1 Bandbibliotheksmodule und Hardwarekomponenten

Siehe auch

Bibliotheksmodule

Kundenschnittstellenmodul (Customer Interface Module, CIM)

Auf der Vorderseite der Bibliothek befindet sich ein CIM, welches Folgendes enthält:

  • 648 Einschubfächer für Datenkassetten, 198 Einschubfächer für Diagnose- und Reinigungskassetten und 24 Einschubfächer für Ausrichtung und Ablage

  • Touchscreen-Bedienfeld und Tastatur

  • Zwei lastausgleichende Gleichstromnetzteile

  • Wartungssicherheitstür für Wartungszwecke

  • CAPs und zwei Lifteinheiten, die bis zu je vier Kassetten zwischen Schienen nach oben transportieren

Speichererweiterungsmodul (Storage Expansion Module, SEM)

Eine Bibliothek kann bis zu fünf SEMs enthalten. Jedes SEM enthält 1.728 Einschubfächer für Datenkassetten für den Gebrauch durch den Kunden.

Roboterschnittstellenmodul (Robotics Interface Module, RIM)

In der Basisbibliothek befindet sich das RIM zwischen DEM und CIM. In einer Bibliothek mit zusätzlichem Speicher befindet sich das RIM zwischen dem DEM und einem SEM. Das RIM enthält 800 Einschubfächer für Datenkassetten, Durchgangsports (PTBs), die für die Verbindung angrenzender Bibliotheken in einem Bibliothekskomplex verwendet werden, und Zugang zu der Vorderseite der Laufwerke.

Laufwerk- und Elektronikmodul (Drive and Electronics Module, DEM)

Auf der Rückseite der Bibliothek befindet sich ein DEM, welches AC-Stromversorgungseinheiten (PDUs), lastausgleichende Gleichstromnetzteile, vier Zubehörracks, ein Steuermodul für die Elektronik und einen Bandlaufwerkschacht mit 64 Einschubfächern enthält.

Abbildung 1-1 Laufwerkerweiterungsmodul (Rückansicht)

Rückansicht des DEMs.

Abbildungslegende: 

  1. Zubehörrack

  2. Laufwerkschacht

  3. Gleichstromnetzteile

  4. Ethernet-Switches

  5. Steuermodul für die Elektronik

  6. Wechselstrom-PDUs

Abbildung 1-2 Bibliotheksmodule (Draufsicht)

Sicht von oben auf die Bibliothek.

Abbildungslegende: 

  1. Steuermodul für Wechselstrom und für die Elektronik

  2. Gleichstromnetzteile

  3. Bandlaufwerkschacht

  4. Zubehörrack

  5. Kassetteneinschubfächer, Innenwand

  6. Reservierte Einschubfächer (E = Endstopp, X = Diagnosekassette)

  7. Bedienfeld

  8. Lifte

  9. Wartungssicherheitstür

Hardwarekomponenten

Steuermodul für die Elektronik

Das Steuermodul für die Elektronik (ECM) ist verantwortlich für die elektronische Steuerung, Roboter- und Laufwerkssteuerung und Hostkonnektivität. Das ECM befindet sich auf der Rückseite der Bibliothek in dem DEM. Die Hauptcontrollerkarten sind HBCR (Bibliothekscontroller) und HBT (Laufwerkcontroller).

Abbildung 1-3 Steuermodul für die Elektronik

ECM-Ports.

Abbildungslegende: 

  1. Serieller Anschluss (reserviert)

  2. Serieller Anschluss (CLI-Port für Kundendienstbeauftragte)

  3. Primärer Ethernetanschluss

  4. Ethernetanschluss für duales TCP/IP

  5. Ethernetanschluss (reserviert)

Befehlszeilenschnittstelle (Command-Line Interface, CLI)

Die Befehlszeilenschnittstelle (CLI) wird von Oracle Support zur Konfiguration und Diagnose der Bibliothek genutzt. Kundendienstbeauftragte können über das Steuermodul für die Elektronik auf die CLI zugreifen:

  • Verbindung zum seriellen Anschluss auf der HBCR-Karte (RS-232) und eine HyperTerminal-Verbindung zur Befehlseingabe.

  • Ethernetanschluss (Anschlüsse 1A, 2A oder 2B) auf der HBCR-Karte und eine sichere Shell (PuTTY) für die Befehlseingabe.

Redundante Elektronikoption

Die Option der redundanten Elektronik (RE) bietet Failover-Schutz durch einen zweiten Satz Controllerkarten, darunter HBCR, HBT, HBS sowie ein interner Ethernet-Switch. Wenn in einem aktiven Controller Fehler auftreten, können die Vorgänge mit geringfügen Unterbrechungen für Bibliothek und Host automatisch an einen Standbycontroller überführt werden. Weitere Informationen finden Sie in SL8500 - Benutzerhandbuch.

Kassettenzugangsports (Cartridge Access Ports, CAPs)

CAPs - Import- und Exportkassetten. Es gibt zwei Arten von CAPs:

In einer SL8500-Bibliothek dürfen nicht beide Arten von CAP enthalten sein. Eine Bibliothek darf entweder den Bulk-CAP oder bis zu zwei Rotations-CAPs enthalten.

