JavaScript is required to for searching.
Navigationslinks �berspringen
Druckansicht beenden
Oracle Solaris 10 8/11 Installationshandbuch: Solaris Flash-Archive (Erzeugung und Installation)
search filter icon
search icon

Dokument-Informationen

Vorwort

1.  Solaris Flash (Übersicht)

2.  Solaris Flash (Planung)

3.  Erstellen von Solaris Flash-Archiven (Vorgehen)

Übersicht der Schritte: Erstellen von Solaris Flash-Archiven

Installation des Mastersystems

So installieren Sie ein Mastersystem für Neuinstallationen

Erstellen von Anpassungsskripten

So erzeugen Sie ein Precreation-Skript

Erzeugen eines benutzerdefinierten Archivteils per Precreation-Skript

So erzeugen Sie ein Predeployment-Skript

So erzeugen Sie ein Postdeployment-Skript

So erzeugen Sie ein Reboot-Skript

Erstellen von Solaris Flash-Archiven

So erstellen Sie Solaris Flash-Archive für Neuinstallationen

Beispiele - Erstellen eines Solaris Flash-Archivs

Verschiedene Beispiele - Erstellen eines Solaris Flash-Archivs

Beispiele - Erstellen von Solaris Flash-Archiven und Anpassen von Dateien

So erstellen Sie ein Solaris Flash-Differenzarchiv mit einem aktualisierten Master-Abbild

So erzeugen Sie mit Solaris Live Upgrade ein Solaris Flash-Differenzarchiv

4.  Installieren und Verwalten von Solaris Flash-Archiven (Vorgehen)

5.  Erstellen und Verwenden eines Abbilds für die Wiederherstellung nach einem Datenverlust

6.  Solaris Flash (Referenz)

Glossar

Index

Erstellen von Solaris Flash-Archiven

Mit einer Erstinstallation können Sie ein Archiv erstellen, das alle Dateien auf einem Klonsystem überschreibt, oder Sie können ein Differenzarchiv anlegen, das nur die angegebenen Änderungen überschreibt. Einen Überblick über Differenzarchive finden Sie in Planung der Solaris Flash-Differenzarchiverstellung für eine Aktualisierung.


Achtung

Achtung - Wenn bereits eine nicht-globale Zone installiert ist, kann ein Solaris Flash-Archiv nicht korrekt angelegt werden. Die Solaris Flash-Funktion ist nicht mit der Solaris Zones-Partitionierungstechnologie kompatibel. Wenn Sie ein Solaris Flash-Archiv erstellen, wird dieses Archiv nicht korrekt installiert, wenn es unter den folgenden Bedingungen bereitgestellt wird:

  • Das Archiv wird in einer nicht-globalen Zone erstellt.

  • Das Archiv wird in einer globalen Zone erstellt, in der nicht-globale Zonen installiert sind.


So erstellen Sie Solaris Flash-Archive für Neuinstallationen

Nach der Installation des Mastersystems legen Sie ein Solaris Flash-Archiv an, das Sie für die Installation anderer Systeme verwenden.

  1. Melden Sie sich als Superuser an oder nehmen Sie eine entsprechende Rolle an.

    Rollen umfassen Autorisierungen und privilegierte Befehle. Weitere Informationen zu Rollen finden Sie unter Konfigurieren von RBAC (Übersicht der Schritte) in Systemverwaltungshandbuch: Sicherheitsservices.

  2. Booten Sie das Mastersystem und lassen Sie es in einem möglichst inaktiven Zustand laufen.

    Versetzen Sie das System nach Möglichkeit in den Einzelbenutzermodus. Wenn das nicht möglich ist, fahren Sie alle Anwendungen, die archiviert werden sollen, sowie alle Anwendungen, die die Betriebssystemressourcen stark beanspruchen, herunter.

    Sie können ein Solaris Flash-Archiv erstellen, während das Mastersystem im Mehrbenutzer- oder Einzelbenutzermodus läuft oder von einer der folgenden Quellen gebootet wurde:

    • Der Oracle Solaris Operating System-DVD.


      Hinweis - Ab Version Oracle Solaris 10 9/10 wird nur eine DVD bereitgestellt. Solaris Software-CDs werden nicht mehr bereitgestellt.


    • Der Solaris Software-1 -CD

    • Einem Abbild der Solaris Software-CD. Wenn Sie CDs verwenden, kann das Abbild bei Bedarf auch die Solaris Languages-CDs enthalten.

