definieren. Der Router kann dann die problembehafteten Datenströme gemäß der Konfiguration in seiner QoS-Richtlinie in eine Warteschlange stellen und einplanen.
Müssen Sie Statistiken zu bestimmten Verkehrstypen beziehen?
Eine schnelle Überprüfung einer SLA bringt zum Vorschein, für welche Arten von Kundenverkehr Accounting erforderlich ist. Wenn Ihr Standort SLAs anbietet, haben Sie wahrscheinlich Klassen für den Verkehr erstellt, für den Accounting erforderlich ist. Darüber hinaus müssen Sie eventuell Klassen erstellen, um das Erfassen von Statistiken zu überwachten Verkehrswerten zu ermöglichen. Sie können auch Klassen für Verkehr erstellen, auf den der Zugriff aus Sicherheitsgründen eingeschränkt werden soll.
Beispielsweise könnte Prioritätsebene 1 die höchste Prioritätsklasse darstellen. Weisen Sie den verbleibenden Klassen niedrigere Prioritätsebenen zu. Die von Ihnen zugewiesene Prioritätsebene dient nur zu organisatorischen Zwecken. Prioritätsebenen, die Sie in der QoS-Richtlinienvorlage aufstellen, werden nicht tatsächlich vom IPQoS verwendet. Darüber hinaus können Sie mehreren Klassen die gleiche Priorität zuweisen, falls dies für Ihre QoS-Richtlinie geeignet ist.
Beim Erstellen von Klassen werden Sie schnell feststellen, welche Klassen die höchste Priorität, eine mittlere Priorität und eine „Beste Leistung“-Priorität erhalten sollen. Ein gut geeignetes Schema zur Priorisierung von Klassen wird insbesondere dann wichtig, wenn Sie abgehenden Verkehr ein Per-Hop-Behavior zuweisen. Dies wird unter So planen Sie das Weiterleitungsverhalten beschrieben.
Neben dem Zuweisen eines PHB zu einer Klasse können Sie auch einen Prioritätsselektor in einem Filter für die Klasse definieren. Der Prioritätsselektor ist nur auf dem IPQoS-konformen Host aktiv. Angenommen, einige Klassen mit gleichen Raten und identischen DSCPs stehen beim Verlassen des IPQoS-Systems im Wettbewerb um Bandbreite. Der Prioritätsselektor in jeder Klasse kann die Serviceebene anderweitig identisch bewerteter Klassen weiter aufschlüsseln.
Sie erstellen Filter, um die Mitgliedschaft des Paketflusses bei einer bestimmten Klasse zu identifizieren. Jeder Filter enthält Selektoren, die Kriterien zur Bewertung eines Paketflusses definieren. Das IPQoS-konforme System verwendet die Kriterien in den Selektoren, um Pakete aus einem Verkehrswert zu extrahieren. Dann weist das IPQoS-System die Pakete einer Klasse zu. Eine Einführung in das Konzept der Filter finden Sie unter IPQoS-Filter.
In der folgenden Tabelle sind die am häufigsten verwendeten Selektoren aufgeführt. Die ersten fünf Selektoren stellen das IPQoS 5-Tuple dar, das vom IPQoS-System verwendet wird, um Pakete als Mitglieder eines Datenflusses zu identifizieren. Eine vollständige Liste der Selektoren finden Sie in Tabelle 37-1.
Tabelle 33-2 Allgemeine IPQoS-Selektoren
|
Hinweis - Selektoren sollten nur nach sorgfältigen Überlegungen zugewiesen werden. Verwenden Sie nur so viele Selektoren, wie Sie zum Extrahieren der Pakete für eine Klasse benötigen. Je mehr Selektoren Sie definieren, desto größer sind die Auswirkungen auf die IPQoS-Performance.
Bevor Sie beginnen
Bevor Sie die nächsten Schritte ausführen, sollten Sie das Verfahren So definieren Sie die Klassen für Ihre QoS-Richtlinie vollständig abgeschlossen haben.
Denken Sie daran, sofern anwendbar, separate Filter für eingehende und abgehenden Verkehr für jede Klasse zu erstellen. Fügen Sie beispielsweise einen Filter für ftp-in und einen Filter für ftp-out in die QoS-Richtlinie eines IPQ-konformen FTP-Servers ein. Dann können Sie zusätzlich zu den allgemeinen Selektoren einen geeigneten direction-Selektor definieren.
Verwenden Sie die in Tabelle 33-1 eingeführte QoS-Planungstabelle, um Filter für die von Ihnen definierten Klassen einzufügen.