Bulk-CAP

Der Bulk-CAP besteht aus acht CAPs, die sich auf den vorderen Zugangstüren der Bibliothek befinden. Pro Schiene gibt es zwei CAPs mit je 36 Einschubfächern (drei Magazine mit je 12 Einschubfächern). Wie Sie für eine Bibliothek mit Rotations-CAPs ein Upgrade auf den Bulk-CAP durchführen, erfahren Sie unter Kassettenzugangsports (CAPs).

Abbildung 1-4 SL8500 – Interne Ansicht (mit Bulk-CAP)

Vorderansicht der Bibliothek mit Bulk-CAP.

Abbildungslegende: 

  1. Schienen, nummeriert von 1 bis 4 (von oben nach unten)

  2. Geschlossener CAP

  3. Offener CAP mit drei Magazinen mit je 12 Einschubfächern

Rotations-CAPs

Ein Rotations-CAP besteht aus 39 Einschubfächern (drei Magazine mit je 13 Einschubfächern). Die Bibliothek wird standardmäßig mit einem Rotations-CAP mit der Option für einen zusätzlichen Rotations-CAP geliefert. Rotations-CAPs befinden sich in der rechten vorderen Zugangstür. Ein einzelner Rotations-CAP erstreckt sich über die Schienen 2, 3 und 4. Für das Einlegen oder Auswerfen von Kassetten aus Schiene 1 ist ein Lift erforderlich.

Abbildung 1-5 SL8500 – Interne Ansicht (mit Rotations-CAPs)

Vorderansicht der Bibliothek mit Rotations-CAPs.

Abbildungslegende: 

  1. Schienen, nummeriert von 1 bis 4 (von oben nach unten)

  2. Rotations-CAPs

Roboter

Roboter bewegen Kassetten zwischen CAPs, Liften, PTPs, Speichereinschubfächern und Bandlaufwerken hin und her. Jede Bibliothek kann über vier (Standard) oder acht Roboter (redundante Roboteroption) verfügen. Die vier Schienen der Bibliothek stellen Strom und Kommunikation für die Roboter bereit.

Lifte

Ein Lift bewegt Kassetten senkrecht zwischen Schienen. Die Bibliothek verfügt über zwei Lifte mit 4 Einschubfächern an der Vorderseite, zwischen den vorderen Zugangstüren und der Wartungssicherheitstür des CIMs.

Durchgangsports (Pass-thru Ports, PTPs)

Ein PTP bewegt bis zu zwei Kassetten gleichzeitig horizontal zwischen zwei Bibliotheken in einem Bibliothekskomplex. Ein separater Rahmen, der zwischen zwei angrenzenden Bibliotheken installiert ist, enthält vier PTP-Mechanismen – einen für jede Schiene. Die PTPs befinden sich in den kurvenförmigen Abschnitten des RIMs in Nähe der Bandlaufwerke (siehe Abbildung 1-2). Durch die Installation oder Wartung eines PTPs werden aktuell ausgeführte Bibliotheksvorgänge nicht unterbrochen. Jeder PTP gleitet zur Wartung aus dem Rahmen auf der Rückseite der Bibliothek.

Planen Sie im Voraus, bevor Sie eine neue Bibliothek zu einem Komplex hinzufügen. Auch wenn der Bibliothekskomplex in beiden Richtungen erweitert werden kann, ist das Hinzufügen einer neuen Bibliothek auf der linken Seite (von vorne betrachtet) weniger unterbrechungsanfällig (siehe Planung von Durchgangsport).

Bibliothekskameras

Mit einem Kamerasystem (WebCam) können Sie die Innenseite der Bibliothek aus der Ferne sehen. Auf jeder der beiden Seiten der Bibliothek (links/rechts) ist eine Kamera angebracht, am oberen Rahmen der vorderen Zugangstür. Die Bibliothekskameras verwenden Überwachungssoftware von anderen Herstellern und sind an einer 10Base-T/100Base-TX Ethernetverbindung für Remote-Audio und -Video angeschlossen. In der folgenden Tabelle werden die technischen Daten der Bibliothekskamera aufgeführt:

BS-Kompatibilität Windows 7, Vista, XP SP3
Mindestanforderungen für Browser Windows Explorer 6.0 SP3
Abmessungen Tiefe: 74 mm; Breite: 100 mm; Höhe: 100 mm

Gewicht: 345 g

Konnektivität Ethernet 10Base-T/100Base-TX
Kamera ¼ MOS-Farbsensor, 1,3 Megapixel

Min. Beleuchtung: 0,6 lx Farbe, 0,5 lx Schwarz/Weiß

Video Max. Auflösung: 1280x960 bei 30 fps; 8x Digitalzoom

H.264 digitales Videoformat; NTSC-Videoformat

Audio Integriertes Mikrofon, wechselseitig audiofähig

Zubehörracks

Die SL8500-Bibliothek bietet Platz für vier 19-Zoll-Racks. Jedes Rack hat eine Höhe von 6 HE (HE = 4,4 cm) und ist so ausgerichtet, dass die Komponenten vertikal eingehängt werden. Oracle kann nicht festlegen, welche Geräte Sie installieren, Sie sollten jedoch die folgenden Richtlinien beachten, damit die Gewährleistung bestehen bleibt.