  3. Legen Sie das Archiv mit dem Befehl flarcreate an.
    # flarcreate -n name options path/filename
    Name

    Der Name, den Sie dem Archiv geben. Der Name, den Sie angeben, ist der Wert des Schlüsselworts content_name.

    options

    Eine Beschreibung der Optionen finden Sie unter flar-Befehl.

    Pfad

    Der Pfad zu dem Verzeichnis, in dem die Archivdatei gespeichert werden soll. Wenn Sie keinen Pfad angeben, speichert flarcreate die Archivdatei im aktuellen Verzeichnis.

    Dateiname

    Der Name der Archivdatei.

    • Wenn das Archiv erfolgreich angelegt wird, gibt der Befehl flarcreate den Exit-Code 0 zurück.

    • Wenn das Anlegen des Archivs fehlschlägt, gibt der Befehl flarcreate einen Exit-Code ungleich 0 zurück.

  4. Stellen Sie eine Kopie des Archivs her und speichern Sie sie. Die Kopie können Sie künftig zum Aktualisieren eines Klonsystems mit einem Differenzarchiv verwenden.

Beispiele – Erstellen eines Solaris Flash-Archivs

Dateisysteme lassen sich entweder exakt kopieren oder durch Ausschluss einiger Verzeichnisse oder Dateien anpassen. Hierzu liefern verschiedene Optionen dasselbe Ergebnis. Verwenden Sie die für Ihre Umgebung am besten geeigneten Optionen.

Die Dateisysteme in den folgenden Beispielen wurden zugunsten einer besseren Verständlichkeit stark vereinfacht. Anstelle von Dateisystemnamen wie /var , /usr und /opt heißt die Dateistruktur des Mastersystems in diesen Beispielen:

/aaa/bbb/ccc/ddd
/aaa/bbb/fff
/aaa/eee
/ggg

Achtung

Achtung - Wenden Sie die flarcreate-Optionen zum Ausschließen von Dateien vorsichtig an. Wenn Sie bestimmte Verzeichnisse ausschließen, können andere, wie beispielsweise Systemkonfigurationsdateien, unbemerkt im Archiv zurückbleiben. Das System wird dadurch unsauber, und die Installation funktioniert möglicherweise nicht. Das Ausschließen von Verzeichnissen und Dateien eignet sich am besten für Daten, die problemlos entfernt werden können, ohne das System zu beeinträchtigen, wie z. B. große Datendateien.


Verschiedene Beispiele – Erstellen eines Solaris Flash-Archivs

Beispiel 3-6 Erstellen exakter Kopien

Das Archiv in diesem Beispiel heißt archive1. Es wird eine exakte Kopie dieses Archivs vom Mastersystem angelegt und diese wird komprimiert. Das Archiv ist ein genaues Duplikat des Mastersystems und wird in archive1.flar gespeichert.

# flarcreate -n archive1 -c archive1.flar

Zum Kontrollieren der Dateistruktur des Archivs geben Sie folgenden Befehl ein.

# flar info -l archive1.flarlost+found
export
export/home
export/home/lost+found
var
var/sadm
var/sadm/install
var/sadm/install/admin
var/sadm/install/admin/default
var/sadm/install/logs
var/sadm/install/contents
var/sadm/install/.lockfile
var/sadm/install/.pkg.lock
var/sadm/pkg
var/sadm/pkg/SUNWocfd
var/sadm/pkg/SUNWocfd/install
var/sadm/pkg/SUNWocfd/install/copyright
var/sadm/pkg/SUNWocfd/save
var/sadm/pkg/SUNWocfd/save/pspool
var/sadm/pkg/SUNWocfd/save/pspool/SUNWocfd
.....
.....
    usr/bin/sparcv7
usr/bin/sparcv7/savecore
usr/bin/sparcv7/gcore
....
....
usr/lib/diff3prog
usr/lib/madv.so.1
usr/lib/mpss.so.1
usr/lib/cpu
usr/lib/cpu/sparcv8plus
....
....
devices/pseudo/udp6@0:udp6
devices/pseudo/udp@0:udp
devices/pseudo/tcp@0:tcp
devices/pseudo/iwscn@0:iwscn
devices/pseudo/wc@0:wscons
devices/pseudo/tcp6@0:tcp6
devices/pseudo/sctp6@0:sctp6
var/fm/fmd/ckpt
var/fm/fmd/rsrc
kernel/drv/st.conf
kernel/drv/st.conf
kernel/drv/st.conf
kernel/drv/st.conf
#