Beispiel 33-1 Definieren von Filtern für FTP-Verkehr
In der folgenden Tabelle, die als Beispiel dient, wird gezeigt, wie Sie einen Filter für abgehenden FTP-Verkehr definieren.
|
Siehe auch
Informationen zum Definieren eines Schemas für die Flusskontrolle finden Sie unter So planen Sie die Verkehrssteuerung.
Informationen zum Definieren des Weiterleitungsverhaltens für Datenströme, die zum Netzwerkstrom zurückkehren, finden Sie unter So planen Sie das Weiterleitungsverhalten.
Informationen zum Planen des Flow Accounting für bestimmte Arten von Datenverkehr finden Sie unter So planen Sie das Flow Accounting.
Informationen zum Hinzufügen weiterer Klassen zur QoS-Richtlinie finden Sie unter So definieren Sie die Klassen für Ihre QoS-Richtlinie.
Informationen zum Hinzufügen weiterer Filter zur QoS-Richtlinie finden Sie unter So definieren Sie Filter in der QoS-Richtlinie.
Die Verkehrssteuerung umfasst das Messen des Verkehrswerts für eine Klasse sowie das Freigeben der Pakete mit einer definierten Rate in das Netzwerk. Beim Planen einer Verkehrssteuerung definieren Sie die Parameter, die von den IPQoS-Metermodule verwendet werden sollen. Die Metermodule bestimmen die Rate, mit der Verkehr in das Netzwerk freigegeben wird. Eine Einführung in das Konzept der Metermodule finden Sie unter Meter (tokenmt und tswtclmt) - Übersicht.
Im folgenden Verfahren wird davon ausgegangen, dass Sie Filter und Selektoren bereits definiert haben. Dies wird unter So definieren Sie Filter in der QoS-Richtlinie beschrieben.
Um eine bestimmte Serviceebene zu garantieren, müssen Sie die vom Kunden erzeugten bestimmten Verkehrsklassen messen.
Stellen Sie fest, ob weitere Klassen außer den SLAs zugewiesenen Klassen gemessen werden müssen.
Angenommen, das IPQoS-System führt eine Anwendung aus, die starken Datenverkehr erzeugt. Nachdem Sie den Verkehr der Anwendung klassifiziert haben, messen Sie die Datenströme, um die Rate zu steuern, mit der die Pakete des Datenflusses in das Netzwerk zurückkehren.
Hinweis - Nicht alle Klassen müssen gemessen werden. Beachten Sie dies beim Erstellen einer Übersicht Ihrer Klassen.
Klassen mit mehreren Filtern erfordern eventuell nur Messungen für einen Filter. Angenommen, Sie definieren Filter für eingehenden und abgehenden Datenverkehr einer bestimmten Klasse. Dann stellen Sie fest, dass die Verkehrssteuerung nur für den Datenverkehr in eine Richtung erforderlich ist.
Fügen Sie den Modulnamen zur Spalte für das Metermodul in Ihrer QoS-Planungstabelle hinzu.
Wenn Sie das Modul tokenmt verwenden, müssen Sie die folgenden Raten in Bit pro Sekunde definieren:
Committed Rate
Peak Rate
Wenn diese Raten ausreichen, um eine bestimmte Klasse zu messen, brauchen Sie nur die Committed Rate und in den Committed Burst für tokenmt definieren.
Falls erforderlich, können Sie auch die folgenden Raten definieren:
Committed Burst
Peak Burst
Eine vollständige Definition der tokenmt-Raten finden Sie unter Konfiguration von tokenmt als Two-Rate Meter. Ausführliche Informationen finden Sie auch auf der Manpage tokenmt (7ipp).
Wenn Sie das Modul tswtclmt verwenden, müssen Sie die folgenden Raten in Bit pro Sekunde definieren.
Committed Rate
Peak Rate
Sie können auch die Fenstergröße in Millisekunden definieren. Diese Raten sind unter tswtclmt-Metermodul und in der Manpage twstclmt(7ipp) definiert.
Das Ergebnis für beide Metermodule ist entweder grün, rot oder gelb. Fügen Sie Ihrer QoS-Organisationstabelle das Ergebnis für die Datenverkehr-Konformität hinzu, die für die von Ihnen definierten Raten gelten. Ergebnisse für die Metermodule sind unter Metermodul genauer beschrieben.
