Wenn Sie eine große Anzahl an Regeln erstellen, können Sie Modell- und Regelsetkontexte verwenden, um die Standardelementauswahl für Dimensionen zu definieren, die dasselbe Element für alle Regeln im Modell oder im Regelset verwenden. Dadurch müssen Sie nicht jedes Mal dieselben Elemente für eine Dimension auswählen, wenn sie in einer Regel verwendet wird.
Angenommen, wir verwenden ein Beispiel aus der mit Enterprise Profitability and Cost Management bereitgestellten Beispielanwendung "BksML50". Die Beispielanwendung enthält zusätzlich zu den in Enterprise Profitability and Cost Management erforderlichen Entity- und Account-Dimensionen auch die Dimensionen Customer, Activity, Driver und Product. Sie müssen also für jede Regel, die Sie in der Beispielanwendung erstellen, Elemente für Entity, Account, Customer, Activity, Driver und Product auswählen. Informationen finden Sie unter Anforderungen an Dimensionen und Elemente beim Erstellen von Regeln.
Für dieses Beispiel werden ein Modell und ein Regelset folgendermaßen eingerichtet:
Modell: 10 Actuals Allocation Process
Regelset: Occupancy Expense Allocations
Richten Sie zunächst das Modell "10 Actuals Allocation Process" ein. In diesem Beispiel kann der Modellkontext eingerichtet werden, um Standardelemente für alle Entity-, Account-, Customer-, Activity-, Driver- und Product-Dimensionen auszuwählen
Wenn Sie sich überlegen, welche Arten von Berechnungen Sie durchführen möchten, sollten Sie bedenken, ob es sinnvoll ist, die Berechnungen auf bestimmte Elemente für eine dieser Dimensionen einzuschränken.
In diesem Beispiel haben die Zuweisungen oder benutzerdefinierten Berechnungen Auswirkungen auf alle Aktivitäten, Kunden, Produkte und Entitys sowie auf verschiedene Konten an derselben Stelle. Somit bleibt noch die Driver-Dimension. Angenommen, die Driver-Dimension verfügt nur über ein Element und es gibt eine Regel, die dieses Element verwendet. Da die Driver-Dimension nur in einer Regel verwendet wird, sparen Sie beim Modellierungsprozess Zeit, indem Sie einen Modellkontext erstellen, der die Standardauswahl für die Driver-Dimension definiert.
Da der Driver-Dimension kein tatsächlich vorhandenes Datenbankelement zugewiesen wird, wählen Sie als Standardelementauswahl die Option NoDriver aus. NoDriver ist ein Element, dass die Anforderung erfüllt, dass jede Dimension ein Element enthalten muss, auch wenn die Dimension nicht in der Regel verwendet wird. (Das Element NoDriver wurde eingerichtet und der benutzerdefinierten Driver-Dimension bei deren Erstellung hinzugefügt.)
Zu diesem Zeitpunkt lautet die Kontextauswahl:
Im nächsten Schritt wird das Regelset "Occupancy Expense Allocations" erstellt. In diesem Regelset soll der Modellkontext verwendet werden, der beim Erstellen des Modells "10 Actuals Allocation Process" definiert wurde, in dem die Driver-Dimension auf NoDriver gesetzt wurde. Wählen Sie dafür die Option Modellkontext verwenden in der Registerkarte Definition auf der Seite Regelset erstellen aus.
Zusätzlich zur Verwendung des Modellkontexts kann ein Regelsetkontext zum Definieren von Standardelementen für alle Entity-, Account-, Customer-, Activity- und Product-Dimensionen erstellt werden. (Beachten Sie, dass die Driver-Dimension nicht im Regelsetkontext ausgewählt werden kann. Dies ist der Fall, weil der Modellkontext aktiviert wurde, in dem die Option NoDriver für die Driver-Dimension definiert wurde. Keine der im Modellkontext definierten Dimensionen kann im Regelsetkontext ausgewählt werden.)
Da Regeln für das Regelset "Occupancy Expense Allocations" erstellt werden, werden keine Daten in die Activity-, Product- oder Customer-Dimensionen verschoben, sondern in die Dimensionen Entity und Account. Da die Dimensionen Activity, Product und Customer nicht für die Regeln gelten, die im Regelset erstellt werden, wird der Regelsetkontext für diese Dimensionen auf No Activity, No Customer und No Product gesetzt.
Genau wie bei der Definition von NoDriver für den Modellkontext, werden auch diese "No<dimname>"-Elemente zugewiesen, um die Anforderung zu erfüllen, dass jede Dimension ein Element enthalten muss, auch wenn die Dimension nicht für die Regel gilt. Wenn Sie diese Auswahl im Regelsetkontext vornehmen, müssen Sie in den neuen Regeln, die Sie im Regelset erstellen, keine Elemente für diese Dimensionen auswählen.
Zu diesem Zeitpunkt lautet die Kontextauswahl:
Nun können die Regeln im Regelset "Occupancy Expense Allocations" erstellt werden. Wählen Sie für jede in diesem Regelset erstellte Regel die Option Regelsetkontext verwenden aus.
Beachten Sie, dass der Regelsetkontext in diesem Beispiel die Dimensionen Activity, Customer und Product enthält. Außerdem verwendet das Regelset auch den Modellkontext, der einen Standardwert für die Driver-Dimension festlegt. Im Fenster "Definition" werden also auf Regelebene nur Optionen für die Auswahl von Elementen für Entity und Account angezeigt.
Zu diesem Zeitpunkt lautet die Kontextauswahl:
Wenn Sie eine Regel erstellen, für die entweder der Modellkontext oder der Regelsetkontext nicht verwendet werden können, können Sie diese Optionen deaktivieren. Sie können Ausnahmen auf Regelebene bearbeiten, indem Sie die Option Regelsetkontext deaktivieren. Sie können Ausnahmen auf Regelsetebene bearbeiten, indem Sie die Option Modellkontext verwenden deaktivieren. Beachten Sie Folgendes: Wenn Sie die Option Regelsetkontext verwenden deaktivieren, deaktivieren Sie auch die Option Modellkontext verwenden, da der Regelsetkontext auch den Modellkontext enthält.
Wenn in unserem Beispiel die Option Regelsetkontext verwenden deaktiviert wird, führt dies dazu, dass alle Dimensionen in der Anwendung in der Registerkarte Quelle/Ziel für Umlageregeln und in der Registerkarte Ziel für benutzerdefinierte Regeln angezeigt werden. Zusätzlich zu den Dimensionen Entity und Account werden nun insbesondere die Dimensionen Activity, Customer und Product aus dem Regelset und die Driver-Dimension aus dem Modellkontext angezeigt.
Es stellt sich die Frage, was passieren würde, wenn Sie Regeln in der Beispielanwendung "BksML50" einrichten, ohne einen Modellkontext und einen Regelsetkontext zu definieren. Für jede Regel müssen nach wie vor alle sechs Dimensionen für die Quelle und das Ziel in den Umlageregeln oder für das Ziel in benutzerdefinierten Regeln definiert werden. Wenn kein Modell und kein Regelsetkontext definiert wurde, müssen Sie Elemente für alle Dimensionen für jede von Ihnen erstellte Regel auswählen. Wenn Ihr Regelset 200 Regeln enthält und alle dieselben Dimensionen verwenden, ist es effizienter, die Elemente für Ihre Dimensionen im Regelsetkontext zu erstellen, statt sie beim Definieren der Regeln auszuwählen.