Beispiel 3-7 Erstellen eines Archivs, das große Dateien enthält

In diesem Beispiel sind einige Dateien größer als 4 GB. Das Standardprogramm zur Archivierung, cpio, kann diese großen Dateien nicht verarbeiten. Die Kopiermethode -L pax wird verwendet, um ein Archiv zu erstellen, das einzelne große Dateien enthalten kann. Das Archiv heißt archive1. Es wird eine exakte Kopie dieses Archivs vom Mastersystem angelegt und diese wird komprimiert. Das Archiv ist ein genaues Duplikat des Mastersystems und wird in archive1.flar gespeichert.

# flarcreate -L pax -n archive1 -c archive1.flar

Zum Kontrollieren der Dateistruktur des Archivs geben Sie folgenden Befehl ein.

# flar info -l archive1.flar
aaa
aaa/bbb
aaa/bbb/ccc
aaa/bbb/ccc/ddd
aaa/bbb/fff
aaa/eee
aaa/eee
ggg

Beispiel 3-8 Erstellen eines Archivs von einem alternativen root (/)-Dateisystem

Das Archiv in diesem Beispiel heißt archive4. Es wird eine exakte Kopie dieses Archivs vom Mastersystem angelegt und diese wird komprimiert. Das Archiv ist ein genaues Duplikat des Mastersystems und wird in archive4.flar gespeichert. Die Option -R gibt an, dass ein Archiv aus einem anderen Verzeichnisbaum angelegt werden soll.

# flarcreate -n archive4 -c -R /x/yy/zz archive4.flar

Beispiel 3-9 Erstellen eines Archivs und Hinzufügen von Schlüsselwörtern zur Archivbeschreibung

Das Archiv in diesem Beispiel heißt archive3. Es wird eine exakte Kopie dieses Archivs vom Mastersystem angelegt und diese wird komprimiert. Mithilfe von Optionen können Sie Beschreibungen in den Archiv-ID-Teil hinzufügen, an welchen sich das Archiv später leichter erkennen lässt. Informationen zu Schlüsselwörtern, zulässigen Werten und Formaten finden Sie unter Schlüsselwörter für Solaris Flash.

# flarcreate -n archive3 -i 20000131221409 -m pumbaa \ -e "Solaris 8 Print Server" -a "Mighty Matt" -U "Internal Finance" \ -T server archive3.flar 

Wenn das Archiv fertig erstellt ist, können Sie auf den Archiv-ID-Teil mit der ausführlichen Beschreibung zugreifen. Sehen Sie hier ein Beispiel für einen Archiv-ID-Teil.

section_begin=identification
     files_archived_method=cpio
     files_compressed_method=compress
     files_archived_size=259323342
     files_unarchived_size=591238111
     creation_date=20000131221409
     creation_master=pumbaa
     content_name=Finance Print Server
     content_type=server
     content_description=Solaris 8 Print Server
     content_author=Mighty Matt
     content_architectures=sun4u
     creation_node=pumbaa
     creation_hardware_class=sun4u
     creation_platform=SUNW,Sun-Fire
     creation_processor=sparc
     creation_release=5.9
     creation_os_name=SunOS
     creation_os_version=s81_49
     x-department=Internal Finance

Beispiele – Erstellen von Solaris Flash-Archiven und Anpassen von Dateien

Beispiel 3-10 Erstellen von Archiven durch Ausschluss und Berücksichtigung ausgewählter Dateien und Verzeichnisse

In diesem Beispiel heißt das Archiv archive2. Es stellt eine nicht exakte Kopie des Mastersystems dar. Der Inhalt des Verzeichnisses /aaa ist ausgeschlossen, der Inhalt von /aaa/bbb/ccc hingegen wird beibehalten.

# flarcreate -n archive2 -x /aaa -y /aaa/bbb/ccc archive2.flar

Zum Kontrollieren der Dateistruktur des Archivs geben Sie folgenden Befehl ein. Die ausgeschlossenen Verzeichnisse, die kopierte Dateien enthalten, werden, sofern die wiederhergestellten Dateien Daten enthalten, angezeigt.