Sie müssen festlegen, welche Aktionen für Verkehr durchgeführt werden soll, der der Committed Rate entspricht bzw. nicht entspricht. Häufig, aber nicht immer, ist diese Aktion das Markieren des Paket-Headers mit einem Per-Hop-Behavior. Eine akzeptable Aktion für Verkehr auf grüner Ebene ist das Fortsetzen der Verarbeitung, solange die Verkehrswerte die Committed Rate nicht überschreiten. Eine andere Aktion wäre das Abwerfen von Paketen einer Klasse, wenn Datenflüsse die Peak Rate überschreiten.
Beispiel 33-2 Definieren von Metermodulen
In der folgenden Tabelle, die als Beispiel dient, sind die Meter-Einträge für eine Klasse mit E-Mail-Verkehr aufgeführt. Das Netzwerk, in dem sich das IPQoS-Systemen befindet, verfügt über eine gesamte Bandbreite von 100 Mbit/s oder 10000000 Bit pro Sekunde. Die QoS-Richtlinie weist der E-Mail-Klasse eine niedrige Priorität zu. Darüber hinaus erhält diese Klasse das Weiterleitungsverhalten „Beste Leistung“.
|
Siehe auch
Informationen zum Definieren des Weiterleitungsverhaltens für Pakete, die zum Netzwerkstrom zurückkehren, finden Sie unter So planen Sie das Weiterleitungsverhalten.
Informationen zum Planen des Flow Accounting für bestimmte Arten von Datenverkehr finden Sie unter So planen Sie das Flow Accounting.
Informationen zum Hinzufügen weiterer Klassen zur QoS-Richtlinie finden Sie unter So definieren Sie die Klassen für Ihre QoS-Richtlinie.
Informationen zum Hinzufügen weiterer Filter zur QoS-Richtlinie finden Sie unter So definieren Sie Filter in der QoS-Richtlinie.
Informationen zum Definieren eines anderen Schemas zur Flusskontrolle finden Sie unter So planen Sie die Verkehrssteuerung.
Informationen zum Erstellen einer IPQoS-Konfigurationsdatei finden Sie unter So erstellen Sie eine IPQoS-Konfigurationsdatei und definieren Datenverkehrsklassen.
Das Weiterleitungsverhalten bestimmt die Priorität und Drop-Prioritätsstufe von Verkehrswerten, die in das Netzwerk weitergeleitet werden sollen. Grundsätzlich können Sie zwischen zwei Weiterleitungsverhalten wählen: Priorisieren der Datenströme einer Klasse in Relation zu anderen Verkehrsklassen oder vollständiges Abwerfen der Datenflüsse.
Das Diffserv-Modell verwendet den Marker, um Verkehrswerten das ausgewählte Weiterleitungsverhalten zuzuweisen. IPQoS bietet die folgenden Markermodule.
dscpmk – Dient zum Markieren des DS-Feldes eines IP-Pakets mit einem DSCP
dlcosmk – Dient zum Markieren des VLAN-Tags eines Datagramms mit einem Serviceklassen (Class of Service, CoS)-Wert
Hinweis - Die Vorschläge in diesem Abschnitt beziehen sich speziell auf IP-Pakete. Wenn Ihr IPQoS-System ein VLAN-Gerät umfasst, können Sie den Marker dlcosmk verwenden, um das Weiterleitungsverhalten für Datagramme festzulegen. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Verwenden des Markers dlcosmk mit VLAN-Geräten.
Um IP-Datenverkehr zu priorisieren, müssen Sie jedem Paket einen DSCP zuweisen. Der Marker dscpmk markiert das DS-Feld eines Pakets mit dem DSCP. Sie wählen den DSCP einer Klasse aus einer Gruppe bekannter Codepoints aus, die dem Weiterleitungsverhalten zugewiesen sind. Zu diesen bekannten Codepoints zählen 46 (101110) für das EF PHB und eine Reihe von Codepoints für den AF PHB. Eine Übersicht zu den DSCP und zur Weiterleitung finden Sie unter Verkehrsweiterleitung in einem IPQoS-konformen Netzwerk.
Bevor Sie beginnen
Bei den nächsten Schritten wird davon ausgegangen, dass Sie Klassen und Filter für die QoS-Richtlinie definiert haben. Obwohl Sie den Meter mit dem Marker zur Steuerung von Datenverkehr verwenden werden, können Sie den Marker auch separat einsetzen, um ein Weiterleitungsverhalten zu definieren.
Nicht alle Verkehrsklassen müssen markiert werden.