Tabelle 1-1 Rackspezifikationen

Beschreibung Wert/Bereich

Maximales Gewicht

Das Zubehörrack ist in Schienen eingehängt, die für 80 kg ausgelegt sind. Eine sichere Belastung ist bei 64 kg gegeben.

Laden

Komponenten müssen in einer vertikalen Position funktionieren. Schienen werden nicht bereitgestellt. Verwenden Sie die vom Hersteller gelieferte Hardware für das Einhängen.

Höhe

48,25 cm

Breite

27,3 cm einschließlich Steckdosenleiste

Tiefe

72 cm, sichere Länge beträgt 66 cm

Einhängepunkte

72,4 cm zwischen Einhängepunkten

Thermische Anforderungen

Max. 880 Watt (3.000 BTU/Std.) pro Rackmodul.

Luftstrom

Zwei Kühlerlüfter. Maximales Volumen pro 6-HE-Rackmodul beträgt 241 SCFM.

StromversorgungFußnote 1 

200–240 VAC, 50 bis 60 Hz, max. 4 Amp. Sechs IEC320 C13 Steckdosen

Einhaltung öffentlich-rechtlicher Sicherheitsvorschriften

Mindestanforderungen: Sicherheit – UL oder CSA und elektromagnetische Class A-Zertifizierung von Behörden wie FCC oder BSMI.


Fußnote 1 Die N+1 Leistungskonfiguration unterstützt Racks 2 und 4. Die Stromversorgung der Racks 1 und 3 erfordert die 2N-Leistungskonfiguration.

Tastatur

Die Bibliothek umfasst eine Tastatur mit:

  • Zwei Tasten, um die CAPs zu öffnen und zu schließen.

  • Acht LEDs, die Aktivität und Status der Bibliothek angeben.

  • Zwei Sicherheitssperren, mit denen Kundendienstbeauftragte die Bibliothek in den Wartungsmodus versetzen können.

  • Eine rote Sicherheitstaste, die die Stromzufuhr zu den Robotern in der Bibliothek unterbricht.

Abbildung 1-6 Tastatur

Die Tastatur befindet sich auf der Vorderseite der Bibliothek.

Abbildungslegende: 

  1. Notausschaltung des Roboters (ERS-Schalter)

  2. Sperre der Wartungssicherheitstür

  3. Anzeige

  4. Taste zum Sperren/Entsperren des CAPs (nur Rotations-CAPs)

Lokales Bedienfeld

Das lokale Bedienfeld ist ein 12-Zoll-Touchscreen auf der Vorderseite der Bibliothek. Das Bedienfeld verwendet die StorageTek Library Console-(SLC-)Software, um auf Diagnose, Bibliotheksstatus, Bibliotheks- und Laufwerküberwachung und funktionale Informationen zuzugreifen.

Wartungssicherheitstür

Die Wartungssicherheitstür ist eine Schiebetür, die zur linken oder rechten Seite der Bibliothek verschoben werden kann, je nachdem welche Wartungssperre aktiviert ist. Mit der Sicherheitstür wird die Bibliothek in den Wartungsmodus versetzt. Die Sicherheitstür trennt den vorderen Wartungsbereich von der Innenseite der Bibliothek, sodass ein Kundendienstbeauftragter eine Komponente im Frontrahmen sicher auswechseln kann, während die Bibliothek weiterhin voll betriebsfähig ist.

Hinweis:

Nur qualifizierte Kundendienstbeauftragte mit einem Wartungsschlüssel können den Wartungsmodus auslösen.

Unterstützte Bandlaufwerke

  • StorageTek T-Serie T9840 A/B/C/D, T9940 B und T10000 A/B/C/D

  • HP LTO-Generationen 2, 3, 4, 5 und 6

  • IBM LTO-Generationen 2, 3, 4, 5, 6 und 7

  • Quantum SDLT 600 und DLT-S4

Die meisten Laufwerke können die von einem Bandlaufwerk der früheren Generation aufgezeichneten Daten der gleichen Familie lesen. Daher können Kunden während des Garantiezeitraums die vorhandenen Kassetten nutzen.

Weitere Information finden Sie im Abschnitt zu Bandlaufwerken auf der Website von Oracle: http://www.oracle.com/us/products/servers-storage/storage/tape-storage/overview/index.html

Mit OKM-Verschlüsselung kompatible Bandlaufwerke

  • StorageTek T10000 A/B/C/D und T9840 D

  • HP LTO-Generationen 4, 5, 6

  • BM LTO-Generationen 4, 5, 6, 7

    Hinweis:

    IBM LTO-Laufwerkeinsätze müssen verschlüsselungsfähig sein (eine Belisarius-Karte enthalten). Weitere Informationen finden Sie unter LTO-Laufwerke.

Weitere Informationen zur Verschlüsselung finden Sie in der laufwerkspezifischen und der Oracle Key Manager-(OKM)-Dokumentation in OTN.