# flar info -l aaa
aaa
aaa/bbb/ccc
aaa/bbb/ccc/ddd
aaa/bbb
ggg

Beispiel 3-11 Erstellen von Archiven durch Ausschluss und Berücksichtigung ausgewählter Dateien und Verzeichnisse mithilfe von Listen

In diesem Beispiel heißt das Archiv archive5. Es stellt eine nicht exakte Kopie des Mastersystems dar.

Die exclude-Datei enthält die folgende Liste:

/aaa

Die include-Datei enthält die folgende Liste:

/aaa/bbb/ccc

Der Inhalt des Verzeichnisses /aaa ist ausgeschlossen, der Inhalt von /aaa/bbb/ccc hingegen wird beibehalten.

# flarcreate -n archive5 -X exclude -f include archive5.flar

Zum Kontrollieren der Dateistruktur des Archivs geben Sie folgenden Befehl ein. Die ausgeschlossenen Verzeichnisse, die kopierte Dateien enthalten, werden, sofern die wiederhergestellten Dateien Daten enthalten, angezeigt.

# flar info -l archive5.flar
aaa
aaa/bbb/ccc
aaa/bbb/ccc/ddd
aaa/bbb
ggg

Beispiel 3-12 Erstellen von Archiven durch Ausschluss ausgewählter Dateien und Verzeichnisse mithilfe von Listen und Wiederherstellen eines Verzeichnisses

Sie können die Optionen -x, -y, -X und - f miteinander kombinieren. In diesem Beispiel werden die Optionen -X und -y zusammen verwendet. Das Archiv heißt archive5. Es stellt eine nicht exakte Kopie des Mastersystems dar.

Die exclude-Datei enthält die folgende Liste:

/aaa

Die Option -y stellt das Verzeichnis /aaa/bbb/ccc wieder her. Der folgende Befehl stellt das Archiv her:

# flarcreate -n archive5 -X exclude -y /aaa/bbb/ccc archive5.flar

Zum Kontrollieren der Dateistruktur des Archivs geben Sie folgenden Befehl ein. Die ausgeschlossenen Verzeichnisse, die kopierte Dateien enthalten, werden, sofern die wiederhergestellten Dateien Daten enthalten, angezeigt.

# flar info -l archive5.flar
aaa
aaa/bbb
aaa/bbb/ccc
aaa/bbb/ccc/ddd
ggg

Beispiel 3-13 Erstellen von Archiven durch Ausschluss und Berücksichtigung ausgewählter Dateien und Verzeichnisse mithilfe von Listen und der Option -z

In diesem Beispiel heißt das Archiv archive3. Es stellt eine nicht exakte Kopie des Mastersystems dar. Die auszuwählenden Dateien und Verzeichnisse sind in der Datei filter1 enthalten. Innerhalb der Dateien sind die Verzeichnisse zur Angabe der auszuschließenden und wiederherzustellenden Dateien durch ein Minus- (-) bzw. ein Pluszeichen (+) gekennzeichnet. In diesem Beispiel ist das Verzeichnis /aaa mit einem Minuszeichen zum Ausschließen und das Unterverzeichnis /aaa/bbb/ccc mit einem Pluszeichen zum Berücksichtigen gekennzeichnet. Die Datei filter1 enthält die folgende Liste:

- /aaa
+ /aaa/bbb/ccc

Der folgende Befehl stellt das Archiv her:

# flarcreate -n archive3 -z filter1 archive3.flar 

Zum Kontrollieren der Dateistruktur des Archivs geben Sie folgenden Befehl ein. Die ausgeschlossenen Verzeichnisse, die kopierte Dateien enthalten, werden, sofern die wiederhergestellten Dateien Daten enthalten, angezeigt.

# flar info -l archive3.flar
aaa
aaa/bbb
aaa/bbb/ccc
aaa/bbb/ccc/ddd
ggg

So erstellen Sie ein Solaris Flash-Differenzarchiv mit einem aktualisierten Master-Abbild

Voraussetzung für die Erstellung eines Differenzarchivs sind die zwei miteinander zu vergleichenden Abbilder: das unveränderte Master-Abbild und ein aktualisiertes Master-Abbild. Bei ersterem handelt es sich um das Original-Master-Abbild, an dem keine Änderungen vorgenommen wurden. Dieses Abbild wurde gespeichert und es muss darauf zugegriffen werden. Das zweite Abbild ist das gleiche Master-Abbild, das aber um geringe Änderungen aktualisiert wurde. Root (/) ist das Standarddateisystem für das neue Abbild; falls es aber an einer anderen Stelle gespeichert wurde, kann darauf zugegriffen werden. Wenn Sie diese beiden Abbilder vorliegen haben, können Sie das Differenzarchiv herstellen, das nur die Unterschiede zwischen beiden enthält. Das Differenzarchiv kann anschließend auf Klonsystemen installiert werden, die zuvor mit dem unveränderten Master-Abbild eingerichtet wurden.