Das EF PHB garantiert, dass Pakete mit dem EF DSCP 46 (101110) vor Paketen mit AF PHBs in das Netzwerk freigegeben werden. Verwenden Sie das EF PHB für Datenverkehr mit der höchste Priorität. Weitere Informationen zum EF finden Sie unter Expedited Forwarding (EF) PHB.
Beispiel 33-3 QoS-Richtlinie für eine Spieleanwendung
Der Datenverkehr wird im Allgemeinen aus folgenden Gründen gemessen:
Eine SLA garantiert Paketen dieser Klasse höheren Service oder geringerem Service, wenn das Netzwerk stark ausgelastet ist.
Eine Klasse mit einer niedrigeren Priorität hat die Tendenz, das Netzwerk zu fluten.
Sie können den Marker mit dem Meter verwenden, um diesen Klassen Differentiated Services und Bandbreitenverwaltung bereitzustellen. Die folgende Tabelle zeigt beispielsweise einen Teil der QoS-Richtlinie. Diese Richtlinie definiert eine Klasse für eine beliebte Spieleanwendung, die einen starken Datenverkehr erzeugt.
|
Die Weiterleitungsverhalten weisen demgames_app-Datenverkehr, der seiner Committed Rate entspricht oder unter der Peak Rate liegt, DSCPs mit geringer Priorität zu. Wenn der games_app -Datenverkehr die Peak Rate übersteigt, gibt die QoS-Richtlinie an, dass Pakete von games_app abzuwerfen sind. Alle AF Codepoints sind in Tabelle 37-2 aufgeführt.
Siehe auch
Informationen zum Planen des Flow Accounting für bestimmte Arten von Datenverkehr finden Sie unter So planen Sie das Flow Accounting.
Informationen zum Hinzufügen weiterer Klassen zur QoS-Richtlinie finden Sie unter So definieren Sie die Klassen für Ihre QoS-Richtlinie.
Informationen zum Hinzufügen weiterer Filter zur QoS-Richtlinie finden Sie unter So definieren Sie Filter in der QoS-Richtlinie.
Informationen zum Definieren eines Schemas für die Flusskontrolle finden Sie unter So planen Sie die Verkehrssteuerung.
Informationen zum Definieren zusätzlicher Weiterleitungsverhalten für Datenstöme, die zum Netzwerkstrom zurückkehren, finden Sie unter So planen Sie das Weiterleitungsverhalten.
Informationen zum Erstellen einer IPQoS-Konfigurationsdatei finden Sie unter So erstellen Sie eine IPQoS-Konfigurationsdatei und definieren Datenverkehrsklassen.
Sie verwenden das IPQoS-Modul flowacct, um Verkehrswerte zur Fakturierung und Netzwerkverwaltung zu verfolgen. Gehen Sie nach dem folgenden Verfahren vor, um festzustellen, ob Ihre QoS-Richtlinie das Flow Accounting umfassen soll.
In diesem Fall sollten Sie das Flow Accounting verwenden. Erstellen Sie eine Übersicht der SLAs, um festzustellen, welche Arten des Netzwerkverkehrs Ihr Unternehmen seinen Kunden in Rechnung stellen möchte. Dann prüfen Sie in Ihrer QoS-Richtlinie, welche Klassen zu berechnenden Verkehr auswählen.
In diesem Fall sollten Sie das Flow Accounting einsetzen, um das Verhalten dieser Anwendungen zu beobachten. Ermitteln Sie in Ihrer QoS-Richtlinie die Klassen, denen Sie Verkehr zugewiesen haben, der überwacht werden muss.
Siehe auch
Informationen zum Hinzufügen weiterer Klassen zur QoS-Richtlinie finden Sie unter So definieren Sie die Klassen für Ihre QoS-Richtlinie.
Informationen zum Hinzufügen weiterer Filter zur QoS-Richtlinie finden Sie unter So definieren Sie Filter in der QoS-Richtlinie.
Informationen zum Definieren eines Schemas für die Flusskontrolle finden Sie unter So planen Sie die Verkehrssteuerung.
Informationen zum Definieren des Weiterleitungsverhaltens für Pakete, die zum Netzwerkstrom zurückkehren, finden Sie unter So planen Sie das Weiterleitungsverhalten.
Informationen zum Planen von zusätzlichem Flow Accounting für bestimmte Arten von Datenverkehr finden Sie unter So planen Sie das Flow Accounting.
Informationen zum Erstellen einer IPQoS-Konfigurationsdatei finden Sie unter So erstellen Sie eine IPQoS-Konfigurationsdatei und definieren Datenverkehrsklassen.