  1. Bereiten Sie das Mastersystem mit den Änderungen vor. Vor der Durchführung von Änderungen sollte auf dem Mastersystem eine Kopie des Originalarchivs ausgeführt werden.

    Hinweis - Halten Sie zum anschließenden Einhängen eine vor Änderungen geschützte Kopie des unveränderten Master-Abbilds bereit.


  2. Falls erforderlich, nehmen Sie an dem unveränderten Master-Abbild beliebige der folgenden Änderungen vor:
    • Löschen von Packages

    • Hinzufügen von Packages oder Patches

    • Bearbeiten von Konfigurationsdateien.

    • Hinzufügen von Unterstützung für Peripheriegeräte auf den Klonsystemen.

  3. (Optional) Erstellen Sie Anpassungsskripten. Schlagen Sie hierzu unter Erstellen von Anpassungsskripten nach.
  4. Melden Sie sich als Superuser an oder nehmen Sie eine entsprechende Rolle an.

    Rollen umfassen Autorisierungen und privilegierte Befehle. Weitere Informationen zu Rollen finden Sie unter Konfigurieren von RBAC (Übersicht der Schritte) in Systemverwaltungshandbuch: Sicherheitsservices.

  5. Stellen Sie das unveränderte Master-Abbild in einen Einhängepunkt.
    • Wenn das unveränderte Master-Abbild in einer inaktiven Boot-Umgebung gespeichert ist, rufen Sie es mit dem Befehl lumount ab.

      # lumount BE_name mountpoint
      BU-Name

      Name der Boot-Umgebung, in der das unveränderte Master-Abbild gespeichert ist

      Einhängepunkt

      Root-Dateisystem (/), in dem das Abbild gespeichert ist

      In nachfolgendem Beispiel heißt die inaktive Boot-Umgebung Master1_unverändert. Der Einhängepunkt ist das Verzeichnis /a auf dem Mastersystem.

      # lumount unchanged_master1 /a
    • Ist das Abbild auf einem Klon gespeichert, hängen Sie das Klonsystem per NFS ein.

      1. Geben Sie auf dem Mastersystem das Root-Dateisystem (/) des Klons frei, und geben Sie dem Master root-Berechtigung für das Klonsystem.

        # share -F nfs -o rw,root=master_system "/"

        Mastersystem ist der Name des Mastersystems.

      2. Hängen Sie auf dem Mastersystem das Klonsystem ein.

        # mount -F nfs clone_system:/ master_dir
        Klonsystem

        Name des einzuhängenden Systems

        Master-Verz

        Verzeichnis, in dem das unveränderte Master-Abbild gespeichert ist

    • Haben Sie das Abbild zuvor mit dem Befehl ufsdump gespeichert, dann rufen Sie mit ufsrestore eine Kopie davon ab. Informationen zur Verwendung dieser Befehle finden Sie in Kapitel 26, UFS Backup and Restore Commands (Reference) in System Administration Guide: Devices and File Systems.

  6. Erzeugen Sie das Differenzarchiv.
    # flarcreate -n archive_name -A unchanged_master_image_dir \ options path/filename
    Archivname

    Der Name, den Sie dem Archiv geben. Der Archivname, den Sie angeben, ist der Wert des Schlüsselworts content_name. Der Name ist im ID-Teil des Archivs aufgeführt.

    -A Verz_unver_Master-Abbild

    Erzeugt ein Differenzarchiv durch Vergleich eines neuen Systemabbilds mit dem durch das Argument Verz_unver_Master-Abbild angegebenen Abbild. Das neue Systemabbild ist standardmäßig Root (/). Diese Standardeinstellung können Sie mit der Option -R ändern. Verz_unver_Master-Abbild ist das Verzeichnis, in dem das unveränderte Systemabbild gespeichert oder per UFS, NFS bzw. lumount eingehängt ist.

    Mit den Optionen für die Inhaltsauswahl können Sie einzelne Dateien berücksichtigen oder ausschließen. Eine Liste der Optionen finden Sie unter flar-Befehl.

    options

    Eine Beschreibung der Optionen finden Sie unter flar-Befehl.

    Pfad

    Der Pfad zu dem Verzeichnis, in dem die Archivdatei gespeichert werden soll. Wenn Sie keinen Pfad angeben, speichert flarcreate die Archivdatei im aktuellen Verzeichnis.

    Dateiname

    Der Name der Archivdatei.

    • Wenn das Differenzarchiv erfolgreich angelegt wird, gibt der Befehl flarcreate den Exit-Code 0 zurück.

    • Wenn das Anlegen des Differenzarchivs fehlschlägt, gibt der Befehl flarcreate einen Beendigungscode ungleich 0 zurück.

    Anweisungen zum Erstellen eines Archivs finden Sie unter So bereiten Sie die Installation eines Solaris Flash-Archivs mit der benutzerdefinierten JumpStart-Installation vor in Oracle Solaris 10 8/11 Installationshandbuch: Benutzerdefinierte JumpStart-Installation und komplexe Installationsszenarien.

Beispiel 3-14 Erstellen eines Differenzarchivs mit einem auf dem Mastersystem gespeicherten neuen Master-Abbild

In diesem Beispiel heißt das Verzeichnis für das unveränderte Master-Abbild Master1_unverändert. Das neue Master-Abbild, das die Änderungen enthält, ist das Root-Verzeichnis (/). Das neue Master-Abbild wird mit dem unveränderten Master-Abbild verglichen, und das daraus entstehende Differenzarchiv wird komprimiert. Das Differenzarchiv wird in der Datei diffarchive1.flar gespeichert. In diesem Archiv befinden sich die Dateien, die bei der Installation zu löschen, zu ändern oder hinzuzufügen sind.

# flarcreate -n diffarchive1 -A /a/unchanged_master1 -c diffarchive1.flar

Beispiel 3-15 Erstellen eines Differenzarchivs mit Abbildern in einer inaktiven Boot-Umgebung

In diesem Beispiel ist das unveränderte Master-Abbild Master1_unverändert in einer inaktiven Boot-Umgebung gespeichert, und um darauf zuzugreifen, wird diese Boot-Umgebung eingehängt. Das neue Master-Abbild ist das Root-Verzeichnis (/). Das neue Master-Abbild wird mit dem unveränderten Master-Abbild verglichen, und das daraus entstehende Differenzarchiv wird komprimiert. Das Archiv wird in diffarchive4.flar gespeichert. In diesem Archiv befinden sich die Dateien, die bei der Installation zu löschen, zu ändern oder hinzuzufügen sind.

# lumount unchanged_master1 /a
# flarcreate -n diffarchive4 -A /a -c diffarchive4.flar

So erzeugen Sie mit Solaris Live Upgrade ein Solaris Flash-Differenzarchiv

Zur Verwaltung der Systemaktualisierungen können Sie mit Solaris Live Upgrade das Betriebssystem kopieren, wodurch eine neue Boot-Umgebung erstellt wird. Diese Kopie kann mit dem um geringfügige Änderungen aktualisierten Mastersystem verglichen werden. Das dabei entstehende Solaris Flash-Differenzarchiv kann dann auf Klonsstemen installiert werden.

Weitere Informationen zum Solaris Live Upgrade finden Sie in Kapitel 2, Solaris Live Upgrade (Übersicht) in Oracle Solaris 10 8/11 Installationshandbuch: Solaris Live Upgrade und Planung von Upgrades.

  1. Erzeugen Sie aus dem unveränderten Mastersystem mithilfe des Befehls lucreate eine neue Boot-Umgebung.

    Aus dieser neuen Boot-Umgebung, die eine genaue Kopie des Mastersystems darstellt, kann das Differenzarchiv erzeugt werden.

  2. Melden Sie sich als Superuser an oder nehmen Sie eine entsprechende Rolle an.

    Rollen umfassen Autorisierungen und privilegierte Befehle. Weitere Informationen zu Rollen finden Sie unter Konfigurieren von RBAC (Übersicht der Schritte) in Systemverwaltungshandbuch: Sicherheitsservices.

  3. Überprüfen Sie den Status der beiden Boot-Umgebungen.
    # lustatus copy_BE
    
    boot environment   Is        Active  Active     Can        Copy
    Name               Complete  Now     OnReboot   Delete     Status
    ------------------------------------------------------------------------
    master_BE          yes       yes     yes        no       -     
    copy_BE            yes       no      no         yes      -  
  4. Falls erforderlich, nehmen Sie an dem Master-Abbild beliebige der folgenden Änderungen vor:
    • Löschen von Packages

    • Hinzufügen von Packages oder Patches

    • Bearbeiten von Konfigurationsdateien.

    • Hinzufügen von Unterstützung für Peripheriegeräte auf den Klonsystemen.

  5. (Optional) Erstellen Sie Anpassungsskripten. Schlagen Sie hierzu unter Erstellen von Anpassungsskripten nach.
  6. Erzeugen Sie das Differenzarchiv.
    1. Hängen Sie die neu erzeugte Boot-Umgebung ein.
      # lumount BE_name /a
    2. Erzeugen Sie das Differenzarchiv durch einen Vergleich zwischen dem Mastersystem und der Boot-Umgebung.
       # flarcreate -n archive_name -A new_BE_dir\ options path/filename
      Archivname

      Der Name, den Sie dem Archiv geben.

      -A Verz_neue_BU

      Erzeugt ein Differenzarchiv durch Vergleich eines neuen Systemabbilds mit dem durch das Argument Verz_neue_BU angegebenen Abbild.

      options

      Eine Liste der Optionen finden Sie unter flar-Befehl.

      Pfad

      Der Pfad zu dem Verzeichnis, in dem die Archivdatei gespeichert werden soll. Wenn Sie keinen Pfad angeben, speichert flarcreate die Archivdatei im aktuellen Verzeichnis.

      Dateiname

      Der Name der Archivdatei.

    3. Hängen Sie die neue Boot-Umgebung aus.
      # luumount copy_BE

    Der Befehl flarcreate liefert einen Beendigungscode.

    • Gelingt die Erzeugung, wird der Beendigungscode 0 zurückgegeben.

    • Im Fall eines Fehlers erscheint ein Beendigungscode ungleich 0.

  7. Installieren Sie das Solaris Flash-Differenzarchiv mithilfe eines JumpStart-Profils.

    Die zu installierenden Klonsysteme müssen Duplikate des Original-Mastersystems sein. Anderenfalls schlägt die Installation fehl.

    Mit dem folgenden Beispielprofil wird das Differenzarchiv test.diff auf dem Gerät c1t1d0s0 installiert.

    JumpStart profile
    -----------------------
    install_type  flash_update
    archive_location http server /rw/test.diff
    root_device c1t1d0s0

Beispiel 3-16 Erstellen eines Differenzarchivs mit Using Solaris Live Upgrade

master_BE ist der Name der aktuellen Boot-Umgebung. BU_Kopie ist der Name der neuen Boot-Umgebung. Die Verzeichnisse root (/) und /usr des Dateisystems befinden sich auf s0 und s3. Der Befehl lustatus meldet, dass die Kopie der Boot-Umgebung abgeschlossen ist. Dem Mastersystem wird das Package SUNWman hinzugefügt. Nachdem das Mastersystem durch Hinzufügen des Packages SUNWman aktualisiert wurde, erstellt der Befehl flarcreate ein Differenzarchiv, indem die geänderte Master- und die unveränderte neue Boot-Umgebung verglichen werden.

# lucreate -c master_BE -m /:/dev/dsk/c0t1d0s0:ufs \ -m /usr:/dev/dsk/c0t1d0s3:ufs -n copy_BE
# lustatus
# pkgadd SUNWman
# lumount copy_BE /a
# flarcreate -n test.diff -c -A /a /net/server/export/test.diff
# luumount copy_BE

Installieren Sie das Differenzarchiv auf den Klonsystemen. Anweisungen zum Erstellen eines Archivs finden Sie unter So bereiten Sie die Installation eines Solaris Flash-Archivs mit der benutzerdefinierten JumpStart-Installation vor in Oracle Solaris 10 8/11 Installationshandbuch: Benutzerdefinierte JumpStart-Installation und komplexe Installationsszenarien.

Die folgende Abbildung zeigt die Erstellung einer neuen Boot-Umgebung mithilfe des Befehls lucreate.

image:Das Schaubild wird im Kontext erläutert.